• Katastrofabelhafte Sommerferien

    Katastrofabelhafte Sommerferien

    Katja Alves

    Mila Maquis

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Buch des Monats August 2025

    Auf dem Cover sitzt Fili vor dem Wohnwagen, in dem sie mit ihren Vater die Ferien verbringt. Die beiden Jungs im Hintergrund sind Otto und sein kleiner Bruder Jayson.
    Fili steht ein wenig unter Druck, denn ihre Freundinnen fahren in den Ferien in angesagte Orte und sie werden mehrmals täglich tolle Bilder schicken, um sich gegenseitig zu übertrumpfen.
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    Fili hofft, dass ihr Vater eine schicke Villa am See für den gemeinsamen Urlaub gebucht hat, doch dann entpuppt sich die Villa als Wohnwagen und auch der Blausee, an dem er steht, macht seinem Namen keine Ehre. Es gibt einige Leute auf dem Campingplatz, die etwas wunderlich sind. Eine Nachbarin lebt mit einem Plüscheisbär zusammen, mit dem sie sich unterhält und eine hat eine große Sammlung an Gartenzwergen. Da ist es schön, dass Fili die beiden Brüder Otto und Jayson kennenlernt. Mit den Jungs erlebt sie so einiges und besonders der Größere der beiden setzt sich sehr für sie ein. Zunächst tauchen überall Dinge auf, über die sich die Beschenkten sehr freuen. So geht eine geliehener Schirm zu Bruch, wird aber wie durch Zauberhand durch einen Besseren ersetzt. Erst als Ottos Mutter vom Diebstahl im Supermarkt erzählt, werden die Kinder hellhörig und gehen der Sache auf den Grund.
    Filis Mutter, die zu Anfang Filis Koffer packt, ist auf alle Eventualitäten vorbereitet, ihr getrenntlebender Mann lebt in den Tag hinein, hat wenig Geld und verkauft alte Möbel. Leider ist er auch nicht sehr zuverlässig und vergisst Filis Geburtstag. Doch trotz vieler Katastrophen verlebt Fili einen schönen Urlaub mit guten Freunden und vielen Abenteuern.
    Viele bunte Bilder, buntunterlegte Texte mit Sprachnachrichten und 18 Kapitel machen das Buch zu einer hervorragenden Urlaubslektüre.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wir sind die Weltklasse – Die Schlamassel-Fahrt – Band 3

    Wir sind die Weltklasse – Die Schlamassel-Fahrt – Band 3

    Tanya Lieske

    Sybille Hein

    Hanser

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Diesmal geht es auf Klassenfahrt und die Igelklasse und Frau Meister steigen auf dem Cover in den Bus, der sie zu der hypermodernen Jugendherberge bringen soll. Diesmal erzählt uns Rafi, deren Familie aus Kabul stammt, uns von seinem spannenden Abenteuer mit der Weltklasse.
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    Weltklasse nennt Frau Meister ihre Igelklasse, denn die Kinder stammen aus 16 Nationen. Ganz vorne im Buch sind die Kinder und auch die Erwachsenen abgebildet, die in der Geschichte vorkommen. Schon der Titel lässt ahnen, dass nicht alles so glatt verläuft, wie es geplant war. Denn die neue Jugendherberge ist ausgebucht und so fährt die Klasse in die alte Jungendherberge, die inzwischen verstaubt ist und wo es an vielem fehlt. Frau Meister kennt das Haus noch aus ihrer Schulzeit und so finden alle Kinder hier ein Bett zum Schlafen, wenn auch die Bettwäsche erst später geliefert wird. Rafi spricht im Geiste mit Matilda, dem Dino, den die Kinder im ersten Band zusammengebaut haben. Die gibt ihm Mut, denn Rafi ist ein wenig ängstlich und auch nicht sehr sportlich. Umso toller ist seine Entwicklung in diesem Buch. So kann er den anderen berichten, dass seine Familie zu Hause immer auf den Boden sitzend frühstückt und da es weder Tisch noch Stühle gibt, macht es die Klasse genauso. Herr Jack, mit dem sie Matilda gebaut haben, hat ihnen eine große Tüte Bonbons geschenkt und davon verschwinden einige. Als auch noch andere Gegenstände fehlen, ermittelt die Kinder gemeinsam.
    Auch im Schlamassel bleibt Frau Meister die Traumlehrerin, die sich alle Schüler wünschen. Zusammen mit Herrn Ozols, der sehr gut Pfannkuchen backen kann, und Frau Grützkow macht sie aus dem Aufenthalt eine wunderbare Zeit für die Weltklasse.
    Ich war sofort wieder bei diesen liebenswerten, tollen Kindern, konnte Rafis Probleme nachempfinden, habe mich auf die freche Kübra gefreut und war erstaunt, dass die Maus Karl jetzt eine so große Familie hat. Die Illustrationen waren wieder so passend und witzig. Ein wundervoller dritter Band auf den sicher nicht nur ich und mein Enkel gewartet haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Toni & Lou – Auf Schatzsuche am Meer

