• Anton und der Gargoyle

    Anton und der Gargoyle

    Jo Ellen Bogart

    Maja Kastelic

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein Gargoyle ist ein Wasserspeier, ein architektonisches Element zur Wasserableitung an den Traufrinnen der Dächer. Meist finden wir so eine Figur auf den Dächern alter Kirchen. 
    Auf dem Cover dieses Bilderbuches, das ganz ohne Text auskommt, sehen wir ein Fabelwesen mit Flügeln, das ziemlich böse ausschaut. Daneben einen Jungen mit einem kleineren niedlichen Modell.
    Das Buch beginnt damit, dass wir ein Haus zunächst von außen anschauen, durch das Fenster sind Fotos zu sehen, denen wir uns mit den nächsten Bildern immer mehr nähern. So kennen wir Anton schon von diesen Bildern, als er dann selbst auftaucht. Als Anton zu Bett geht, findet er in seinem Schrank ein graues Wesen mit großen Augen.
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    Er spielt mit ihm und versteckt es vor seinen Eltern. Dann gibt die Mutter ihm ein Buch von Notre-Dame in Paris und dort entdeckt der Junge einen Gargoyle, denn das ist sein kleiner Freund. Einige Zeit später kommt ein Brief von der Großmutter, auf dem beiliegenden Foto kann man im Hintergrund den Eifelturm sehen. So reist die Familie nach Paris, Anton und sein Fabeltier besuchen die Kathedrale wo dieser seine Mutter? trifft.
    
    Vielleicht kann man die Geschichte auch etwas anders erzählen, es gibt ja keinen vorgegebenen Text, aber viele einfühlsam gestaltete Bilder. Ich bin gespannt, welche Geschichten mir von den Kindern erzählt werden, aber man kann das Buch auch einfach anschauen und sich an den Bildern erfreuen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Hippe Hexen und ihre zauberhaften Tiere

    Hippe Hexen und ihre zauberhaften Tiere

    April Suddendorf

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein kunterbuntes Cover mit einer Hexe vor einem großen Kessel mit vielen Tieren an ihrer Seite macht neugierig auf den Inhalt des Bilderbuches.
    Das erste lange Gedicht erklärt, dass Hexen meist ein Tier an ihrer Seite haben. So sitzt zunächst ein dickes rosa Schwein in der Wanne und wird von Helene gewaschen. Aber sonst sitzt das Schwein in Büro und macht die Steuererklärung. 
    Priya hält eine Schlange, weil sie das Gift zum Brauen ihres Hexentranks benötigt. Ein Makake ist vielseitig zu verwenden. 
    Auf der nächsten Seite heißt es „Das Hexenzeug in Sack und Pack trägt für Wu deshalb der YAK.“ Mäuschen, ein Schuppentier, ein Bär und eine Schar Gänse sind die nächsten Mitbewohner der Hexen.
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    Ein Papagei als Sekretär kann ich mir gut vorstellen. Nachdem Morganas Hand von einem Hai erwischt wurde, trägt sie einen Harken, wie ein Pirat und bekommt Hilfe von einem Krebs. Würmer helfen im Garten und Daisy hat ein Schaf. Die Waschbären halten alles sauber und die tätowierte Joana nutzt den Eichhörnchenschwanz zum Staub entfernen. Nach Schildkröte und Giraffe, stellt uns die letzte Hexe in der Ich-Form ihren Hund vor.
    
    Auf den Bildern ist viel zu entdecken und die gereimten Texte sind meist sehr kurz und witzig. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Das Eichhörnchen und der verlorene Schatz

