• Girlhood

    Girlhood

    Anna Dimitrova

    Amani Padda,

    Basma Hallak u.a.

    Arctis

    Leseempfehlung ab 14 Jahre

    Man unterschätzt leicht, wie viel einem Kurzgeschichten geben können. Besonders dann, wenn das Ende offenbleibt oder keine endgültige Lösung präsentiert wird und man dennoch miterleben darf, wie eine der starken Protagonistinnen sich entwickelt. Gerade weil wir hier sechs Kurzgeschichten haben, bündelt sich auf wenigen Seiten eine enorme Vielfalt und weibliche Kraft, die unglaublich inspirierend wirkt.
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    Ein wenig irritiert hat mich, dass Anna Dimitrova Dessi aus ihrem Roman Kanak Kids zur Hauptfigur ihrer Kurzgeschichte macht, dort hatte ich sie ganz anders wahrgenommen. Trotzdem habe ich alle sechs Geschichten sehr gerne gelesen.
    Und wie passend ist es eigentlich, diese Sammlung Girlhood zu nennen? Keine Geschichte nimmt der anderen den Raum, genauso wie auch Frauen im echten Leben einander nicht verdrängen müssen. Im Gegenteil: Ein Nebeneinander ist so viel schöner als ein Alleinsein.
    Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die Geschichten nicht nur sorgfältig angeordnet, sondern auch thematisch leicht miteinander verknüpft sind. Was für die eine Figur ein Problem darstellt, kann für die nächste ein Wunsch sein und genau darin liegt ein besonderer Reiz dieser Sammlung.
    Am Ende bleibt für mich vor allem das Gefühl, dass Girlhood nicht nur einzelne Geschichten erzählt, sondern ein kollektives Bild von weiblichem Aufwachsen, Kämpfen und Träumen zeichnet.

    Raphaela Brosseron

  • Nein ist ein wichtiges Wort  

    Nein ist ein wichtiges Wort  

    Bharti Singh

    Urvashi Dubey

    Übersetzt von Ulrich Störiko-Blume

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Schon der Titel macht klar, um was es hier geht, deshalb steht er auch ganz groß an der Tafel, ein Mädchen hat es dort hingeschrieben. Ja, so sieht das Cover aus.
    Zoe kommt neu in die Klasse und sie hat einen schönen neuen Farbkasten.
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    Als das Mädchen, das wir vom Cover kennen und das uns diese Geschichte erzählt, auch mal damit malen möchte, hört sie ein „NEIN!“, das sie gemein findet. Doch sie erkennt: „Das NEIN-Wort versetzt mir einen Stich, dabei hat Zoe gar nichts gegen mich.“ Sie selbst tut sich aber nicht leicht, dieses harte Wort zu benutzen, aber sie erkennt, dass es manchmal nicht ohne ein NEIN geht. So trainiert sie, es auszusprechen, und überlegt, wo sie es anwendet. So hält sie ein Plakat mit einem NEIN in der Hand, um das Fällen von Bäumen zu verhindern. Ein freundlich lächelnder Wolf mit einem Lolli hat ganz klar ein NEIN verdient. „Wenn du verstehst, es zu benützen, kann es dich vor Bösem schützen.“ 
    Es gefällt mit total gut, wie in diesem Buch Situationen geschildert werden, wo ein Nein traurig macht, klar eine Meinung ansagt und schützt. So muss das Kind lernen, das Nein der anderen zu akzeptieren, aber auch üben selbst beim Nein zu bleiben. Die Illustrationen sind sehr klar und beschreiben genau, was passiert. Den gereimten Text finde ich sehr gelungen und gut zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Jede Flut vergeht einmal

    Jede Flut vergeht einmal

    Lara Braun

    Moon Walker Verlag

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Katze Luna, sie lebt fröhlich mit ihrer Menschenfamilie und liebt es, im Zimmer der kleinen Tochter zu schlafen. Aber wenn dann die Dunkelheit ihr Angst macht, hat sie das Gefühl, zu ertrinken.

