• Die Turnschuhprinzessin

    Die Turnschuhprinzessin

    Barbara Peters

    Fides Friedeberg

    Hase und Igel

    Verlagsempfehlung Klasse 1 und 2

    Schon auf dem Cover schaut uns die ungewöhnliche Prinzessin grinsend an, zu gestreiften Socken schnürt sie ihre roten Turnschuhe zu. Die kleine Krone sitzt etwas schief und trotz einiger Volants wirkt ihre Kleidung wenig prinzessinnenhaft.  
    Lara heißt diese Prinzessin und mit ihrer Freundin, der Bauerntochter Rosa, und ihrem Freund, dem Grafen Roland, spielt sie gerne Fußball auf dem Platz im Schlosspark.
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    Die drei gehen auch gerne im See schwimmen und klettern auf die Kirschbäume. Allerdings findet die Hofdame Adelgunde, dass sich das alles für eine Prinzessin nicht gehört und gibt ihr den Namen „Turnschuhprinzessin“. Da sich Lara davon nichts annimmt, muss Adelgunde sich etwas einfallen lassen und so stehen bald auf dem Fußballplatz, am See und an den Bäumen Verbotsschilder. Doch die drei cleveren Kinder wissen sich zu helfen. 
    Viele schöne bunte Bilder und ein kurzer Text, der mit großen Buchstaben gedruckt ist, machen dieses Buch zu einer wirklich tollen Erstleser-Lektüre. Eine Prinzessin, der die Freundschaft wichtig ist und die selbstbewusst genug ist, um sich gegen die Bevormundung der Hofdame zu wehren, da möchte man doch am liebsten seine Turnschuhe anziehen und mitspielen.

    Dagmar Mägdefrau


  • Die Augen und das Unmögliche

    Die Augen und das Unmögliche

    Dave Eggers

    atlantis

    Leseempfehlung ab 12 Jahre

    Johannes ist ein Hund, der die Freiheit liebt, in einem Baumstamm mitten im Naturpark zu wohnen, wo alles seine eigene Infrastruktur hat. Die Enten sind eher unbeliebt, die Waschbären werden wegen ihren flinken FIngern gerne um Hilfe gebeten, sogar die Möwen spielen eine eigene Rolle. Das Sagen haben irgendwie die Bisons, obwohl sie in ihrer Bewegung eigentlich limitiert sind, sie sind trotz des vielen Platzes immer noch von Zäunen umgeben.
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    Anders als Johannes, der ist zusätzlich auch noch sehr schnell, was ihn als Ich-Erzähler zu gar nicht wenigen leicht überheblichen Kommentaren zu seiner Geschwindigkeit verleitet. 
    Auch die Bisons sehen sein Potenzial und wollen ihn als ihr “Auge”. So berichtet er über alles, was er sieht, und das ist einiges. Vor allem die Rechtecke der Menschen faszinieren ihn. Allgemein sind die Menschen im Park die größte Gefahr: Einige sind in Ordnung, andere bringen eine immense Unruhe rein, wovon sich der Park lange Zeit erholen muss. Doch was Johannes alles erlebt und erfährt, hätte niemand der tierischen Bewohner geahnt.
    Das Vorwort betont, dass es sich zwar um eine Parabel handelt, wir aber als Leser*innen nicht anfangen sollten, die Tiere als Platzhalter für Menschen zu sehen, viel zu oft denkt der Mensch, es ginge um ihn.
    Die Tiere stehen trotzdem eindeutig für einiges: Gemeinschaft, Sorgen, Freundschaft …. Eigentlich ist es egal, ob Mensch oder Tier - wir funktionieren nicht losgelöst voneinander, das wurde mir persönlich im Setting des Naturparks deutlich.
    Die Ich-Perspektive von Johannes war ungewohnt, aber wertvoll für die Geschichte. Ich weiß nicht, ob er in einer anderen Form von Hundejahre denkt, wenn er sagt, dass manche Sachen schon 300 Jahre her sind, an die er sich erinnert, oder ob es in dieser Welt tatsächlich so ist, aber ich fand das ganz niedlich.
    Wenn in jüngeren Klassen im Philosophieunterricht über Tiere gesprochen wird, würde ich glatt Teile des Textes lesen lassen.

    Raphaela Brosseron
  • Die Nordseedetektive – Brandgefährlich (Band 12)

    Die Nordseedetektive – Brandgefährlich (Band 12)

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Franziska Harvey

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Die Nordseedetektive ermitteln nun schon zum 12. Mal in Norddeich und auf dem Cover sehen wir, dass es diesmal um einen Feuerteufel geht. Es hat schon einige Male in der Umgebung an unterschiedlichen Stellen gebrannt, aber zum Glück ist weder Mensch noch Tier etwas geschehen.
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    Die uns schon bekannten etwas dümmlichen Gauner Lang und Finger geraten, weil sie Käse stehlen wollten, in Verdacht, das Feuer gelegt zu haben. Deshalb werden sie von Kommissar Stone festgenommen und statt an einen Anwalt wenden sie sich an die Zwillinge, damit sie ihre Unschuld beweisen können. Obwohl ihre Eltern nicht möchten, dass sie ermitteln, machen sich die Nordseedetektive sofort daran zu ermitteln.
    Ihr erster Weg führt zur Feuerwehr, doch dort hat der eigentliche Täter Spuren gelegt, die dazu führen, dass auch der Feuerwehrmann in Verdacht gerät.
    Neben den Ermittlungen der Kinder, die immer wieder Tipps ihres verstorbenen Großonkels nutzen, der ein Handbuch für Detektive geschrieben hat, lernen wir auch den Täter und seine Motivation, Feuer zu legen, kennen. Durchdurch erhöht sich noch einmal zusätzlich die Spannung und die bleibt bis auf die letzten Seiten erhalten.
    Neben der gut erzählten Geschichte, natürlich typischerweise immer mit den aus den Ostfrieslandkrimis bekannten Größen aus Norden, ist das Buch sehr ansprechend illustriert.
    Beginnend mit dem schon erwähnten Cover geht es weiter mit einer schönen Strandszene und der Vorstellung der Familie Janssen. Da darf auch die Ostfrieslandkarte am Ende des Buches nicht unerwähnt bleiben. Aber auch im Buch gibt es sehr genau gezeichnete Bilder, die das Geschehen zusätzlich veranschaulichen. Da kann ich mich doch auf Band 13 freuen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Niemand so wie ich?