    Toni & Lou – Auf Schatzsuche am Meer

    Jonny Lambert

    Übersetzung Sandra Grimm

    DK

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Der Bär Toni und der Vogel Lou machen heute einen Ausflug zum Strand. Auf der ersten Seite sehen wir Toni mit Strohhut, Eimer und Schaufel. Lou flattert am Himmel und wir sehen den Vogel durch ein Loch in der Seite, obwohl er auf der nächsten Seite abgebildet ist. 
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    Am Bildrand sehen wir einige Dinge, die wir auf dem Bild suchen können. Zusätzlich kann noch die Frage „Worauf freuen sich Toni und Lou?“ anhand des Textes beantwortet werden. Da Flut ist, können die beiden keine Sandburg bauen, aber sie werden Forscher und entdecken einiges. Diesmal lautet die Frage „Warum ist Toni enttäuscht?“ Auf der nächsten Seite entdecken die Freunde eine große glitzernde Muschel. Am Ende des Buches legen die beiden ein Bild aus den Entdeckungen des Tages und auf der letzten Doppelseite sind alle Sachen noch einmal abgebildet. 
    Ein ereignisreicher Tag wird in diesem Buch beschrieben, jede Doppelseite zeigt uns eine neue Szene und auf jeder Seite können wir Gegenstände suchen und eine Frage beantworten. Wenn wir einen Urlaub an der See planen, ist es besonders schön, in diesem Buch Anregungen zu bekommen, aber auch nach der Reise hilft es, zu erinnern. Aber man kann es sicher auch in den Bergen oder zu Hause lesen und anschauen, denn es macht einfach Spaß, den Tag mit Toni und Lou zu verbringen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Bobo Siebenschläfer – Draußen ist es schön!

    Bobo Siebenschläfer – Draußen ist es schön!

    Markus Osterwalder

    Dorothée Böhlke

    Rotfuchs

    Bobo Siebenschläfer

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Bobo, der kleine Siebenschläfer, balanciert auf einem Baumstamm und hält den frisch gepflückten Blumenstrauß in der Hand. Vier neue Bildergeschichten bietet dieser neue Band.
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    „Sommerzeit ist Beerenzeit“ ist die erste Geschichte überschrieben und das erste Bild zeigt uns den Garten von Bobos Familie aus der Vogelperspektive. Für mich ist die kleine Schwester neu, die in ihrem Kinderwagen schläft. Papa hat schon einen Korb am Arm, denn er will Johannisbeeren pflücken. Mama, die ein etwas modischeres Kleid trägt, repariert den Sonnenschirm. Im Laufe der Geschichte kommen noch viele Freund*innen von Bobo mit ihren Eltern dazu, alle bringen Beeren mit. Die Geschichte endet am Abend, da sitzen alle Eltern gemütlich um den Gartentisch und die drei Kinder schlafen in der Hängematte.
    Mama und Bobo starten zu einer Radtour in den Wald, während Papa auf Bibi, Bobos Schwester, aufpasst. Im Wald baut Bobo eine Höhle, es gibt ein kleines Picknick und dann spielen Mama und Bobo Verstecken. Auf der Heimfahrt schläft Bobo in seinem Kindersitz.
    Die nächste Geschichte handelt vom Zelten. Papa, Bobo und Freund Jeremy mit seinem Vater fahren an einen See und verleben einen ereignisreichen Tag. Danach geht es mit Oma und Opa in die Berge. Diesmal tragen alle Wanderschuhe und besuchen eine kleine Alm-Gaststätte.
    Auch Bobo geht mit der Zeit, die Kleidung der Erwachsenen wird etwas flotter und die kleine Schwester wird auch von Papa gut versorgt. Trotzdem werden auch hier wieder ruhige Abenteuer von einer intakten Familie mit vielen netten Freunden erzählt. Die Kinder erfahren einiges über Beeren und die unterschiedlichste Natur. Neben den kurzen, gut verständlichen Texten gibt es ganz viele tolle Bobo-Bilder. Ein schöner neuer Band der Reihe, aus der ich meinen Enkeln oft vorlese.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie ein Foto unser Leben rettete

    Wie ein Foto unser Leben rettete

    Maya C. Klinger

    Isabel Kreitz

    Insel

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Yad Vashem Kinder- und Jugendbuchpreis 2022

