• Ein Fall für die Forscherkids – Dino in Not

    Ein Fall für die Forscherkids – Dino in Not

    S. J. King

    DK

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Cheng aus China und Tamiko aus Japan sind auf dem Cover zu sehen. Sie werden uns am Anfang des Buches vorgestellt. 
    Beide sind trotz ihres jungen Alters schon Experten. Cheng ist Experte in Geologie und Tamiko kennt sich sehr gut mit Dinosauriern aus. So werden sie ausgewählt, in die Jurazeit zu reisen. Dort sollen sie ein Dino-Ei retten. Schon nach dem Eintreffen fliegt ein Klobiodon über sie hinweg. 150 Millionen Jahre sind sie in der Zeit zurückgereist und so wundert es Tamiko nicht, dass ein Plesosaurier seinen Kopf aus dem Sumpf streckt. Erst als eine Gruppe Allosaurier auftaucht, wird es für die Zwei gefährlich.
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    So bleibt es spannend, diese Dinosaurierwelt mit den Kindern zu erforschen.
    Ein echt spannendes Buch für Dinosaurierkenner. Es  tauchen viele dieser ausgestorbenen Tiere auf und dank Taminos Wissen erfahren wir einiges über sie.  Nach acht Kapiteln, die oft  durch Zeichnungen unterbrochen werden, können wir noch einen Blick auf Tamikos Notizen werfen und erfahren, welche Dinos zu welcher Zeit gelebt haben und noch mehr zu den Dinos der Jura, die im Buch vorkommen. Es folgt ein Quiz und ein Glossar. 
    
    Spannung und Wissensvermittlung - eine schöne Mischung für gute Erstleser.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Best Bro ever!

    Best Bro ever!

    Jenny Jägerfeld

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024

    Måns wohnt eigentlich in Stockholm, verbringt aufgrund der Arbeit als Synchronsprecherin seiner Mutter jedoch einige Tage in Malmö. Måns hofft sich eine schöne Zeit mit dem Skateboard, auch wenn er die Babysitterin Nora zunächst nicht loswird. Trotz ihrer Aufsicht trifft er bei einer Mutprobe auf Mikkel, der sein “Best Bro ever” wird. Die beiden versprechen sich absolute Wahrheit, doch als Mikkel etwas findet, was für ihn eine Lüge beweist, ist die Freundschaft zunächst auf Eis gelegt. Für Måns ist dieser Pass mit dem alten Foto eine viel größere Lüge, nur muss er sich noch überwinden und Mikkel das erklären, um seinen Bro zu behalten. 
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    Wer wie, ich ohne den Klappentext zu lesen, einfach mit der Geschichte anfängt, ist von der Måns' Vergangenheit überrascht. Es war zunächst ein wenig schade zu lesen, dass diese Wendung eigentlich vorab angekündigt in der Inhaltsangabe zu lesen ist. Andererseits ändert es nichts an der Geschichte und Interessierte an dem Thema werden auf dieses Buch aufmerksam. Die Selbstverständlichkeit, mit der Måns als das beschrieben wird, was er ist, nämlich ein Junge, ohne vorher seine Vergangenheit zu erläutern, lässt sein Leben herrlich normal wirken. Das Einzige, was bei seiner Identität stört, sind die anderen. Der Roman macht einfühlsam deutlich, wer oder was eigentlich das Problem bei der Sache ist: Nicht man selbst, aber die anderen, die Gesellschaft und die veralteten Rollenbilder. Eine Geschichte mit vielen tollen Figuren, die peinliche, aber liebevolle Mutter, die etwas seltsame, aber schlaue Nora mit ihren Ticks, der Vater, der dazu lernt und natürlich Mikkel und Måns, die eine Freundschaft führen, die auf viel Vertrauen beruht. 
    
    Raphaela Brosseron
  • Jeden Tag Spaghetti – Wie es sich anfühlt von hier zu sein, aber irgendwie auch nicht

    Jeden Tag Spaghetti – Wie es sich anfühlt von hier zu sein, aber irgendwie auch nicht

    Lucia Zamolo

    Bohem

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2023

    Die Frage nach dem Woher, die Menschen mit Migrationshintergrund oft beantworten müssen, ist Thema dieses Buches. Auch ich habe diese Frage oft auf der Zunge und ich bin der Meinung, ich stelle sie aus Interesse an der gefragten Person. Hier erfahre ich aber, was diese „gut gemeinte!“ Frage bewirkt. Im Buch wird die Frage aufgrund des italienischen Namens gestellt. Die Antwort, die Lucia meint geben zu müssen, lautet „Mein Vater ist aus Italien.“ Aber diese Auskunft führt nur zu anderen Vorurteilen, zu anderen Schubladen.
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    Da geht es um italienisch Kochen können, um einen dunklen Teint und viele andere Dinge, die wir uns bei diesem Herkunftsland einfallen.
    Das Buch ist in handschriftlich mit Bleistiftschrift geschrieben, zu mindestens sieht es so aus. Dadurch wirkt es auf mich sehr persönlich, da ist die Schrift manchmal huckelig und manches wurde überschrieben und verbessert. Das macht es sehr authentisch und irgendwie liebenswert. 
    