    Niemand so wie ich?

    Rachel van Kooij

    Jungbrunnen

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Was im Titel als Frage formuliert ist, steht auf Seite 9 als Aussagesatz: „Niemand so wie ich.“ Eine Feststellung, mit der Niki sich mal mehr, mal weniger gut arrangiert, auch wenn sie im Freibad komische Blicke für die blauen Badeshorts mit gelbem Glitzer-Bikinioberteil erhält. Ihr Vater beharrt darauf, dass Niki irgendwann „normal“ werden kann und spart Geld für eine Operation. Auch wenn es von Niki lange nicht direkt ausgesprochen wird, weiß man, dass Niki anscheinend männliche und weibliche Geschlechtsorgane hat. 
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    Das hat Niki schon beim Fußballtraining tangiert, als es darum ging, eine reine Mädchenmannschaft zu gründen und sich tatsächlich eine Fußball-Mutti noch aufregen wird, warum man „so ein Kind“ mitspielen lasse.
    Diese Probleme rücken ein wenig in den Hintergrund, als ihr unbekannter Onkel eines Tages nach zehn Jahren auftaucht. Nikis Vater ist über den Besuch mehr als bestürzt und will ihn sofort wieder aus seinem Leben verbannen. Doch Niki ist neugierig, außerdem kann Niki diesen Onkel, der nur mit einem alten Koffer durch die Gegend geht, doch nicht einfach der Straße überlassen.
    Niki steht auf mehreren Ebenen immer in einer Zwickmühle. Die Zwickmühle, sich für eine Existenz als Junge oder als Mädchen entscheiden zu müssen und jetzt auch noch die Sache mit Onkel Raimund. Um daraus zu kommen, greift Niki auf einige Notlügen zurück, und alles wird irgendwie verzwickter.
    Aber vielleicht ist ja gar nicht Niki „das Problem“, sondern die Erwachsenen, die nur in Kategorien denken können: Gut und Böse, Junge und Mädchen. Ich finde, das hat der Roman wirklich toll herausgestellt, ohne mit dem Finger auf die Erwachsenen zu zeigen. Nikis Geschichte ist natürlich schon ohne Onkel Raimund interessant: das tägliche Erklären, die Suche nach den richtigen Pronomen… Süß fand ich die Freundschaft zu Kati, die sich einfach jeden Tag mit den Pronomen „er“ und „sie“ abwechselt.
    Wer bis zum Ende liest, erfährt, ob Niki vielleicht eine bessere Lösung findet, was Onkel Raimund eigentlich so Schlimmes gemacht hat und ob es dafür nicht auch einen Ausweg aus der Zwickmühle gibt. Spannend, witzig und ein wenig ernst – eine gelungene Mischung.

    Raphaela Brosseron


  • KoboldKroniken

    KoboldKroniken

    Daniel Bleckmann

    Thomas Hussung

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre


    So ein gut gemachtes ansprechendes Cover - ich bin total begeistert. Der Titel „Sie sind unter uns“ ist durchaus wörtlich zu verstehen, denn diese frechen Kobolde wohnen bei uns unter der Erde und es gibt geheime Türen, durch die wir zu ihnen kommen können. In dieser Geschichte ist diese Tür in einer alten Toilettenanlage der Schule zu finden.
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    Aber da greife ich etwas vor, zunächst muss Dario Leone, der dieses Skizzenbuch, das wir gerade lesen, angefertigt hat und der sich am Anfang ganz ordentlich vorstellt, feststellen, dass sein bester Freund Lennard völlig verändert aus den Ferien bei seinen Großeltern zurückkommt. Nicht nur, dass er schlanker ist, er liebt es auch, Sport zu machen und ist dabei richtig gut. Er hat auch Probleme, Rituale zwischen den Freunden anzuwenden. Die beiden Jungen haben gemeinsam eine App entwickelt und mit „CritterSwitch“ kann man, wenn man Personen fotografiert, etwas von deren Charakter auf dem Bild sehen. Mehr will ich jetzt nicht verraten, denn dieses Buch soll ja spannend bleiben.
    Neben den Erzähltexten gibt es, wie bei Comics, wörtliche Rede in Blasen, Fotos und massenhaft Skizzen auf etwas gammeligen Seiten. Besonders fasziniert haben mich die Gehirne, die aufzeichnen, was das Gehirn der Lebewesen bevorzugt denkt. Ich fand es nicht einfach, das Buch mit den vielen Kobold-Begriffen zu lesen, aber es braucht sehr viel Fantasie, ein solches Buch zu schreiben. Ich bin wirklich beeindruckt, wie alles logisch zusammenpasst und welche Entwicklung die Geschichte nimmt.