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    Im Zimmer steigt das Wasser immer höher und Luna ist froh, als es endlich hell wird. Der Vogel Berti hat Lunas Angst und das Wasser gesehen und da er selbst weiß, wie sich Angst anfühlt, schlägt er vor, Luna zu helfen. Die beiden machen sich auf in den Wald und dank Berits Hilfe übersteht Luna die Dunkelheit der Nacht. 
    Angststörungen gibt es in unserer Gesellschaft immer öfter und meist können die anderen sie nicht nachvollziehen. Hier hat Luna einen sehr verständnisvollen Freund in Berti, der ihr praktische Tipps gibt und bei ihr bleibt und sie unterstützt. So einen Freund brauchen wir alle und dieses Buch kann sowohl den „Angstkatzen“ als auch den Helfenden zeigen, wie man mit einer solchen Situation umgehen kann und dass wir nicht die einzigen sind, denen es so geht. Das steigende Wasser und die Angst der Katze sind sehr schön in den Illustrationen dargestellt, der Text ist etwas länger, aber gut zu verstehen. Hier werden ängstliche Kinder liebevoll begleitet und getröstet.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Insel der Schlasocks

    Die Insel der Schlasocks

    Nils Mohl

    Michael Roher

    dtv

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Das Cover kommt sehr fröhlich daher, in der Mitte ist Jasper, der Held der Geschichte, zu sehen und um ihn herum die Schlasocks und andere Gestalten, die die Insel bewohnen.
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    Jetzt muss ich euch natürlich erstmal von Jasper erzählen und wie er auf diese Insel gekommen ist. Jasper wohnt mit seiner Schwester zusammen, die sich ständig Sorgen um das Geld machen muss. Da sie die Wohnung sowieso bald verlieren, soll Jasper vielleicht in ein Internat. Eiche ist ein alter Nachbar, dessen fauler Enkel Honz die Ferien bei ihm verbringen soll. Und dann gibt es diese Drohne, mit der Honz wegfliegen soll, die beiden Jungen haben aber andere Pläne und so steigt Jasper auf die Drohne und landet auf dieser ungewöhnlichen Insel, auf der Schlasocks hausen. Zottelige Gestalten, die alle unterschiedlich aussehen, leider wollen sie keine Fremden auf der Insel und ein Kind schon gar nicht. Doch Jasper ist eine pfiffiger Junge und er versucht, mit den Inselbewohnern Freundschaft zu schließen.
    Wir erleben zusammen mit Jasper eine fantastische Reise und ungewöhnliche Abenteuer. Die Bewohner der Insel sind so fantasievoll erdacht und die Illustrationen sind einfach so erstklassig gezeichnet, dass sie unsere Fantasie enorm unterstützen. Wir bangen mit Jasper und freuen uns mit ihm, wenn seine manchmal doch sehr wagemutigen Pläne gelingen. Fantastisch, abenteuerlich und voller verrückter Ideen, ein Buch, das man einfach lesen muss.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wir sind die Weltklasse – Die Schlamassel-Fahrt – Band 3

    Wir sind die Weltklasse – Die Schlamassel-Fahrt – Band 3

    Tanya Lieske

    Sybille Hein

    Hanser

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Diesmal geht es auf Klassenfahrt und die Igelklasse und Frau Meister steigen auf dem Cover in den Bus, der sie zu der hypermodernen Jugendherberge bringen soll. Diesmal erzählt uns Rafi, deren Familie aus Kabul stammt, uns von seinem spannenden Abenteuer mit der Weltklasse.
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    Weltklasse nennt Frau Meister ihre Igelklasse, denn die Kinder stammen aus 16 Nationen. Ganz vorne im Buch sind die Kinder und auch die Erwachsenen abgebildet, die in der Geschichte vorkommen. Schon der Titel lässt ahnen, dass nicht alles so glatt verläuft, wie es geplant war. Denn die neue Jugendherberge ist ausgebucht und so fährt die Klasse in die alte Jungendherberge, die inzwischen verstaubt ist und wo es an vielem fehlt. Frau Meister kennt das Haus noch aus ihrer Schulzeit und so finden alle Kinder hier ein Bett zum Schlafen, wenn auch die Bettwäsche erst später geliefert wird. Rafi spricht im Geiste mit Matilda, dem Dino, den die Kinder im ersten Band zusammengebaut haben. Die gibt ihm Mut, denn Rafi ist ein wenig ängstlich und auch nicht sehr sportlich. Umso toller ist seine Entwicklung in diesem Buch. So kann er den anderen berichten, dass seine Familie zu Hause immer auf den Boden sitzend frühstückt und da es weder Tisch noch Stühle gibt, macht es die Klasse genauso. Herr Jack, mit dem sie Matilda gebaut haben, hat ihnen eine große Tüte Bonbons geschenkt und davon verschwinden einige. Als auch noch andere Gegenstände fehlen, ermittelt die Kinder gemeinsam.
    Auch im Schlamassel bleibt Frau Meister die Traumlehrerin, die sich alle Schüler wünschen. Zusammen mit Herrn Ozols, der sehr gut Pfannkuchen backen kann, und Frau Grützkow macht sie aus dem Aufenthalt eine wunderbare Zeit für die Weltklasse.
    Ich war sofort wieder bei diesen liebenswerten, tollen Kindern, konnte Rafis Probleme nachempfinden, habe mich auf die freche Kübra gefreut und war erstaunt, dass die Maus Karl jetzt eine so große Familie hat. Die Illustrationen waren wieder so passend und witzig. Ein wundervoller dritter Band auf den sicher nicht nur ich und mein Enkel gewartet haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Millie und der geheimnisvolle Igel

