• Grünkohl-Saurier gibt´s doch gar nicht!?

    Grünkohl-Saurier gibt´s doch gar nicht!?

    Barbara Peters

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Jaron, der enorm viel über Dinosaurier weiß, spielt im Garten mit seinen Plastiksauriern und da sieht er im Grünkohl einen kleinen grünen Saurier. Er identifiziert in als Ankylosaurier und da dieses Exemplar sprechen kann, gibt er ihm den Namen Knurps.

    Natürlich erzählt er allen von seiner Entdeckung, doch weder die Eltern noch sein Freund Bruno glauben ihm.

    Da der Saurier noch sehr klein ist, ist es sein sehnlichster Wunsch zu wachsen. Deshalb rät ihm Jaron mehr zu essen. Doch der große Konsum von rohem Grünkohl führt bei Knurps zu Blähungen mit dem entsprechenden Geruch. Was einige Problemen für Jaron aufwirft.

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    Für den Saurier wird beinahe ein Kaugummi zum Verhängnis und eine Amsel sieht ihn schon als Beute.

    So erleben die beiden noch einiges, bis am Ende Knurps doch noch zum Helden wird.

    Ich hatte viel Spaß beim Lesen. Es war schön, wenn sich die Probleme wieder auflösten und so einen niedlichen Saurier würden wird doch alle gerne mit Grünkohl füttern.

    Ich habe das Buch gestern auf einem Fest zwei Mädchen erzählt und stückweise vorgelesen, sie haben begeistert zugehört.

    Die Kapitel sind kurz und in größeren Buchstaben und mehr Zeilenabstand gedruckt und dadurch für Leseanfänger gut zu lesen. Zwischendurch gibt es immer einige Zeichnungen, die auflockern. Ausnahmsweise möchte ich mich auch zum Preis äußern, der mit 4,90 € sehr günstig ist.

    Mein Fazit: ein Buch, dass besonders für saurierliebende Jungen geeignet ist, aber auch allen anderen Spaß machen wird. Einziges Manko: beim Vorlesen der Sauriernamen tue ich mich sehr schwer.

    Dagmar Mägdefrau

  • 100 Gründe für Urlaub im Zelt

    100 Gründe für Urlaub im Zelt

    Saskia Hula

    Felicitas Horstschäfer

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ein gelbes  kleines Buch im Querformat, im Titel wurde das Wort „GEGEN“ durchgestrichen und durch ein rotes „FÜR“ ersetzt. 

    Die Bilder sind mit blauem, gelben und rotem Stift gezeichnet.  Minimalistische Männchen, die aber viel aussagen. Dazu ein kleiner Text zur Erklärung. Wie „7. Wenn man höflich fragt, wann man endlich da ist, bekommt man immer die gleiche Antwort: „Bald.“ Dabei stimmt das gar nicht.“ Nach einer furchbaren Hinfahrt ist man endlich doch am Urlaubsort, das Meer ist kalt, es gibt Seeigel und Quallen und die Kinder sprechen nicht deutsch. Im Zelt im Schlafsack zu schlafen ist nicht einfach und dann ist noch die Sorge um das Kaninchen, das bei den Nachbaren geblieben ist. Das Buch ist langweilig und es fehlt die Luftpumpe um das Schlauchboot aufzupumpen. Der Sand am Strand fehlt, es gibt nur Kiesel, irgendwie alles doof. Doch so ab 71. „Die Kinder zeigen jetzt auf sich und sagen ihre Namen“ wird es doch noch toll. Alle spielen zusammen und fahren Bananenboot, finden eine kleinen Katze, die man versorgen muss und ist am Ende traurig, dass die Ferien um sind. Gut, dass die Katze zunächst unter dem T-Shirt versteckt mit nach Hause fährt.