    Dagmar Mägdefrau



  • Ein Fall für Jaromir – Lichter um Mitternacht

    Ein Fall für Jaromir – Lichter um Mitternacht

    Heinz Janisch

    Obelisk

    Ein Fall für Jaromir

    Leseempfehlung ab 6 Jahre


    Jaromir ist kein gewöhnlicher Dackel, schon deshalb spricht ihn sein Mitbewohner (ich möchte hier das Wort Herrchen nicht erwähne) Lord Huber auch mit Herrn Jaromir an.
    Herrn Jaromir kann sprechen, was niemanden in seiner Umgebung erstaunt, er liest gerne englische Zeitungen und kombiniert hervorragend.
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    Lord Huber und Herrn Jaromir machen Urlaub am schönen Attersee. Im Laufe der Jahre haben an diesem österreichischen See viele berühmte Persönlichkeiten Urlaub gemacht, einer davon war der Maler Gustav Klimt. Ferdinand, der wie Lord Huber und Herrn Jaromir für Scotland Yard arbeitet, hat sich bei Dreharbeiten über den Maler Klimt eingeschmuggelt. Auf diese Art versucht er, einiges über die gefälschten Gemälde von Klimt herauszufinden. 
    Lord Huber und Herrn Jaromir beobachten um Mitternacht Lichter, die auf dem See zu sehen sind. Was haben diese tanzenden Lichter wohl zu bedeuten?
    Das Cover zeigt einen älteren Herrn mit Schnurrbart und einem Stock neben Herrn Jaromir am See sitzend. Diesen Stock nutzt Lord Huber sehr vielseitig sowohl als Telefon als auch als Kamera. Allerdings haben wir heute, im Zeitalter des Smartphons, solche 007-Dinge nicht mehr nötig. Überhaupt hat dieser Krimi etwas sehr Altmodisches und er wird auch sehr behäbig erzählt. Die Lösung des Falles ist durchdacht und logisch, aber ob die Protagonisten die Kinder ansprechen, wage ich zu bezweifeln, die wollen selbst ermitteln, selbst zeigen, was sie können. Alte Männer und ein sprechender Hund sind da nicht sehr cool.
    Man lernt bei der Lektüre einiges über Klimt und seine Werke und ganz viel über den Attersee und seine Besonderheiten. Und so werden nach dem 17. Kapitel Lord Huber und Herrn Jaromir noch einige Urlaubstage hier verbringen.

    Dagmar Mägdefrau


  • Oh Schreck, der Luis ist weg!

    Oh Schreck, der Luis ist weg!

    Kirstin Schwab

    Obelisk

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Als Samuel noch ganz klein war, kam die verrückte Tante Ludmilla zu Besuch und in ihrer großen Tasche waren nicht nur viele Pfefferminzbonbons, sondern noch darunter versteckt, lag Luis. Luis ist ein Elch, dessen eines Geweih rot ist, aufgrund der vielen Bonbons riecht er nach Pfefferminz, allerdings ist er dann noch in den Teich gefallen und deshalb riecht er auch nach Ententeich. 
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    Samuel nimmt Luis immer mit, inzwischen ist er schon in der Schule, aber Luis muss immer dabei sein. Doch an diesem Donnerstagmorgen, an dem das Buch beginnt, ist er nirgends zu finden. Samuels Suche wird von seinen Eltern unterstützt und sie weitet sich immer weiter aus und bleibt trotzdem ergebnislos. Ich will aber nicht verraten, wie es doch noch ein gutes Ende gibt.
    Mein Enkel hat eine Katze, die er immer mitnimmt, und die schon einige Ausbesserungsversuche hinter sich hat. Schrecklich der Gedanke, dass Maui verloren gehen könnte. Die Lücke, die Luis hinterlässt, wird in dem Buch sehr schön beschrieben, auch die verzweifelte Suche der ganzen Familie. Ich stoße mich ein wenig daran, dass die Tante ohne ersichtlichen Grund als „verrückt“ bezeichnet wird. Sie ist es doch sicher nicht im medizinischen Sinne und als Beschreibung empfinde ich dieses Wort als Beleidigung.
    Durch die groß gedruckten Buchstaben und die vielen farbigen Illustrationen lässt sich das Buch sehr gut lesen und ist für Leseanfänger sicher schon geeignet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ben Silber & Co. – Das Geheimnis der Riesenpraline

