• Der Flunkerfunkelstein oder die Ester, die nicht stehlen wollte

    Der Flunkerfunkelstein oder die Ester, die nicht stehlen wollte

    Kai Oppermann

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Auf dem Cover kann man ihn schon sehen, den roten Funkelstein, und auch die kleine Elster. Meisterdiebe sind sie, alle Mitglieder der Elsterfamilie, nur die kleine Elster nicht. Sie flog nie auf Raubzüge, sie besuchte ihre Freunde. Die Elster liebt ihre Familie und sie weiß „Eine Elster ohne Funkelstein kann keine wahre Elster sein!“ 
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    Während ihre Familie sich mit den gestohlenen Schmuckstücken behängt, überlegt sich die kleine Elster einen Plan. Mutig macht sie sich auf und kann am nächsten Tag einen „fabelhaft funkelnden Stein“ präsentieren. Alle, die ihr begegnen, gratulierten ihr und nennen sie „Meisterdiebin“ und sie meinen „Deine Familie muss stolz auf dich sein!“ Da wird der kleinen Elster ganz unbehaglich zu Mute, doch mehr will ich nicht verraten.
    Die Texte sind nicht all zu lang und voller Poesie. Die Bilder sind beeindruckend und voller Farbenfreude.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Lenny Lamm und die Sache mit der Wut

    Lenny Lamm und die Sache mit der Wut

    Anja Kiel

    Antja Hagemann

    Ravensburger/tiptoi

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine quadratische Pappbilderbuch mit Spiralbildung zeigt das wütende Lamm Lenny auf dem Cover. Er und seine Familie wollen in den Urlaub fahren und wir sehen sie bei der Vorbereitung. Mama Schaf packt mit Hilfe einer Liste ein, während Papa zunächst die Zeitung liest. Baby Lulu versucht unterdessen, einen riesigen Bär in ihren kleinen Koffer zu packen. 
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    Da sehen wir zunächst Mama schimpfen „Muss ich denn immer an alles denken?“ Doch dann steht sie da etwas entspannter mit einer Tasse in der Hand. 
    Auf der nächsten sitzt die Familie endlich im Auto. Nachdem Mama erst ihr Sonnenbrille vergessen hat und wieder umkehren muss, bekommt Baby Lulu Hunger und schreit laut, bis sie von Papa eine Brezel bekommt. 
    In den nächsten Kapiteln geht es um das Einrichten auf dem Campingplatz, um das Essen in einem Restaurant, einen Spielplatzbesuch, einen Tag am Strand und eine Wandertour, bis alle sich am Lagerfeuer treffen und finden „Das ist der beste Urlaub aller Zeiten!“
    Jedes Kapitel handelt von einer anderen Form der Wut, alles Situationen, die wir leider zu genüge kennen und in denen wir uns wiederfinden. 
    Im Buch findet man nur kurze Textanfänge, dann kommt der tiptoi-Stift zum Einsatz. Er erzählt uns dann die ausführliche Geschichte, die dann schon etwas länger ist.
    Meine Enkel kennen die Technik und für sie ist es schön, hier mal ein Buch wie ein Hörspiel nutzen zu können. Natürlich ersetzt die Technik das Vorlesen nicht, hier gibt es aber anders als zum Beispiel beim Tonie, ein Buch, dass man während des Vorlesens anschauen kann. 
    Ein schönes bebildertes Buch und eine facettenreiche Geschichte zum Thema Wut.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Der schwarze Strand – Die Entstehung des Earth Days