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    Das Buch ist sehr unruhig und chaotisch, wie schon der Titel. Ich finde es geht nicht so sehr um Campingurlaub, nur wenige Aussagen beziehen sich ausschließlich darauf. Die meisten Bilder könnten auch für einen Urlaub mit Ferienwohnung gelten. 

    Mich hat das Buch nicht sehr überzeugt, was nicht bedeutet, dass Kinder nicht doch ihren Spaß am Wiedererkennen der Situationen haben werden.

    Dagmar Mägdefrau

  • Absolute Gewinner

    Absolute Gewinner

    Chrisoph Scheuring

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2019

    Luca lebt allein mit seiner Mutter in Hamburg und sein größtes Problem ist seine Stimme. Weil sie so sich so grausam quietschig anhört, spricht er so wenig, wie möglich. Am liebsten wirft er allein seine Körbe auf dem Günni, dem Basketballplatz seiner Schule. Der große graue Hausmeister, den alle Sichel, wegen seiner Haltung nennen, lässt die Kinder dort spielen. Als Luca ein Plakat über den „Night Move“ ein bundesweites Basketball-Turnier, dessen erster  Preis eine Reise in die USA ist, sieht, möchte er gerne mitmachen. Nachdem Robin ihn nicht in seiner Mannschaft haben möchte, taucht plötzlich Sichel auf und stellt eine Mannschaft zusammen.

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    Er will den zusammengewürfelten Haufen trainieren und er hat auch schon Ideen, wie es klappen kann. Nach dem Ortsteil nennen sie sich „Schlamm Hamm“ und beim Turnier treten sie mit hässliche zu großen Trikots an und sie schaffen es und dürfen zur Endausscheidung nach Berlin. Zu dumm, dass ihr Trainer nicht mehr auftaucht. Mit einem anderen Trainer, der besser ein Militärlager befehligen würde, fahren sie in die Hauptstadt. Habe ich bisher nur über Basketball und ein paar kleine häusliche Probleme gelesen, dreht sich das Buch mit der Ankunft in Berlin völlig. Heinrich, der Sohn eines türkischstämmigen Gemüsehändlers geht aufgrund seiner Hochbegabung auf eine Eliteschule und kann Computer hacken. Obwohl er nicht mehr in der Mannschaft ist, fährt er mit. Er weiß, wo man den Hausmeister/Trainer finden kann. So kommt es, dass Luca, Jana und Heinrich in ein Lokal einsteigen und dort die Wettcomputer anzapfen. Jana bekommt einen Brief, der die Situation erklärt und am Ende kann die Polizei einige Verbrecher festnehmen. Schlamm Hamm nimmt nicht am Endspiel teil, wird aber Sieger der Herzen und gewinnt auch eine Reise. 

    Es gibt viel Spannung in dem Buch, sowohl beim Basketball, als auch krimimäßig. Für mich ist trotzdem einiges ungereimt. So kann wohl kaum ein Mann der grammatisch so schlecht deutsch spricht Lehrer für die Oberstufe sein wollen. Janas Pflegeeltern kommen in dem Buch nicht vor, das finde ich sehr eigenartig. Da bleibt ein Mädchen über Nacht bei einem fremden Mann und keiner wundert sich.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die leise Luise

    Die leise Luise

    Renus Berbig

    Anke Kuhl

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Luise ist 7 Jahre alt und spricht sehr leise, oft hört man sie gar nicht. Sie hat zwei Brüder. Simon ist erst 5 und Ben ist sicher schon in der Pubertät.

    Jedes Kapitel ist kurz und ihr Alter und dass Luise leise spricht, wird meist zu Anfang wiederholt. Und dann erleben wir den ganz normalen Alltag einer 7-jährigen. Da gibt es die Freundin Gloria, den Nachbarshund Bello, Vorlesen in der Schule und Ludwig, der ihr eine Leise-Schwäche attestiert. Luise ist zwar leise, kann sich aber durchaus durchsetzten, so will sie Hip-Hop machen und nicht turnen.