    Das Eichhörnchen und der verlorene Schatz

    Coralie Bickford-Smith

    Insel

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Das Buch hat einen Leineneinband und wirkt dadurch sehr edel. 
    Alle Bilder sind in einer besonderen Technik erstellt, es handelt sich wohl bei einigen um Drucke, die Farben beschränken sich auf schwarz, grün und verschiedene orange und rote Töne.  So sehen wir auf rotem Untergrund stilisierte Eichenbäume darauf ein einzelner Satz. Man muss schon genau hinsehen, um das kleine Eichhörnchen zu finden. Schwarz-weiß sehen wir viele Eichhörnchen „Ein Rascheln, Schnüffeln, Knabbern.“ Dann lernen wir unser Eichhörnchen genauer kenne, orange hebt es sich vom Hintergrund ab. Dann auf einer Doppelseite eine orangene riesige Eichel. Sofort sichert sich das Eichhörnchen „den glänzenden Schatz“ und sucht ein gutes Versteck.
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    Zwischen den herbstlichen Bäumen muss man den Worten folgen, um einen Satz zu bilden. Dann ist der perfekte Platz gefunden „Hier würde seine Eichel sicher sein.“
    Wir können uns schon vorstellen, was mit der Eichel geschieht, denn im nächsten Jahr findet das Eichhörnchen sie nicht wieder, dafür sehen wir auf der Lichtung einen kleinen Spross.
    
    Der Text besteht aus kurzen einfachen, aber doch poetischen Sätzen, die man oft in den Bildern suchen muss. Die Geschichte ist nicht neu, aber auf eine besonders Weise erzählt, dazu kommt die künstlerische Gestaltung, die mich sehr beeindruckt hat. 
    Ein wunderschön gestaltetes Buch, dass sich sicher auch als Geschenk für Erwachsenen eignet. Denn es vermittelt auch die Hoffnung, dass es immer neues Wachstum gibt. Danke kleines Eichhörnchen!
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett

    Grimm und Möhrchen – Ein Möhrchen im Gemüsebett

    Stephanie Schneider

    Stefanie Scharnberg

    dtv

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nach drei wundervollen immer wieder gerne gelesenen Kinderbüchern mit einem längeren Text, kommt der kleine Zesel jetzt als Bilderbuch daher.
    Schon das Cover sieht so gemütlich aus, dieses Bett mit den vielen Unterlagen und dem Baldachin einfach traumschön.
    Den Text des Liedes „ich bin heut ein Kuscheltier“ finden wir hinten und vorne im Buch, mit dem QR-Code kann man sich das Lied auch gleich anhören. Ich finde es etwas lahm, aber es soll ja auch ein Schlaflied sein. 
    Auf der ersten Seite können wir noch einige Informationen zu Möhrchen nachlesen und wir erfahren, dass der kleine Zesel Gemüse liebt. Deshalb geht es auf der nächsten Seite in den Garten.
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    Jedes kleine Detail erzählt uns was und der Strandkorb mit Tee und Kuchen, wer möchte da nicht gerne drin sitzen? Dann geht’s ins Bett, d.h. Möhrchen legt sich in seinen praktischen Koffer. Doch trotz der Abendroutine können die beiden nicht schlafen. Sie müssen noch ein Buch holen, weil sie eine Gutenachgeschichte lesen wollen. Ihre Wahl fällt auf „Die Prinzessin auf der Erbse“. Da ist es kein Wunder, dass Möhrchen sich auch so ein Bett wünscht. Also werden alle weichen Unterlagen geholt und im Bett aufgestapelt. Auf der Seite können wir das Holen der einzelnen Teile genau nachvollziehen. Um dann das Ergebnis zu bewundern, müssen wir das Buch hochkant halten. Grimm ist schon eingeschlafen, da fällt dem Zesel ein, dass sie noch etwas vergessen haben.
    
    Ich muss zugeben, dass ich nicht objektiv sein kann, weil ich den kleinen grauen Kerl einfach so gerne mag und ich mich freue, dass mit diesem Buch auch etwas kleinere Kinder angesprochen werden, die sich freuen werden, so ungewöhnliches Tier kennenzulernen. 
    
    Neben den wunderschönen Bildern, die den Zesel so lebendig darstellen, ist das Lesen des Textes ein echter Genuss. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Flora und der Bär im Zauberwald