    Der schwarze Strand – Die Entstehung des Earth Days

    Shaunna und John Stith

    Maribel Lechuga

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ida, ein amerikanisches Grundschulmädchen, liebt den Strand und das Meer. Aber im Januar 1969 verursacht die Ölförderfirma Union Oil eine Ölpest vor der Küste Santa Barbaras. Und Idas geliebtes Meer ist nicht mehr wieder zu erkennen. Schwarze ölige Wellen, schwarzer Sand und Seevögel mit vom Öl verklebten Gefieder. Ida ist fassungslos. Sie schließt sich mit anderen Kindern zusammen, um Politiker auf die Umweltzerstörung aufmerksam zu machen. 
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    Und so wie Ida haben viele Menschen das Bedürfnis, zu handeln. Es entsteht in den USA eine Bewegung zum Schutz der Umwelt. Am 22. April 1970 findet der erste Earth Day in den USA statt, ein nationaler Aktionstag, um auf Umweltprobleme hinzuweisen. Auch in Idas Schule beschäftigen sich Kinder und Lehrer*innen mit Umweltproblemen und was man dagegen tun kann. Und „je mehr Ida darüber wusste, desto stärker fühlte sie sich. Es gab so viele Wege, etwas zu tun.
    
    Ein tolles Buch über die Entstehung des mittlerweile weltweit stattfindenden Earth Days! Texte und Bilder sind so gestaltet, dass sie bereits Fünfjährigen das Thema Umweltschutz kindgerecht nahebringen. Schön finde ich auch, dass am Beispiel von Ida aufgezeigt wird, dass bereits Kinder etwas unternehmen können. Und hierfür auch konkrete Beispiele genannt werden, wie sie aktiv werden können - und das nicht nur am "Tag der Erde", sondern an jedem Tag. 
    
    Abgerundet wird das Ganze noch durch weitergehende Informationen im Anhang:  Ein Zeitstrahl, eine Auflistung „So wirst Du Umweltaktivist*in“, zwei kurzen Beiträgen zu den Themen Earth Day heute und Umweltverschmutzung. 
    
    Ein rundum gelungenes Buch zu diesem wichtigen Thema. 
    
    Beate Böhm
  • Durch das Jahr mit der Natur

    Durch das Jahr mit der Natur

    Lucy Brownridge

    Margaux Samson Abadie

    Ravensburger

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover ist einfach wunderschön und dank seiner Goldprägung wirkt es sehr wertvoll. Das Inhaltverzeichnis verrät schon, dass es durch die Monate geht, zu jedem Monat gibt es vier Unterthemen, die uns in unterschiedliche Länder führen.
    Wir beginnen mit dem Januar in Peru, auf der Seite sind viel bunte Papageien, die sich am Wasser aufhalten.
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    Sie schlecken hier am Lehm und halten sich dadurch gesund. Es gibt über die Seite verteilt einige Textblöcke, die darüber genauer informieren. Der Februar führt uns nach Japan, dort sieht die Kirschblüte wie „ein Meer von Rosa“ aus. Im März taut der Frosch in Kanada auf. Im April geht es nach England in den „Hasenglöckchen-Wald“. Im Mai sehen wir in den USA einen „magischen Mondregenbogen“, wunderschön illustriert wie auch alle anderen Bilder. Der Lavendel blüht in Frankreich im Juli, Ende September herrscht in Indien der Monsun. Im November schneit es in der algerischen Wüste und im letzten Monat im Jahr kann man in Norwegen das Nordlicht bestaunen. 
    Ein wundervoll gestaltetes Buch mit stimmungsvollen, beeindruckenden Bildern und kleinen, erklärenden Texten. Einige Naturereignisse kennen wir bereits, teilweise aus eigenen Anschauung, andere werden wir uns erstaunt anschauen. Ein Buch, das man immer wieder zu Hand nehmen wird, und das uns so schön zeigt, wie die bunt unsere Welt ist.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Pauline Pechfee

