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Die Nordseedetektive – Das geheime Wissen über Ebbe und Flut, Meeresleuchten, Heuler und Strandpiraten

Bettina Göschl
Klaus-Peter Wolf
Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH
Die Nordseedetektive
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Die aus vielen Büchern bekannten Nordseedetektive und Geschwister Emma und Lukas gehen in diesem Buch den Geheimnissen der Nordsee auf den Grund. Als nach einem Unwetter in Sichtnähe ihres Hauses ein nie dagewesener Leuchtturm auftaucht, machen sich die beiden sofort auf den Weg und lernen so das Paar kennen, dass den Leuchtturm bewohnt. Onno und Anneke können den Kindern so einiges erzählen und erklären. Da geht es um Leuchttürme und wie sie funktionieren.
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Die Kinder dürfen sogar eine Birne (obwohl der Begriff wohl nicht ganz fachmännisch ist) im Leuchtturm austauschen, was nicht ganz so einfach ist, wie sie feststellen müssen. Die Kinder erfahren, was es mit dem Ostfriesentee auf sich hat, und lernen die Tiere im Meer kennen. Dass es Schweinswale in der Nordsee gibt, erstaunt die beiden und sicher auch einige, die das Buch lesen. Mit einen Schuss Mystik gibt es viele spannende Themen rund um das Wattenmeer und damit Wissen, das, wunderschön verpackt und bebildert, gut zu verdauen ist. Dagmar Mägdefrau
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Wir bauen einen Damm!

Daniel Fehr
Mariachiara Di Giorgio
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir ein Kind, das einen großen Stein trägt und dabei über andere Steine, die im Wasser liegen, steigt. Mia und Leni bauen einen Damm, einige Steine liegen schon im Wasser, andere werden dazu gelegt, auch der kleine Bruder packt mit an. Während Noah angelt, schiebt sich ein Kutter von rechts ins Bild. Der Damm wird höher und Noah fischt auf dem Kutter mit. Am Horizont taucht ein großes Segelschiff schemenhaft auf. Das wird größer und ein König mit Krone ist auf ihm zu sehen. Auf den nächsten Seiten wird es immer fantasievoller, Piraten greifen an und ein Dorf entsteht.
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Am Ende kommen die Kinder durchnässt bei ihrer Mutter an und die versorgt sie mit einem warmen Kakao. Das Buch ist voller Fantasie, die Kinder bauen ihren Damm immer höher und dabei helfen der König und sein Gefolge und die Piraten, denn die Kinder fordern ihre Hilfe, ohne Widerspruch zuzulassen. Wer hat nicht als Kind einen Damm gebaut? Dieser hier hat eine wunderschöne Kulisse und Kinder, die viel tolle Ideen ausleben. Das Buch kommt mit wenigen Sätzen aus und hat ganz herrliche Bilder, die die Fantasien gut mit vielen spannenden Kleinigkeiten abbilden. Dagmar Mägdefrau
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Nordstadt

Annika Büsing
Steidl
Leseempfehlung 14 Jahre
Nominierung Jugendliteraturpreis 2023 Neue Talente
Wie wir es vom Ruhrgebiet her kennen, ist die Nordstadt immer der sozial schwächere Teil der Stadt. Nene, die die Geschichte aus ihrer Sicht in der Ich-Form erzählt, ist hier aufgewachsen und hier wohnt sie auch noch immer. Nach dem Schulabschluss hat sie eine Ausbildung zur Bademeisterin gemacht und ist nun mit Anfang zwanzig für das Schwimmbad zuständig, in welchem sie Schwimmen gelernt hat. Hier wurde sie trainiert und hier hat sie ihren traurigen Alltag vergessen. Vergessen heißt auch ihre Strategie, die kämpft nicht, weder gegen ihren Vater noch gegen ihren Vergewaltiger.
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Sie lebt ihren Alltag und versucht alles zu vergessen, was nicht bedeutet, dass sie es auch verzeiht. Da betritt Boris das Schwimmbad und damit auch ihr Leben. Boris, der seine Beine wegen der Kinderlähmung nicht richtig nutzen kann. Boris, der keinen Job hat und dem die Schmerzen schlechte Laune machen. Die beiden gehen ins Kino und ins Bett, beides schildert die Autorin genau, denn auch diese Aktivitäten verlaufen nicht wie man es erwartet. Das Buch hat eine ehrliche Sprache, die auch vor groben Worten und Sex nicht zurückschreckt. Trotzdem spürt man die empfindsame Nene, die geliebt werden möchte. „So nennen wir das manchmal, Option“ ist ein häufiger Satz, aber eigentlich haben die beiden nicht viel davon. Aber wir wünschen ihnen, dass sie trotz der schlechten Vorgeschichten ein wenig Glück finden werden. Dagmar Mägdefrau
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Mia und das Motzmöhrchen