    Ben Silber & Co. – Das Geheimnis der Riesenpraline

    Martina Klein

    Maria Keufen

    monika fuchs

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Das Frühstücksbuffet ist aufgebaut und Ben, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner noch sehr fitten Oma wohnt, muss erleben, dass seine Oma mitten im Wort gelähmt ist und nichts mehr sagen und sich nicht mehr bewegen kann. So hatte er sich seinen 12. Geburtstag nicht vorgestellt. Seine Freunde Pia und Kirill versuchen, ihn zu unterstützen, aber zunächst wird der Notarzt angefordert. 
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    Robert, der Notarzt, hat schon eine lange Schicht hinter sich und ist schrecklich müde, auch der Hausarzt von Oma Wally wirkt nicht fit, denn er hat in der Nacht an seinem Modell von Moskau gebaut. Nachdem alle Bemühungen der Ärzte  keine Wirkung zeigen, machen sich die Kinder auf und erforschen, wo die Oma zuletzt unterwegs war. So stoßen sie auf eine Schokoladenfabrik, die in einem ungewöhnlichen Gebäude untergebracht ist, denn das Haus sieht wie eine riesige Praline aus. Schnell erkennen die Kinder, dass hier einige ungewöhnliche Dinge geschehen. 
    Die am Anfang doch etwas sehr fantastische Geschichte entwickelt sich dann doch sehr real, denn hier tut ein gieriger Mann alles, um noch mehr Geld zu scheffeln und dabei geht er im wahrsten Sinne über Leichen, denn Oma Wally konnte nur durch den Scharfsinn und die Ermittlungen der Kinder gerettet werden.
    Zwölf fantasievolle Kapitel und die Spannung steigt mit jedem Kapitel, das man liest. Freunde, die zusammenhalten, Oma und Enkel, die sich sehr liebhaben. Besonders liebe ich ja das Lesebändchen, obwohl ich es wenig gebraucht habe, weil ich das Buch so schnell gelesen habe. Ich kann nur raten, dass Geheimnis mit Ben und seinen Freunden zu lösen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Sommer, als ich fliegen lernte

    Der Sommer, als ich fliegen lernte

    Jasminka Petrovic

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Sofija aus Belgrad muss ihre Ferien zusammen mit ihrer Oma auf der kroatischen Insel Hvar bei deren Schwester Lucija verbringen. Diese Tante ist so ganz anders als ihre ängstlich Oma, die ihr am liebsten alles verbieten würde und die als „Hauptdarsteller“ immer im Vordergrund stehen muss. Nachts muss Sofija das Schnarchen ihre Oma und Massen von Mücken ertragen, alle anderen Leute um sie herum sind alt und es gibt kein Internet. 
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    Also alles in allem der pure Horror. Hier wird auch ein andrer Dialekt gesprochen, Bodulisch, den Soija schwer versteht. Einige Sätze der deutschen Übersetzung lassen uns den Dialekt durch Verschlucken einiger Buchstaben nachempfinden, einige Worte, wie z.B. škure für Fensterläden ist ein fester Begriff im Text. Sofija liest gerne und sie stellt, sich durch die „Unendliche Geschichte“ angeregt, vorzufliegen. Diese Flüge beruhigen sie und lassen sie die Welt aus einer anderen Perspektive sehen. 
    Im Laufe des Buches wird Sofija erwachsener und sie löst sich von den Freuden zu Hause und findet auf dieser beliebten Urlaubsinsel Anschluss.
    Die Geschichte umfasst 23 Kapitel, die mit den entsprechenden Nächten überschrieben sind. Abends im Bett mit der schnarchenden Oma lässt Sofija den Revue passieren, unterbrochen durch das Erschlagen der Mücken. Ich habe mich sehr schwer getan mit diesen Nächten, die von den gleichförmigen langweiligen Tages erzählten, vom Streit der alten Schwestern und von ihren Marotten. Dazu kamen einige Kontakte mit zu Hause über das Internet, aber da war es für mich nicht immer einfach die Namen mit Personen zu verbinden, da diese ja nur am Rande vorkamen. So musste ich die Hälfte des Buches lesen, um endliche etwas Interessantes zu erfahren, erst in den letzten Kapitel kam dann etwas Spannung auf.
    Auf dem Cover springt eine junge Frau im Bikini begeistert ins Meer, von dieser Begeisterung war im Buch wenig zu spüren, obwohl es manchmal auch Tage gab an denen Sofija Spaß mit den alten Damen hatte.

    Dagmar Mägdefrau

  • Kathas Katastrophen – Mein Leben zwischen Knochenjob und Hamsterflop – Band 2

    Kathas Katastrophen – Mein Leben zwischen Knochenjob und Hamsterflop – Band 2

    Johanna Klement

    Mareikje Vogler

    dtv

    Kathas Katastrophen

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Chaos herrscht auch schon auf dem Cover, viele kleine Bilder zeugen von den Dingen, von denen im Buch berichtet wird. 
    Greifen wir mal den Begriff „Gyros-Gott“ heraus, mit dem fängt irgendwie alles an. Aber noch davor gibt es die kleine Episode mit den Spuckebläschen, die Katha einfach noch mal ausprobieren muss und dann mit diesem spuckeverschmierten Gesicht dem gutaussehende und klugen Elyas begegnen muss.
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    Wenn das nicht peinlich ist. Aber zurück zum „Gyros-Gott“, den Katha im Ethiktest zum Schöpfer macht. Als diese Arbeit, für die sie auch nicht gelernt hatte, mit einer Fünf benotet wird, muss Katha sich etwas einfallen lassen. Aber ihre Lehrerin mit dem schwierigen Doppelnamen, die alle Schniesi nennen, bietet ein Möglichkeit an, eine gute Note zu bekommen. Die Kinder sollen Verantwortung übernehmen und über ihre Aktion einen Bericht schreiben. Natürlich käme es besonders gut an, wenn man sich um den Hamster von Schniesi kümmern würde und Katha tut alles, um diese Aufgabe übernehmen zu dürfen. Klar ist, dass auch das wieder mit Katastrophen verbunden sein wird.
    Ich habe das Buch sehr schnell durchgelesen, zum einen, weil der Text immer wieder von anderen Schriftarten und vielen kleinen comicartigen Zeichnungen unterbrochen wird, zum anderen, weil die Handlung so temporeich ist, dass ich immer weitergetrieben wurde. Und natürlich ist es auch spannend zu erfahren, wie sich am Ende doch alles auflöst.
    Ich bin hier mit dem zweiten Band gestartet und ich werde sicher noch den Ersten lesen wollen, was aber für das Verständnis nicht unbedingt nötig ist. Aber am Ende des Textes gibt es schon einen Vorgeschmack auf Band 3, der macht natürlich auch neugierig.
    Katha ist ein wenig wie wir alle, nur vielleicht noch etwas chaotischer, dabei aber durchaus liebenswert.