    Pauline Pechfee

    Ursula Pozanski

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sitzt Pauline ziemlich genervt guckend unter einem Pilz, neben ihr liegt der goldene Beutel mit dem silbrig-rosa Sternenstaub. Der soll jetzt zum ersten Mal zum Einsatz kommen. Zusammen mit der Glücksfee Camilla fliegt sie in die Stadt, um Glück zu verteilen. Zunächst zeigt ihr Camilla, wie man den Zauberstaub anwendet. 
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    Ein Auto will nicht anspringen. Der Fahrer flucht, doch dank der Hilfe der Fee ist alles schnell wieder in Ordnung. Da läuft eine mit vielen Taschen bepackte Frau über die Straße, sie will den Bus noch mitbekommen. Das soll Paulines erster Fall werden: “Gleich hat sie Glück!“ Doch weder der Bus wartet auf sie, noch hilft ihr jemand beim Tragen. Nein, die Frau fällt hin und ihre Einkäufe verteilen sich auf der Straße. „Wie konnte so etwas passieren?“ fragt sich Pauline traurig. Als auch ihr zweiter Versuch, einem Hund, der in einer Mülltonne stöbert, zu helfen, misslingt und dann noch ein Einradfahrer, statt Kurven zu fahren, seinen Arm bricht, flieht Pauline völlig verzweifelt in den Wald. Doch letztendlich hilft ihr Staub doch, nur etwas später und etwas anders als erwartet. – Eine liebenswerte kleine Fee mit roten Locken schafft es nicht, Glück zu bringen, da möchte man doch mit ihr verzweifeln und wie freut man sich dann mit ihr, wenn alles doch einen Sinn hatte und sie doch eine Glücksfee ist. Manchmal geht das Glück auch Umwege. Mit den wunderschönen Illustrationen und dem etwas längeren Text wird dieses Buch sicher noch ganz oft vorgelesen, denn was gibt es Schöneres, als dass sich das vermeintliche Unglück in Glück verwandelt?

    Dagmar Mägdefrau

  • Geniale Ohren – Eine kuriose Tiersammlung

    Geniale Ohren – Eine kuriose Tiersammlung

    Lena Anlauf

    Vitali Konstantinov

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Schönsten Deutschen Bücher 2024

    Nach „Geniale Nasen“ geht es jetzt um Tiere, deren herausstechende Eigenschaft ihre Ohren sind. Auf der gezeichneten Weltkarte sind die Tiere schon an ihren Heimatorten eingezeichnet. Dann folgt eine Gliederung nach Lang-, Groß-, Pinsel-, Koboldohrig und einigen anderen Bezeichnungen. Wir beginnen mit dem Fennek. Zunächst gibt es ein großes Bild von ihm, dazu einige kleine Bilder und kurze Textfelder, die einiges über ihn berichten, so kann er verschieden Lautäußerungen wie Knurren oder Bellen ausstoßen. 
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    Niedlich sieht er aus - der Ohrenigel, er kann schwimmen und hohe Zäune erklimmen. Die Riesenohrspringmaus hat uns schon ins Buch begleitet. Das Gürteltier kann sich zu einer Kugel zusammenrollen. Bekannter ist da schon der Elefant oder der Wildhund als großohriges Tier. Der Galago schaut uns mit großen Augen an, aber mit seinen Ohren kann er Insekten fliegen hören und aus der Luft fangen. Hinten im Buch gibt es noch ein Glossar und Informationen über das Hören. Auf den letzten Seiten sind nochmal alle Tiere im Maßstab abgebildet, da kann man die Größe besser einschätzen. 
    Ich finde es immer wieder spannend, in Büchern zu blättern, die besondere Eigenschaften von Tieren herausstellen. In diesem Buch habe ich wieder viele, mir völlig unbekannte Tiere kennengelernt.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Fundbüro Wurm

    Fundbüro Wurm

    Jule Wellerdiek

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der gestreifte Wurm, der uns von Cover aus anlacht, hat ein Fundbüro. Denn die Tiere um ihn herum verlieren ständig etwas. „Wurms Fundbüro gehört zu den besten der Welt.“ Denn er archiviert und sortiert, so findet er verlorene Gegenstände sofort wieder. Alle sind begeistert von seiner Freundlichkeit und dem Top-Service. Doch eines Tages muss Wurm selbst einen Verlust feststellen, als er am Morgen aufsteht, vermisst er seine Mütze. 
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    Mit großen verwunderten Augen schaut er uns an und kann es nicht fassen. Zum Glück taucht seine beste Freundin, die Robbe, auf, die kennt sich auch mit dem Verlieren aus und freut sich, dass sie Wurm jetzt mal helfen kann. Die beiden suchen gemeinsam und können die Mütze nicht finden. Es ist so schön zu sehen, welche Posen sie bei der Suche einnehmen. 
    Ein Bilderbuch, das einen einfachen Wurm mit allen Facetten darstellen kann, einfach grandios. Dazu kleine kurze Texte, die sich schön vorlesen lassen. Wie schön, dass Wurm seine Fundbüro für uns geöffnet hat.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Der Schlummerang