    Das Buch hat rote Überschriften und ist in blau gedruckt und es gibt, wie angekündigt, viele Bilder. Auf dem Cover ist Luise im Zoo und besucht die Elefanten, leider trägt sie dort nicht ihre selbstgebastelten Elefantenohren.

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    So erleben wir viele kurze Geschichten über eine fast normale Familie, die am Ende im Wohnzimmer auf einer „Insel“ dem Meer lauscht. Pssst, ganz leise sein.

    Sicher kann man das Buch auch jüngeren Kindern vorlesen, Leseanfänger schaffen aber auch bald die kurzen Kapitel. Da alle Geschichten abgeschlossen sind, ist das Buch natürlich auch für Vorlesende geeignet.

    Dagmar Mägdefrau


    21 kleine Geschichten über die 7-jährige leise Luise, die ihren Namen zu Recht hat: sie spricht so leise, dass die Menschen in ihrer Umgebung z.B. in ihrer Familie und in der Schule oft zu ihr sagen müssen: „sprich lauter!“ Aber diese besondere Eigenschaft ist nicht immer nur unbefriedigend, denn Luise kann auch in besonderen Situationen sehr gut leise sein, in welchen anderen Kindern  in ihrer lauten Art einiges nicht möglich ist! Luises Welt ist um sie herum zum Teil sehr unruhig und laut, so dass für lesende Kinder durch diese Geschichten leise Geräusche, Ruhe und Nachdenklichkeit eine besondere Bedeutung bekommen! Luise mit ihren Geschwistern und Freund*innen sind Kinder, mit welchen sich kleine Leser*innen ausgezeichnet identifizieren – und von daher auch Emotionen sehr gut nachvollziehen können!

    Jede dieser lustigen, sowie auch alltäglichen und spannenden Geschichten, die zum Miterleben anregen, sind in sich abgeschlossen. Anfangs werden immer wieder die wichtigsten Personen erklärt und sind von daher auch sehr gut geeignet für Vorleseaktionen in kleinen Gruppen.

    Absolut empfehlenswert!

     Annette Heine

  • Der halbste Held der ganzen Welt

    Der halbste Held der ganzen Welt

    Andrea Schomburg

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Ausgezeichnet mit dem Leipziger Lesekompass

    Mit dem Buch kann man sein blaues Wunder erleben. Eine fantastische Geschichte über Freundschaft. Die 256 Seiten mit etwas größeren Buchstaben und einem größeren Zeilenabstand sind leicht zu lesen und werden von tollen Bildern in schwarz-weiß und blau unterbrochen.

    Nach dem Umzug hat Paul in der neuen Schule keine Freunde und wird von Matze Motzmann gemobbt. Deshalb sitzt er am Anfang des Buches auf der Schultoilette und wischt sich die Tränen mit dem Toilettenpapier ab. Und Paul hat noch mehr Probleme, zu einem muss sein Vater auf der neuen Arbeitsstelle immer, auch Sonntags, arbeiten und dann hat er ständig Schnupfen und kann deshalb nicht riechen.

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    Als er wieder auf dem Schulklo seinen alten Freunden nachtrauert, erschein Elvira Meier, eine alte Frau mit Libellenflügeln. Sie ist eine Fee und gibt Paul den Auftrag nach Bielefeld zu reisen und dort das blaue Wunder im Rathaus abzuholen. Sie verspricht ihm einen starken Helden zur Seite zu stellen.

    Alle 13 Jahre fliegt ein Bus zum Hausdach ab und wird die beiden ans Ziel bringen. Leider ist der versprochene Held ein kleiner dicker schwermütiger Elefant. Der mehr bremst, als hilft.

    Trotzdem schaffen es die beiden, dank eines riesigen blauen Geists, mit dem Bus zu fliegen. Allerdings ist es bis Bielefeld noch ein Stück. Dann stellen die beiden fest, dass es sich nicht um die Stadt handelt, sonder um ein Bielefeld.