    Millie und der geheimnisvolle Igel

    Bernadette

    Übersetzt von Stefanie Jacob

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das zarte blaue Cover mit dem weißen Vollmond zeigt uns Millie, die im Garten dem Igel begegnet. 
    Auch die erste Doppelseite ist in diesem zarte Blau gehalten, hier blickt Millie aus dem Fenster und wünscht sich sehnlichst so einen Garten, wie ihn die Nachbarin hat.
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    Dann sehen wir sie in ihrem Bett, ein Märchenbuch lesend. Um sie herum sehen wir Gestalten aus Grimms Märchen. Während sich Millies Eltern um den Klimawandel und die Umweltverschmutzung sorgen, erfreut die Nachbarin Frau Immergrün Millie mit Himbeeren. „Millie fühlt sich einsam“, ihre Eltern sind zu beschäftig, um zu gärtnern, und so schaut das Mädchen der Nachbarin zu. Diesmal bekommt Millie ein paar Mirabellen von Frau Immergrün, die Papa zu Kompott kocht.  Wenn die Eltern von der Rettung unseres Planeten sprechen, hat Millie Angst, sie fürchtet sich vor Wölfen und Gewitter. Frau Immergrün schenkt Millie Blumentöpfe mit unterschiedlichen Pflanzen, um die kümmert sich Millie. Als eines Nachts ein Wind aufkommt, befürchtet Millie, dass ihren Pflanzen etwas passieren könne und sie traut sich trotz ihrer Angst in den Garten. Dort begegnet ihr der Igel, mit dem sie ein tröstliches Gespräch führt. So kann sie sich in ihr Bett legen und einschlafen.
    Auch wenn der Igel Millie auf die Frage „ob der Planet gerettet werden kann“, keine Antwort geben kann, zeigt dieses Gespräch, wie wichtig es ist, unsere Kinder ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören.
    Wundervolle zarte Farben und Illustrationen voller Leichtigkeit und dazu eine Geschichte, die viele Probleme aufwirft. Wir erleben Millies Ängste, die sie zum Teil aus ihren Märchenbüchern ableitet, die aber auch die Eltern durch ihre aktive Umweltarbeit in ihr auslösen. Ängste, die viele von uns, auch viele Kinder, mit sich herumtragen. Da kann so ein ruhiges Gespräch mit einem Igel in der Dämmerung einiges klären. Lasst uns dieser Igel sein, der den Kindern Hoffnung und Mut gibt.

    Dagmar Mägdefrau


  • Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen

    Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen

    Herman van de Wijdeven

    Aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Die besten 7 im April 2025

    Das Cover besteht nur aus dem etwas sperrigen Titel und macht vielleicht gerade deshalb neugierig. Schlechte Ideen haben wir ja alle mal, aber hier werden wir nun mit der schlechtesten konfrontiert.
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    Der elfjährige Bent lebt mit seiner Mutter zusammen und er ist schon lange Zeit der beste Freund von Juri. Doch als die Schule nach den Ferien wieder startet, setzt sich der neue Junge, Finn, neben Juri. Auch in die Pause gehen die beiden zusammen und Bent hat das Gefühl, dass die beiden über ihn reden. Er selbst verrät aber auch seinem Tischnachbarn, dass Finn eine Mädchenstimme hat. Zusammen mit Juri hat Bent während der Ferien einiges unternommen und die beiden haben so manche Mutprobe bestanden. Allerdings haben sie erkannt, dass manche Abenteuer zu gefährlich wären und deshalb lachend abgebrochen. 
    Bent befürchtet, dass Juri Finn sein peinliches Geheimnis verraten hat und fühlt sich oft überflüssig, wenn die beiden ihre Köpfe zusammenstecken. Trotzdem sind die drei immer wieder zusammen unterwegs und so spitzt sich die Lage immer mehr zu.
    Da das Buch immer wieder in der Zeit springt, wird die Spannung immer größer und meine Angst als Leserin, was sich das wohl zusammenbraut, bekommt immer mehr Nahrung. Bents Gefühl der Eifersucht wird durch das Verhalten seines Freundes Juri angestachelt und so tut Bent Dinge, die er eigentlich gar nicht tun will.
    Ein Buch, dass die Eifersucht in all ihren quälenden Facetten schildert und zeigt, wie hilflos wir ihr ausgeliefert sind.