    Dieses Buch hat mir klarer gemacht, weshalb die Frage nach dem Woher nicht gestellt werden sollte, als sachlichere Bücher, die sich damit beschäftigen. Hier berichtet ein Mädchen von ihren Erfahrungen und da kann ich sehr gut nachempfinden, was sie an dieser Frage stört und welche Folgen sie hat.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Emily Seymor – Totenbeschwörung für Anfänger

    Emily Seymor – Totenbeschwörung für Anfänger

    Jennifer Alice Jager

    Ravensburger

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Emily Seymour ist nicht wie alle anderen, denn ihre Familie steht quasi nur aus Nekromanten, aus Totenbeschwörern. Nur Emily scheint diese Gabe nicht geerbt zu haben, sodass sie innerhalb der Familie auch nicht recht dazu gehören mag. Als der Sohn der verfeindeten Nekromantie-Dynastie der Goodwins auftaucht, um die Fehde zwischen den Familien endgültig zu beenden, findet Emily sofort Gefallen an ihm. Doch anstatt den Frieden zu besiegeln, stirbt Ashton. Ausgerechnet Emily soll die Schuldige sein. Bei ihrer Suche nach einer Lösung findet sie allerdings viele weitere Probleme, die ihre Familiengeschichte für immer ändern werden.
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    Angelehnt an die Bezeichnung “Romantasy”, geht es hier zum einen um die romantische Beziehung, die sich zunächst zwischen Emily und Ashton anbahnt, zum anderen um die Fantasy-Welt, in der die beiden leben. In dieser existieren nicht nur Nekromanten, sondern auch weitere Wesen voller Magie und man kann durch Raum und Zeit reisen.
    Die Fantasie, die bei der Kreation dieser erzählten Welt erforderlich war, muss grenzenlos sein, jedoch ist es eigentlich zu viel. Die Wesen werden eingeworfen, ohne sonderlich viel beizutragen, manche Elemente heben sich eher auf, statt sich zu ergänzen und machen den Plot unübersichtlich und unwahrscheinlicher. Bei Fantasy lauert oft die Gefahr, sich einfach das nächste magische Element auszudenken.
    
    Auch andere Teile der Erzählung wirken zu einfach. So findet Emily sehr viel durch Tagebucheinträge ihres Großvaters heraus - diese muss sie natürlich nicht lange suchen und liefern direkte Antworten. 
    Die Liebesgeschichte könnte man vielleicht gerade als Teenager als ganz süß empfinden, sonderlich vorbildlich ist Emilys Anziehung zu dem ablehnenden Ashton jedoch nicht. Auch dass sie so viel aufgibt, um ihn zu retten, spricht zwar für sie, sorgt allerdings für wenig Ausgeglichenheit zwischen den beiden.
    
    Eine theoretisch spannende Welt, irgendwo zwischen Addams Family und Rubinrot von Kerstin Gier, leider fehlt es zu sehr an einer gewissen Erzähllogik. Wer viel Fantasy auf einmal braucht und davon nicht genug bekommt, wird sicher Gefallen an dem Buch finden.
    
    Raphaela Brosseron
  • Die Wunderzwillinge – Rätselhafte Entführung

    Die Wunderzwillinge – Rätselhafte Entführung

    Klaus-Peter Wolf

    Franziska Harvey

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Diesmal ist es kein Ostfriesenkrimi, diesmal spielt die Geschichte in Freiburg. Die Zwillinge heißen Leonie und Laura und gleich zu Beginn des Buches werden sie uns vorgestellt. 
    Leonie klettert gerne und dabei achtet sie nicht auf ihre Kleidung. Laura möchte Geheimagentin werden und „liest echt viel.“ Laura erwacht mit einem unguten Gefühl und leider passieren dann auch beängstigende Dinge, so wird ihr Vater festgenommen. 
    Ein entführter Mitschüler wurde gegen eine Lösegeldzahlung frei gelassen.
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    Jetzt steht Papa Wunder im Fokus der Ermittlungen und das Haus wird observiert. Kommissar Schimunski, der meist mit Schimanski angesprochen wird, hat sich da so einiges zusammengereimt. So bekommt Paul Omonsky den Auftrag, die Zwillinge zu beschatten. Doch die Mädchen entdecken ihn schnell und führen ihn richtig vor. 
    
    Ein flott erzählte Geschichte mit viel Witz, ziemlich blöden Polizisten und cleveren Zwillingsmädchen.  Die Bilder, die das Buch wunderbar ergänzen, lockern zusätzlich auf. Das ist sicher ein gelungener Start einer Krimireihe für Grundschüler, denn von Leonie und Laura will jeder gerne noch mehr lesen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Mutich – Warum machen alle mit?

    Mutich – Warum machen alle mit?