    Dagmar Mägdefrau

  • Retro – Geh nicht online

    Retro – Geh nicht online

    Jarrod Shustermann

    Sofia Lapuente

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Luna lebt ein klassisches modernes High School Leben, in dem sich Hierarchie und Ordnung durch einen einzigen Post auf Limbo, DEM sozialen Netzwerk, verändern kann. Als ihre beliebte Freundin Samantha ihr Unrecht tut, greift sie für ihre Rache als erstes nach ihrem Handy und postet ein schlimmes Video von Samantha, das alles auf den Kopf stellt. 
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    Luna selbst ist es, die den Netzwerk-Riesen kontaktiert, damit er sich um das kümmert, was die vielen Profile auf der Plattform anstellen: Extremes Mobbing und Rufschädigung.
    Tatsächlich kommt Limbo dem Ruf nach Hilfe nach und veranstaltet an der High School eine Retro Challenge: 1 Jahr ohne moderne Geräte (alles nach 2000) leben. Im wahren Leben sein, echte Kontakte pflegen, nicht mehr hinter Bildschirmen verstecken… Denjenigen, die durchhalten, winkt ein Stipendium. Tatsächlich finden sich bereitwillige Teilnehmer, so auch Axel, der eigentlich zur Influencer-Gang “Golden” gehört und der nun eine andere Seite zeigt. Ganz ohne technische Hilfe ist es gar nicht mal so leicht, sich gegen die Gefahren zu wehren, die irgendwann auftreten …

    Der Thriller entwickelt sich langsam und lässt Raum für den Aufbau einer neuen Freundesgruppe um Luna, Axel, Darrel, Mimi und Kilo. Subtil schleichen sich unheimliche Elemente in die Geschichte ein, die ein stetes Misstrauen schüren, doch die eigentliche Spannung entfaltet sich erst später. Das Thema Freundschaft ist generell eng mit sozialen Netzwerken verknüpft und man sieht hier wunderbar, wie viel sich ändert, wenn man sich Freunde unabhängig ihrer Follower*innen-Zahl sucht. 

    Das Buch lässt sich superschnell lesen, da man motiviert wird, selbst das Handy wegzulegen und natürlich auch, weil es wirklich spannend ist und gleichzeitig ein wichtiges Thema behandelt. Da es nicht allzu brutal ist und in einer High School spielt, ist für Jugendliche mehr als geeignet.

    Raphaela Brosseron

  • Die Hüter des magischen Waldes – Finde die geheimen Kristalle

    Die Hüter des magischen Waldes – Finde die geheimen Kristalle

    Cee Neudert

    Philipp Ach

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Diese Abenteuerspielbuch bietet wirklich eine Menge. Man kann sich einen Charakter aussuchen, die Beschreibung findet man am Ende des Buches, und in die Rolle dieses Tieres schlüpfend im Buch agieren. Die drei Tiere auf dem Cover des Buches begleiten dann den Lesenden bei seinen Abenteuern, auch die Drei habe einen festgeschriebene Identität, die man auch am Ende des Buches nachlesen kann. 
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    Dort gibt es auch ein „Notizbuch“ und einem „Rucksack“ mit der Möglichkeit, ihn zu befüllen. So findet man zum Beispiel während des Spieles immer wieder Nüsse, die Zahlungs- und Nahrungsmittel sein können. Ganz vorne im Buch ist die Landkarte des „Wilden Waldes“ mit den drei Orten, in denen die Spieler ihre Abenteuer bestehen müssen.
    Nachdem der Neuling willkommen geheißen wird, geht es an die Auswahl der „Spielfigur“, mit der man sich im Laufe des Spiels völlig identifizieren kann. Ich hatte mich für die Maus entschieden, sie ist geschickt, aber leider nicht sehr stark. So wurde ich zum Bestandteil der Geschichte und wurde immer direkt angesprochen. Es gibt ein Problem mit dem „Großen Baum“ und seine Hüter kommen zusammen und wir machen uns gemeinsam auf den Weg. Je nachdem ,wie ich mich nach einem kurzen Kapitel, von denen es 207 gibt, entscheide, lese ich an einer anderen Stelle weiter. Zum Glück gibt es ein Lesebändchen und ich kann mir merken, wo ich zuletzt war.
    Eine fantasievolle, spannende Geschichte, in die ich eintauchen und zusammen mit mystischen Figuren die Rettung des Baumes auf abenteuerliche Weise bewerkstelligen kann. Man kann das Spiel auch mehrfach machen und die erworbenen Stärken behalten.
    Mir ist diese Art Buch und Spiel neu und ich habe solchen Spaß dabei gehabt, dass ich das Buch nur empfehlen kann.