    Der Schlummerang

    Nils Mohl

    Sabine Kranz

    TYROLIA

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover flüchten die Tiere vor dem Schlummerang, der bedrohlich über ihnen schwebt, ganz klein in der Ecke sind Sandmännchen und Sandmädchen unterwegs. 
    Er ist ein kleiner Mann und sie ist nur ein Mädchen, kann ich das gut finden? Immerhin sitzt sie einige Seiten weiter auf dem Motorrad, während er im Beiwagen hockend den Sand streut. Aber leider reicht dieser Sand oft nicht aus und dann wird nach härteren Methoden gegriffen.
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    Der Schlummerang, eine besondere Art von Bumerang, kommt ins Spiel. Die beiden Sandleute werfen ihn fröhlich in die Luft und „Für Zubettgeher und -geherinnen heißt es Schluss! drei zwei eins… kriegt auf die Nuss.“ Das sind schon ziemlich böse Androhungen. Zum Glück streift er wohl nur die Hinterteile, der dann schlafenden Tiere. „Wenigschläferschwäne“ und „Groggybarenkeks“ wundervolle Wortschöpfungen, die zu lesen einfach Spaß macht. Zum Schluss schlafen alle und auf dem Schlummerrang sitzend klatschen sich Sandmädchen und Sandmännchen ab. „Gute Nacht“ Ein Buch, das durch seine wunderschöne Sprache und seine Reime, aber auch durch die total gut passenden Illustrationen hervorsticht.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ungalli

    Ungalli

    Lena Raubaum

    Tobias Krejtschi

    TYROLIA

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ich hatte das große Vergnügen, dass die Autorin uns im Voraus dieses besondere Bilderbuch angelesen hat. Es basiert auf einem afrikanischen Märchen und das Cover zeigt uns Tiere, die Kleidung mit afrikanischen Mustern tragen. Da eine Dürre das Land austrocknet, fliehen die Tiere und finden einen Baum mit wunderschönen Früchten. 
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    Leider ist keines von ihnen in der Lage, sie zu ernten. Nur eine alte Schildkröte kann sich erinnern, dass eine Vorfahrin von diesem Baum berichtet hat und man ein bestimmtes Wort sagen musste, damit die Früchte sich herabneigen. Da der Löwe in der Heimat geblieben ist und man weiß, dass er das Wort kennt, macht sich die schnelle Gazelle auf, um nach dem Wort zu fragen. Doch leider passiert ihr auf dem Rückweg ein Unfall und sie kann sich nicht mehr erinnern. Dem Elefant, der wegen seines guten Gedächtnis als nächster los geht, geht es leider genauso.
    Die Geschichte wird in einer schönen Sprache erzählt und die Bilder sind einfach so passend, dass es einfach nur schön ist, sie zu betrachten. So sitzt z.B. der Löwe im Anzug mit dem Smartphone am Ohr hinter einem Schreibtisch. Alle Illustrationen sind in Erdfarben gehalten und dadurch wirken sie sehr authentisch. Märchenhaft!
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Die neue Häschenschule – Wie Fuchs und Hase Freunde wurden

    Die neue Häschenschule – Wie Fuchs und Hase Freunde wurden

    Anke Engelke

    Mareike Ammersken

    esslinger

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    Es wird Morgen und die Hasenkinder machen sich auf den Weg zur Schule. Vierzehn Häschen sitzen im Klassenzimmer, das aus Pulten, die im Freien stehen, besteht. Da wird ein Klassenneuling angekündigt und es handelt sich um einen Fuchs mit Namen Brehm. Er und Hoppich stellen sich gegenseitig vor und es kommt die Frage auf, ob sich die Tiere fürchten müssen. Aber Brehm lebt vegan und isst am liebsten Möhren. 
    