Stephanie Gessner
Olena Kvitka
magellan
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
In dem Buch geht es genau so zu wie bei den meisten Familien mit zwei Kindern, die in die Kita müssen. Am Morgen weckt Mama Mia liebevoll, Papa hat schon Pfannkuchen gebacken und ihr großer Bruder Henry, der schon ein Vorschulkind ist, sitzt schon am Tisch. Mama verabschiedet sich und Papa muss die Kleidung für Mia heraussuchen. Keine einfache Aufgabe. Mia kann sich nicht entscheiden und dann wird der kleine orange Fuchs, den Oma ihr mal genäht hat, zur Motzmöhre. Während Papa Zähne putz wird diese Motzmöhre immer frecher und macht sich über Mia lustig und dabei grinst sie noch gemein. Mia fängt laut an zu schreien und weil sie sich nicht beruhigen kann, schreit sie „Dann gehe ich eben so!“
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So wird sie in Unterwäsche im Auto angeschnallt, doch dann macht Papa Musik an. Da Mia nicht schreien und singen kann, macht sie einfach mal die Augen zu und als sie ankommen, zieht sie sich schnell an, damit die anderen Kinder sie nicht so sehen. Die olle Motzmöhre ist weg und so kann Mia mit ihrem Fuchs in die Bauecke. Zu Papa sagt sie noch „Papa, schöne Musik hilft gegen Motzmöhren, oder?“ So ist das ja oft. Irgendwas überfordert die Kinder und dann geht das Geschrei los. Auch die Eltern müssen pünktlich zur Arbeit und der Stress nimmt alle sehr mit. Hier wird der Ärger und die Wut durch die Motzmöhre personalisiert, aber Mia lernt auch, wie sie die Situation entschärfen kann. Die Geschichte ist sehr nah am Kinderalltag und jedes Kind wird sich damit identifizieren können, allerdings wohl auch die Eltern. Viele schöne Bilder und kurze, gut zu verstehende Texte. Dagmar Mägdefrau
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Findest du die Spur? – Die geraubte Perlenkette

Lydia Hauenschild
Loewe
Verlagsempfehlung ab 8 Jahre
Die Piranha-Piraten sind Lena, Leon und Till. Der Polizist Henning unterstützt sie, wenn es heikel wird und sein Onkel, der alte Seebär Knut Jensen, ist ein großer Fan der Detektive. Über einige Seiten verteilt, werden sechs Fälle gelöst und der Leser bzw. die Leserin können auf jeder Seite eine Aufgabe lösen. So ist zunächst eine Katze verschwunden, die kurze Geschichte dazu passt auf eine Seite, auf der anderen Seite zeigen ein oder mehrere Bilder die Situation und man kann mit Hilfe der Abbildung die Frage am Ende der Seite beantworten. Zur Überprüfung kann man eine mitgelieferte rot Lupe nutzen und die Lösung mit deren Hilfe ablesen. Bei guter Beleuchtung klappt das sehr gut.
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So ist auf den ersten Bild das Poster einer Katze zu sehen, die ebenfalls gesucht wird. Die Kinder ermitteln sehr logisch und nutzen zur Recherche z.B. einen Stadtplan. Als der Fall ziemlich klar ist, holen sie den Polizisten Henning zur Hilfe und der kann so die Täter festnehmen. Mir gefällt es sehr gut, dass die Kinder vermeiden, in Gefahr zu geraten, zudem sind sie sehr freundlich und hilfsbereit. Wie in den meisten Detektivbüchern ist das Geschlechterverhältnis wieder 2:1 für die Jungen. Aber häufig ist Lena, die den Fall vorantreibt. Ich konnte nicht immer alle Aufgaben sofort lösen, glaube aber, dass da viele einen besseren Blick haben werden. Dieses Buch ist eine sehr schöne Form, sich selbst an der Lösung des Falles zu beteiligen. Dagmar Mägdefrau
Themen: Detektive & Geheimnisse -
Lotta hat heute keine Lust