    Auf dem Cover lernen wir die Familie Mandil kennen, die in Novi Sad (Jugoslawien), ein Fotostudio betreibt. Die Eltern Mosche und Graviella stehen in der Tür. Gavra, der uns diese Geschichte erzählt, hat einen Fotoapparat in der Hand und seine kleine Schwester Irene, genannt Beba, sitzt mit ihrer Puppe auf den Stufen.
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    Vor dem 2. Weltkrieg lebt die Familie in Novi Sad, doch als sie die Großmutter in Belgrad besuchen, erleben sie zum ersten Mal einen Bombenangriff. Nach einigen schlechten Erfahrungen mit deutschen Soldaten, entschließt sich die kleine Familie, sich in Sicherheit zu bringen. So landen sie zunächst mit anderen geflüchteten Juden in einem italienischen Gefängnis. Dann machen sie sich auf den Weg nach Albanien, denn sie haben gehört, dass die Menschen dort Juden aufnehmen. So geht es weiter nach Tirana und dort kann Mosche, der sich inzwischen Mirko nennt, wieder als Fotograf arbeiten. Refik, ein junger Albaner, der auch dort arbeitet bringt später die vier Mandil aufs Land zu seiner Familie, bei der sie versteckt in einem kleinen Zimmer über dem Stall, den Krieg überleben.
    Da die Albaner einen Ehrenkodex haben, der besagt, dass sie Gäste mit ihrem Leben schützen, kam es für Refiks Familie nicht in Frage, die jüdischen Flüchtlinge fortzuschicken. Erstaunlich, dass gerade ein muslemisches Land mehr Mitgefühl für Juden aufgebracht hat als all die christlichen Länder. Gerade, weil diese wahre Geschichte aus Sicht des zu Anfang fünfjährigen Gavra erzählt wird, konnte ich die Angst des kleinen Jungen gut nachempfinden. In dem Buch gibt es einige authentische Fotos, aber sehr viel Zeichnungen, die den Stil der Foto weiterführen.
    Ein berührendes Buch über eine kleine Familie, die das Nazi-Regime durch die aufopfernde Unterstützung eines albanischen Dorfes überlebt haben. Ich habe nicht verraten, warum und welches Foto zum Lebensretter wurde, das soll jeder selbst lesen dürfen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Sam besucht Oma und Omi in Großbritannien

    Sam besucht Oma und Omi in Großbritannien

    Toni Kohm

    marta press

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    KIMI-Siegel für Vielfalt 2020

    Auf dem Cover ist der kleine Sam zu sehen, der im Flugzeug alleine nach Großbritannien zu Oma und Omi fliegt. Er ist sehr stolz darauf, dass er das geschafft hat und er winkt den beiden Frauen, die an der Ankunft seinen Namen rufen, begeistert zu. 
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    Weiter geht es mit dem Zug und auf der dazugehörigen bunten Doppelseite kann man viel entdecken. Nach dem Spielen ist Sam so erschöpft, dass Oma ihn schlafend ins Bett bringt. Der Duft des typisch englischen Frühstücks weckt Sam und wir sehen, was es alles dort zu essen gibt. Nach ein paar Turnübungen geht es zum Surfen, später gibt es ein „groooßes Eis“. Zuerst begleitet Sam Oma und hilft ihr bei den Graphites, dann geht es auf Omis Baustelle. Neben der königlichen Familie (allerdings noch mit der Queen) lernen wir einiges von London kennen. Nachdem Sam mit Omi und Oma zur Pride gegangen war, heißt es Abschied nehmen.
    Sam erlebt mit den beiden Frauen wundervolle, erlebnisreiche Ferien und wir dürfen die Drei dabei begleiten. Sehen das Alltägliches und das Besondere, alles bunt bebildert und mit kurzen Texten. Ein fröhliches Buch voller schöner Erlebnisse.

    Dagmar Mägdefrau


  • Mit Maus am Meer

    Mit Maus am Meer

    Alice Melvin

    Kunstmann

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Nach „Mit Maus am Fluss“ reist die Maus nun ans Meer und verbringt dort einige schöne Sommertage. Auf dem Cover baut sie Sandburgen, was bei einem Urlaub am Meer einfach sein muss. 
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    Auf der Karte können wir verfolgen, welche Stationen Maus bereist. Mit dem Wanderstock geht es Richtung Strand. Von Weitem schaut Maus aufs Meer, am Himmel sind einige Möwen unterwegs. Es folgt eine klassische Strandszene mit vielen Familien, die sich im Sand und im Meer tummeln. Wenn man die halbe Seite umschlägt, kommt die Flut und Maus steht allein am Strand. Dann geht es auf die belebte Promenade, hier gibt es eine Bude mit den Dingen, die immer am Strand angeboten werden, wir können eine Seite aufklappen und hineinschauen und den Eisverkäufer sehen. Im Puppentheater zeigt die Klappe den Puppenspieler unter der Bühne. Die See wird rauer und in der Teestube sitzen die Leute im Warmen. Maus legt sich in die Dünen, ich hoffe, dass das erlaubt ist. Die Landschaft lässt sich durch Klappen erweitern. Vor der Galerie malt der Fuchs auf seiner Staffelei, während Maus Muscheln sammelt. So folgen noch einige Tage mit wunderschönen Bildern, bis Maus auf die See schaut und die Sonne am Horizont verschwindet. 
    Es gibt nach der Geschichte noch ein paar Sachinfos zur Landschaft und zu den Tieren und welche Schätze man an der See finden kann.
    Kurze gereimte Texte erzählen von der Wanderung der Maus am Meer, es ist eine raue Landschaft und ein Meer mit vielen Wellen, wahrscheinlich ist es der Atlantik, der dort in wunderschön gezeichneten Bildern vorgestellt wird.