    Hans-Jürgen van der Gieth

    Ulli Potowski

    BVK

    Verlagsempfehlung ab 4. Klasse

    Mutproben kennt jede und jeder aus der eigenen Kindheit, doch das Ausmaß, die diese hier einnehmen, hat einen modernen Einfluss: Die erfolgreiche Netflixserie “Squid Games”. Erwachsene spielen Spiele, doch es ist mehr als “nur ein Spiel”, denn der Verlierer wird getötet. Diesen gewaltvollen Inhalt der Spiele bringt Anführer Ben nun auch in seine Clique. Die Bestrafung soll eine Ohrfeige sein. Vor allem Paul muss darunter leiden. Alle anderen sind einfach froh, dass sie es nicht sind, obwohl auch sie eigentlich merken, dass das alles nicht so in Ordnung ist.
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    Selbst die Ohrfeigen reichen Ben nicht mehr, der mit ansteigendem Konsum der Serie immer mehr abzustumpfen scheint und die Situation spitzt sich dramatisch zu.
    Es wird sehr deutlich, dass die Bestrafung gerade für Paul nicht nur körperlichen Schmerz bedeutet. Die Scham treibt ihn immer mit in den Teufelskreis, in dem er sich Ben beweisen will, denn mit Erwachsenen reden kommt nicht in Frage. Die fehlenden Erwachsenen sind auch bei Ben ein ausschlaggebendes Problem, denn sie kontrollieren gar nicht, welch unpassende Serie Einfluss auf ihren Sohn übt.
    
    Van der Gieth schreibt in einem klaren und zugänglichen Stil, der es jungen Lesern leicht macht, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Obwohl die Kinder in dem Buch alle mitmachen, ahnen einige früh, dass das alles nicht in Ordnung ist. Diese Reflektionen wirken manchmal zu erwachsen und passen gar nicht zu dem sonstigen Verhalten. Trotzdem ist es wichtig, dass die Botschaft so klar formuliert wird: Gewalt hat bei Spielen nicht verloren und eine Serie, die uneingeschränkt zugänglich ist, kann einen immensen Einfluss auf ein Publikum haben, das eigentlich nicht die Zielgruppe sein sollte. Ein sehr dringliches Thema, mit passenden und gelungenen Illustrationen in eine Geschichte eingebettet.
    
    Raphaela Brosseron

    „Squid Game“ ist eine Netflix-Serie, in der Erwachsenen einfache Kinderspiele spielen und in der die Verlierer mit dem Tode bestraft werden. Ben, der elfjährige Boss der Clique, schaut diese Sendung und setzt sie mit seinen Freundinnen und Freuden um. „Seilchen springen“ ist die erste Aufgabe, die sie auf ihrer Lichtung absolvieren. Eigentlich keine schwierige Aufgabe für Paul, doch als er stolpert, schreien alle „Opfer“ und als dann noch die Bestrafung „Ohrfeigen“ heißt, kann er es nicht fassen, dass alle seine Freund*innen ihn feste ohrfeigen. 
    Obwohl sich das Geschwisterpaar darüber unterhält, wie es ihnen bei der Bestrafung ging, machen alle bei der nächsten Prüfung mit und sind wieder bereit, die Strafe zu vollziehen. Keiner wehrt sich dagegen, keiner ist bereit, in der Clique darüber zu sprechen. 
    Jede*r ist froh, nicht das Opfer zu sein und keiner ist mutig genug gegen Ben zu sprechen und so aus der Clique ausgestoßen zu werden.
    
    Mutproben hat es schon immer gegeben und viele von ihnen waren gefährlich. Hier ist der Auslöser diese Serie, die anscheinend viel von Jugendlichen oder sogar Kindern geschaut wird. Mein Enkel kam letztens auch mit einer eigenartigen Szene aus der Kita nach Hause, die vermuten ließ, dass diese Serie Auslöser war. Er kannte zwar keine Zusammenhänge, warf sich aber immer wieder tot zu Boden.
    
    Es kann nicht sein, dass Kinder, ohne darüber sprechen zu können, solche Serien schauen und sie in ihren Alltag einbauen wie die Clique um Ben. 
    Das Buch liest sich sehr spannend und gibt gut die widersprüchlichen Gefühle der Kinder wieder. Das positive Ende ist für mich etwas einfach gestrickt. Ich fürchte, so leicht kommen wir Erwachsenen nicht aus dieser Geschichte raus. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Am Meer – Die Welt der Küste

    Am Meer – Die Welt der Küste

    Judith Homoki

    Martin Haake

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Das Buch ist mit einer Größe von DIN A3 schon sehr imposant. Das Cover zeigt eine Strandszene, aber auf dem Meer ist einiges los, da sieht man Segelschiffe, aber auch Meerungeheuer. 
    Die erste Doppelseite zeigt eine Sandsteinküste mit einem Leuchtturm. Es sind einige Leute am Sandstrand und Vögel sind zu entdecken. Im Bild gibt es kleine Sachinformationen und dazu einen etwas längeren Text, der eine Seereise beschreibt. „Feuer, Wasser, Leben“ ist eine gut bebilderte Beschreibung über die Veränderungen auf unserer Erde. Nach Wasservögeln und dem Leben an der Küste folgt eine Seite mit Meerungeheuern.
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    Diese Seite gefällt den jungen Lesern besonders. In der Kapitänsstube sieht es gemütlich aus, auch die Ansicht eines mittelalterlichen Handelshafen gefällt und erinnert mich an Bergen. Nach dem Thema Tätowierungen sehen die ersten Badegäste am Strand flanieren. Küstenfische werden gezeigt und beschrieben. Nach einem Laden für Seemannsbedarf, folgt einen moderne Strandszene. Eine Karte vom Mittelmeer, Leuchttürme und die Riviera sind auf den nächsten Seiten zu sehen. Die großen Weltmeer werden mittels einer Karte und vieler Informationen zum Thema. „Republik der Piraten“ ist ein sehr spannendes Kapitel. Die Inui und Hawaii mit seinen Surfern sind auf den letzten Seiten beschrieben. 
    