    So erleben die beiden viele spannende Abenteuer. Treffen eine verzauberte Prinzessin, die Bratheringe verkauft, den schönen, aber sehr bösen Gotthold, der sie verzaubert hat, das stinkende Runkelschwein und den netten Parfümerfinder. Alle Probleme werden, wie im Märchen, gelöst und die beiden erreichen das Bielefeld. Auch hier müssen noch einige Hürden überwunden werden. Aber da die beiden immer bessere Freunde und immer mutiger werden, erreichen sie ihr Ziel und bekommen das blaue Wunder.

    Als zu Hause und in der Schule sich durch Pauls Mut und der Hilfe des Elefanten alles regelt und Paul wieder riechen kann, findet das Buch ein schönes Ende.

    Ich habe das Buch mit viel Begeisterung und Freude gelesen. Sicher ein Märchen, aber ein sehr modernes, das uns alle Trost und Mut gibt. Zum Vorlesen und selber lesen, sicher auch für männliche Leser. Für mich eines der schönsten Bücher, die ich in der letzten Zeit gelesen habe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Finn macht es anders

    Finn macht es anders

    Andra Liebers

    Susanne Göhlich

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    32 Seiten mit großer Schrift und vielen bunten Bildern. Da traut sich auch der ungeübte Erstleser ran. Besondere Nähe entsteht dadurch, dass Finn in der Ich-Form erzählt.

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    Finn ist blass, als er am Morgen zur Schule geht und seine Mutter macht sich Sorgen. Und wie immer ist Finn um 7:41 Uhr am Schultor und dort warten schon Sven, Max und Paul auf ihn. Sie werfen sein Pausenbrot auf den Boden und machen sich lustig über ihn. Frau Mayer, die Lehrerin stellt zwar fest, dass Finn schon wieder zu spät kommt, hinterfragt das aber nicht. In der Pause geht das Mobben weiter und Mitschüler, besonders sein Freund Erik schauen weg. Da kommt die Direktorin mit der Polizei und einem wütenden Mann in die Klasse. Er bezichtigt Sven, Max und Paul sein Auto um 7:45 Uhr zerkratzt zu haben. Statt schadenfroh zu jubeln gibt Finn den Jungen ein Alibi, denn um diese Zeit war er ja mit ihnen zusammen. Er rettet sie mit einer kleinen Lüge, um nicht sagen zu müssen, wie gemein sie zu ihm waren.

    Ja, Finn macht es wirklich anders. Ein kleiner Held, der nicht gemein ist, obwohl es alles Recht dazu hätte. Aber nur auf diesem Weg löst sich die schwierige Situation in der Finn bisher steckte. Ein wahrhaft heldenhafter Junge und ein Vorbild, ohne moralischen Zeigefinger.

    Dagmar Mägdefrau

  • Elke – Ein schmales Buch über die Wirkung von Kuchen

    Elke – Ein schmales Buch über die Wirkung von Kuchen

    Christian Duda

    GULLIVER

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Natürlich ist es besonders schön, wenn der Autor die ersten Seiten des Buches vorliest. Aber den Rest des Buches zu lesen hat mir auch sehr viel Freude gemacht.  Christian Duda hat das Buch geschrieben um seiner Frau zu zeigen, wie er, wäre sie bei der Geburt des Sohnes verstorben, als alleinerziehender Vater klar gekommen wäre. Außerdem erklärt er im Nachwort, dass er seiner Freundin Elke damit gedenken wollte.