    
    
    
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    Die Lehrerin erklärt den Kindern, welche Gefahren ihnen denn nun wirklich drohen, da ist die größte Gefahr der Mensch und seine Fahrzeuge. Besonders vor dem Gift müssen sich die Tiere hüten und auf Feldern mit diesem Warnschild nichts fressen. Beim Spielen auf dem Feld geraten Hoppich und Brehm in Gefahr, denn sie sehen den Mähdrescher erst spät. Natürlich geht alles gut und am Ende stellt die kleine Häsin fest, dass sie „ein Freundchen mehr!“ hat.

    Nun muss ich gestehen, dass ich den Klassiker die „Häschenschule“ nie gelesen habe, aber in der Leseprobe wird vor dem Fuchs gewarnt. Ob sich ein Fuchs vegan ernähren kann, stelle ich mal in Zweifel, aber vielleicht ist das möglich und vielleicht kann man sich das auch einfach nur wünschen. Weshalb sich Hasen und Füchse anfreunden sollen, ist mir nicht klar, passt aber zu „auch Ungleiche können Freunde werden“. So wird der Mensch zum eigentlichen Feind der Hasen, was ja auch wirklich so ist. Die Illustrationen mit den bekleideten, menschlich wirkenden Hasen sind sehr schön gestaltet. Die gereimte Geschichte tut sich an manchen Stellen etwas schwer. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und hatte auch davon gehört, dass die Bauern mit ihrer Rolle nicht einverstanden waren. Das kann ich nicht ganz nachvollziehen, aber das Buch hat mich auch nicht überzeugen können.

    Dagmar Mägdefrau

  • Du bist nicht mehr mein Freund

    Du bist nicht mehr mein Freund

    Heidemarie Brosche

    Jana Moskio

    mvg Verlag

    Kleiner Biber

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Wie oft habe ich diesen Satz schon gehört und auch ausgesprochen. Zum Glück wurde sich dann aber doch wieder vertragen. 
    Das Cover zeigt den Biber und seinen Freund, den Hasen, sie stehen mit dem Rücken zueinander und wirken verlegen. Das Buch beginnt mit einem an die Eltern gerichteten Vorwort der Autorin. 
    Der kleine Biber baut mit dem Iltis eine große Sandburg, während sein Freund, der Hase, einen Tunnel gräbt. Als er angesprochen wird, meint er, Sandburgen seien „doof und Babykram.“ 
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    Und dann schlägt er mit seiner Schaufel die Burg kaputt. Der kleine Biber versteht nicht, warum sein Freund so gemein ist, er ist richtig wütend und spricht den bösen Satz. Beim Abholen merkt Mama Biber gleicht, dass etwas nicht stimmt und im Laufe des Tages erzählt der kleine Biber die ganze Geschichte. Seine Mama bittet ihn, zu überlegen, wie er es gefunden hätte, wenn der Hase mit dem Iltis gespielt hätte. Dann erzählt sie, wie sie sich in der Kita mit ihrer Freundin gestritten hat, weil die auch mit einem anderen Mädchen gespielt hatte. Mama kennt Bibers Gefühle ganz genau, damals hat ihre Freundin zu ihr den Satz gesagt. Doch zum Glück haben sie sich wieder vertragen und sind noch heute befreundet. Das gibt dem kleinen Biber zu denken und er sehnt sich ja auch nach seinem Freund, so überlegt er sich einen Satz, den er am nächste Tag zum kleinen Hasen sagen wird.
    So zeigt das letzte, der wunderschön gestalteten Bilder die beiden in einer versöhnlichen Umarmung. 
    So schnell sagt man etwas und nachher tut es uns leid, hier wird auf einfühlsame Art geschildet, wie man sich wieder verträgt. Die Mutter versteht ihren Sohn und bietet ihm einfühlsam Hilfe an, sie weist ihn aber auch auf die Gefühle seines Freundes hin. Eine lehrreiche Geschichte mit gut zu verstehendem Text und schönen Bildern, aber ohne erhobenen Zeigefinger. 
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Das schönste Ostern aller Zeiten!