    Flora und der Bär im Zauberwald

    Olga Strobel

    Karibu

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover zeigt den Bären mit der kleinen Flora auf seinem Rücken. Die beiden sind in der Dämmerung unterwegs und wir sehen die Laterne des Bären und Floras Zauberstab leuchten.
    Bei Vollmond sitzt der Bär einsam am Lagerfeuer und brät einen Fisch. Als er „an einem sonnigen Herbsttag durch den Wald streift“, findet er Flora in ihrem Zelt. Sie ist, seit ihre Eltern fort sind, allein. (Meine Enkelin würde an dieser Stelle in Tränen ausbrechen und wäre nicht zu trösten.) Die Beiden freunden sich an und unternehmen viel zusammen. Auch als es Zeit für den Winterschlaf wird, bleibt der Bär bei Flora und die beiden sitzen am alten Ofen und trinken Schokolade.
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    Doch eines Tages ist Flora verschwunden, der Bär sucht sie überall. Die Eule Agata vermutet, dass sie im Zauberwald von der bösen Hexe gefangen wird. 
    Trotz ihrer Angst machen sich die Tiere auf Flora zu suchen. Zum Glück begegnet ihnen ein kleiner Wichtel, der ihnen seine Hilfe anbietet.
    
    Eine spannende Geschichte wird da in diesem Bilderbuch erzählt und die zuhörenden Kinder müssen schon ein wenig tapfer sein, wenn sie bis zum Ende durchhalten wollen. Denn natürlich geht die Geschichte gut aus, weil Flora eine tapfere kleine Hexe oder Fee ist.
    Mir haben die Bilder sehr gut gefallen, sie sind schön gezeichnet und wirken fast dreidimensional. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Willy Werkels Werkzeug

    Willy Werkels Werkzeug

    George Johansson

    Jens Ahlborn

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover zeigt Willy Werkel und seinen Hund Buffa, die beiden waren eine ganze Zeit lang unterwegs und freuen sich auf ihr zu Hause. Doch leider hat der Sturm schon einiges am Haus beschädigt, das muss Willy reparieren. Aber leider hat er seine Werkstatt verlassen, ohne vorher aufzuräumen. Deshalb muss er das jetzt machen, denn alle seine Werkzeuge liegen wild durcheinander. 
    Zunächst stellt Willy uns den Hammer vor, „er muss eine gute Balance haben, wie ein Balletttänzer.“ Es folgen die Zangen und der Schraubenzieher. „Nageln ist gut. Schrauben ist oft besser.“
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    Der Universalschlüssel, auch Engländer genannt, nutzt das Drehmoment aus. Wie wird genau erklärt. Der Kuhfuß dagegen wird als Hebel benutzt, so kann man auch schweres anheben. Die Axt ist ei Keil am Stil und für vieles nützlich. Zollstock und Bleistift gehören auch in Willys Werkstatt, ebenso wie Säge und Messer. Schraubzwinge und Hobel arbeiten oft zusammen und meist darf dann auch Sandpapier nicht fehlen. Aber Willy hat auch Maschinen, seine elektrische Bohrmaschine, den Akkuschrauber und die Kettensäge. Dann können wir sehen, wie aufgeräumt es in Willys Werkstatt aussieht und Willy kann endlich sein Haus für den Winter klar machen.
    
    Die einzelnen Werkzeuge werden von Willy sehr gut erklärt, dabei wendet er sich mit seinen Erklärungen an seinen Hund. Die Bilder zeigen realistisch die einzelnen Gegenstände und ihre Funktion. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Mein verrücktes Pop-up-Klappenbuch – Achtung, Flusspferd im Klo!

    Mein verrücktes Pop-up-Klappenbuch – Achtung, Flusspferd im Klo!

    Sam Taplin

    Susan Batori

    Usborne

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover zeigt das Flusspferd, wie es im Klo steckt, ein fröhliches Bild, überall schauen noch andere Tiere heraus. 
    Und so witzig geht es in dem Buch auch weiter. Zunächst erfahren wir, dass das Buch nicht lustig ist, sondern ernsthaft von einem Luxushotel handelt. Doch wenn wir die grüne Türe öffnen, taucht ein Bär auf. „Ein Bär! Hier doch nicht!“ behauptet der Text, aber hinter der Aufzugstür, vor deren Öffnen gewarnt wird, sitzt ein Tiger. Aber auch das wird geleugnet, stattdessen soll man im Restaurant Platz nehmen, allerdings sitzen unter der Tischdecke zwei Giraffen.
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    Bevor wir es uns im Zimmer gemütlich machen, sollen wir die Vorhänge öffnen und hinter dem roten Vorhang steht eine Elefantendame mit ihrem Gepäck. Aber der Knaller ist das Bad, hier sitzen im Schaum viele Tiere und, wie angekündigt, das Flusspferd im Klo.
    
    Die Tiere kommen immer als Pop-up-Figur daher und der Text ist einfach zu witzig, weil er das Gesehene abstreitet. Das macht den Kindern so richtig Spaß.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Wenn Schweine fliegen

    Wenn Schweine fliegen

    Ulla Mersmeyer

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein toller Titel und auf dem Cover schaut der Bär verwundert in die Luft. Im Wald spielen die Tiere Verstecken und das Schwein hat ein besonders gutes Versteck entdeckt. In einem hohlen Baumstamm war es nicht zu sehen, konnte aber die Lichtung beobachten. 
    Nachdem die Tiere das Schwein nicht gefunden haben, macht es sich mit einem „Piiieep“ bemerkbar. Als die anderen es endlich gefunden haben, durfte es aus seinem Versteck kommen, doch leider steckte das Schwein fest. 
    Alle Tiere versuchen es zu befreien, doch leider erfolglos. Als auch er Bär nichts erreicht, hat das Schwein eine Idee.
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    Es verlangt, dass man die Erbsensuppe, die es für die Freunde vorgekocht hat, holt. Das Schwein isst den ganzen Suppentopf leer und ihr könnt euch denken, was in ihren Gedärmen los war. „Ratter-Knatter-Pöfff!“ sauste es aus der Baumröhre und folg hoch in die Luft. 
    
    Ein richtig witziges Bilderbuch mit vielen Tieren und guten Freuden. Auch wenn mir das Pupsen in Bilderbüchern manchmal zu viel wird, gefällt es mir, wie die Geschichte sich hier entwickelt. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Es gibt keine Drachen in diesem Buch

    Es gibt keine Drachen in diesem Buch

    Donna Lambo-Weidner

    Carla Haslbauer

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Serafina Nachwuchspreis für Illustration 2023

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2024

    Das Cover zeigt ein Haus und aus dem Dachfirst kommt ein längliches orangenes Gebilde, das lässt darauf schließen, dass der Titel wohl nicht ganz dem Inhalt des Buches entspricht. Zunächst sehen wir nach dem Aufschlagen des Buches viele Schellen mit unterschiedlichen Namen. Unter dem Titel gibt es noch die Aufforderung, umzuschlagen und sich selbst zu überzeugen. 
    Viele Kinder eilen zum Haus und auf der nächsten Seite sind sie im Haus, es gibt wohl eine Feier. „Zehennägel? Du siehst Zehennägel? Kann nicht sein.“ So beginnt der Text und wir sehen einige Hände und eine orange „Klaue“, aber die kann nicht von einem Drachen stammen. 
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    Im Kamin ist ein großes Maul zu sehen, dass Feuer speit. Aber auch hier wird abgewiegelt. Auch aus dem Toilettentopf schaut uns ein Gesicht entgegen und ein orangener Schwanz kommt aus dem Wasserbehälter. „Vor allem, weil es in diesem Buch keine Drachen gibt.“ Für das Chaos können nur Kinder verantwortlich sein, dabei geht der Schwanz quer durchs Bild. Auch in der Küche und unter dem Esstisch ist etwas zu entdecken, was einem Drachen ähnelt. Die Kinder klettern eine Leiter hoch und dazu muss das Buch hochkant gehalten werden. Auf dem Dachboden ist dann der gesamte Drache zu sehen, er bedankt sich bei den Lesern, dass sie so mutig sind und das Buch noch lesen. Es gibt sogar noch mehr Drachen und wir müssen das Buch fest schütteln, damit sie herausfallen. „Wie war das, du willst den Titel ändern?“  So lautet der letzte Satz des Buches und auf den Schellen kleben Schilder mit neuen Namen.
    
    Ich tue mich sehr schwer mit diesem Buch, weil es mich sehr an andere Bücher erinnert. „Dieses Buch ist leer“ und „Wie man ein Buch liest“ beide von Daniel Fehr, aber auch „Das schrecklichste Monster der Welt“, das leider nicht mehr verlegt wird. In allen Büchern werden die Kinder direkt angesprochen und nichts ist so, wie es scheint.
    
    Da ich aber davon ausgehe, dass die Kinder die genannten Bücher nicht kennen, werden sie sicher viel Spaß an den widersprüchlichen Aussagen haben und dieses Buch mögen. Die Texte sprechen, wie gesagt, die Leser direkt an, die Bilder sehen aus, als wären sie von Kindern mit Buntstiften gezeichnet. 
    
    Dagmar Mägdefrau 
  • Ein klein wenig Mut

    Ein klein wenig Mut

    Claire Alexander

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der erste Teil „Ein klein wenig anders“ hat uns mit den Plufer bekannt gemacht. Sie sehen aus wie graue Luftballons mit Ohren und kleinen Beinchen. Diese haben zarte bunte Flecken und sie können alle beim „Schluufen!“ bunte Wolken ausstoßen. Allerdings stellen sie sich dabei auf den Kopf und so können sie mit diesen bunten Wolken aufsteigen und fliegen. Doch einer traut sich nicht. Obwohl die anderen ihm versichern „Fliegen ist fantastisch!“ bleibt er lieber auf der Erde. Da kommt die anders geformte Figur, die wir auch aus dem ersten Band kennen und sie staunt, dass die Plufer jetzt fliegen können. Trotz dieser Unterstützung, meint der kleine Plufer, dass er es nicht schaffen wird.
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    Doch „Schritt für Schritt“ schaffen es die beiden mit Unterstützung der ganzen Bande, dass auch der letzte Plufer fliegt. „Ich fühle mich mutig!“ sagt er dann stolz. „Mit ein klein wenig Mut können wir alles tun und überallhin.“ Ist das Resümee dieses bezaubernden Buches.
    
    Es ist sicher schön, wenn einer jemand an die Hand nimmt und uns Mut zuspricht und sicher kann uns so vieles gelingen. „Alles und überallhin“ hört sich für mich allerdings etwas gefährlich an. Unsere Angst hat durchaus auch seine Berechtigung. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • So oder so – Einfach Pinguin sein

    So oder so – Einfach Pinguin sein

    Marcus Pfister

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert für den Serafina Nachwuchspreis für Illustration 2023

    Auf dem Cover winkt uns ein Pinguin fröhlich zu und im Einband sehen wir viele Pinguine. Oben links auf der Seite steht „Jeder Pinguin ist anders“ und unten rechts „Aber jeder ist ein Pinguin.“ 
    Von diesen Aussagen erzählt das Buch. Zunächst sehen wir viele Pinguine in der typischen Landschaft und dann lernen wir einige von ihnen kennen. Luca, der anders aussieht als die anderen Pinguine, den aber „Die meisten mögen.“ Die besten Freundinnen Mila, Hanna und Emilie, Ida, die zwar dazu gehört, die aber auf der Suche nach sich selbst ist.
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    Der Spaßmacher Timo, der hinter der Maske traurig ist und der Lustige Felix mit den kurzen Stummelflügeln. Lena, die sich in Ida verliebt hat und Sarah, die nicht viel spricht, aber toll zeichnen kann. Leon, der schwerfällig wirkt, der aber auch sehr flink sein kann, wenn er will. Der kluge Theo, der lein Streber sein will und Sofia, die in einer besonderen Sinneswelt lebt.
    Obwohl sich die Pinguine für uns sehr ähnlich sehen, sind sie doch Individuen, genau wie wir. Auch bei uns gibt es so unterschiedliche Kinder, wie hier in der Antarktis. Viele Kinder werden sich in den Beschreibungen wiederfinden oder jemanden kennen, der so ist. Die Vorstellung der einzelnen Tiere ist so zart und liebevoll, da kann man sich angenommen und wohl fühlen. Die Bilder, die leicht verwaschen wirken und dadurch besonders weich sind, gehen immer über eine Doppelseite und sind einfach wunderschön anzuschauen.
    
    Ein rundum gelungenes Buch, dass uns die Vielfalt unserer Gesellschaft beschreibt und zeigt, dass wir stolz auf diese Vielfalt seien sollten.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Finde den Piratenschatz! Ein Spiel Buch

    Finde den Piratenschatz! Ein Spiel Buch

    Syvie Misslin

    Amandine Piu

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Henry findet eine Flasche mit einer Nachricht. Unterzeichnet ist die Botschaft, die sich darin befindet, mit „Z., der Schrecken.“ Es werden jetzt zwei Möglichkeiten angeboten, denn Henry und seine Freundin Anne sind nicht einer Meinung. Vor dem möglichen Weg steht ein Zeichen (z.B. ein Leuchtturm oder eine Qualle) und am Rande der Seiten gibt es ein Raster mit diesen Zeichen. Auf der entsprechenden Seite geht es dann weiter. Nicht immer führt die Entscheidung ans Ziel, manchmal muss man auch auf den Anfang zurück.
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    Das Buch ist etwas größer als DIN A4 und hat 17 Zeichen mit den entsprechenden Seiten zu bieten. Auf jeder Seite ist ein kurzer Text zu lesen und dann gibt es wieder diese zwei Entscheidungsmöglichkeiten, die dann den nächsten Schritt bzw. die nächste Seite angeben. Ein schöner Einstieg in die Welt der Spiele, bei denen man nach einer Lösung suchen muss. Es gibt auch hier spannende Abenteuer zu bestehen, so greift die beiden eine Riesenkrake an, da gilt es ich schnell zu entscheiden, denn es gibt zwei Möglichkeiten dem Tier zu entkommen. 
    
    Die Texte sind kurz und gut zu verstehen, die Bilder zeigen die beiden Piraten in den unterschiedlichsten Situationen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Darja und der Puppendoktor

    Darja und der Puppendoktor

    Rolf Barth

    Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Im Internet kann man von Zeit zu Zeit eine Geschichte über den Dichter Kafka lesen, der schon sehr krank ein Mädchen im Park über den Verlust ihrer Puppe hinwegtröstet, indem er dem Mädchen Briefe schickt, die die Puppe ihr geschrieben hat. Wie hinten im Bilderbuch zu lesen ist, gibt es diese Briefe nicht mehr. Deshalb ist es schön, dass in diesem Bilderbuch eine von dieser wahren Begebenheit inspirierte Geschichte erzählt wird.
    Darja ist vor dem Krieg geflohen und wohnt nun in einer kleinen Wohnung, die an einem Park liegt. Als es Frühling wird, geht Darja in den Park, der sie an ihre Heimat erinnert.
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    Dabei beobachtet sie einen alten Mann, der sie an ihren Opa erinnert, den sie sehr vermisst. Dieser Mann mit Namen Hannes Altmann hat einen kleinen Laden und arbeitet dort als Puppendoktor. Die beiden kommen ins Gespräch und der Puppendoktor fragt, warum Darja einen Puppenschuh an einer Schnur um den Hals trägt. Er gehört ihrer Puppe, die sie auf der Flucht verloren hat. Sie malt ein Bild von der Puppe Alla, damit der Puppendoktor weiß, wie sie aussah. 
    Hannes Altmann erzählt Darja, dass ihre Puppe verreist sei und bei ihm einen Brief für Darja hinterlegt habe. So können wir auf der nächsten Seite den Brief der Puppe lesen. Als Herr Altmann ihn Darja vorliest, ist sie glücklich. Die beiden erzählen sich vieles, auch Dinge, die der Puppendoktor noch nie erzählt hat. Doch eines Tages im Herbst sitzt Alla auf der Bank und Hannes Altmann hat einen Abschiedsbrief für Darja geschrieben. Und im Winter erfahren wir, dass Darja und ihre Mutter wieder zurück in ihre Heimat gefahren sind. 
    
    Ich lese diese Buch mit klopfendem Herzen, weil so viel Gefühl in dieser Geschichte steckt. Wie schön, wenn ein kleines Mädchen so ernst genommen wird und ihr ein alter Mann ein große Freude machen konnte. 
    
    Die Erzählung ist schon etwas schwieriger zu lesen und manches benötigt vielleicht noch eine Erklärung. Die Bilder mit den vielen Eichhörnchen, die den Park bevölkern, den Gärtnern, die im Hintergrund auftauchen, mit Darja und ihren Gefühlen und dem alten Herrn, der Darja so an den Opa in der Heimat erinnert, muss ich sicher noch oft anschauen, bis ich alles entdeckt habe. 
    
    Ein wundervolles Buch, das auch Erwachsene gerne lesen werden.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Der Riese von nebenan

    Der Riese von nebenan

    Hardy Hinrichs

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Schon auf dem Cover sehen wir Theodor neben dem Riesen stehen, der Riese ist so groß, dass er gar nicht ganz aufs Bild passt.
    Theodor wohnt noch nicht lange hier und wenn er aus seinem Fenster schaut, kann er die Wagners, ein altes Ehepaar, als Schatten in ihrem Fenster sehen. Zwischen den beiden ist ein riesiger Schatten zu erkennen. Daraus schließt Theodor, dass bei den Wagners ein Riese wohnt. Da Theodor viel Fantasie hat, überlegt er zunächst, wie der Riese wohl aussehen kann. Er malt auch einige Bilder dazu. Er erkennt, dass es ein Riese im Alltag nicht so leicht hat. 
    Er passt nicht ins Auto oder in die Badewanne.
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    Beim Spaziergang macht er riesengroße Schritte und was so ein Riese wohl alles isst? 
    Aber einen Riesen zum Freund zu haben, hätte auch viele Vorteile, so käme der an die Süßigkeitendose in der Küche ran. Als Torwart könnte er alle Bälle halten und am Abend „die Monster unterm Bett verjagen!“ 
    Letztendlich könne er Theodor mit auf seinen Planeten mitnehmen. Auch dazu hat Theodor einen Plan gemacht und stellt sich alles genauestens vor. Ich will jetzt nicht verraten, wer da den Schatten wirft, aber am Ende ist alles viel normaler und Theodor findet doch noch jemanden, der mit ihm spielt.
    
    Der Text ist kurz gehalten und gut zu verstehen, die Bilder sind sehr witzig gezeichnet. Alles zusammen zeigt, was für wundervolle Geschichten man sich in seiner Fantasie ausmalen kann.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Das Gespenst will bleiben

    Das Gespenst will bleiben

    Jess Rose

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Eine Familie zieht in ein neues größeres Haus und muss feststellen, dass dort bereits ein Gespenst wohnt. Da das Gespenst Sachen versteckt, Lärm macht, keine Türen benutzt und Oma erschreckt, beschließt die Familie, es zu vertreiben. Sie versuchen alles Mögliche und am Ende stellen sie seine Sachen vor die Tür. So zieht das Gespenst traurig mit seinem Koffer von dannen. Aber Levi findet, dass das nicht richtig war. Das Gespenst hat zuerst in dem Haus gewohnt und er kann seine Familie davon überzeugen, dass sie das Gespenst suchen und zurückholen müssen. So suchen sie an Halloween nach dem Gespenst, natürlich sind viele Gespenster an diesem Tag unterwegs.
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    Doch am Ende finden sie es und bringen es heim. Sie schaffen es, mit dem Gespenst zusammenzuleben und die Familie und das Gespenst nehmen Rücksicht aufeinander. 
    Neben dem weißen Vater wohnen die dunkelhäutige Mutter und deren Mutter mit den zwei Kindern in einem typisch englischen Reihenhaus. Das Gespenst ist ein Störfaktor und muss das Haus verlassen, aber Levi findet das nicht gut. Wie schön, dass sie dann schaffen zusammenzuleben. 
    
    Die Texte sind sehr kurz und die Bilder zeigen den Alltag der Familie, den die Kinder sicher wiedererkennen. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Meine digitale Familie

    Meine digitale Familie

    Amélie Javaux

    Anniek Masson

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die Geschichte wird von Krümel, dem Cockerspaniel, erzählt. Er wohnt bei einer Familie mit drei Kindern und ist der „glücklichste Hund der Welt!“ Doch dann bringt Oma neue Geschenke für die inzwischen etwas größeren Kinder mit. Ein Smartphone, ein Tablet und eine Konsole. Natürlich spielen die Kinder ständig damit, sie sind „wie hypnotisiert“. Keiner kümmert sich mehr um Krümel, egal, was er auch anstellt.  
    Die Kinder beschäftigen sich nur mit ihren Bildschirmen, selbst die Eltern machen mit. Da beschließt Krümel, seine Familie zu verlassen und schon am nächsten Morgen wird er schmerzlichst vermisst.
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    Obwohl die Kinder überall suchen, bleibt der Hund verschwunden. Doch da bringt Oma ihn wieder zurück und diesmal bringt sie ein Kartenspiel mit und so ändert sich das Verhalten der Familie, es wird wieder miteinander gespielt und alle kümmern sich um Krümel.
    