    Elke ist eine fette Frau, die zwar keinen Kuchen isst, aber täglich einen Kuchen für Uwe, den Besitzer des Cafés , backt. Beim Liefern lernt sie Kasimir auf der Lubitsch, einer erfundenen Berliner Straße, kennen. Eigentlich hatte Kasimir versprochen direkt in den Kindergarten zu gehen und nicht mit Fremden zu sprechen. Aber er geht täglich mit Elke in das Cafe und bekommt dort ein Stück Kuchen zum Frühstück. Da im Kindergarten Zucker nicht erlaubt ist, beneiden ihn die Freunde um dieses Privileg. Im Laufe der Handlung wird Kasimir immer selbstständiger und sein Vater, weiß nicht, was er so alleine, ohne Freunde anfangen soll. Elke leitet beruflich eine Gruppe Jugendlicher und möchte nebenbei Serge, einem 13-jährigen Analphabeten helfen. Alle Figuren des Buches lernen wir als herzliche Menschen kennen, auch wenn sie zu Anfang anders wirken. Die Fragen, die Kasimir stellt treffen, auch wenn sie nerven oder gerade deshalb, genau ins Schwarze. „Warum habe ich ein Fahrrad und Serge hat keins?“

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    Elke geht es gesundheitlich immer schlechter, da sie sich immer nur um die anderen, aber nicht um sich kümmert. Sie denkt immer nur daran, die anderen nicht zu stören, so wartet sie am offenen Fenster auf den Krankenwagen, damit die Nachbarn nicht geweckt werden.

    Und eine ganz besondere Rolle hat natürlich der Russische Zupfkuchen, der uns im Buch begleitet und dessen Rezept wir am Ende finden.

    Das Buch lässt und an manchen Stellen laut lachen, an anderen leise schmunzeln und macht uns manchmal auch traurig. Besonders fand ich aber, dass mir manches an des Figuren vertraut vorkam. Sicher kennen wir auch eine Elke, die uns ab und an begegnet und von der wir doch zu wenig wissen.

    Ein Buch ab 6 aber ohne Begrenzung nach oben. Kurze Abschnitte, große Schrift, mit einigen schönen Zeichnungen von Julia Friese.

    Dagmar Mägdefrau

    Auf einmal hat der freche und schlagfertige Kasimir eine feste Morgenroutine: morgens vor dem Kindergarten geht er in Uwes Café, Uwe und er zicken sich ein wenig an, Elke lacht darüber und es wird gefrühstückt, bevor es in den Kindergarten geht. Und das alles, weil Elke mit ihrem Kuchenblech, das sie täglich für das Café vorbereitet, einmal über Kasimir gestolpert ist.
    Elke hat keine eigenen Kinder, ist aber ein Kindermensch: Sie betreut eine Wohngemeinschaft mit Jugendlichen und freut sich genau wie Kasimir, und insgeheim auch Uwe, über diese kleine Tradition am Morgen. Auch Kasimirs Vater kommt das recht, denn als alleinerziehender Vater eines selbstbewussten Jungen, ist er manchmal überfordert.
    Als gute Seele des Viertels bringt Elke die Leute zusammen, das Café füllt sich und die Menschen nehmen sich endlich wahr. Leider vergisst Elke dabei, auf sich zu achten…

    Die Beziehung von Elke und Kasimir ist etwas ganz Besonderes und auch im Trio mit Uwe kommt da eine eigene, lustige und liebevolle Dynamik rein. Leider ist die Geschichte nicht nur süß, so wie im wahren Leben, bleibt nicht alles für immer gut.
    Man kennt Frauen wie Elke und im Nachwort erklärt der Autor, dass er ebenfalls eine Elke kannte, wenn auch lange nicht so gut, wie seine eigene Figur. Diese wollte ich auf jeden Fall in den Arm nehmen und am Ende sind die Augen auch feucht gewesen.
    Das Buch ist trotzdem auch süß und lustig, ich finde die kindliche Perspektive wird mit Kasimir sehr gut gewürdigt, weswegen man das Buch bestimmt gut zusammen lesen kann. 

    Raphaela Brosseron

  • Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Die Leuchtturmhaie – Oma Rosella und die  geheime Seehundmission

    Gisa Pauly

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ich gebe es zu, ich kenne Gesa Pauly von ihren Syltkrimis um Mama Carlotta und war gespannt, wie sie sich als Kinderbuchautorin verkaufen kann. Ich finde, sie ist ihrem Stil treu geblieben und kann sich durchaus dem Kinderpublikum anpassen.