    Dagmar Mägdefrau
  • Lakritz-Sommer

    Lakritz-Sommer

    Anna Beringer

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Ich mag Lakritze und ich war enttäuscht, dass Nella keine Lakritze mag, sondern mit dem Duft, den die Lakritz-Tagetes verbreiten, die negative Veränderung in ihrem Leben verbindet. Denn mit dem Entschluss ihrer Mutter, die alte Mühle, Nellas geheimem Rückzugsort, zu renovieren und als Ferienhaus zu vermieten, kam der Duft. 
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    Auch das Hofcafé, das gleichzeitig in der Scheune eröffnet wird, trägt den Namen Café Lakritz. 
    Nella wohnt auf dem alten Familienhof mit ihrer Mutter, ihrer großen Schwester Tilke und dem dementen Opa Ocko. Als erste Mieter zieht ein Elternpaar mit Zwillingen in die Mühle, die selbstbewusste Tasha mäkelt ständig an dem schweigsamen, ängstlich wirkenden Kiran herum. Doch Nella, die ständig ihre Schritte verfolgt, hat sofort einen Draht zu dem zarten Jungen. So merken die beiden schnell, dass der Mann, der zunächst im Anzug auftaucht, ständig im Ort und im Café herumstöbert. Was hat der Mann wohl vor? Nella schwant nichts Gutes.
    Im Laufe des Buches verändern sich die drei gleichaltrigen Kinder und ihre Einstellungen, sie werden zu guten Freunden und ziehen an einem Strang.
    Meer, Watt, ein Schiffswrack, eine Kutsche, Urlaubsgefühl und Ermittlungsarbeit machen diese Buch zu einer wundervollen Urlaubslektüre, die man aber auch zu anderen Zeiten und ohne Urlaub genießen kann. Das Cover gibt uns einen guten Eindruck davon, wenn die Mühle auch etwas nah am Wasser steht.
    Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Lakritz-Rezepte zum Ausprobieren, denn der Geschmack der schwarzen Süßigkeit kann am Ende doch überzeugen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Zimmer für mich allein

    Ein Zimmer für mich allein

    Frauke Angel

    Jungbrunnen

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Buch des Monats Juli 2024

    Elli, eigentlich Elizabeth, genannt nach der englischen Queen, lebt mit ihren zwei Brüdern in einer Plattenbausiedlung. Ihr größter Wunsch ist, wie schon der Titel sagt, ein eigenes Zimmer, dass aber leider nicht zur Verfügung steht, denn bezahlbare Vierraumwohnungen sind rar und ihre alleinerziehende Mutter kann sich keine teure Miete leisten. 
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    Aber sie hat Elli einen blickdichten Vorhang ums Bett gebaut, damit sie ein wenig Privatsphäre hat. 
    Ellis Freundin Nursemin unterstützt Ellis Wunsch Schriftstellerin zu werden, denn auch sie möchte gerne Bücher schreiben. So berät sie Elli beim Schreiben und schenkt ihr ein wunderschönes Tagebuch vom Asia-Shop. Durch Zufall geraten die Kinder in ein verwildertes Grundstück und finden dort einen Bunker, den die beiden Mädchen erkunden.
    Das Buch ist von Elli in der Ich-Form geschrieben und dank Nursis Ratschlägen bekommt es eine ungewöhnliche Form, so gibt es nach fünf ein Kapitel null, weil doch noch etwas nachgetragen werden musste. Die Protagonisten dieses sehr realistisch beschriebenen Buches sind sehr vielschichtig. Da Ellis Mutter ihre Kinder von drei verschiedenen Vätern bekommen hat, ist William, der große Bruder dunkelhäutig und mit viel Gel glättet er jeden Morgen seine Haare. In Nursis türkischstämmige Familie versucht der Vater seine Tochter zu kontrollieren, um sie zu schützen. Otto, der kleine Bruder, hat einen Freund, dessen Vater Alkoholiker ist und er mit Sprüchen wie „Das Boot ist voll“ besonders Ellis Mutter gegen sich aufbringt. So erleben wir den ganz normalen Alltag in einer Wohnsiedlung mit großem Hof aus Sicht einer fast 10-jährigen. Der wir von Herzen ein eigenes Zimmer gönnen, die aber, auch dank ihrer Freundin, stark genug ist, sich ihren Freiraum zu erkämpfen.
    Dank der bildhaften Schilderung könnte ich mich gut in die Welt von Elli hineinversetzten. Worum sie alle zu Recht beneiden ist ihre coole Mutter.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die 5 Doppelpunkte und der Wanderzirkus