    Dagmar Mägdefrau

  • Toni übernachtet woanders

    Toni übernachtet woanders

    Anna Taube

    Barbara Korthues

    Loewe

    Leselöwen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre/ 1. Klasse

    Auf dem Cover sind die vier Kinder zu sehen, die heute gemeinsam übernachten. Sie sitzen zusammen in einer gemütlichen Höhle. Die Zwillinge Nia und Nik haben Toni über Nacht zu sich eingeladen. 
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    Zusammen mit Papa packt Toni seinen Rucksack und er entscheidet sich tapfer, sein Schmusetier nicht mitzunehmen. Auch der Abschied von Papa verläuft schnell und ohne Kuss. Zunächst gibt es eine tolle Party mit Pizza und Limo, danach machen sich die Kinder daran, eine Höhle zu bauen. Inzwischen ist auch Gere dazu gekommen. Die Kinder machen noch einiges in der Höhle, doch dann schlafen alle ein. Nur Toni kann nicht schlafen und sehnt sich nach zuhause. Doch dann kann Gere ihn trösten.
    Vier kleine Kapitel mit ganz großen Buchstaben und einer farblichen Silbentrennung erleichtert das Lesen, dazu kommen die großen bunten Bilder, die die Geschichte sehr schön ergänzen. Am Ende eines jeden Kapitels gibt es noch einige Fragen, die einfach zu beantworten sind.
    Erstleser werden es schaffen, dieses Buch zu lesen und das wird sie sicher sehr stolz machen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Klub der seltsamen Kinder

    Klub der seltsamen Kinder

    Petra Soukupová

    Nikola Logosová

    Jungbrunnen

    Leseempfehlung ab 9 Jahre

    Das Cover gibt schon sehr schön die Art der Illustrationen im Buch wieder, es zeigt uns Milas Vorliebe für Spinnen und andere Tiere und die verlassene Siedlung, in die die Kinder sich aufmachen.
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    Mila verliert sich immer wieder in ihre Naturbeobachtungen, sie bezeichnet sich selbst als „seltsam“ und hat manchmal Aussetzer. Peter, der Jüngste der Kinder, kann vor Angst nicht einschlafen und ängstig sich ständig, deshalb möchte er auch nicht an der Klassenfahrt teilnehmen. Katka ist übergewichtig und wird von allen, auch von ihrem älteren Bruder, gemobbt. Sie liest gerne und flüchtet so vor ihrer bitteren Realität. Der gehbehinderte Franta ist oft bösartig. Mit seinem Handy dreht er Videos, die er ungefragt ins Netz stellt. Als Peter beschließt auszureißen, beschließen die drei anderen, ihn zu begleiten. Diese gemeinsame kleine Reise wird für alle zum Abenteuer. 
    So langsam lernen wir die vier Protagonisten anhand kurzer Episoden kennen. Die Anfangsbuchstaben ihrer Namen zeigen jeweils zu Beginn des Abschnitts aus welcher Sicht der Abschnitt erzählt wird. Das bringt für uns interessante Einblicke in Gefühle und Denkweisen der Kinder. Besonders Peters Ängste fand ich sehr einleuchtend beschrieben, aber auch die „Aussetzer“ von Mila machten so doch Sinn. Frantas Bosheiten, die er oft gar nicht so empfand, hatten dadurch sowas wie eine Erklärung. Katka, die durch ihr ständiges Lesen zur Außenseiterin wurde, freute sich, genau wie die anderen, die der Zufall zusammenbrachte, über die entstehende Freundschaft. Diese Form der Zusammengehörigkeit, des gegenseitigen Aufeinander achtens, war für alle neu und deshalb so schön.
    Zu Anfang brauchte es einige Zeit, bis ich so richtig in der Geschichte angekommen war, einige Passagen hätte man sich sparen können. Aber dann hatte ich einen Draht zu diesen seltsamen Kindern, die auf so wenig Verständnis trafen und sich deshalb gegenseitig so wichtig wurden. Die Illustrationen wirkten oft wie Collagen, aber sie hatten immer einen sehr schönen Bezug zur Handlung und passten hervorragend ins Buch. Ich würde allerdings die Leseempfehlung auf 11 Jahre setzten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mister O´Lui und das Mutigsein – Teil 2