    Bei einem Ausflug der Klasse in die neu eröffnete Seehundstation schaffen es Hannes, Emil und Inga aus unterschiedlichen Gründen nach Schließung noch im Haus zu sein. Die drei treffen dann noch auf Ingas Oma Rosella, die auch den Bus zurück zum Altersheim verpasst hat. Mit der Oma auf dem Rollator geht es zu Fuß zurück in den Ort. Aber es war noch eine Person bei den Seehunden und die hat augenscheinlich einen Eimer mit Fischen vertauscht. Was kann der Grund dafür sein? Wollte jemand die kleinen Heuler vergiften?

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    Die Kinder gründen eine Detektei „Die Leuchtturmhaie“ und versuchen dem Fall auf den Grund zu gehen. Haben Fischer Olaf und sein seniler Vater damit zu tun? Die Kinder beobachten und stellen mit Hilfe von Oma Rosella Vermutungen an.

    Hannes, der den Streber Emil nicht leiden kann, merkt, dass der auch seine guten Seiten hat und im Team gut zu gebrauchen ist. Inga trifft die Entscheidungen und treibt die Jungen immer wieder an. Da Emils Mutter Krimis schreibt, lernen wir von ihm einiges über Alibi und Motiv.

    Ein schöner kleiner Krimi (144 Seiten) für Erstleser mit fröhlichen Zeichnungen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Ratz-Fatz-x-weg 23

    Der Ratz-Fatz-x-weg 23

    Salah Naoura

    Maja Bohn

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Das ist wirklich mal wieder ein Buch, das mich auf der ganzen Linie begeistert. „Rektor Glauber hasste Kinder!“ und der Grund dafür liegt in einer alten Geschichte. Zwei Jungen hatten ihn mit einer Kuhfalle belogen und deshalb ist sein Bein kaputt und er muss an einer Krücke gehen und humpeln.
    Nun leitet er aber dummerweise eine Schule und muss sich täglich mit den Lügen der Kinder abgeben. Eine besonders versierte Lügnerin ist seine Schülerin Laura Pittel. Immer wieder findet sie Gründe, weshalb sie ihre Hausaufgaben nicht machen könnte. Jetzt war sie alleine mit ihrer Freundin Gerti und ihrem Bruder Robert am Wochenende in Marokko.
    Herr Glauser möchte jetzt in der großen Pause die ganze Geschichte erfahren.

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    Begonnen hat alles mit dem Kauf des Ratz-Fatz-x-weg 23, einem Staubsauger, der alles , aber wirklich alles wegsaugt. Seit Lauras Mutter ihn besitzt, verbringt sie ihr ganze Zeit mit putzen, ständig kauft sie neue Utensilien der Gründlich um ihr Haus porentief zu reinigen. Zusätzlich nimmt sie Tropfen, die ihren Sinn für Schmutz zusätzlich schärfen. Das führt soweit, dass die Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet und in eine Klinik muss.

    Als auch Gertis Tante dem Putzwahn erliegt, ist es Zeit für die Kinder einzugreifen.

    Rektor Glauser kann es gar nicht abwarten die spannende Geschichte zu hören und weil sie immer besonders spannend wird, wenn die Pause zu Ende geht, wird die Pause immer wieder verlängert. Um die Kinder bei Laune zu halten, bietet er ihnen etwas zu essen an. So vergehen 15 große Pausen mit der haarsträubenden Geschichte der Kinder.

    Zum Ende ist man davon überzeugt, dass Herr Glauser sich einen besonders großen Bären hat aufbinden lassen, aber dann kommt noch eine tolle Pointe…. mehr will ich da nicht verraten.