    Die 5 Doppelpunkte und der Wanderzirkus

    Maria Braig

    epubli

    Die 5 Doppelpunkte

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Ich habe mich sehr gefreut, dass es ein neues Abenteuer der 5 Doppelpunkte gibt, denn das erste Buch hat mir sehr gut gefallen und es war schön, die ungewöhnlichen Freunde wiederzutreffen.
    Am Beginn des Buches werden sie noch einmal vorgestellt: Luke und Lena, die bei ihrem Papa und seinem Mann leben, während ihre Mutter als Ärztin unterwegs ist. Ferrari, die so genannt wird, weil sie sehr schnell in ihrem roten Rollstuhl unterwegs ist.
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    Abdo, der aus Afrika geflüchtet ist, so wunderbar schwäbisch spricht und einen Blog mit seinen Fotos veröffentlicht. Dann ist da noch Slash, die auf die Frage „Junge oder Mädchen?“ mit „Ja, genau“ antwortet.Die Bande geht zusammen zur Schule und trifft sich fast jeden Tag in ihrem Gartenhaus. Diesmal wollen sie gemeinsam einen Zirkus besuchen und Lena freut sich auf das Ponyreiten in der Pause. Doch Ferrari, die selbst auf einem Therapiepferd reitet, sieht sofort den schlechten Zustand der Tiere und als dann die müden kleinen Tiere stolpern, werden sie mit einer Gerte geschlagen. Dagegen müssen die Freunde etwas unternehmen. Doch als sie mit dem Zirkusdirektor sprechen wollen, stellt sich heraus, dass ein einäugiges Pferd von der Weide verschwunden ist. Die Kinder machen sich auf die Suche nach dem Tier, aber in der Schule erfahren sie, dass auch ein Mädchen vermisst wird. Ein neuer Fall für die 5 Doppelpunkte.
    Der „Fall“ ist schon nach Zweidrittel des Buches gelöst, aber es gibt dann noch ein neues Problem, das die Kinder mit Ideenreichtum und Tatkraft bewältigen. Die Fünf sind sehr sympathische Kinder, die auch mal sauer sind und trotzdem finden sie immer wieder eine Lösung, weil sie zusammenhalten und Verständnis für die anderen haben. Ich wünsche mir noch viele solcher spannenden Fälle.

    Dagmar Mägdefrau

    Im zweiten Teil der “5 Doppelpunkte” ruht sich die zusammengewürfelte Freundesgruppe nicht einfach aus, so langsam nimmt die Detektivbande fast schon professionelle Züge an.
    Kein Wunder, dass sie sich sogar zwei Fällen widmen: Mysteriöse Begebenheiten rund um den Zirkus, der momentan in der Stadt ist, und ein Mädchen aus der Parallelklasse, das verschwunden ist.
    Diese willkürlich erscheinende Kombination an Fällen hat mich zunächst verwirrt, auf die Verbindung, die die 5 Freund*innen erkennen, wäre ich nie gekommen!
    Ferrari ist nicht nur gut mit ihrem Rollstuhl unterwegs, sondern auch auf Pferden, weswegen ihr sofort auffällt, dass die Ponys vom Zirkus nicht gut behandelt werden. Das Thema Tierquälerei ist ihr, aber auch Slash, den Zwillingen Luke und Lena und Abdo ein Anliegen. Da sie zu 5 sind, können sie sich aufteilen und gleichzeitig das Verschwinden der Mitschülerin Sanne untersuchen, dabei zeigen sie besonders feinsinniges detektivisches Können.
    Wer sich ausschließlich auf einen Detektivfall freut, sollte wissen, dass die Lösung des Falls nicht das Ende ist, danach passiert noch einiges, was eher in Richtung Aktionismus geht. Die 5 sind nun mal sehr engagiert und vielseitig interessiert, kein Wunder, dass die Lösung des Falls noch zu weiteren Aktionen führt.
    Ich finde, die Geschichte zeigt, wie wichtig Selbstwirksamkeit für Kinder ist, denn es macht super viel Spaß zu sehen, dass die 5 mit ihren Taten auch tatsächlich einiges erreichen!
    So ganz habe ich am Ende aber tatsächlich selber nicht mitfiebern können, da ich einfach nicht mit dem Fortlauf der Geschichte gerechnet habe.
    Der Schreibstil ist sehr klar und einfach nachzuvollziehen, ein paar Illustrationen im Stile des gelungenen Covers regen die Vorstellungskraft an.
    Ich bin gespannt auf die nächsten Abenteuer der 5 Doppelpunkte!

    Raphaela Brosseron



  • Junior High – Chaos im Doppelpack

    Junior High – Chaos im Doppelpack

    Tegan Quin

    Sara Quin

    Tiellie Walden

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Tegan und Sara sind unzertrennlich und froh, die Veränderungen in ihrem Leben nicht alleine durchstehen zu müssen. Ihre Eltern sind geschieden, die Mutter ist mit Bruce zusammen, doch die beiden sollen trotzdem regelmäßig ihren Vater sehen. Also ziehen sie in seine Nähe, was einen Schulwechsel bedeutet. 
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    Ab sofort gehen sie auf die Edmunds Junior High, auch noch in getrennte Klassen. Als wenn das nicht genug wäre, stehen die beiden auch noch kurz vor der Pubertät.
    Doch was, wenn die beiden auf die Veränderungen nicht gleich reagieren? Wenn eine andere Freunde findet, sich anders entwickelt oder körperliche Veränderungen nicht gleichzeitig erlebt werden?
    Besser als mit Tegan und Sara könnte man so eine Situation nicht vergleichen, denn wir begleiten sie ein komplettes Jahr auf der Junior High. Ich muss zugeben, auch ich habe Probleme die beiden zu unterscheiden, was nicht gegen die Illustrierung sprechen soll, die ist zwar relativ einfach gehalten, aber dafür fängt sie wunderbar das quirlige Teen-Werden der beiden ein. Am liebsten habe ich ihre Gesichter, wenn ihnen etwas unangenehm ist und da sie sich mit Themen wie Periode, Gefühlen und BH’s auseinandersetzen müssen, ist das nicht selten der Fall.
    Da ich selber Zwilling bin, kann ich vieles gut nachvollziehen, gerade die Streitigkeiten und das Danach-wieder-lieb-haben kennen vermutlich alle Geschwister.
    Ich finde die Konflikte der beiden aber besonders authentisch, was bestimmt auch an den Autorinnen liegt, die tatsächlich Zwillinge sind und Tegan und Sara heißen.
    Mit den beiden wird es absolut nicht langweilig, mich haben sie wunderbar unterhalten und nochmal in die eigene Teenager-Zeit versetzt, auch wenn meine nicht ganz so amerikanisch war. Ich freue mich, den nächsten Teil zu lesen, wenn es noch mehr um das Thema Liebe mit all ihren Problemen geht.