    Ein sehr umfassendes großes Buch zum Thema Meer, hier kann man einiges an Informationen finden. Die Texte sind nicht zu lang und dank der vielen kleinen Texte kann man die Infos gut filtern.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Vincent und ich

    Vincent und ich

    Stefan Karch

    Tyrolia

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Der Junge, der sich hinter dem „Ich“ des Titels verbirgt, bezeichnet sich als „scheuer, stiller Hase“, er wird nicht gefragt, ob er mitspielen möchte und meint, er schaue auch lieber zu. Viele Kinder werden sich in diesem Jungen wiederfinden. Doch dann kommt Vincent in seine Klasse und die Beiden freunden sich an. Vincent möchte ein Nashorn sein, wie sein Vater, das soll den anderen sagen „Nehmt euch vor mir in Acht.“ 
    Vincent liebt wilde Spiele und der Junge macht mit „Niemand kann uns etwas anhaben.“ Doch manchmal schlägt die Wildheit bei Vincent in Wut um, dann macht er dem Jungen Angst.
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    So treffen die beiden auf Paul und Vincent, das Nashorn, rempelt ihn absichtlich an. Wie wird sich der Junge verhalten?
    
    Die kurzen Texte und die zart kolorierten Bleistiftzeichnungen ergänzen sich zu einem wunderschönen Buch. Ein Buch, dass sicher noch viel Fragen nach sich ziehen wird und das Freundschaft gegen Zivilcourage setzt. Ein ungewöhnliches Thema für ein Kinderbuch, aber manchmal ist es wichtig ,Flagge zu zeigen und als Hase Haken zu schlagen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ich bin Martin Luther King Jr. – Jeder kann die Welt verändern

    Ich bin Martin Luther King Jr. – Jeder kann die Welt verändern

    Brad Meltzer

    Christopher Eliopoulos

    Egmont Bäng

    Leseempfehlung ab 7 Jahre

    Diese Bilderbuch ist durch seinen langen Text, der durch Sprechblasen ergänzt wird für Grundschulkinder gedacht, aber ich glaube auch Jugendlichen und Erwachsene können so auf eine interessante, kurzweilige Art das Leben von Martin Luther King jr. kennen lernen.
    Martin Luther King jr. wird klein mit großem Kopf abgebildet, während die anderen Menschen in realistischer Größe gezeichnet sind. Dadurch fällt Martin Luther King jr. besonders ins Auge, trotzdem gefällt es mir nicht. 
    Zu beginnt steht Martin Luther King jr. in einer leeren Kirche und stellt sich vor.
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    Er berichtet von seiner Kindheit, in der er schon wusste „Große Worte warten auf mich.“ Mit dem Eintritt in die Schule bemerkte er, dass Schwarze Kinder auf eine andere Schule gingen als weiße (Ich nutze hier die Schreibweise des Buches). Die ungerechte Behandlung der Schwarzen in Bussen brachte Martin Luther King jr. dazu zu handeln. Er forderte die Schwarzen dazu auf die Busse zu boykottieren. Sein Protest war immer gewaltfrei, aber letztlich gab es eine Veränderung und er wurde sogar ins Weiße Haus eingeladen. Aber er kam auch ins Gefängnis und schreib als Antwort auf einen Zeitungsartikel, der ihn und seine Mitstreiter als „Gesetzesbrecher“ bezeichnete, einen Text der von Millionen gelesen wurde. Wieder gab es Proteste, diesmal gingen tausende Kinder auf die Straße, später schlossen sich andere an und kam es am 28.8.1963 zum Marsch auf Washington. Hier sprach Martin Luther King jr. die Worte, die uns immer im Gedächtnis bleiben werden „Ich habe einen Traum…“ 
    
    Hinten im Buch finden wir einen Zeitstrahl zum Leben Martin Luther Kings jr. und Fotos aus seinem Leben.
    Ein beeindruckendes Buch über einen großen Mann, wenn er auch hier sehr klein dargestellt wurde. Vielleicht sollen wir uns an seinem gewaltfreien Protest, mit dem er viel erreicht hat, ein Beispiel nehmen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Island – Das Land aus Feuer und Eis 

    Island – Das Land aus Feuer und Eis 

    Heile Anita Thomas

    Corina Stefel

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Ein Bilderbuch für die großen Kinder, edel im Leineneinband. Begonnen hat alles mit den Wikingern, das Bild zeigt ein im Bau befindliches Langschiff. Dann wird uns die Hauptstadt Reykjavik vorgestellt. 2016 wurde hier in einer öffentlichen Toilette ein Punkmuseum eröffnet. Mit dem Lebensmotto der Isländer „Das wird schon gut gehen.“ erfahren wir einiges über den Alltag. Danach werden wichtige Leute vorgestellt. Perlan, der Wassertank, bietet einiges und wird gerne besucht. Eine Besonderheit sind die heißen Bäder, die Geysire und die Vulkane auf Island.
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    Auf Island gibt es Trolle, Elfen und Zwerge, die zum Alltag dazugehören -  spannend sind die Islandsagas. Papageitaucher, diese niedlichen Seevögel, leben im Sommer hier und ziehen ihre Brut auf. Die robusten Rentiere wurden vor 250 Jahren hier angesiedelt, Islandpferde sind aufgrund eines Einfuhrverbotes noch genauso wie zu Zeiten der Wikinger. Das Islandschaf wurde auch von den Wikingern ins Land gebracht, aus seiner Wolle entstehen die typischen Islandpullover. Wale, Robben und viele Wasservögel kann man hier beobachten. Die letzten Seiten des Buches beschäftigen sich mit der Isländischen Küche, die uns meist sehr fremd ist, nur der Skyr hat es in unsere Supermärkte geschafft. „Lesen ist Nationalhobby“ -  ein Satz, der mir richtig gut gefällt. 
    
    Ich war nur während einer Kreuzfahrt an zwei Tagen auf Island und ich habe in dem schönen Bilderbuch vieles wiedergesehen und viel erfahren. Ein Buch, dass Sehnsüchte erweckt und das sehr viel von dieser kleinen Insel im Norden erzählt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Petronella Apfelmus – Basteln & Spielen

    Petronella Apfelmus – Basteln & Spielen

    Sabine Städing

    SaBine Büchner

    Boje

    Petronella Apfelmus

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Auf dem Cover sitzt Petronella auf einer Strickleiter, die an einem Apfelbaum hängt, den wir nachbasteln können, die Anleitung ist, wie viele andere schöne Ideen, im Buch zu finden.
    Das Vorwort hat Petronella speziell für uns Menschenkinder geschrieben und dann geht es los. Zunächst können wir die Steckbriefe der Protagonisten lesen, da erfahren wir, dass Petronella eine Apfelbaumhexe ist. Auch die Menschenfamilie Kuchenbrand lernen wir kennen. Danach kann man selbst einen Steckbrief über sich anlegen. 
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    Wir starten mit Insektenwissen, danach machen wir uns leckere Gemüsesnacks, die wie Insekten aussehen. Aus einem Karton basten wir einen Riesenkäfer. Danach backen wir Bienchenkuchen, die niedlichen Bienchen sind aus Aprikosen. „Apfelhex, Apfelhex, wie hoch ist der Baum?“ ist ein Spiel für viele Kinder. Schmetterlinge sind das Thema des nächsten Kapitels und die Raupenkekse gefallen mir richtig gut. Aus einer alten Tasse bauen wir ein Insektenhotel. Dann folgt das spannende Kapitel um magische Wesen. Dazu passen die zehn magischen Garten- und Hexenkräuter. Danach wird selbst gepflanzt und aus einem Tetrapak ein Kressehaus gebaut. Wildblumen, Blaubeerpfannkuchen, Blüteneiswürfel, Samenbomben und Eis aus Früchten sind die vielseitigen nächsten Themen. Am Ende basteln wir uns den Jahreszeitenbaum vom Cover und freuen uns über die vielen tollen Anregungen für Spiele, die Basteltipps und die wunderschönen Rezepte. Das Buch begleitet uns durch Frühling und Sommer und ich freuen mich, wenn es mit den restlichen Jahreszeiten weitergeht.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Arti – Auf Freundschaft programmiert

    Arti – Auf Freundschaft programmiert
    Eigentlich sollte der Roboter, den Jessy von ihren Eltern zum 11. Geburtstag geschenkt bekommt, einen guten Einfluss auf sie einüben. Dass sie mit Hilfe von Frau Westic es schafft, ihn umzuprogrammieren, führt allerdings zum genauen Gegenteil. Allerdings auch nicht ohne Gefahr, denn Arti entwickelt seinen eigenen Willen und trifft selbständig Entscheidungen. Neben dem Chaos, das er dadurch in ihrem Leben verursacht, entwickelt er sich zu einem potenziellen Freund. Auch wenn er einiges anders sieht oder nicht versteht, z.B. warum man als Mensch so sehr an alten Gegenständen hängt.
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    Doch auch Jessy und ihr Kumpel Ludwig können so von ihm lernen: Vielleicht brauchen wir nicht unbedingt jenes oder dieses, um uns zu erinnern, sondern einfach regelmäßige Gespräche. Weder die künstliche Intelligenz noch die menschlichen Kinder wirken in der Beziehung unter- oder überlegen. Sie begegnen sich trotz aller Schwierigkeiten auf Augenhöhe und erleben innerhalb weniger Tage so einiges. Obwohl sich die Geschichte um einen Roboter dreht, bleiben die Emotionen nicht aus. Bereichernd für die Geschichte sind die gelungenen Illustrationen von Julia Christians, die genau richtig eingesetzt werden, um ein doch etwas abstraktes Thema noch realer wirken zu lassen. Auch wenn es Arti ist, der auf Freundschaft programmiert wurde, können wir alle hier etwas darüber lernen.
    
    Raphaela Brosseron

    Lina wünscht sich eine Gamestation und bekommt einen Roboter-Jungen. Das neueste Model seiner Reihe und mit vielen Extras ausgestattet. Trotzdem ist Lina zunächst enttäuscht und befürchtet der neue Mitbewohner soll darauf achten, dass sie alles tut, was ihre Eltern, besonders ihre Mutter, gerne möchte. Mit Hilfe einer alten Dame, die sich gut mit dem Programmieren auskennt, wird einiges im Programm des Roboters verändert, er wird dadurch auf Freundschaft programmiert. So wird aus 1 endlich Arti, der versucht seiner Aufgabe, Lina glücklich zu machen, gerecht zu werden. Doch vieles verwundert ihn am Verhalten der Menschen, so kommt es zu einigen Missverständnissen, die Folgen für ihn haben. Zusammen mit ihrem Mitschüler Ludwig erleben Lina und Arti einige Abenteuer, die uns zeigen, wie wichtig Freundschaft ist und wie gerne dieser Robert ein Freund sein möchte.
    
    Das Buch zeigt eine zukünftige Welt, in der es dieselben Probleme gibt wie heute, auch wenn sprechende und denkende Roboter und Haushaltsmaschinen gibt, die das Leben nicht immer erleichtern. Das Buch mit seinen 266 Seiten wird zwar von einigen schönen Bilder aufgelockert, benötigt aber auch fleißige Leserinnen und Leser.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Feuerwanzen lügen nicht

    Feuerwanzen lügen nicht

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Nominiert für den Jugendliteraturpreis 2023

    Wie viele Lügen können eine Freundschaft ertragen?
    Mischa und Nits ergänzen sich perfekt, Mischa, der adrette und ordentliche Streber und der hibbelige Nits, der immer einen Reim parat hat. Nach und nach merkt Nits, dass die ehrliche Basis der Freundschaft vielleicht gar nicht so stabil ist.
    Als Mischa zum ersten Mal lügt, fängt Nits an zu zweifeln, aber auch Dinge zu sehen, die er vorher nicht gesehen hat. Warum war er eigentlich nie bei ihm? Warum trägt er seit Jahren die gleiche Jogginghose? Als der Blick auf die Freundschaft klarer wird, werden die Zweifel größer.
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    Nits steht vor der großen Aufgabe, über den Vertrauensbruch hinweg zu sehen, um der Freund zu sein, den Mischa eigentlich immer gebraucht hätte, ohne Geheimnisse.
    Durch Nits Erzählung bekommen wir eine kindgerechte Perspektive von außen auf das Leben im sozialen Brennpunkt. Wie er, kriegt man beim Lesen Stück für Stück eine Ahnung davon, was Mischa die letzten Jahre mitmachen musste. Neben den Geldsorgen sind das vor allem die Scham und die Anstrengung der Lügen, um das falsche Bild zu wahren. Trotz allem kommen die schönen und die lustigen Momente nicht zu kurz, Nits Reime sind dabei ein wenig gewöhnungsbedürftig, Mischas Tierfakten dafür umso erleichternder.
    
    Ein schönes Buch über Freundschaft, Täuschung und Enttäuschung, finanzielle und familiäre Probleme, und wie schön das Leben trotzdem sein kann.
    
    Raphaela Brosseron

    Nits, das ist die Abkürzung seinen komplizierten indischen Vornamens, wohn mit seinem großen Bruder und seinen Eltern in einem Eigenheim und die beiden Jungen verfügen über ein großzügiges Taschengeld. Seit der Grundschuldzeit ist er mit Mischa befreundet. Mischa, der im Gegensatz zu dem wibbeligen Nits, nicht nur korrekt gekleidet ist, der auch in sich zu ruhen scheint. 
    Doch dann fallen Nits Lügen auf, die sein bislang ehrlich erscheinender Freund, erzählt. Dadurch entsteht Misstrauen und als Nits seinen Freund in die Enge treibt, erfährt er die ganze traurige Wahrheit. Mischa schämt sich für seinen Vater, seine nicht vorhandene Mutter und für die Geldnöte, die die kleine Familie ständig begleitet. 
    Erstaunlich, wie Mischa es über Jahre geschafft hat, die kaputte Jacke und den fadenscheinigen Rucksack als Kult zu verkaufen, sich ungesehen in die Tafel zu schleichen und die Geschichten über seine Mutter glaubhaft weiterzuerzählen.
    
    Zum Glück ist die Freundschaft der Jungen so stark, dass sie all die Lügen und peinlichen Situationen übersteht. Eine einfühlsam erzählte Geschichte, die uns gut situierten Menschen zeigt, dass es Armut auch in unserer Gesellschaft gibt.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Timi Travel und die Feder des Phönix

    Timi Travel und die Feder des Phönix

    Elisabeth Pfeffer

    Lisa Stachnick

    Fairyland

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Das Cover auf dem Timi und seine Freundin Romi, in Gestalt des Flugs zu sehen sind, zeigt auch den Phönix dessen Feder es zu holen gilt. Auf den Seiten des Einbandes werden uns die beiden Kinder nochmal vorgestellt, hier sehen wir auch die Liste der Dinge, die sie benötigen um Newelia zu befreien.
    Nachdem sie alles wichtige in den Beutel gepackt haben geht es durch die Kiste, die sich durch Rappeln bemerkbar macht in das magische Land. Aus dem Mädchen Romi wird wieder ein kleiner Flugs, eine Art Fuchs mit Flügeln. Diesmal ist die Landschaft nicht so öde, wie bei ihrem letzten Besuch, doch auch hier lauern Schrecken, so taucht ein Drache aus dem See auf.
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    Zum Glück macht er sie nur nass und verschwindet wieder. Doch auf dem Weh in die Berge tauchen Eidechsen auf, die von bewaffneten Männchen mit grünen Haaren geritten werden. Nur knapp können die beiden der Gefahr entkommen.
    Spannend und magisch geht es weiter in der Geschichte und auch wenn die beiden es am Ende schaffen die Feder zu bekommen, so warten doch noch einige andere Aufgaben auf sie. 
    
    Ich kann dem Slogan „fantastisch leicht lesen lernen“ nur zustimmen, bei so einer spannenden Geschichte muss man einfach weiterlesen um zu erfahren, wie es weiter geht und dank der vielen wundervollen Bilder und der großen Buchstaben geht das ganz einfach.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Paula und die Zirkusbande – Das Rätsel um die Elefantendame

    Paula und die Zirkusbande – Das Rätsel um die Elefantendame

    Alexander Oetker

    Atlantis

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Paula wohnt in Berlin und ihre Mutter arbeitet bei einem Fernsehsender, der Vater besitzt eine Eisdiele und erfindet in seinem Labor immer neue Kreationen. Als ihre Mutter beim Frühstück abberufen wird, erklärt sie kurz, dass es um einen Elefanten im Zirkus geht. Das macht Paula neugierig und sei schleicht sich auch auf die Wiese, wo das große Zirkuszelt steht. Dort lernt sie Kinder aus dem Zirkus kennen. Trotz ihrer Vorbehalte bzgl. Tierhaltung im Zirkus, folgt sie den Jungen zur Elefantendame Emma, die krank in ihrem Gehege liegt.
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    Paula und die Jungen beschießen herauszufinden, was Emma so krank gemacht hat. Paula nimmt Stroh aus dem Gehege mit, damit ihr Vater Kot und Urin daraus untersuchen kann. 
    Neben einer spannenden Detektivgeschichte erfahren wird auch einiges über das Zirkusleben. So treten alle drei Jungen schon im Zirkus Honolulu auf. Der pummelige Hugo ist schon ein echt guter Clown, Jakob macht tolle Kunsttücke mit dem Einrad und Matteo kümmert sich um die Tiere, sein liebstes Tier ist die Würgeschlange Renate.
    Die vier Kinder lösen gemeinsam den Fall und so ist Emma bei der Premiere wieder dabei. 
    
    Ein sehr guter, logisch aufgebauter Kinderkrimi, der neben der Spannung auch mit ungewöhnlichen Einfällen punktet.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Jo, Janne und der Winddrache

    Jo, Janne und der Winddrache

    Gudrun Güth

    Papierfresserchen

    Verlagsempfehlung Grundschulalter

    „Die Detektive Wladi Holmes und Cassius Watson auf Mörderjagd“ ist die erste der 15 Geschichten. Wladi ist ein Wolf und er wird verdächtigt Schafe getötet zu haben. Wladi will den richtigen Möder findet und deshalb holt er sich Bücher aus der Bücherei und so erfährt er von Sherlock Holmes, dem er nacheifert. Da auch der Hütehund Probleme bekommt, weil er den Tod des Schafes nicht verhindert konnte, wird er zum Gehilfen Watson. Die beiden können den Fall lösen und eröffnen eine eigene Detektei. 
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    Der große Hund Brutus ist eifersüchtig, weil ein Foto des kleinen Hundes Snorre aufgestellt wurde. Doch dann riecht er als erstes den Rauch in der Wohnung und wird auch zum Helden. In der nächsten Geschichte gibt es eine witzige Erklärung warum der Eisvogel seinen Namen hat. Da das alte Hasenpaar zu alt zum Verteilen der Ostereier ist, ist Henriette Hase dafür zuständig und findet Unterstützung durch den Mähroboter. Wenn ein Storch, statt die Frösche zu fressen, sie als Taxi kutschiert, gibt es einige Probleme. Wie Kai und Kim es schaffen aus den Steingärten blühende Vorgärten zu machen und dann noch ihre Mitschüler für Klimaschutz gewinnen können, ist meine liebste Geschichte. 
    
    Die Geschichten sind unterschiedlich lang und handeln von vielen lustigen und traurigen Themen. So hat Sophie eine Nase, die sich meldet, wenn wir die Natur schlecht behandeln und der Hund Zwiebel läuft einfach weg und taucht dann wieder auf. Am Ende freundet sich Marie mit ihrem Nachtalb an. Eine lesenswerte Sammlung, die nicht nur Kinder Freude macht. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Total irre

    Total irre

    Jutta Nymphius

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    „Fun und Facts“ heißt die Zeitschrift, die Karli vom Nachtisch seiner Mutter mops und jedes Kapitel beginn mit einem Artikel daraus. Wir erfahren einiges über Tiere und können einen Bezug zum folgenden Kapitel nicht ziehen. 
    Karlis Familie ist schon besonders. Sein schlanker Vater sitzt im Rollstuhl und seine übergewichtige Mutter, die ständig Haferkekse isst, versucht ihm mit immer neuen Erfindungen, die meist nicht funktionieren, das Leben zu erleichtern. Dabei spürt man die Liebe der Eltern, die ihren Spaß dabei haben. Karlis Patenonkel Holger, fühlt sich als Frau wohler, trägt entsprechende Glitzerkleidung und lässt sich mit Frauennamen ansprechen, was Karli aber ignoriert.
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    Diese Familie möchte er nicht beim Schulfest dabeihaben. Das wird nur peinlich, das weiß er schon und so lässt er die Einladung verschwinden. Wie schön wäre es eine perfekte Familie wie sein Freund Robin zu haben? Er selbst ist auch immer so selbstbewusst und weiß, was er will. Noch mehr Verwirrung entsteht durch ein gehörloses hübsches Mädchen.
    Die Geschichte wird aus Sicht des Jungen erzählt und obwohl die skurrilen Situationen schon zum Lachen reizen, kann ich seinen Frust gut verstehen. Als wäre die Pubertät an sich nicht schon schrecklich, da gerät Karli ständig in neue unangenehme Situationen. Er schämt sich für seine Familie, die ja auch schon sehr besonders ist. Aber als es drauf ankommt ist Verlass auf Karli, da ist er ein guter Freund und unterstützt Robin nach Kräften.
    
    Das Buch hat einfach alles, was ein Buch für diese Altersgruppe braucht. Humor, Verständnis ohne Heuchelei und ein liebe- und hoffnungsvolles Ende. Ich habe es mit viel Freude gelesen und vieles war mir nicht fremd.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die letzten Ninjas auf der Achterbahn

    Die letzten Ninjas auf der Achterbahn

    Astrid Frank

    Regina Kehn

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Nachdem die vier Freunde den Fall um den Schmuckraub lösen konnten bekamen sie jeweils eine Jahreskarte für den Freizeitpark „Wunderwelt“. Hier sind sie nun fast täglich unterwegs. 
    Allerdings geschehen dort merkwürdige Dinge, so wurden Löcher in den Bootsboden einer Wildwasserbahn gebohrt. Natürlich ist Toni bereit der Sache auf den Grund zu gehen. Neben Josh, dem einfühlsamen Faultier, dem wilden Luis und Emil, der eine Menge Wissen in seinem Gehirn angehäuft hat, taucht auch noch die quirlige Miri auf. Ein süßes kleines Mädchen, dass beim Sprechen die Worte in die Länge zieht, die aber durchaus zur Agentin taugen würde.
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    Im Park sorgt Schmitti für Sauberkeit, dadurch taucht er immer wieder auf und erzählt blumige Geschichten aus seinem Leben. Toni, die diesmal den Bericht schreibt, ist sich nie sicher ob es sich dabei nicht nur um Fantasiegeschichten handelt. Doch hin und wieder tauchen klare Beweise für den Wahrheitsgehalt auf. So ist seine Frau eine orientalische Schönheit, ob sie allerdings eine Sultanstochter ist, bleibt offen.
    Die Kinder beobachten einiges, ziehen Schlüsse und finden Beweise, aber es wird ganz schön spannend, bis der Fall gelöst wird.
    Wie bereits erwähnt erzählt uns diesmal Toni die Geschichte und Joshs Randbemerkungen rücken das eine oder andere grade. Toni ist begeistert von den weiblichen Ninja, den Kunoichi, so erfahren wir viel von diesen tapferen, klugen Frauen. 
    
    Eine tolle Truppe so unterschiedlicher Kinder finden sich zusammen und es ist schön zu erleben, wie rücksichtsvoll sie miteinander umzugehen gelernt haben. Toni weiß genau, dass Emil keine körperlichen Kontakte mag und sie, das hibbelige Mädchen nimmt sich zurück. Deshalb erstaunt es sie sehr, dass Emil Miris Nähe wohl gerne mag.
    
    Der zweite Band der letzten Ninja ist genau spannend erzählt und steht dem ersten in nichts nach. Der schon etwas längere Text wird von sehr gut gemachten, witzigen Bildern aufgelockert. 
    
    Dagmar Mägdefrau