    Dagmar Mägdefrau



  • Zweiklang       

    Zweiklang       

    Elin Hansson

    Arctis

    Leseempfehlung ab 14 Jahre

    Liebe-Buchtipp April 2025

    Obwohl das Cover sehr japanisch anmutet, spielt die Geschichte in Norwegen, allerdings übernimmt ein japanischer Dozent eine wichtige Rolle ein.
    Torleif bezeichnet sich selbst als queer und das Internat in der Stadt macht ihm auch gar keine Schwierigkeiten.
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    Seinen besten Kumpel Kim, der ebenfalls homosexuell ist, unterstütze ich sehr, denn er ist bei seiner Mutter sehr frei aufgewachsen. 
    Torleif hingegen hatte in seinem Heimatdorf Probleme mit den Vorurteilen der anderen Bewohner, deshalb hat er seine sexuelle Ausrichtung auch immer verschwiegen. Seit dem Tod seiner Mutter hat er es auch vermieden, nach Hause zu Vater und Bruder zu fahren, deren großes Hobby die Jagd ist. Doch dann hat sein Großvater, den er Goffa nennt und der ein großer Geigenbauer ist, einen Schlaganfall und Torleif fährt zu seiner Unterstützung in das kleine Dorf in den Bergen. Schon bald trifft er auf seinen alten Freund, der sich außer, dass er dicker geworden ist, nicht verändert hat. Torleif spielt selbst sehr gut Geige und wird von Anne, seiner alten Dozentin, gebeten, sie zu vertreten. So lernt er den japanischen Künstler Horimyo kennen, von dem er sich magisch angezogen fühlt.
    Das Buch zeigt, wie schwer es ist, sich zu outen und seiner Umgebung zu gestehen, dass man queer ist. Torleif ist ein junger Mann, der die Trauer um seine Mutter immer noch nicht verarbeitet hat und der von seinem Vater und seinem älteren Bruder keine Unterstützung erwartet. Ganz anders ist sein Verhältnis zu seinem Goffa. Der alte Mann kann die Gefühle seinen Enkels gut erkennen und er gibt ihm immer wieder Mut, sich dem Leben zu stellen.
    Toreif erzählt seine Geschichte in dem Buch selbst, so konnte ich seine Gefühle sehr gut mitempfinden und mit ihm leiden. Ein sehr sensibel geschriebenes Buch mit viel Musik (die Playlist kann man herunterladen) und wundervollen Aussagen. Zitat Goffa: „Jeder muss so sein dürfen, wie er ist.“

    Dagmar Mägdefrau
  • Walzerschritt und Polkahit – Johann Strauß für Kinder

    Walzerschritt und Polkahit – Johann Strauß für Kinder

    Marko Simsa

    Silke Brix

    Jumbo

    Klassik für Kinder

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Auf dem Cover tanzen die Erwachsenen und die Kinder zu den Klängen der Geige von Johann Strauß. Mit der mitgelieferten CD bzw. über den QR-Code kann man sich den Text des Buches vorlesen lassen, zusätzlich kann man die Musikstücke hören. 
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    Der Autor Marko Simsa, der auch den Text spricht, fordert aber auch auf mitzusingen bzw. mitzutanzen. 
    Die Geschichte beginnt vor 200 Jahren in Wien, dann holen wir noch etwas weiter aus und landen im Gasthaus von Franz Borgias, wo der kleine Johann Strauß Vater unter dem Tisch sitzt und angesichts der Musikanten im Wirtshaus den Entschluss fasst Musiker zu werden. Er wird später der erste Walzerkönig und gibt die Freude an der Musik an seine Söhne weiter. Besonders Johann der älteste Sohn übernimmt das Erbe des Vaters, aber auch der Techniker Josef und der Harfenist Eduard werden später mit ihm zusammen auf der Bühne stehen. Neben den bekannten Walzerklängen ist es die fröhliche Polka, die die Familie Strauß bis nach Amerika reisen lässt. Dort geben sie ein Konzert mit 2.000 Musizierenden und 20.000 Chorsänger*innen. Zuletzt hören wir den Radetzky-Marsch, eines der bekanntesten Musikstücke.
    Der Text erzählt sehr schön, die Entwicklung der Straußdynastie und die Bilder haben soviel Schwung, dass man fast die Musik hören kann. So fröhlich schwingen sich die Tanzenden durch die Seiten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der kleine Drache Kokosnuss auf Reisen – Sammelband 11

    Der kleine Drache Kokosnuss auf Reisen – Sammelband 11

    Ingo Siegner

    cbj

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Auf dem Rücken des Gründrachen sitzen der Drache Kokosnuss, das Stachelschwein Mathilda und Jojo, der Affe. Zusammen fliegen sie nach Afrika. Aber das ist erst die zweite Geschichte, da wollen alle zusammen in Afrika noch Abenteuer erleben. 
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    So interviewt Mathilda eine Löwenfamilie, was nicht ganz ungefährlich ist und dann geraten alle in die Falle eines schwarzen Leoparden, dieser Panter hat ein Problem und Kokosnuss Plan B hilft bei der Lösung. 
    Im ersten Band reist Kokosnuss zusammen mit seiner Freundin Lulu um die Welt. Denn sie müssen den Fressdrachen Oskar und das Stachelschwein Mathilda retten, die der Murks entführt hat. Er stellt Oskar zur Schau und nimmt eine Menge Eintrittsgelder ein, erst recht, als sich herausstellt, dass der kleine Drache schreiben kann. Mathilda schafft es immer wieder Briefe an Kokosnuss zu schreiben, die er nach Nennung eines Codewortes von immer andren Personen erhält. So kommen wir nach London, Paris, Pisa, Peking und zu den Ureinwohnern Nord-Amerikas.
    Kurze Kapitel, große Schrift und viele schöne bunte Bilder machen diesen Doppelband zu eine Lesevergnügen für Erstleser, aber auch das Vorlesen macht Spaß.

    Dagmar Mägdefrau
  • Time Travellers – Nächster Sprung Australien! – Band 1

    Time Travellers – Nächster Sprung Australien! – Band 1

    Stephanie Gessner

    magellan

    Time Travellers

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir einige Kinder der Klasse 6G, im Hintergrund ist der Uluru zu sehen, der heilige Berg der Aborigines. Wenn wir das Buch aufschlagen, sehen wir die gesamte Klasse einschließlich der Busfahrerin und dem Klassenlehrer. Wir sehen, dass diese Klasse aus einer bunten Mischung von Kindern besteht mit vielen unterschiedlichen Temperamenten.
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    Da die Lehrerin, die die Klasse 6G in den Odenwald begleiten sollte, krank wurde, springt für sie eine Referendarin ein. Auffällig an ihr sind die beiden Nadeln, die in ihren Haaren stecken. Zwei silberne Stäbe, die sich auch zum Stricken eignen. Grace ist neugierig und will sich die Nadeln gerne anschauen und dabei rollt eine Nadel weg. Überraschenderweise wird die Klasse samt Bus in einem Zeitsprung nach Australien katapultiert. 
    Die Busfahrerin Hilde Krachleder ist eine handfeste Frau und sei ergreift schnell die Initiative, zumal sie sich auch auf das Abenteuer in diesem fernen Land freut. Joshua Rosenkranz, der Lehrer, ist da zaghafter und zunächst von der neuen Situation überfordert.
    Grace, deren Mutter Australierin ist, kann einige praktische Tipps geben und Rio, ihr schüchterner Platznachbar, wird von ihr mitgerissen.
    Eine tolle Mischung an Kindern hat Stephanie Gessner da mit Leben gefüllt. Sie sind sehr unterschiedlich, es gibt Abneigungen und Freundschaften, es gibt mutige und zaghafte Kinder, aber sie halten dann doch als Klasse zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Die Busfahrerin hat ein besonderes Gefühl für die Kinder und dadurch kann sie bei Konflikten und Problemen sehr gut raten, an ihr ist eine echte Pädagogin verloren gegangen. Durch die Referendarin kommt Magie ins Spiel und es bleibt bis zum Ende spannend.

    Dagmar Mägdefrau


  • Unser Tag am Meer   

    Unser Tag am Meer   

    Noëlle Smit

    Bohem

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Die beiden Kinder freuen sich auf den Tag am Meer und gehen fröhlich durch die Dünen zum Strand. Nach einer Seite voller verschiedenster Muscheln, gehen sie auf den Brettern vorbei an den kleinen Strandhäuschen, der Junge und das Mädchen und ihre Mutter mit dem Gepäck. Die Kinder staunen, was das Meer alles angeschwemmt hat. 
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    Dann springen sie in die Wellen. Im tiefen Wasser wird geschwommen, es gibt viele Luftmatratzen und vorne schaut eine Robbe aus dem Wasser. Danach machen sie es sich auf der Decke unter dem Sonnenschirm bequem und essen Melone. Sandburgen werden gebaut, Verstecken gespielt und Eis gegessen. Später wird eingepackt und es geht mit vielen anderen Menschen wieder über die Bretter zurück. 
    Ein typischer Tag am Meer, wie es viel Tagestouristen erleben. Den Kinder macht es Spaß, sie erleben eine Menge. Kinder, die das Meer kennen, werden hier vieles erkennen, das sie selbst erlebt haben. Der Text besteht immer nur aus einem Satz und die Illustrationen sind sehr realistisch gezeichnet. Lediglich die Seite, die die Ebbe beschreibt und auf der es heißt, „Das Meer ist weiter weg.“ gefällt mir nicht so gut, denn da stehen eine Mutter und ihre Tochter im Wasser. Es kann aber daran liegen, dass ich die deutsche Nordsee vor Augen habe und hier vielleicht eine andere Situation abgebildet ist.
    Ich kann dieses Buch für alle Urlauber und Tagesausflügler an die See empfehlen, zum Einstimmen und zum Erinnern an einen schönen Tag am Meer.

    Dagmar Mägdefrau

  • Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest

    Zu Hause ist es am schönsten, sagte die linke Hand und hielt sich an der Heizung fest

    Navid Kermani

    Mehrad Zaeri

    Hanser

    Verlagsempfehlung keine

    Der Schriftsteller schwärmt von einer Reise nach Afrika. Er stellt sich vor, was seine einzelnen Körperteile wohl dort besonders genießen werden. So freuen sich die Augen auf den Nil, die Ohren auf den Jazz in Addis Abeba und die Nase auf den Duft der frischen Kräuter in Timbuktu. 
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    So machen wir mit Körperteilen des Schriftstellers eine Reise durch den Kontinent.
    Erst als er auf die linke Hand zu sprechen kommt, fängt die Geschichte an, denn diese Hand möchte nicht reisen. Deshalb hält sie sich an der Heizung fest. Der Mann ist nicht in der Lage, seine Hand von der Heizung zu lösen. Sie murmelt immer wieder, dass sie nicht nach Afrika will. Die anderen Körperteile äußern sich und die rechte Hand spricht sogar von Abschneiden. Die Lösung scheint zunächst, dass der Klempner die Heizung ausbaut und diese mit der Hand ins Flugzeug muss. Doch die Hand findet einen neuen Halt und die verrückte Geschichte geht in die nächste Stufe.
    Ich glaube, dass ich durchaus Humor habe und mich auch verrückte und skurrile Erzählungen ansprechen, aber mit dieser Geschichte kann ich leider gar nichts anfangen. Natürlich haben wir nicht alle die gleiche Sehnsucht nach der Ferne und Menschen, wie meine Mutter, sehen im Reisen generell keinen Sinn, wo es doch zu Hause so schön ist. Aber dass einzelne Körperteile das Reisen verweigern, verwundert mich doch.

    Dagmar Mägdefrau

  • Alles safe – Ein Comic-Abenteuer

    Alles safe – Ein Comic-Abenteuer

    Rüdiger Bertram

    Horst Hellmeier

    Ueberreuther

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Da ist Rüdiger Bertram zusammen mit Horst Hellmeier wieder eine echt witziger Comic gelungen. Schon das Cover zeigt uns, dass in dem Buch wenig safe ist. 
    Aber „safe“ ist Flos Lieblingswort, denn so mag er sein Leben sicher!!!
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    Zum Urlaubsstart trägt er Knieschützer und Helm, auf dem Rücken ein riesiger Rucksack, damit ist er für alle Fälle gewappnet. Seine leichtsinnige Familie nervt ihn ständig, nur Utz, der Bernhardiner, unterstützt Flo, denn sein Spezies war lange als Retter unterwegs.
    Flo findet Urlaub in den Bergen viel zu gefährlich, aber dann steigt er doch zu seiner Familie ins Auto, obwohl er sich ständig ausmalt, was passieren könnte. Da er nicht mit seiner Familie zur Wandertour aufbricht, lernt er im Hotel Kaya kennen, ein Mädchen, das keine Angst hat und es mag, „wenn`s gefährlich ist.“ Mit Herzchen in den Augen ist Flo „knallschockverliebt“ und nachdem sein kleiner Bruder, der bisher immer nur „blablabla“ gesagt hat, ihm rät, dass er auch mal was wagen muss, macht er sich zusammen mit Kaya auf eine Bergbesteigung.
    Der Comic besteht aus vielen z.T. einseitigen Bildern und kurzen witzigen Texten. Die Geschichte ist teilweise haarsträubend, irre komisch, aber dabei so voller Gefühl und Humor, dass gefällt sicher nicht nur mir.

    Dagmar Mägdefrau
  • Kanak Kids

    Kanak Kids

    Anna Dimitrova

    Arctis-Verlag

    Leseempfehlung ab 12 Jahre

    Dessi oder Daisy? Das kommt darauf an, wen man fragt. Am Gymnasium der Münchener Innenstadt ist Dessislava die blonde, perfekt angepasste „Daisy“ – Jeans, Bluse, Kontaktlinsen, kein bulgarisches Essen in der Lunchbox. In Neuperlach, wo Hochhäuser das Stadtbild prägen und die Realität weit entfernt von Münchens Schickeria ist, wird sie wieder zu „Dessi“ – Jogginghose, wilde Locken, keine Maskerade. 
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    Nicht, weil sie das Beste aus beiden Welten will, sondern weil sie es muss. Doch dann taucht Bo auf. Er durchbricht die sorgsam gezogene Grenze zwischen Dessis zwei Leben und erkennt ihr Dilemma, er hat ein ähnliches.
    Was dieses Buch so besonders macht, ist die Perspektive. Zu selten wird gezeigt, wie Menschen aus osteuropäischen Einwandererfamilien die „Almans“ wahrnehmen. Dessis deutsche Freund*innen müssen erst ihre Welt betreten, um zu verstehen, wie schwer es ist, kulturelle Grenzen zu überwinden. Mit viel Witz und Intelligenz hält Dessi sowohl ihren Eltern als auch den intoleranten Mitschüler*innen den Spiegel vor. Sie erzählt mit pointiertem Humor und messerscharfem Verstand von den scheinbar unüberwindbaren Gegensätzen zwischen Münchens Schickeria und der Neuperlacher „Bronx“.
    Besonders Bo bringt als charmanter, einfühlsamer Freund genau die Unterstützung, die Dessi braucht. Die Dynamik zwischen den beiden macht einfach Spaß – ihre Gespräche sprühen vor Schlagfertigkeit und Echtheit. Dieses Buch ist mehr als nur eine Coming-of-Age-Geschichte. Es ist eine treffende, humorvolle und gleichzeitig tiefgründige Analyse davon, wie sich Anpassung manchmal wie Überleben anfühlt. Und ganz nebenbei mit Liebesgeschichten (die vielleicht doch Grenzen durchbricht?), die wirklich niedlich sind.

    Raphaela Brosseron

  • Der Fuchs und der kleine Tanuki – Band 1

    Der Fuchs und der kleine Tanuki – Band 1

    Mi Tagawa

    Carlsen Manga!

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahren

    Diese Serie erzählt japanische Mythen in 8 Bänden, im ersten Teil lernen sich der Fuchs und der kleine Tanuki kennen. Der Tanuki (Marderhund) ist ein fiktives Wesen aus der japanischen Folklore. Es fiel mir nicht ganz leicht, mich in dieser Geschichte zurecht zu finden. Da gibt es Gestaltenwandler, Wölfe werden zu jungen Männern und eine weiße Füchsin findet das Kochen als Frau einfacher. 
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    Der Schwarze Fuchs wurde wie andere Tiere mit besonderen Gaben ausgestattet und hat diese Gabe falsch genutzt. Deshalb wurde er 300 Jahre ausgeschaltet und seiner Kräfte beraubt, zudem muss er sich um den kleinen Tanuki kümmern, der von seinen Eltern ausgesetzt und verstoßen wurde. 
    Ich habe viele Äußerungen in diesem Manga als sehr schrecklich empfunden. Da sagen die Wölfe über den Tanuki „Lass ihn uns tot beißen, bevor er wirklich gefährlich wird.“ Der Umgangston ist rüde, so spricht man sich als „Idiot“ an.
    Trotz der Fußnoten und Erklärungen ist es nicht einfach, die Hintergründe, die in der japanischen Mythologie verankert sind, zu verstehen. Ein Comic, der von Geistern, Hexen und von Tieren handelt, die ihre Gestalt ändern und die zum Teil böse Charakter haben, ist schon eine schwere Kost für Grundschulkinder. Ich würde deshalb das Lesealter für Kinder, die nicht mit der japanischen Kultur vertraut sind, etwas höher ansetzen.
    Mangas werden interessierten Kindern eine ganz neue Welt eröffnen mit spannenden Einblicken in die japanische Kultur und Literatur.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Zeit-Agenten – Jagd um den Eifelturm – Band 3

    Die Zeit-Agenten – Jagd um den Eifelturm – Band 3

    S. J. King

    DK

    Die Zeit-Agenten

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Acht Kinder aus der ganzen Welt sind die Zeit-Agenten, wenn ihre Uhren sich rückwärts drehen, dann werden sie zu einem Einsatz gerufen. Während ihres Einsatzes steht für alle anderen die Zeit still, so werden sie nicht vermisst oder verpassen etwas im Hier und Jetzt. Denn ihre Aufträge erledigen sie in einer anderen Zeit. In diesem Band reisen Hannah aus den USA und Alex aus Neuseeland in das Paris zur Zeit des Baus des Eifelturms. 
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    Sie treffen dort auf Gustave Eifel, dem die Pläne vom Zeitdieb Mora gestohlen wurden. Mora stiftet Chaos und will mit seinen Aktionen die Gegenwart verändern. Warum er das tut, wird nicht erklärt. Leider verfügt er über „Ticker“, mit denen er die Kinder immer wieder aufhält. Aber dank der Hilfe des Kuckucks Tempo, der sie begleitet, wird am Ende der Bösewicht in einer spannenden Aktion ausgetrickst. 
    Zeitreisen sind in Kinderbücher zurzeit sehr im Trend, ähnlich wie in anderen Reihen gibt es hier eine Gruppe Kinder, die in diesem Fall gar nicht so außergewöhnlich sind. Während des Aufenthaltes in Paris werden immer wieder französische Worte genutzt, aber es gibt keine Erklärung, wie sich die Kinder untereinander bzw. mit den Franzosen unterhalten. Für mich nicht gut nachvollziehbar. Dass es der kleine Kuckuck schafft, einen Plan vom Eifelturm in seinem Schnabel zu transportieren, halte ich für unmöglich. Auch wenn das Buch mit dem Zeitsprung eine fantasievolle Idee verfolgt, sollte es deshalb nicht alles außer Kraft setzen.
    Das Buch liest sich vergnüglich und bietet auch einige Informationen, entspricht aber nicht meinen Anforderungen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Duft von Apfelkuchen – Die Geschichte des Mädchens Renate Inow aus Elberfeld

    Der Duft von Apfelkuchen – Die Geschichte des Mädchens Renate Inow aus Elberfeld

    Andrea Behnke

    Andrea Hold-Ferneck

    Herausgegeben von Ulrike Schrader im Auftrag des Trägervereins Begegnungsstätte Alte Synagoge Wuppertal e.V.

    Hentrich & Hentrich

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Fast ist es ein Bilderbuch oder doch eher ein Fotoalbum, das aus dem Leben von Renate, die sich später Renie nennt, erzählt. Das Bild auf dem Cover zeigt sie als Siebenjährige, sie schaut etwas schüchtern in die Kamera, damals war das Fotografieren noch etwas Seltenes. 
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    Hinter ihr sind die Äpfel zu sehen, die uns im Buch begleiten werden.  Auch im Inhaltsverzeichnis tauchen sie mit der Angabe der Seitenzahl wieder auf. 
    Nach dem Vorwort mit den Jahreszahlen von Renate und einer kleinen Anekdote aus ihrem Leben, lernen wir den Vater kennen, der gerne Cello spielt und der sich liebevoll um seine Jüngste gekümmert hat. Die Familie ist gerne in der Natur unterwegs, aber sie reisen auch gerne mit „dem Finger auf der Landkarte“ durch die Welt. Ein regelmäßiges Ziel ist Bochum, denn dort wohnt Gromi, die Großmutter, die so herrlichen Apfelkuchen backt, dessen Duft Renate in Erinnerung bleibt und der dem Buch seinen Titel gab. Bis ihre große Schwester Grete nach Schweden fährt, verleben die Schwestern unbeschwerte Stunden miteinander. Deshalb fällt Renate der Abschied sehr schwer. Erst im Laufe der Zeit wird Renate ihr jüdisch-sein bewusst und als der Kantor sich das Leben nimmt, „fühlt sie sich wie ein Kastanienblatt im Wind.“
    Andrea Behnke hat in der Begegnungsstätte Alte Synagoge in Wuppertal, Renate/Renie Inow „gefunden“, denn hier werden die Erinnerungen, die dieses Buch füllen, aufbewahrt.
    In dem Buch wird das Leben anschaulich dargestellt, der meist einseitige Text wird von einem Foto oder einer Collage ergänzt und gewinnt dadurch an Intensität. Kleine Zettel mit einer gezeichneten Büroklammer stellen den lesenden Kindern Fragen. Ganz zu Ende des Buches können die dann selbst ein Bild malen, eine Geschichte erzählen oder vielleicht wie Renate ein Herbarium basteln.
    Andrea Behnke schafft es in einer sehr anschaulichen Sprache, traurige und frohe Momente aus dem Leben Renates sehr fein zu vermischen, ergänzt durch die sehr gut zusammengestellten Illustrationen ist hier ein wundervolles Buch entstanden, das die Gräuel der NS-Zeit für Grundschüler*innen verständlich macht.

    Dagmar Mägdefrau