    Raphaela Brosseron
  • Das ist doch unfair! – Warum gibt es Armut und Reichtum?

    Das ist doch unfair! – Warum gibt es Armut und Reichtum?

    Sarah Tabea Hinrichs

    Inka Friese

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Das Cover zeigt zwei Kinder, das eine steht dort mit verschränkten Armen und hinter ihm ist ein graues Hochhaus zu erkennen, das andere Kind hält ein Smartphone, trägt Kopfhörer und aus ihren Taschen quillt Geld, das teilweise schon auf der Straße liegt, im Hintergrund sehen wir ein freistehendes Haus mit grünem Vorgarten.
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    Neben der Überschrift „ARM? REICH?“ lesen wir Aussagen zum Thema wie „Arme Menschen haben manchmal nicht genug zu essen.“ 
    In dem Buch erzählen Grundschulkinder aus ihrem Alltag, manchmal sind es ganze Geschichten, manchmal nur kleinere Abschnitte, daneben gibt es viele Informationen.
    „Was bedeutet Armut?“ - das ist die erste Frage in dem Buch und sie wird auf vielfältige Weise beantwortet. Zuerst geht es um Finn (7 Jahre), der seinen Geburtstag nicht feiern wird, aber dann kommen überraschend zwei Kinder, die mit ihm die mitgebrachten Nudeln kochen und so wird es doch noch ein toller Tag. Die zehnjährige Daria ist zum Geburtstag eingeladen und sie schämt sich, denn sie kann als Geschenk nur eine Schachtel mitbringen.
    Der erklärende Text endet mit der Frage, ob man unbedingt etwas schenken muss.
    „In Deutschland ist jedes fünfte Kind arm.“ Dieser Satz ist auf der nächsten Seite zu finden und dort stehen neben einigen Beispielen, was alles Geld kostet, noch anders interessante Zahlen. Immer gibt es erklärende Bilder dazu. Einige Kinder erklären in kurzen Textes, was für sie Armut bedeutet. Es folgen einige Infos zum Thema Geld und wie man an Geld kommt. Chancengleichheit ist natürlich ein wichtiges Thema und damit verbunden die Frage „Können wir werden, was wir wollen?“
    Am Ende des Buches werden „Gleiche Chancen für alle, jetzt!“ gefordert und die Kinder werden aufgefordert „Zusammenzuhalten!“
    Ich kann nicht nachempfinden, wie traurig es für benachteiligte Kinder ist, diese Texte zu lesen, wohlhabendere Kinder werden dadurch vielleicht wachgerüttelt und können ihre Mitschüler vielleicht besser verstehen. Das wäre schön und positiv und ich würde mich freuen, wenn es eine solche Wirkung hätte. Die Bilder sind ganz witzig gezeichnet, es gibt Menschen in unterschiedlichen Hautfarben, manche tragen Kopftücher, ein Mädchen eine Burka, was aber fehlt, sind Menschen mit Behinderungen. Auch die sind ja stark von Armut bedroht und gehören in unserer Gesellschaft dazu.

    Dagmar Mägdefrau


  • Almuth und der Hühnersommer

    Almuth und der Hühnersommer

    Mareike Krügel

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Almuth, die auf dem Cover mit dem Kopf nach unten auf einer Stange hängt, zieht aufgrund des instabilen Gesundheitszustandes ihres kleinen Bruders mit der Familie aufs Land. Ihre Mutter, die die Kinder Matti nennen, geht täglich zur Arbeit, während der Vater seine Arbeit zu Hause erledigt. Noch hat Almuth keine Freund*innen gefunden und deshalb freut sie sich sehr, dass die Hühner des Nachbarn, den sie Öhi nennt, zu ihr an die Turnstange kommen. 
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    So entsteht zunächst die Freundschaft speziell mit Huhn Ingeborg. So geht sie täglich den alleinstehenden Nachbarn besuchen und führt philosophische Gespräche mit ihm. Doch es gibt auch ein paar Kinder im Dorf und so freundet sich Almuth mit Said, den jeder im Dorf kennt, und mit Joy, die auf ihre kleinen Geschwister aufpassen muss, an und so gehen die Drei bald auf Marderjagd.

    Almuth erzählt im Plauderton von ihren Erlebnissen, ihrer Hühnerfreundschaft, ihrer Angst um den kleinen Bruder und von ihrem Familienleben auf dem Dorf. Sie macht sich Sorgen um den Bruder, der immer wieder ins Krankenhaus muss, weil er Probleme mit der Luft hat, und sie setzt sich jeden Abend zu ihm ans Bett und versucht, ihn zum Lachen zu bringen. Sie mischt sich ein, wenn ein Junge in der Schule gemobbt wird. Sie ist einfach ein liebenswertes Mädchen, das mit beiden Beinen um Leben steht.

    In den 17 etwas längeren Kapiteln erleben wir, wie Almuth sich im Laufe des Sommers verändert und doch irgendwie die Gleiche bleibt. Viele kleine Zeichnungen lockern die Erzählung auf und dank des flotten Erzählstils ist es einfach, das Buch zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau