• An einem kalten Wintermorgen

    An einem kalten Wintermorgen

    Feridun Oral

    minedition

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Hier treffen wir wieder auf die vier Freunde aus dem Buch „Ein Apfel für alle“.Die kleine Maus sucht Feuerholz und übernimmt sich dabei, diesen riesigen Haufen kann sie nicht nach Hause tragen. Da bittet sie den Hasen um Hilfe, da der auch nicht stark genug ist kommt als nächstes der schlaue Fuchs an die Reihe.

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    etzt wird der Schlitten benutzt, aber leider wieder erfolglos. Da muss der Bär seinen Winterschlaf unterbrechen und mit helfen. Doch ein Sturm kommt auf und letztlich fällt der Holzhaufen auseinander und die vier Freunde müssen Schutz unter dem Holz suchen. Als das Wetter sich beruhigt nehmen alle einen Teil des Holz und gehen auseinander.


    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Fall für die Tierretter

    Ein Fall für die Tierretter

    Doris Linke

    Silvio Neuendorf

    Loewe

    Leselöwen

    Verlagsempfehlung ab der 2. Klasse

    Vier kurze Kapitel, große Schrift und viele schöne bunte Bilder, da fällt das Lesen wirklich leicht. Dazu noch eine spannende Geschichte, wer da nicht gerne liest, der hat doch etwas verpasst. 
    Als die Kinder ihre Hühner füttern wollen, stellen sie fest, dass da ein Räuber das Futter gefressen hat. 
    Zunächst finden die beiden das „unheimlich“, trotzdem machen sie sich auf die Suche nach dem Räuber. So finden sie ein Korn vor dem Eingang einer Tierhöhle.
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    Sie messen und suchen Beweise, zum Schluss lauern sie dem Bewohner ihres Gartens auf und stellen fest, es ist ein Hamster. Da diese Tiere eigentlich nicht in Gärten wohnen, müssen die Kinder klären, was sie mit dem Tier machen können.
    
    Interessante Informationen über Hamster und eine spannende Geschichte machen dieses Buch zu einem echten Leselöwen-Buch.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Frag mich!

    Frag mich!

    Antje Damm

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ein quadratisches Buch mit abwaschbare Einband, es stellt Kindern 118 Fragen. Auf jeder Seite lesen wir eine Frage und auf der anderen Seite ist ein Bild - mal gemalt, mal ein Foto oder auch eine Collage. 
    Zwei Mädchen sitzen auf einer Bank und ein Decke ist um beide geschlungen „Wer ist dein bester Freund, deine beste Freundin?“ - eine oft gestellte Frage unter Kindern. Das Kind vor dem Hasen wird gefragt „Woran glaubst du?“ - da wird die Antwort schon schwieriger. Drei Klos sind zu sehen, auf einem sitzt ein Kind und bohrt in der Nase, zwei andere sind aufeinander gestiegen und schauen über die Trennwand zu dem Nasenbohrer. „Was war dir einmal sehr peinlich?“ 
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    Auf dem Foto reißt ein Kind den Mund weit auf, die Frage dazu lautet: „Wen möchtest du niemals küssen?“ Ein winziges Kind taucht durch den Abfluss eines Waschbeckens „Welchen Wunsch hast du, der niemals in Erfüllung gehen kann?“ Eine alte Fotografie zeigt ein Mädchen aus den 1950er Jahren und die Frage dazu „Weißt du, womit deine Großeltern gespielt haben, als sie klein waren?“ „Was erforscht du?“ zeigt zwei nackte gemalte Kinder. Die letzte Seite fordert dazu auf, ein Selbstportrait zu malen, der Rahmen ist schon da. 
    
    Diese ganz unterschiedlichen, zum Teil sehr intimen, persönlichen Fragen sind scheinbar bunt zusammengewürfelt. Ich glaube, auch Erwachsenen würde die Beantwortung Spaß machen und so können Fremde gut ins Gespräch kommen. Bei Kindern wird man sicher überraschende Antworten bekommen. Ein tolles Buch für Lehrerinnen und Lehrer. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Was wächst denn da? – Ein Jahr in Opas Garten

    Was wächst denn da? – Ein Jahr in Opas Garten

    Gerda Muller

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Buch des Monats der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur

    Ein wundervolles Bilderbuch für kleine und große Gärtner. Zunächst lernen wir in zwei Kreisen die acht Gemüse-Familien kennen. Und dann sind Ferien und Sophie reist zu ihren Großeltern. Opa stellt ihr ein eigenes kleines Feld und Gärtner-utensilien zu Verfügung und dann geht es los. Die Bilder zeigen uns genau, was gemacht werden muss. Was schmeckt wohl viel besser als Bonbons? Selbst geerntete Erbsen! Das ganzseitige Bild zeigt die Kinder am Beet stehend, wir sehen auch die Pflanzenteile, die in der Erde stecken und unten auf der Seite können wir uns das Gemüse genau anschauen.
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    Um Blütengemüse geht es auf der nächsten Seite. Dank Omas Hilfe „lernt Sophie eine Menge“ und wir natürlich auch. So wird aufgezeichnet, wie aus der Blüte eine Schote entsteht. Der Nachbar erntet sogar Spargel in seinem Garten. „Sonnenanbeter“ sind Kürbisse und Melonen. Nachts, wenn Sophie schläft, fliegen die Fledermäuse durch den Garten. Kartoffelkäfer drohen, die Ernte zu vernichten - da müssen alle fleißig mitsammeln. Nach dem kräftigen Sturm in der Nacht sind einige Pflanzen umgekippt. Opa bringt Teile seiner Ernte auf den Wochenmarkt, um sie dort zu verkaufen, aber wie kommt das Gemüse in den Supermarkt? Im Herbst wird der Kohl geerntet und der Garten winterfest gemacht. Es werden viele Gemüsesorten und ihr Wachsen erklärt, es geht aber auch um kleine Tiere, die den Gärtner unterstützen oder schaden. Am Ende gibt es noch Tipps für den kleinen Garten in der Stadt.
    
    Unsere Enkel haben sehr viel Freunde an ihren kleinen Hochbeeten und dieses Buch werden sie sicher mit Begeisterung anschauen, denn es erklärt ihnen ein Menge und das Anschauen der Bilder wird ihnen Freunde machen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Bravo Avocado!

    Bravo Avocado!

    Taltal Levi

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Alles in dem Buch dreht sich um die grüne birnenförmige Frucht - die Avocado. Ellie ist noch ein kleines Mädchen und sie feiert ihren Geburtstag im Kreise der Familie unter dem großen Avocadobaum im Garten. Zusammen mit ihrem Babybruder sitzt sie am Küchentisch und ärgert sich, dass ihre Füße nicht den Boden berühren, weil sie so klein ist. Da erklärt ihr der Vater „Du bist wie ein Avocadokern, klein aber voller Magie.“ Dann zeigt er seiner Tochter, wie man einen Avocadokern im Wasserglas keimen lässt. Doch als Ellie aus der Kita heimkommt, hat sich noch nichts getan und sie ist enttäuscht.
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    „Die Magie ist immer im Fluss und schwer zu entdecken. Doch mit viel Geduld kannst du ihre Kräfte wecken.“ Diesen Spruch sagt ihr Vater zu ihr und so kümmert sie sich liebevoll um den Kern. Und eines Morgens ist es dann so weit, ein Keim ist zu sehen. So wächst die Pflanze und begleitet damit Ellies Wachstum. Bei ihrem Auszug von Zuhause nimmt die junge Frau, zu der Ellie geworden ist, die Avocadopflanze mit. So Das Buch endet mit dem Geburtstag ihres Sohnes, der ebenfalls unter einem Avocadobaum gefeiert wird.
    Danach gibt es noch eine Anleitung, wie eine solche Pflanze aus dem Kern gezüchtet wird.
    
    Meine Enkelin wollte es natürlich auch gleich versuchen, zum Glück hatte ich eine Avocado.
    Ein wunderschön gestaltetes Buch mit vielen Bildern in Naturfarben, die auf eine besondere Art gemalt wurden, die mir sehr gut gefällt. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • When you get the Chance – Ein Herz voller Träume

    When you get the Chance – Ein Herz voller Träume

    Emma Lord

    one

    Verlagsempfehlung junge Erwachsene

    „Millie, du bist kein Mensch. Du bist eine Achterbahn.”
    Millie arbeitet, seit sie klein ist, an ihrem Traum: Broadway-Star. Für Rückschläge, die gerne auch mal im Internet landen, hat sie ihre eigenen Strategien entwickelt und so erfindet sie sich alle sechs Monate neu, auf jede Rolle stets vorbereitet. In der Theater-AG ihrer Schule scheint ihr nur Oliver im Weg zu stehen. Er ist nicht immer einverstanden mit ihrer aufbrausenden und einnehmenden Art. Trotzdem spürt man, dass sie sich vielleicht gut ergänzen könnten. Millies Vater spricht sich gegen das Pre-College aus, für das sie heimlich vorgesungen hat, was zu einer ihrer berüchtigten "Millie-Launen" führt. 
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    Aus Frust beschließt sie, ihr eigenes Mamma Mia Musical durchzuspielen, zumindest was die Suche nach der Mutter angeht. Vielleicht kann die Mutter, die sie nicht kennt, sie bei ihren Träumen unterstützen?
    
    Millie ist ein Teenager voller Energie und Ehrgeiz, der von Visionen und Ambitionen angetrieben wird, um die man sie beneiden könnte. Oliver ist ebenfalls ehrgeizig, aber ruhig und stellt eher einen Gegenpol zu Millie dar. Trotz ihrer Streitereien spürt man, dass sie sich möglicherweise gut ergänzen könnten. Die anderen Charaktere in der Geschichte, wie ihre Tante Heather, ihr bester Freund Teddy mit seiner Geocaching-Leidenschaft und ihr nerdiger Vater, sind ebenfalls gut ausgearbeitet und fügen sich perfekt in die Geschichte ein. Man begreift bei dem Umfeld sofort, warum Millie bis jetzt nicht nach ihrer Mutter gefragt hat und auch Millie lernt bei ihrer Suche, dass sie mit den Menschen in ihrem Leben bereits wahnsinniges Glück hat - das sich eventuell sogar vermehrt. Sehr gelungen ist auch die Liebesgeschichte, die sich nie in den Vordergrund drängelt oder Millie sogar von ihren Träumen abhält. Sie entwickelt sich langsam und beruht auf einem tatsächlichen Kennenlernen, nicht auf einem plötzlichen Liebesanfall. Millie ist die ideale Besetzung der Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin, sie ist inspirierend, stark, reflektiert, talentiert und manchmal auch einfach nur Millie, eine junge Frau, die noch nicht weiß, was wird. Ich wünschte, ich könnte sie tatsächlich mal am Broadway sehen, aber ich gebe mich auch mit ihrer Rolle im Roman mehr als zufrieden!
    
    Raphaela Brosseron
  • Ein Tag für uns zwei

    Ein Tag für uns zwei

    Blake Nute

    Vyara Boyadjieva

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Papa und seine kleine Tochter verbringen, bevor das Mädchen in die Schule geht, noch einen Tag gemeinsam ohne Hast miteinander. So sieht man die beiden genüsslich vor einem großen Berg Pfannekuchen sitzen. 
    Die Tochter erwacht in einem Kinderzimmer, in dem es einiges zu entdecken gibt. Dann werden die schon erwähnten Pfannekuchen gemeinsam gebacken. Mit einem Schwung fliegt der Pfannekuchen durch die Luft auf den Teller. Dann gebt es nach draußen in die herbstlichen Straßen. Dort gibt es viel zu entdecken. „Gehen wir langsam ohne Hetze, entdecken jede Menge Schätze.“
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    Dann geht es in den Park und da steht der schönste Satz zu lesen „Heut müssen wir uns nicht eilen - lass uns das miteinander teilen.“ So saust der Papa mit der Kleinen auf der Schulter durch die fallenden Blätter. „Denn unsre Zeit vergeht im Nu. Ein Wimpernschlag - und groß bist du.“ Dieser Satz macht mich als Oma ganz wehmütig. Doch die beiden liegen zunächst auf dem Rasen und lassen sich dann „trudelnd treiben.“ Nach dem Zähneputzen bringt der Papa das Mädchen ins Bett, auf seinem Schoß liegt ein Buch und die beiden umarmen sich liebevoll. Das allerletzte Bild zeigt die beiden auf dem Weg zur Schule.
    
    Was für eine wunderschöne Idee, so ein gemeinsamer Tag ohne große Planung, ohne Events und Überraschungen. Der gereimte Text ist poetisch und geht direkt ins Herz. Die Bilder sind wohl mit Buntstiften gemalt und zeigen realistisch die Umgebung der beiden. Man sieht ihnen die Liebe an, die sie füreinander empfinden. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Die Nordseedetektive – Das geheime Wissen über Ebbe und Flut, Meeresleuchten, Heuler und Strandpiraten

    Die Nordseedetektive – Das geheime Wissen über Ebbe und Flut, Meeresleuchten, Heuler und Strandpiraten

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Die aus vielen Büchern bekannten Nordseedetektive und Geschwister Emma und Lukas gehen in diesem Buch den Geheimnissen der Nordsee auf den Grund. Als nach einem Unwetter in Sichtnähe ihres Hauses ein nie dagewesener Leuchtturm auftaucht, machen sich die beiden sofort auf den Weg und lernen so das Paar kennen, dass den Leuchtturm bewohnt. Onno und Anneke können den Kindern so einiges erzählen und erklären. 
    Da geht es um Leuchttürme und wie sie funktionieren.
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    Die Kinder dürfen sogar eine Birne (obwohl der Begriff wohl nicht ganz fachmännisch ist) im Leuchtturm austauschen, was nicht ganz so einfach ist, wie sie feststellen müssen. 
    Die Kinder erfahren, was es mit dem Ostfriesentee auf sich hat, und lernen die Tiere im Meer kennen. Dass es Schweinswale in der Nordsee gibt, erstaunt die beiden und sicher auch einige, die das Buch lesen. 
    
    Mit einen Schuss Mystik gibt es viele spannende Themen rund um das Wattenmeer und damit Wissen, das,  wunderschön verpackt und bebildert, gut zu verdauen ist. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Wir bauen einen Damm!

    Wir bauen einen Damm!

    Daniel Fehr

    Mariachiara Di Giorgio

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir ein Kind, das einen großen Stein trägt und dabei über andere Steine, die im Wasser liegen, steigt. Mia und Leni bauen einen Damm, einige Steine liegen schon im Wasser, andere werden dazu gelegt, auch der kleine Bruder packt mit an. Während Noah angelt, schiebt sich ein Kutter von rechts ins Bild. Der Damm wird höher und Noah fischt auf dem Kutter mit. Am Horizont taucht ein großes Segelschiff schemenhaft auf. Das wird größer und ein König mit Krone ist auf ihm zu sehen. Auf den nächsten Seiten wird es immer fantasievoller, Piraten greifen an und ein Dorf entsteht.
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    Am Ende kommen die Kinder durchnässt bei ihrer Mutter an und die versorgt sie mit einem warmen Kakao. 
    
    Das Buch ist voller Fantasie, die Kinder bauen ihren Damm immer höher und dabei helfen der König und sein Gefolge und die Piraten, denn die Kinder fordern ihre Hilfe, ohne Widerspruch zuzulassen. 
    Wer hat nicht als Kind einen Damm gebaut?  Dieser hier hat eine wunderschöne Kulisse und Kinder, die viel tolle Ideen ausleben. Das Buch kommt mit wenigen Sätzen aus und hat ganz herrliche Bilder, die die Fantasien gut mit vielen spannenden Kleinigkeiten abbilden. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Nordstadt

    Nordstadt

    Annika Büsing

    Steidl

    Leseempfehlung 14 Jahre

    Nominierung Jugendliteraturpreis 2023 Neue Talente

    Wie wir es vom Ruhrgebiet her kennen, ist die Nordstadt immer der sozial schwächere Teil der Stadt. Nene, die die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt, ist hier aufgewachsen und hier wohnt sie auch noch immer. Nach dem Schulabschluss hat sie eine Ausbildung zur Bademeisterin gemacht und ist nun mit Anfang zwanzig für das Schwimmbad zuständig, in welchem sie Schwimmen gelernt hat. Hier wurde sie trainiert und hier hat sie ihren traurigen Alltag vergessen. Vergessen heißt auch ihre Strategie, die kämpft nicht, weder gegen ihren Vater noch gegen ihren Vergewaltiger.
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    Sie lebt ihren Alltag und versucht alles zu vergessen, was nicht bedeutet, dass sie es auch verzeiht. Da betritt Boris das Schwimmbad und damit auch ihr Leben. Boris, der seine Beine wegen der Kinderlähmung nicht richtig nutzen kann. Boris, der keinen Job hat und dem die Schmerzen schlechte Laune machen.
    Die beiden gehen ins Kino und ins Bett, beides schildert die Autorin genau, denn auch diese Aktivitäten verlaufen nicht wie man es erwartet.
    
    Das Buch hat eine ehrliche Sprache, die auch vor groben Worten und Sex nicht zurückschreckt. Trotzdem spürt man die empfindsame Nene, die geliebt werden möchte. „So nennen wir das manchmal, Option“ ist ein häufiger Satz, aber eigentlich haben die beiden nicht viel davon. 
    Aber wir wünschen ihnen, dass sie trotz der schlechten Vorgeschichten ein wenig Glück finden werden. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Mia und das Motzmöhrchen

    Mia und das Motzmöhrchen

    Stephanie Gessner

    Olena Kvitka

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    In dem Buch geht es genau so zu wie bei den meisten Familien mit zwei Kindern, die in die Kita müssen. Am Morgen weckt Mama Mia liebevoll, Papa hat schon Pfannkuchen gebacken und ihr großer Bruder Henry, der schon ein Vorschulkind ist, sitzt schon am Tisch. Mama verabschiedet sich und Papa muss die Kleidung für Mia heraussuchen. Keine einfache Aufgabe. Mia kann sich nicht entscheiden und dann wird der kleine orange Fuchs, den Oma ihr mal genäht hat, zur Motzmöhre. Während Papa Zähne putz wird diese Motzmöhre immer frecher und macht sich über Mia lustig und dabei grinst sie noch gemein. Mia fängt laut an zu schreien und weil sie sich nicht beruhigen kann, schreit sie „Dann gehe ich eben so!“ 
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    So wird sie in Unterwäsche im Auto angeschnallt, doch dann macht Papa Musik an. Da Mia nicht schreien und singen kann, macht sie einfach mal die Augen zu und als sie ankommen, zieht sie sich schnell an, damit die anderen Kinder sie nicht so sehen. Die olle Motzmöhre ist weg und so kann Mia mit ihrem Fuchs in die Bauecke. Zu Papa sagt sie noch „Papa, schöne Musik hilft gegen Motzmöhren, oder?“
    
    So ist das ja oft. Irgendwas überfordert die Kinder und dann geht das Geschrei los. Auch die Eltern müssen pünktlich zur Arbeit und der Stress nimmt alle sehr mit. Hier wird der Ärger und die Wut durch die Motzmöhre personalisiert, aber Mia lernt auch, wie sie die Situation entschärfen kann. Die Geschichte ist sehr nah am Kinderalltag und jedes Kind wird sich damit identifizieren können, allerdings wohl auch die Eltern. Viele schöne Bilder und kurze, gut zu verstehende Texte.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Findest du die Spur? – Die geraubte Perlenkette

    Findest du die Spur? – Die geraubte Perlenkette

    Lydia Hauenschild

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Die Piranha-Piraten sind Lena, Leon und Till. Der Polizist Henning unterstützt sie, wenn es heikel wird und sein Onkel, der alte Seebär Knut Jensen, ist ein großer Fan der Detektive.
    Über einige Seiten verteilt, werden sechs Fälle gelöst und der Leser bzw. die Leserin können auf jeder Seite eine Aufgabe lösen. So ist zunächst eine Katze verschwunden, die kurze Geschichte dazu passt auf eine Seite, auf der anderen Seite zeigen ein oder mehrere Bilder die Situation und man kann mit Hilfe der Abbildung die Frage am Ende der Seite beantworten. Zur Überprüfung kann man eine mitgelieferte rot Lupe nutzen und die Lösung mit deren Hilfe ablesen. Bei guter Beleuchtung klappt das sehr gut.
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    So ist auf den ersten Bild das Poster einer Katze zu sehen, die ebenfalls gesucht wird. Die Kinder ermitteln sehr logisch und nutzen zur Recherche z.B. einen Stadtplan. Als der Fall ziemlich klar ist, holen sie den Polizisten Henning zur Hilfe und der kann so die Täter festnehmen. 
    
    Mir gefällt es sehr gut, dass die Kinder vermeiden, in Gefahr zu geraten, zudem sind sie sehr freundlich und hilfsbereit. 
    Wie in den meisten Detektivbüchern ist das Geschlechterverhältnis wieder 2:1 für die Jungen. Aber häufig ist Lena, die den Fall vorantreibt. 
    Ich konnte nicht immer alle Aufgaben sofort lösen, glaube aber, dass da viele einen besseren Blick haben werden. Dieses Buch ist eine sehr schöne Form, sich selbst an der Lösung des Falles zu beteiligen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Lotta hat heute keine Lust