Luisa Schauenberg
Susan Batori
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Murmeltier Lotta liegt gemütlich auf der Wiese und findet „Es war ein herrlicher Tag!“ Ganz eilig saust Erdhörnchen Fred herbei und will los. Doch in Lottas Sprechblase steht „Ach, Morgen.“ Da legt sich Fred zu ihr. Der Moschusochse Henry will sich von Fred das Fell bürsten lassen, doch Lotta meint wieder „Morgen“ und Fred „Ach, später, später.“ So bleibt auch Henry auf der Wiese und ruht sich aus. Es folgen die Adlerdame Frida, der Dachs Sven, der Luchs Alonso und das Otternmädchen Luise. Alle machen Bemerkungen, dass es eilig sei und man was geplant habe, Luise versteckt sogar etwas.
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So geht es weiter, bis Fiene, die Maus, auftaucht, aber auch sie kann die Faulpelze nicht dazu bewegen, aufzustehen, so schläft auch sie am Bauch von Lars, dem Bären, ein. Ole, der Elch, wundert sich ebenfalls, dass alle auf der Wiese liegen und er sagt „Aber heute ist doch dein Geburtstag!“ Aber Lotta kann sich „nichts Schöneres vorstellen, als ihn mit meinen Freunden zu verbringen!“ Lustig gezeichnete Tiere bevölkern dieses Bilderbuch und alle chillen am Ende mit Lotta auf der Wiese. Immer wieder kann man die Kommentare der Tiere, die man in den Sprechblasen sieht, vorlesen und diese Wiederholungen machen den Kindern besonders viel Spaß. ("Da kann man ja auch mitsprechen.“) Ein spaßiges Buch, dass uns auffordert, auch mal „Fünfe gerade sein zu lassen.“ Dagmar Mägdefrau -
Jimmy Kater – Bestimmer auf dem Bauernhof

Jan Kaiser
Pina Gertenbach
magellan
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Jimmy Kater, die Namenähnlichkeit mit dem Politiker ist wohl schon gewollt, ist der Bestimmer auf dem Hof. Jeden Morgen macht er seine Runde und erklärt den Tieren, was sie zu tun haben. So soll der Hofhund in seiner Hütte weiterschlafen, die Hühner sollen gackern, die Schwein schweinigeln und die Kühe kauen und muhen. Doch dann trifft er, als er durch die Katzenklappe ins Haus kommt, Jolie, eine rote Kätzin. Die muss natürlich sofort wieder gehen, denn nur ein Tier kann bestimmen. Doch die Kleine ist echt clever und lässt sich erstmal den Hof zeigen.
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Als Jimmy ihr seine morgendliche Aufgabe erklärt, hinterfragt sie das Ganze und meint, er solle doch den Hund mal Eier legen lassen. Das bringt den Kater zum Grübeln. Auf dem Treckersitz überlegt er seine Situation und stellt fest, dass er jetzt ohne Freunde ist und zwei Katzen sicherlich viel Spaß haben könnten. So freunden sich die beiden nach ein paar spannenden Erlebnissen an und am Ende des Buches gibt es sechs neue kleine Bestimmer. Eine liebesvolle, niedliche Geschichte über diesen kleinen Machokater, der so einfach von einer Katze um den Finger gewickelt wird. Die Länge der Texte ist schon etwas anspruchsvoller, auf den Bildern ist aber viel zu sehen und so wird das Vorlesen sicher nicht langweilig. Dagmar Mägdefrau
Themen: Leben auf dem Land -
Mein Körper gehört mir – auch im Sport!

Dagmar Geisler
Nikolat Renger
Loewe
Verlagsempfehlung ab 6 Jahre
Wie der Titel sagt, geht es hier um ein sehr wichtiges Thema, denn gerade im Sport passiert, wie wir der Presse entnehmen können, so einiges Unerwünschte und Verbotenes. Unser Kinder müssen lernen, darüber zu sprechen und was ganz wichtig ist, nicht sich die Schuld für das falsche Verhalten der Erwachsenen zu geben. Der neue Trainer ist besonders gut und der Verein ist stolz, dass er bei ihnen die Turner*innen trainiert. Aber Nora empfindet seine Berührungen bei der Hilfestellung nicht angenehm. „Er fasst dann immer so komisch zu.“ Als Nora immer wieder falsch startet, fragt Sven sie nach dem Grund und Nora spricht aus, was ihr auf dem Herzen liegt.
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Sven ist erstaunt, als er dann eine Gesprächsrunde zusammenruft, möchte Nora „im Boden versinken“ (ein Bild zeigt und genau das!) Doch Sven findet Noras Aussage mutig und er fragt, ob andere das auch so empfinden. Dann erzählt Sven von sich und seinen Erfahrungen mit einem Trainer, der ihn „komisch gestreichelt hat.“ Er habe damit „in einer dunklen Wolke gelebt", bis er alles seiner Mutter erzählt hat. Der Trainer ist bestraft worden und Sven hat eine Therapie gemacht. Das Buch ist in sieben Kapitel gegliedert und hat viele bunte Bilder. Aber nicht nur dieses unangenehme Anfassen wird besprochen, sondern auch, dass man einfach übertreibt mit dem Sport. Vielleicht sogar, weil die Eltern und die Trainer anfeuern. Deshalb sollte man am Anfang einer Stunde seinen Körper fragen, wie es ihm geht. Denn „Ich mache den Sport, weil ich es will und nicht für jemand anderen.“ Es werden Beratungsstellen genannt, an die man sich wenden kann und das Nachwort der Sportlerin Alexandra Ndolo gefällt mir sehr gut. Es wäre schön, wenn dieses Buch in den Vereinen gelesen würde. Dagmar Mägdefrau
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Maus mit Haus

Jonathan Stutzman
Isabelle Arsenault
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Das Cover zeigt eine kleine Maus mit Hut und Stiefeln, auf dem Rücken trägt sie ein kleines Haus. Dieses Haus ist ausgeschnitten und wir können durch das Loch die Blumen des Einbandes sehen. Vincent heißt der kleine Mäuserich und er „wollte sich hier niederlassen, denn er wusste: Hier werde ich gebraucht.“ So kam bald ein Frosch gehüpft und die Maus bot ihm an, sich im Haus auszuruhen. Obwohl der Frosch einwendet, dass das Haus für ihn zu klein sei, passte er gut hinein. Wir schauen ins Innere des Hauses und sehen durch das ausgeschnittenen Haus, den Frosch hineinsehen.
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Als nächstes taucht eine Katze auf, die die Maus gerne gegessen hätte, doch die lädt die Katze zum Essen in ihr Haus ein. Wieder „war das Haus viel größer. Als es den Anschein hatte.“ Es folgt noch eine Igelfamilie, ein Fuchs, zwei Dachse und eine Herde Rehe. Alle lud die Maus zu sich ein und auf einer aufklappbaren Doppelseite können wir viele unterschiedliche Häuser sehen, so wuchs das Haus von Vincent. Doch als ein Bär auftaucht, wollen die anderen Tiere nicht, dass er ins Haus kommt. Sie haben viele Bedenken und behaupten „Hier ist kein Platz für einen Bären.“ Doch Vincent sagt „Bei mir ist immer ein Platz frei.“ So verbringen alle Tiere diese stürmische Nacht im Haus der Maus. Dann nahm Vincent sein Haus wieder auf den Rücken und zieht weiter. Ein eindrucksvolle Geschichte von einer hilfsbereiten Maus, die ihr Haus jedem zur Verfügung stellt. Wir sollten sie uns zum Vorbild nehmen, denn sicher sind auch unserer Häuser „größer, als es den Anschein hat.“ Dagmar Mägdefrau
Themen: Tiere/Haustiere -
Skaterherz

Brenda Heujnis
Mixtvision
Verlagsempfehlung ab 12 Jahre
Elias braucht ein Spenderherz und als es endlich so weit ist, hat er sein Leben schon ganz und gar auf seinen schlechten Gesundheitszustand eingestellt. So schaut er ständig auf die Uhr und zählt seinen Plusschlag. Seine Eltern, besonders die Mutter verlangt ständig, dass er sich schont. Boyd ist Skater und kein bisschen vorsichtig, so versucht er über das Geländer einer Autobahnbrücke zu fahren und stürzt ab. Sein Herz passt zu Elias und so wird der Junge zum Spender. So ganz kann er sich aber nicht von dieser Welt lösen, denn er hat etwas Schlimmes getan und hatte keine Chance, das ihm vergeben wurde. So ist er an Elias gebunden und kann sich nicht weit von ihm entfernen.
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Das vorsichtige Leben des kranken Jungen kann er gar nicht nachempfinden und so drängt er ihn immer wieder was Neues auszuprobieren. Die Geschichte wird fortlaufend immer im Wechsel von beiden Jungen erzählt, so erfahren wir viel über die Gefühlswelt der beiden. Im Leben wären sie wohl keine Freunde geworden dafür ist ihr Umfeld und ihre Lebensweise zu verschieden. Aber hier baut sich eine rücksichtvolle Beziehung auf, die beiden hilft mit dem Leben bzw. mit dem Tod klarzukommen.
Ich habe viel über dieses Buch nachgedacht und meine Gefühle schwankten zwischen Trauer und Erleichterung, Verständnis und Nicht-fassen-können.
Dagmar Mägdefrau
Elias, der seitdem er denken kann im Krankenhaus aufgrund seines Herzleidens behandelt wird, wartet auf ein Spenderherz. Sein Leben besteht aus zahlreichen Untersuchungen, seine Eltern trauen ihm vor lauter Sorge wenig bis gar nichts zu. Boyd hingegen lebte ein aktives und risikofreudiges Leben als leidenschaftlicher Skater. Als Elias schließlich das lang ersehnte Spenderherz bekommt, beginnt er zu spüren, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Boyd, dem Spender, gibt. Plötzlich sieht er den einst so lebendigen Boyd, der gar nicht zufrieden damit ist, dass sein Skaterherz nun mit Elias fast nur rumliegt. Elias braucht nicht nur Boyds Herz, um sein neues Leben anzugehen, auch Boyd braucht Elias, denn er ist mit der Welt der Lebenden noch nicht fertig. Von Anfang an nimmt die Geschichte einen mit, egal aus welcher Perspektive sie geschildert wird. Der lebendige Boyd, der jetzt in einer Art Zwischenwelt gefangen ist und der schwache Elias, der eine Art Leistungsdruck gegenüber Boyd, dem Spender seines neuen Herzens verspürt. Ohne die Ausprägung dieser Zwischenwelt zu übertreiben und die Handlung damit in einen unrealistischen Bereich zu drängen, verfolgt der Autor beide Jungs, ihre Gefühle und ihre Gedankengänge auf eine kindgerechte und sensible Weise. Die Beziehung der Jungs ist trotz aller Umstände eine Freundschaft zwischen Gleichaltrigen, die sich vertrauen. Vor allem die kleinen Details, die Boyd aus seinem Leben mit seinem Opa, seinen Eltern und seinem Hund Nero erzählt, lassen einen mitfühlen. Ein wenig wehmütig, aber nicht ohne das wohlige Gefühl, dass am Ende auch ein schwieriges Thema wie der Tod schön erzählt werden kann, werden wir aus der Erzählung der beiden Jungs entlassen. Ein sehr berührender und abwechslungsreicher Roman für jedes Alter. Raphaela Brosseron
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Die Geschichte von Dunkel

Marit Kok
Mixtvision
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Da liegt das Dunkel, ein undefinierbares Wesen im Wald in seinem Bett, die riesigen Augen starren uns an. Es wird in der Nacht wach und „hat Angst vor Lämpchen, die verglimmen, und vor Schatten, die verschwimmen.“ Da sehen wir nur die aufgerissenen Augen und der Hintergrund ist verschwommen. Doch da erblickt es ein Licht, dem es durch den unheimlichen Wald folgt. Wir sehen Steine, die mit ihren aufgemalten Augen furchteinflößend wirken. Aber es gibt auch „zarte Zweige voll Glitzer und Glanz.“ Oder eine Höhle mit lila Edelsteinen an den Wänden. Hübsche, heimelige Häuschen, in denen alle schlafen. Durchs Fenster sieht Dunkel ein schlafendes Kind, das einen spannenden Traum hat. Der Himmel reißt auf und ein riesiger Vollmond bescheint das Meer. Mutig geht Dunkel zum hellen Leuchtturm.
mehr oder weniger lesen
„Ein Kuss zur Nacht, für den Kopf ein Kissen, ein sicheres Gefühl, niemanden vermissen…ein Himmel voller Sterne bei klarem Wetter: Im Dunkel zusammen ist alles viel netter.“ Ein wunderschön poetischer Text, der wohl die Leser betrifft, denn unser Dunkel bleibt, bis er wieder ins Bett geht und weiterträumt, allein. Die Bilder sind mit Moos, Zweigen und anderen Elementen aus der Natur erstellt und dann fotografiert worden, das Dunkel, dass nur aus einem halben schwarz angemalten Tischtennisball und großen Augen besteht, kann man basteln, die Anleitung ist auf der Verlagsseite zu finden. Das Buch ist schön gestaltet und der gereimte Text sehr schön geschrieben, aber bei mir und meinem fünfjährigen, sehr leseerfahrenen Enkel kam er nicht an. Dagmar Mägdefrau
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Der Bienenbaum

Der Bienenbaum
Susanne Göhlich
Peter Hammer Verlag
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Die Klasse 3 hat einen neuen Schüler, Albert. Er trägt ungewöhnliche Kleidung, u.a. ein Hemd mit langen Ärmeln. Die Kinder sprechen nicht mit ihm, weil er anders ist. Beim Fußballspielen in der Pause bleiben die Schüler und Schülerinnen unter sich. Als beim Sport Zweierteams gebildet werden sollen, will keiner mit Albert zusammen sein. Finn, der uns diese Geschichte erzählt, traut sich und meldet sich. Er wird mit Albert zusammen jonglieren. Aber da tauchen viele Bienen auf dem Schulhof auf und nur Albert ist der Situation gewachsen, denn sein Vater ist Imker.
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Eine Schulgeschichte, die viel Wissenswertes über Bienen enthält und die sich dank der großen Schrift und der vielen bunten Bilder sehr gut für Leseanfänger eignet. Auf den letzten beiden Seiten kann man nicht zusätzlich einiges über Honigbienen erfahren. Dagmar Mägdefrau
Themen: Wald & Bäume