    Das schönste Ostern aller Zeiten!

    Madlen Ottenschläger

    Christine Thau

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das schöne bunte Cover zeigt schon die Tiere, die in dem Buch eine Rolle spielen. Die Geschichte beginnt im Frühling und Familie Hase macht ein Picknick auf einer Wiese. Besonders Papa Hase genießt das Zusammensein mit seinen Kindern. Alle haben besonders Wünsche an ihn. Cara will Eis mit ihm essen, Zoé mit ihm Skatboard fahren und auch die anderen haben ihre genauen Vorstellungen. 
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    Nach dem Ausflug hoppelt Bruno Osterhase in den Wald und hier bricht die Wut wie ein Vulkan aus ihm raus, er brüllt so laut, er kann. Wie gerne würde er mit seinen Kinder alles unternehmen, doch vor und nach Ostern hat er als Osterhase einfach keine Zeit. Doch dann meint er, er habe eine Lösung für sein Problem. Er sucht eine Aushilfe! Huhn, Elster, Elefant, Chamäleon und sein bester Freund Känguru meldeten sich sofort bei ihm und so wird in einem Casting das „Tollste Ostertier“ gesucht.
    Alle sind pünktlich zur Stelle und als das Huhn beginnt, schlägt es sich zunächst sehr gut und seine Mitbewerber*innen jubeln schon mit ihm, doch dann läuft es doch schief.
    In sieben Kapiteln wird die Geschichte der Suche nach einer Hilfe für den Osterhasen erzählt. In den Texten gibt es immer wieder Sätze, die in blau gedruckt sind und die sich direkt an die Lesenden wenden. So werden sie gefragt, „Kennst du dieses Gefühl?“ ,gemeint ist da z.B. die Wut.
    Neben dem Text lebt das Buch ganz besonders von den vielen, bunten Bildern. Sie zeigen Wut und Verzweiflung, aber auch die Freude der Tiere, die am Ende ein gemeinsames Osterfest feiern können. Die Tiere sind bekleidet und gehen aufrecht, sind also schon sehr vermenschlicht. Aber dadurch können sich Kinder sicher auch besser identifizieren.
    Eine großartige Ostergeschichte über einen emanzipierten Osterhasen, der mehr Zeit mit seiner Familie verbringen möchte.  
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Der Glücksstab

    Der Glücksstab

    Roel Seidell

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Bär hat keine gute Laune, doch dann trifft er auf die kleine Maus, die sehr glücklich zu sein scheint. Sie hält einen Zweig in der Hand und behauptet, dass der sie so glücklich machen würde. Sie leiht dem Bär ihren Zweig aus und er spürt sogleich die Magie. Überglücklich geht er weiter und trifft auf einen Ziegenbock, der ihn fragt „Warum grinst du denn so blöd?“ Als der Bär erklärt, woran es liegt, ist der Ziegenbock neidisch, doch der Bär kann den Zweig ja nicht weitergeben. Aber ein geschäftstüchtiger Fuchs hat alles gehört und er bietet am nächste Tag auf dem Marktplatz Zweige an, die superglücklich machen. 
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    Doch eine kleine Ziege erkennt den Betrug und der Fuchs, der „alle doch nur glücklich machen wollte“, wird weggejagt. Da taucht die Bürgermeisterin auf und sie findet, „Glück soll man nicht für sich behalten. Man muss es teilen.“ So landet der Zweig des Bären, der eigentlich der Maus gehört, im Museum. 
    Das Buch hat etwas von den alten Fabeln. Es zeigt uns weise, dass auch das Glück an einem Zweig hängen kann. Wichtig ist, dass es funktioniert, und das hat es bei dem Bären auf jeden Fall. Schon auf dem Cover kann man sein Glücklichsein erkennen, so leichtfüßig ist er unterwegs. 
    Die Bilder zeigen die Charaktere der Tiere genau, aber auch ihre Gefühle. Wie die Maus am Ende vom Bär einen Stein entgegennimmt und dabei glucksend vor der großen Pfote steht, ein wundervolles Bild. Die Texte sind nicht zu lang und gut verständlich. 
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Herr Meier und Herr Müller

    Herr Meier und Herr Müller

    Birte Müller

    Freies Geistesleben

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Auf dem Cover sind die beiden Herren abgebildet und sie sehen sich sehr ähnlich. Der Titel ist wie die Köpfe der Männer auf dem Kopf noch einmal zu sehen, diesmal aber steht dort „Herr Müller und Herr Meyer.“
    Die beiden leben auf dem Land zusammen und eines Tages geht eine rote Linie durch ihre Welt und sogar durch ihr Haus. Herr Müller hat das zunächst wenig gestört, doch Her Meier will, dass er auf seiner Seite bleibt.  
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    So sitzt Herr Müller allein auf dem Sofa und schaut fern, allerdings ist das Sofa zu kurz zum Schlafen. Als er dann doch kurz einnickt, versucht Herr Meier, ihm den Fernseher wegzunehmen. Doch er wird ertappt und es kommt zu einem schlimmen Streit, bei dem der Fernseher kaputt geht. Die beiden wollen das Haus teilen und prügeln sich sogar. 
    Erstaunlich, wie eine rote Linie das Leben der beiden Freunde so aus den Fugen bringen kann. Die Texte sind kurz und zeigen sehr gut den Konflikt, den die Bilder mit der rote Linie gut verstärken. Ein Buch, das sicher aufwühlt und Diskussionen nach sich ziehen wird.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
    
  • Giesberts kleiner Garten

    Giesberts kleiner Garten

    Daniele Drescher

    Urachhaus

    Giesbert

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ein hübsches kleines Pappbilderbuch, in dem uns Giesbert, der kleine Regenrinnenwicht, uns seinen Garten zeigt. Auf dem Cover sehen wir ihn schon mit seiner reichen Ernte.
    Mit den Samen macht Giesbert sich auf zum Einsäen der Erbsen, danach wird mit der Kanne gegossen. Eine wunderschön gezeichnete Katze sieht ihm dabei zu. Giesbert sitzt auf der Schaukel und hat einen guten Blick auf seinen schönen Garten, in dem sich einiges Getier sammelt. Mit seinem geliebten Schnittlauchbrot sitzt Gisbert beim Kürbis und freut sich auf die Suppe. 
    
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    „Und im weichen Mondenschein schläft Giesbert ganz gemütlich ein.“ So stimmungsvoll endet die Geschichte, die in kurzen Reimen erzählt wird.Die Bilder sind wieder sehr schön gestaltet und es gibt eine ganze Menge zu entdecken.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Alles ist im Wandel – Wie sich die Natur verändert

    Alles ist im Wandel – Wie sich die Natur verändert

    Johanna Prinz

    Jana Walczyk

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ein wundervolle Naturbuch, dessen Cover schon viele Tiere am See realistisch abbildet. Auf der Weltkarte sieht man Landschaften und Tiere, die dort wohnen. 
    Das Buch beginnt in Kanada am Yukon, neben Elchen jagen hier auch Bären Lachse und Biber fällen Bäume. Am Bildrand kann man den Kopf eines Mammuts sehen, eine Eismumie. Wir bleiben im Norden und können Weißwale unter dem Polarlicht schwimmen sehen. Island mit seinen Pferden und den Papageientauchern ist unsere nächste Station, hier spritzt das warme Wasser aus dem Boden. 
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    Nach Kormoranen in Kanada geht es an den Colorado, hier inmitten der kargen beigeroten Landschaft sehen wir u.a. eine Gila-Krustenechse und einen Puma. Vor Floridas Küste geht es unter Wasser weiter, beeindruckend die Karibische Riffkrake im Vordergrund. Amazonas, Atacamawüste und die Nordsee sind die nächsten Stationen. Flüsse, die einbetoniert wurden und an deren Ufern viele bekannte Tiere, wie der Graureiher oder die Ringeltaube wohnen. Japan mit der Kirschblüte und dem Fuji, Gewässer vor Südafrika, in denen sich Seebären, Sardinen und Brydewale tummeln, Vulkane, Buschbrände und zum Schluss ein Besuch bei den Pinguinen in der Antarktis. 
    Das Buch zeigt, wie schön unsere Welt mit all den vielen unterschiedlichen Landschaft und Tieren ist, leider muss auch auf den Klimawandel und die Folgen hingewiesen werden. Zu jedem dieser wundervollen Bilder gibt es einen kurzen erklärenden Text. Viele interessante Informationen sind darin verpackt und die kleinen Leserinnen und Leser werden sicher viel über die Natur und ihre Veränderung lernen.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
  • Leo Lausemaus – Mausestarkes Kindergartenbuch

    Leo Lausemaus – Mausestarkes Kindergartenbuch

    Brigit Ebbert

    Lingen

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover ist Leo Lausemaus zusammen mit den anderen Kita-Kindern beim Malen zu sehen. 
    Es geht gleich los mit dem Ausmalen und Suchen von Gegenständen in einem Bild. Danach wird Geschicklichkeit gefordert und es geht durch ein Labyrinth, um einen Fußball zu finden. Einige Locken des Schafes sind nur eine gepunktete Linie, die soll nun ergänzt werden. Nach dem Mandala muss man die Früchte den Bäumen zuordnen. Wieder werden gepunktete Linien vervollständigt, das fördert die Feinmotorik. 
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    Dann wird es schon schwieriger, denn es muss die Zahl 1 nachgezeichnet werden. Erst groß und dann immer kleiner, zum Schluss dann ohne Vorgabe. An einem Obststand soll das Obst in den passenden Farben ausgemalt werden. Verschiedene Formen in grau und weiß müssen zusammengeführt werden. Zum Ende werden Zahlenpaare, einmal in grün, einmal als Ast gezeichnet, zusammengeführt. Das ABC ist mit schönen Bilder abgebildet. Natürlich gibt es am Schluss auch ein Lösungsangebot, aber ich denke, die Kinder schaffen die Aufgaben auch so.
    Arbeitsblätter, denen man die Arbeit nicht ansieht, weil sie so viel Spaß machen. Meine Enkelin hat mit viel Begeisterung die Aufgaben erfüllt.
    
    Dagmar Mägdefrau
    
    
  • Alberto einfach einzigartig

    Alberto einfach einzigartig

    Gusti

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir das Kamel Alberto, es hat drei Höcker und deshalb passt der Titel sicher zu ihm. Hintereinander trotten die Tiere unter der orangen Sonne durch die Wüste, alle Kamele haben zwei Höcker. Alberto schlummert noch auf seiner Palme, wie auch immer er dort hinkam.  Er macht sich fertig und will sich den anderen anschließen, doch die sind misstrauisch. Viele negative Äußerungen wie „der gefällt uns nicht“ führen dazu, dass sie ihm ihr Hinterteile zuwenden und gehen. 
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    Alberto macht das traurig, aber er macht die unterschiedlichsten Sachen allein. Dann geht er zurück zu den anderen und versucht, sie zu überzeugen, dass sie doch alle Kamele sind. Doch daraus entsteht nur ein Streit aller Kamele. Erst ein kleines Kamel stellt fest „Sie sehen dich anders, weil du anders bist. Und ich bin es auch, wir alle sind gleichzeitig anders und gleich.“ So ziehen am Ende alle Kamele einschließlich Alberto weiter.
    Die Bilder gehen eher in Richtung Karikatur, die Tiere haben eine lustige Mimik, auch die Landschaft ist sehr reduziert dargestellt. Wir sind anders, aber doch gleich, ist eine Aussage, die in anderen Bilderbüchern überzeugender rüberkommt.
    
    Dagmar Mägdefrau