    Lotta hat heute keine Lust

    Luisa Schauenberg

    Susan Batori

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Murmeltier Lotta liegt gemütlich auf der Wiese und findet „Es war ein herrlicher Tag!“ Ganz eilig saust Erdhörnchen Fred herbei und will los. Doch in Lottas Sprechblase steht „Ach, Morgen.“ Da legt sich Fred zu ihr. Der Moschusochse Henry will sich von Fred das Fell bürsten lassen, doch Lotta meint wieder „Morgen“ und Fred „Ach, später, später.“ So bleibt auch Henry auf der Wiese und ruht sich aus. Es folgen die Adlerdame Frida, der Dachs Sven, der Luchs Alonso und das Otternmädchen Luise. Alle machen Bemerkungen, dass es eilig sei und man was geplant habe, Luise versteckt sogar etwas.
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    So geht es weiter, bis Fiene, die Maus, auftaucht, aber auch sie kann die Faulpelze nicht dazu bewegen, aufzustehen, so schläft auch sie am Bauch von Lars, dem Bären,  ein. Ole, der Elch, wundert sich ebenfalls, dass alle auf der Wiese liegen und er sagt „Aber heute ist doch dein Geburtstag!“ Aber Lotta kann sich „nichts Schöneres vorstellen, als ihn mit meinen Freunden zu verbringen!“
    
    Lustig gezeichnete Tiere bevölkern dieses Bilderbuch und alle chillen am Ende mit Lotta auf der Wiese. Immer wieder kann man die Kommentare der Tiere, die man in den Sprechblasen sieht, vorlesen und diese Wiederholungen machen den Kindern besonders viel Spaß. ("Da kann man ja auch mitsprechen.“) Ein spaßiges Buch, dass uns auffordert, auch mal „Fünfe gerade sein zu lassen.“ 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Jimmy Kater – Bestimmer auf dem Bauernhof

    Jimmy Kater – Bestimmer auf dem Bauernhof

    Jan Kaiser

    Pina Gertenbach

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Jimmy Kater, die Namenähnlichkeit mit dem Politiker ist wohl schon gewollt, ist der Bestimmer auf dem Hof. Jeden Morgen macht er seine Runde und erklärt den Tieren, was sie zu tun haben. So soll der Hofhund in seiner Hütte weiterschlafen, die Hühner sollen gackern, die Schwein schweinigeln und die Kühe kauen und muhen. Doch dann trifft er, als er durch die Katzenklappe ins Haus kommt, Jolie, eine rote Kätzin. 
    Die muss natürlich sofort wieder gehen, denn nur ein Tier kann bestimmen. Doch die Kleine ist echt clever und lässt sich erstmal den Hof zeigen. 
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    Als Jimmy ihr seine morgendliche Aufgabe erklärt, hinterfragt sie das Ganze und meint, er solle doch den Hund mal Eier legen lassen. Das bringt den Kater zum Grübeln. Auf dem Treckersitz überlegt er seine Situation und stellt fest, dass er jetzt ohne Freunde ist und zwei Katzen sicherlich viel Spaß haben könnten. 
    So freunden sich die beiden nach ein paar spannenden Erlebnissen an und am Ende des Buches gibt es sechs neue kleine Bestimmer.
    
    Eine liebesvolle, niedliche Geschichte über diesen kleinen Machokater, der so einfach von einer Katze um den Finger gewickelt wird. Die Länge der Texte ist schon etwas anspruchsvoller, auf den Bildern ist aber viel zu sehen und so wird das Vorlesen sicher nicht langweilig. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Mein Körper gehört mir – auch im Sport!

    Mein Körper gehört mir – auch im Sport!

    Dagmar Geisler

    Nikolat Renger

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Wie der Titel sagt, geht es hier um ein sehr wichtiges Thema, denn gerade im Sport passiert, wie wir der Presse entnehmen können, so einiges Unerwünschte und Verbotenes. Unser Kinder müssen lernen, darüber zu sprechen und was ganz wichtig ist, nicht sich die Schuld für das falsche Verhalten der Erwachsenen zu geben.
    Der neue Trainer ist besonders gut und der Verein ist stolz, dass er bei ihnen die Turner*innen trainiert. Aber Nora empfindet seine Berührungen bei der Hilfestellung nicht angenehm. „Er fasst dann immer so komisch zu.“ Als Nora immer wieder falsch startet, fragt Sven sie nach dem Grund und Nora spricht aus, was ihr auf dem Herzen liegt.
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    Sven ist erstaunt, als er dann eine Gesprächsrunde zusammenruft, möchte Nora „im Boden versinken“ (ein Bild zeigt und genau das!) Doch Sven findet Noras Aussage mutig und er fragt, ob andere das auch so empfinden. Dann erzählt Sven von sich und seinen Erfahrungen mit einem Trainer, der ihn „komisch gestreichelt hat.“ Er habe damit „in einer dunklen Wolke gelebt",  bis er alles seiner Mutter erzählt hat. Der Trainer ist bestraft worden und Sven hat eine Therapie gemacht. 
    
    Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert und hat viele bunte Bilder. Aber nicht nur dieses unangenehme Anfassen wird besprochen, sondern auch, dass man einfach übertreibt mit dem Sport. Vielleicht sogar, weil die Eltern und die Trainer anfeuern. Deshalb sollte man am Anfang einer Stunde seinen Körper fragen, wie es ihm geht. Denn „Ich mache den Sport, weil ich es will und nicht für jemand anderen.“ Es werden Beratungsstellen genannt, an die man sich wenden kann und das Nachwort der Sportlerin Alexandra Ndolo gefällt mir sehr gut. Es wäre schön, wenn dieses Buch in den Vereinen gelesen würde.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Maus mit Haus

    Maus mit Haus

    Jonathan Stutzman

    Isabelle Arsenault

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover zeigt eine kleine Maus mit Hut und Stiefeln, auf dem Rücken trägt sie ein kleines Haus. Dieses Haus ist ausgeschnitten und wir können durch das Loch die Blumen des Einbandes sehen. Vincent heißt der kleine Mäuserich und er „wollte sich hier niederlassen, denn er wusste: Hier werde ich gebraucht.“
    So kam bald ein Frosch gehüpft und die Maus bot ihm an, sich im Haus auszuruhen. Obwohl der Frosch einwendet, dass das Haus für ihn zu klein sei, passte er gut hinein. Wir schauen ins Innere des Hauses und sehen durch das ausgeschnittenen Haus, den Frosch hineinsehen.
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    Als nächstes taucht eine Katze auf, die die Maus gerne gegessen hätte, doch die lädt die Katze zum Essen in ihr Haus ein. Wieder „war das Haus viel größer. Als es den Anschein hatte.“ Es folgt noch eine Igelfamilie, ein Fuchs, zwei Dachse und eine Herde Rehe. Alle lud die Maus zu sich ein und auf einer aufklappbaren Doppelseite können wir viele unterschiedliche Häuser sehen, so wuchs das Haus von Vincent. Doch als ein Bär auftaucht, wollen die anderen Tiere nicht, dass er ins Haus kommt. Sie haben viele Bedenken und behaupten „Hier ist kein Platz für einen Bären.“ Doch Vincent sagt „Bei mir ist immer ein Platz frei.“  So verbringen alle Tiere diese stürmische Nacht im Haus der Maus. Dann nahm Vincent sein Haus wieder auf den Rücken und zieht weiter. 
    
    Ein eindrucksvolle Geschichte von einer hilfsbereiten Maus, die ihr Haus jedem zur Verfügung stellt. Wir sollten sie uns zum Vorbild nehmen, denn sicher sind auch unserer Häuser „größer, als es den Anschein hat.“ 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Skaterherz

    Skaterherz

    Brenda Heujnis

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Elias braucht ein Spenderherz und als es endlich so weit ist, hat er sein Leben schon ganz und gar auf seinen schlechten Gesundheitszustand eingestellt. So schaut er ständig auf die Uhr und zählt seinen Plusschlag. 
    Seine Eltern, besonders die Mutter verlangt ständig, dass er sich schont. Boyd ist Skater und kein bisschen vorsichtig, so versucht er über das Geländer einer Autobahnbrücke zu fahren und stürzt ab. Sein Herz passt zu Elias und so wird der Junge zum Spender. So ganz kann er sich aber nicht von dieser Welt lösen, denn er hat etwas Schlimmes getan und hatte keine Chance, das ihm vergeben wurde. So ist er an Elias gebunden und kann sich nicht weit von ihm entfernen.
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    Das vorsichtige Leben des kranken Jungen kann er gar nicht nachempfinden und so drängt er ihn immer wieder was Neues auszuprobieren. Die Geschichte wird fortlaufend immer im Wechsel von beiden Jungen erzählt, so erfahren wir viel über die Gefühlswelt der beiden. Im Leben wären sie wohl keine Freunde geworden dafür ist ihr Umfeld und ihre Lebensweise zu verschieden. Aber hier baut sich eine rücksichtvolle Beziehung auf, die beiden hilft mit dem Leben bzw. mit dem Tod klarzukommen.