    Da wird uns der Spiegel vorgehalten und wir ertappen uns, wie auch wir über die Technik das Miteinander vergessen. Wie schön, wenn man dann so einen klugen Hund hat, der eine Verhaltensänderung fordert. Der Text aus Sicht des Hundes ist leicht zu verstehen und die Bilder zeigen Alltagsszenen, wie die Kinder sie (leider) kennen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Des Kaisers neue Kleider

    Des Kaisers neue Kleider

    Volker Banik

    Almud Kunert

    Nach Hans Christian Andersen

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Das bekannte Märchen von Hans Christian Andersen wird hier ganz neu erzählt. Wir erfahren viel mehr über den Kaiser und sein einsames Leben im Palast. Seine Sehnsucht nach einem Freund und eine vage Erinnerung an sein Freunde aus der Kindheit beschäftigen ihn. Er lebt allein in seinem großen Palast, weil er 27 Ankleidezimmer für sein Garderobe benötigt und kein Platz für Dienstpersonal ist. Sein Palast ist wunderschön ausgestattet und alle um ihn herum sagen nur Dinge, die dem Kaiser gefallen. Keiner sagt ihm die Wahrheit, so erhebt auch keiner Einspruch, wenn der Kaiser am Morgen 27 Pfannkuchen mit Sirup isst.
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    Der Kaiser liebt zwar die Natur, aber er bewegt sich nicht in ihr. Als er erfährt, das ein Paar in der Stadt angekommen ist, das sich rühmt, die schönsten Kleider herzustellen, lädt er sie gleich in den Palast ein. Die Kleidung ist sehr besonders und kann nur von Menschen gesehen werden, die nicht lügen. Wie in der Vorlage zeigt sich der Kaiser mit seinen unsichtbaren Kleidern dem Volk und erst ein Kind stellt fest, dass er ein Nackedei sei. Dann stellt sich aber heraus, dass die beiden „Betrüger“ die alten Freunde aus der Kindheit sind, die keine andere Wahl hatten, um den Kaiser aus seiner Einsamkeit zu holen.

    Der Text ist sehr schön zu lesen, obwohl er doch schon etwas länger ist. Es gibt viele witzige Szenen, an denen ich viel Spaß hatte. Die Bilder sind ebenfalls sehr humorvoll gehalten und die teilweise kugelrunden Figuren finde ich sehr passend. Eine wunderschöne Neuerzählung des Märchens. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Wo ist der Hund namens Hund?

    Wo ist der Hund namens Hund?

    Przemystaw Wechterowicz

    Bartosz Minkiewicz

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    So eine total witzige Geschichte, ich befürchte nur, dass ich mich bei Vorlesen sehr oft verhaspeln werde. Die Tiere in der Geschichte heißen immer nach anderen oder sogar dem gleichen Tier, so wird der Hund namens Hund gesucht. Gesucht wird er von dem Hund Kater, der Hilfe vom Kater Hund erhält. Die beiden treffen immer neue Tiere, wie den Kater Hase, der Hase Kater, den Hund Kaninchen, das Kaninchen Hase und den Hund Hase. Danach „mussten alle pieseln“ und der Hund Kater muss alleine weitersuchen.
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    Am Ende findet er seinen Freund und seine sechs Brüder, die alle gleich aussehen und gleich heißen.
    
    Die Bilder jeder Seite sind voller lustiger Ideen und es gibt viel anzuschauen. Da bei der Suche die Tiere mit ihren ungewöhnlichen Namen immer wieder genannt werden, muss man sich beim Vorlesen gut konzentrieren. Aber es macht auch riesigen Spaß , diese Aufreihung immer wieder aufzuzählen. Ein Buch mit viel Witz im Text und in den Bildern.
    
    Dagmar Mägdefrau