    Mister O´Lui und das Mutigsein – Teil 2

    Silke Siefert

    Baumhaus

    Mister O´Lui

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein Sieb auf dem Kopf und eine Pfanne, die mit einem Kochlöffel zur Trommel wird, so sehen wir Mister O´Lui auf dem Cover, sein Freund Rupert sitzt ihm im Nacken und hinter dem Busch sehen wir ein Tier sitzen.
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    Zunächst werden uns Mister O´Lui und sein Freund Rupert vorgestellt. Mister O´Lui wohnt in einem kleinen Haus am Rande des Central Parks und er bezeichnet es als Glück, dass das kleinen Streifenschweinchen Rupert bei ihm eingezogen ist. Die beiden verbringen die Tage gemeinsam und machen viele Päuschen. Doch dann müssen sie feststellen, dass alle Pusteblumen verschwunden sind. Da es auf der Wiese noch einige andere Blumen gibt, waren wir etwas irritiert und haben erst nach genauem Hinsehen den Stiel einer Pusteblume erkannt. Als die beiden von einem kleinen Abenteuer auf ihre Picknickdecke zurückkehren, ist die Brotdose leer und die Kakaokanne liegt am Boden. Als zu Hause auch noch alle Birnen vom Baum geerntet wurden, glaubt auch Mister O´Lui an ein Ungeheuer, nachdem er Rupert zunächst unterstellt hat, dass er das nur als Ausrede benutzt hat. Als dann auch noch Rupert verschwindet, macht sich Mister O´Lui, bewaffnet wie auf dem Cover, mutig auf dem Weg seinen Freund zu suchen. 
    Eine liebevolle Geschichte über Freundschaft und wie unterschiedlich Mut aussehen kann. Die Bilder sind sehr niedlich gestaltet und schön anzuschauen. Die Mimik von Mister O´Lui ist etwas sehr einfach gezeichnet. Mister O´Lui spricht mit Rupert, während er nur mit Grunzen antwortet, trotzdem funktioniert die Kommunikation der beiden sehr gut.

    Dagmar Mägdefrau
  • Wenn unsere Seele Hilfe braucht

    Wenn unsere Seele Hilfe braucht

    Nora Hille

    Theresa Viehhauser

    Zaradiso

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Das Mädchen auf dem Cover schließt die Augen und ihre Hände ruhen auf ihrer Brust, sie scheint zu meditieren, vielleicht spürt sie auch nur ihren Atem. Ein Bild, das Ruhe ausstrahlt und Vertrauen schafft.
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    „Hallo du,“ wendet sich das Vorwort direkt an den Lesenden, hier erklärt uns Nora, warum sie dieses kleine Büchlein geschrieben hat, und weist uns auf die „Nummer gegen Kummer“ und andere Hilfsangebote hin.
    In der ersten Geschichte geht es um Opa, der nach dem Tod seiner geliebten Frau nicht mehr aus der Trauer herausfindet. Er mag nicht essen und spürt einen schwarzen Elefanten auf seinem Rücken, der ihn erdrückt. Zum Glück erkennt seine Tochter und die Enkelin, dass er Hilfe braucht, und bringen ihn zunächst zur Hausärztin. Die Ratschläge der Medizinerin und die Unterstützung der Familie schaffen es, dass Opa wieder lächeln kann.
    Idas Papa hat die Familie verlassen und Ida ist seitdem ohne jeden Antrieb und ohne jede Freude. Sie hat Angst, alleine mit dem Bus zur Schule zu fahren und mag nicht mehr draußen mit den Freundinnen spielen. Doch dann vertraut sie sich der Schulsozialarbeiterin an und die rät zu einem Gespräch mit beiden Eltern.
    Obwohl Antoni sehr gut in der Schule ist, ist die Angst, die er spürt, übermächtig. Ihm ist übel und er krümmt sich auf dem Boden. Seine Arbeit kann er nicht mehr schreiben. Doch eine Lehrerin ist aufmerksam und bietet Antoni Hilfe an.
    Die drei Geschichten berichten von Menschen, die aus dem seelischen Gleichgewicht geraten sind und die nur mit Hilfe anderer wieder aus ihrem Tief herausfinden. Der Text ist verständlich und erklärt, warum es wichtig ist, sich professionelle Hilfe zu suchen, wenn man in einer solchen Situation ist.

    Dagmar Mägdefrau
  • Sörens siebter Song

    Sörens siebter Song

    Dave Eggers

    Mark Hoffmann

    atlantis

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Der junge Wal Sören ist singend auf dem Cover zu sehen, die anderen Meerestiere schauen nicht begeistert.
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    Sören ist ein Buckelwal und er ist nicht begeistert von den Gesängen der alten Wale. Diese Gesänge sind lang und man kann sie über weite Strecken im Meer hören. Die Männchen wollen damit, wie nicht anders zu erwarten, die Weibchen beeindrucken. Diese kurze Einführung beruht auf Fakten und dann folgt die humorvolle Geschichte von Sören, der unbedingt einen neuen Song kreieren möchte. Er findet die Gesänge der Alten monoton und zu lang. So denkt er sich einen neuen Song aus, in dem Maracas und Theremins (beide Begriffe musste ich erstmal googlen) vorkommen sollen. Als er damit fertig ist, singt er mit geschlossenen Augen das Lied seinen Freunden vor. Und Hans, sein Freund, sagt ihm „Das war mit Anstand der schlechteste Song, den ein Wal je gesungen hat.“ Aber Sören gibt nicht auf, er ändert das Lied so lange, bis er Erfolg damit hat.
    Ganz klar steht die Geschichte unter dem Motto „Nicht aufgeben, du schaffst das.“ Und solche positiv ausgehenden Erzählungen machen uns allen Mut, denn Aufgeben sollte doch keine Option sein. Hans ist ein sehr ehrlicher Freund, der mit seiner Kritik Sören anspornt, es besser zu machen und am Ende schafft er es, alle zu begeistern. Ein längerer Text und wundervolle Bilder der Meeresbewohner und ihres Lebensraums machen Sören zu einem Erlebnis.

    Dagmar Mägdefrau


  • Wer hat Angst vor Toto Troll?

    Wer hat Angst vor Toto Troll?

    Frances Stickley

    Stefano Martinuz

    DK

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Da steht er, der kleine Troll, und hält ein Megafon in der Pfote. Auf der nächsten Seite reißt er sein Maul auf und schreit laut ins Megafon. 
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    Die Tiere sind unterwegs und wir sehen viele Warnschilder in der Landschaft stehen, „Oh, niemand ahnt, wer das wohl ist, und niemand weiß, ob er uns frisst“ gibt ganz klar die Ängste der Tiere wieder. Wenn sie sich nähern, hören sie das laute Geschrei wie „Verschwindet! Weg!“ Keiner traut sich mehr, über die Brücke zu gehen. Nur ein kleines weißes Häschen glaubt das nicht - „Zum Spaß ist keiner fürchterlich.“ Und das kleine Tier wagt sich vor zu dem gefürchteten Troll und der fühlt sich „klein, mickrig und kummervoll“, als er dem Hasen gegenübersteht. So erfährt Toto Troll, dass man sich nicht vor ihm fürchten muss, sondern, dass man die anderen als Freunde gewinnen kann.
    Ja, zu Anfang muss man sich vor der bösen Schreierei des Trolls fürchten, aber ein kleiner weißer Hase kann ihn überzeugen, dass er mit Freundlichkeit viel besser klarkommen wird. Die gereimten Texte sind schon etwas länger, lassen sich aber sehr schön lesen. Die bunten Illustrationen zeigen sehr gut die Gefühle von Toto und den anderen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Mut tut gut

    Mut tut gut

    Ulrike Marten-Öchsner

    Emma Öchsner

    Nordkindverlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre und Selberleser


    Auf dem Cover sehen wir den kleinen Mäuserich Anton, der seinen Fuß auf einem Zeitungsstapel gestellt hat. Schon hier fällt auf, dass die Figur sehr starr ist, was sich im Buch leider fortsetzt.
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    Anton ist auf dem Weg zu seinen Großeltern und wir sehen ihn über kleine Hügel laufen.  Ein paar Pflanzen, eine winzige Eidechse und eine Biene sind zu sehen, dagegen ist Anton riesig.
    Das kleine Häuschen der Großeltern steht unter einem Baum, die beiden sitzen auf der Terrasse und lesen die Waldzeitung. Der Text berichtet von einer herzlichen Begrüßung, die wir uns vorstellen müssen. Oma serviert Anton „sein Lieblingsgetränk in seiner Lieblingstasse und dazu Lieblingskekse“. Auch hier ist Anton nicht zu sehen, nur Oma mit den Lieblingssachen. Als Opa die Zeitung davonfliegt, saust Anton gleich los, um sie wieder einzufangen. Das ist nicht so einfach, denn der Wind treibt die Seiten immer wieder fort. Anton tut sein Bestes und es tauchen immer mehr Zuschauer auf, die sich über ihn lustig machen. „Nachbar Langohr hält sich vor Lachen den Bauch.“ Aber Anton gelingt es, die Zeitung einzufangen und so sehen wir das Coverbild mit dem ganzen Stapel. Opa lobt Anton für seinen Mut und erklärt ihm, dass die anderen nur Angst haben, sich zu blamieren.
    Die Illustrationen sind sehr statisch und zeigen wenig Bewegung. Der Text ist lang und Anton hat Opas Lob, was der ihm allerdings noch erklären musste, sicher genossen. Ich befürchte, dass es die Kinder wenig animieren, vielleicht sogar abschrecken wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Weil ich mutig bin

    Weil ich mutig bin

    Lars Amend

    Anahita

    Julia Francke

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir schon, dass die kleine Ratte Kwiik Freude an Musik hat. Das Mikrofon in der Hand, steht er auf einen Koffer, aus dem Noten hervorquellen.
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    „Hast du den Mut, du zu sein?“ fragen uns die Autoren gemeinsam mit Kwiik, dazu gibt es noch einen kleinen Brief der Drei. Kwiik stellt sich vor und berichtet, dass er gerne malt und singt. In seiner Sprechblase sehen wir Noten, also singt er fröhlich vor sich hin. Auf dem großformatigen Bild sind viele andere Ratten zu sehen. Sie vertreiben Kwiik mit der Aussage, dass er sie nervt. Kwiik glaubt sich allein und fängt wieder an, zu singen. Diesmal lobt ein Vogel seinen Gesang, aber auch das vertreibt die kleine Ratte. Da fällt Kwiik eine Werbung für ein Festival auf und er macht sich gleich auf. Staunend steht er vor der Bühne und wünscht sich, dass er den Mut aufbringen würde, auch auf die Bühne zu gehen. Er findet es peinlich, aber dann meldet sich sein Herz, dass er an einer Kette um den Hals trägt. 
    Kurze knackige Aussagen und große überzeugende Illustrationen machen dieses Bilderbuch zu einem richtigen Mutmachbuch. Und wir freuen uns, dass Kwiik sich am Ende ein Herz fasst und mutig auf die Bühne geht. Nehmen wir uns die kleine Ratte zum Vorbild und trauen uns, auch unsere Leidenschaft zu leben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das magische Funkeln

    Das magische Funkeln

    Sandra Dieckmann

    cbj

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover ist einfach traumhaft schön, der kleine niedliche Bär, dessen Fell mit goldenen Sprenkeln durchsetzt ist und oben der Kopf des Feuervogels in Orangetönen, ebenfalls golden durchwirkt. Wenn das kein magisches Funkeln ist?
    Die Bärin hat drei Kinder und der Kleinste hat noch keinen Namen, denn er hat er sich bisher noch nicht bewährt.
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    Er mag nirgendwo hochklettern wie sein Bruder Tatze, beim Fischen fürchtet er sich vor den Fluten, er fühlt sich einfach nicht wie ein Bär. Doch als er eines Nachts nicht schlafen kann, schaut er zum großen, leuchtenden Berg und von dort hört er ein ungewohntes Geräusch. „Ein traumhaft schöner Feuervogel“ kommt zu ihm und reicht ihm eine seiner leuchtenden Federn. Beseelt hält der Bär die Feder im Arm. 
    Das Bild, wie er mit geschlossenen Augen dort steht und der Feuervogel in die Lüfte steigt, während seine Mutter in der Höhle schläft, ist einfach wunderschön anzuschauen. Die Schrift ist wellenförmig angeordnet und „Funke“ und „Magie“ sind größer gedruckt. Beeindruckend!
    Der kleine Bär ist unsicher, ob er den Vorstellungen eines Bären entsprechen kann. Ängste plagen ihn und dann kommt mit dem Feuervogel die Erlösung. Mit der Feder in der Pfote traut sich alles, er wird mutig wie ein Bär.
    Die Geschichte ist sehr zart geschrieben, ich kann sehr gut mit dem Bären fühlen und freue mich mit ihm, dass er sich überwunden hat und zum mutigen Bären wird.