    Ich habe viel über dieses Buch nachgedacht und meine Gefühle schwankten zwischen Trauer und Erleichterung, Verständnis und Nicht-fassen-können. 

    Dagmar Mägdefrau


    Elias, der seitdem er denken kann im Krankenhaus aufgrund seines Herzleidens behandelt wird, wartet auf ein Spenderherz. Sein Leben besteht aus zahlreichen Untersuchungen, seine Eltern trauen ihm vor lauter Sorge wenig bis gar nichts zu. Boyd hingegen lebte ein aktives und risikofreudiges Leben als leidenschaftlicher Skater. Als Elias schließlich das lang ersehnte Spenderherz bekommt, beginnt er zu spüren, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Boyd, dem Spender, gibt. Plötzlich sieht er den einst so lebendigen Boyd, der gar nicht zufrieden damit ist, dass sein Skaterherz nun mit Elias fast nur rumliegt. Elias braucht nicht nur Boyds Herz, um sein neues Leben anzugehen, auch Boyd braucht Elias, denn er ist mit der Welt der Lebenden noch nicht fertig. 
    
    Von Anfang an nimmt die Geschichte einen mit, egal aus welcher Perspektive sie geschildert wird. Der lebendige Boyd, der jetzt in einer Art Zwischenwelt gefangen ist und der schwache Elias, der eine Art Leistungsdruck gegenüber Boyd, dem Spender seines neuen Herzens verspürt. Ohne die Ausprägung dieser Zwischenwelt zu übertreiben und die Handlung damit in einen unrealistischen Bereich zu drängen, verfolgt der Autor beide Jungs, ihre Gefühle und ihre Gedankengänge auf eine kindgerechte und sensible Weise. Die Beziehung der Jungs ist trotz aller Umstände eine Freundschaft zwischen Gleichaltrigen, die sich vertrauen. Vor allem die kleinen Details, die Boyd aus seinem Leben mit seinem Opa, seinen Eltern und seinem Hund Nero erzählt, lassen einen mitfühlen. Ein wenig wehmütig, aber nicht ohne das wohlige Gefühl, dass am Ende auch ein schwieriges Thema wie der Tod schön erzählt werden kann, werden wir aus der Erzählung der beiden Jungs entlassen. Ein sehr berührender und abwechslungsreicher Roman für jedes Alter.
    
    Raphaela Brosseron
  • Die Geschichte von Dunkel

    Die Geschichte von Dunkel

    Marit Kok

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Da liegt das Dunkel, ein undefinierbares Wesen im Wald in seinem Bett, die riesigen Augen starren uns an. Es wird in der Nacht wach und „hat Angst vor Lämpchen, die verglimmen, und vor Schatten, die verschwimmen.“ Da sehen wir nur die aufgerissenen Augen und der Hintergrund ist verschwommen. Doch da erblickt es ein Licht, dem es durch den unheimlichen Wald folgt. Wir sehen Steine, die mit ihren aufgemalten Augen furchteinflößend wirken. Aber es gibt auch „zarte Zweige voll Glitzer und Glanz.“ Oder eine Höhle mit lila Edelsteinen an den Wänden. Hübsche, heimelige Häuschen, in denen alle schlafen. Durchs Fenster sieht Dunkel ein schlafendes Kind, das einen spannenden Traum hat. Der Himmel reißt auf und ein riesiger Vollmond bescheint das Meer. Mutig geht Dunkel zum hellen Leuchtturm.
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    „Ein Kuss zur Nacht, für den Kopf ein Kissen, ein sicheres Gefühl, niemanden vermissen…ein Himmel voller Sterne bei klarem Wetter: Im Dunkel zusammen ist alles viel netter.“ Ein wunderschön poetischer Text, der wohl die Leser betrifft, denn unser Dunkel bleibt, bis er wieder ins Bett geht und weiterträumt, allein. 
    Die Bilder sind mit Moos, Zweigen und anderen Elementen aus der Natur erstellt und dann fotografiert worden, das Dunkel, dass nur aus einem halben schwarz angemalten Tischtennisball und großen Augen besteht, kann man basteln, die Anleitung ist auf der Verlagsseite zu finden. 
    
    Das Buch ist schön gestaltet und der gereimte Text sehr schön geschrieben, aber bei mir und meinem fünfjährigen, sehr leseerfahrenen Enkel kam er nicht an.
    
    Dagmar Mägdefrau