    Dagmar Mägdefrau
  • Kalle will nicht knudeln

    Kalle will nicht knudeln

    Jule Wellerdiek

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Mit großen runden Augen schaut uns Kalle vom Cover aus an. Seine Vorderpfote schauen aus einem grünen Anzug mit vielen bunten Stacheln hervor. Zwei andere Hundeschnauzen schauen ihn an. 
    Ale der kleine knuddelige Kalle in den Park kommt, laufen alle anderen Hunde auf ihn zu, sie rufen seinen Namen und nennen ihn „Kuschelfreund“ und rufen eine „Knuddelattackeee!“ aus.
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    Obwohl Kalle seine Freunde mag, möchte er am liebsten wegrennen. Wieder zu Hause sieht er im Spiegel, wie weich und flauschig er auf die anderen wirkt. Da fällt sein Blick auf den Kaktus auf der Fensterbank und er überlegt, dass den niemand knuddeln möchte. Deshalb betritt er am nächsten Tag mit dem grünen stacheligen Anzug den Park.
    Sowas kennen sicher die meisten Kinder, dass Erwachsene sie gerne drücken, ihnen über die Haar streicheln oder sie sogar küssen. Keiner überlegt, ob er das wohl gerne hätte, wenn andere das mit ihnen machen würden. Meine Enkel kuscheln alle gerne, aber es muss ihnen passen und das finde ich richtig so. Manchmal ist ihnen eben einfach nicht danach und das muss man als Erwachsener respektieren. Im Buch besprechen die Hunde Situationen, die ihnen auch nicht behagen und sicher können die Kinder noch viele davon nennen.
    Ich denke, dieses Buch kann uns Erwachsenen Denkanstöße geben, den Kindern macht das Vorlesen der kurzen Texte und das Anschauen der liebenswertes Bilder einfach Spaß.

    Dagmar Mägdefrau
  • Alles safe – Ein Comic-Abenteuer

    Alles safe – Ein Comic-Abenteuer

    Rüdiger Bertram

    Horst Hellmeier

    Ueberreuther

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Da ist Rüdiger Bertram zusammen mit Horst Hellmeier wieder eine echt witziger Comic gelungen. Schon das Cover zeigt uns, dass in dem Buch wenig safe ist. 
    Aber „safe“ ist Flos Lieblingswort, denn so mag er sein Leben sicher!!!
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    Zum Urlaubsstart trägt er Knieschützer und Helm, auf dem Rücken ein riesiger Rucksack, damit ist er für alle Fälle gewappnet. Seine leichtsinnige Familie nervt ihn ständig, nur Utz, der Bernhardiner, unterstützt Flo, denn sein Spezies war lange als Retter unterwegs.
    Flo findet Urlaub in den Bergen viel zu gefährlich, aber dann steigt er doch zu seiner Familie ins Auto, obwohl er sich ständig ausmalt, was passieren könnte. Da er nicht mit seiner Familie zur Wandertour aufbricht, lernt er im Hotel Kaya kennen, ein Mädchen, das keine Angst hat und es mag, „wenn`s gefährlich ist.“ Mit Herzchen in den Augen ist Flo „knallschockverliebt“ und nachdem sein kleiner Bruder, der bisher immer nur „blablabla“ gesagt hat, ihm rät, dass er auch mal was wagen muss, macht er sich zusammen mit Kaya auf eine Bergbesteigung.
    Der Comic besteht aus vielen z.T. einseitigen Bildern und kurzen witzigen Texten. Die Geschichte ist teilweise haarsträubend, irre komisch, aber dabei so voller Gefühl und Humor, dass gefällt sicher nicht nur mir.

    Dagmar Mägdefrau