    206 Seiten mit einer derart faszinierenden und spannenden, aber auch lustigen Geschichte, da möchte man das Buch nicht aus der Hand legen. Die Kapitel sind nicht sehr lang und werden hin und wieder von passenden Zeichnungen unterbrochen. Trotzdem muss der Erstleser schon etwas versiert sein, wenn er das Buch alleine lesen möchte. Sonst ist Vorlesen immer eine Lösung, ich könnte es mir auch gut als Lesestoff für eine Klasse vorstellen. Da gibt es sicher viel über Lüge und Wahrheit zu diskutieren.

    Dagmar Mägdefrau

  • Viele Grüße, Deine Giraffe

    Viele Grüße, Deine Giraffe

    Megumi Iwasa

    Jörg Mühle

    Moritz-Verlag

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

     Was tut man, wenn einem langweilig ist? Als die Giraffe sieht, dass der gelangweilte Pelikan , einen Briefträgerservice anbietet, schreibt sie einen Brief. Sie schreibt: „An dich auf der anderen Seite vom Horizont, ich heiße Giraffe und wohne in Afrika. Ich bin berühmt für meinen langen Hals. Bitte berichte mir von dir. Deine Giraffe“ Wir müssen schon einige Seiten lesen, bis wir den Inhalt des Briefes erfahren. Denn der Brief landet über die Robbenpost bei einem Pinguin. Der soll den Brief sofort beantworten. Und das fällt im gar nicht so leicht. Denn, was ist ein Hals? Auch sein Lehrer, der weise Wal, kann da nicht helfen. So gehen die Briefe eine Zeit hin und her. Die Giraffe lässt sich den Pinguin genau beschreiben und beschließt sich als Pinguin verkleidet auf den Weg zum Kap der Wale zu machen.

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    Eine ganz liebevoll erzähle Geschichte über eine schöne Brieffreundschaft und den Sieg über die Langeweile. Brieffreunde, die hatten wir in meiner Kindheit. Ich schrieb einem Mädchen aus Neuseeland. Ich weiß nicht, ob es so etwas heute noch gibt? Das dünne Luftpostpapier ist wohl nicht mehr im Angebot.

    Schöne Bilder, die mich ein wenig an Mordillo erinnern, teilweise herrlich komisch und ein Text aus dem Japanischen, der ein wenig blumiger, ein wenig höflicher eben japanischer ist.

    Ein Buch mit Poesie für Leseanfänger und zum Vorlesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Löwenfreunde leben länger

    Löwenfreunde leben länger

    Martin Baltscheit

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    „Hallo, du süße, kleine Zuckerpuppe!“ was wird das denn für eine furchtbare „Onkelanmache“? War mein erster Gedanke. Aber nein, der Löwe hat ein Haustier und zwar eine fette Raupe. Er verwöhnt und füttert sie, bringt ihr Kunststücke bei und singt ihr ein Nachtlied. Aber die Raupe war am nächsten Morgen tot. Ein Vogel namens Sekretär hilft dem Löwen herauszufinden, wer schuld am Tod der Raupe ist. Es gibt Befragungen und Vermutungen und am Ende weißt vieles auf die Löwin hin. Die rettet den beiden Ermittlern aber kurzer Hand das Leben und scheidet deshalb als Täterin aus. Als auf der letzten Seite ein Schmetterling geflogen kommt, ahnen wir die Lösung. Aber erst im Anhang erfahren wir, dass die verbrannt wirkende Puppe schon einen leere Hülle war.

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    Wieder einmal hat Martin Baltscheit es geschafft uns und unsere Kinder mit dem Thema Tod in Berührung zu bringen und uns mit Sätzen wie „Denn auch das ist der Tod: Eine Erinnerung an die Schönheit des Lebens“ zu trösten.

    Ein kurzes Buch mit vielen Bildern, aber aufgrund des Themas sollten die Kinder eine Gesprächsmöglichkeit haben und nicht mit der Lektüre alleine gelassen werden.

    Dagmar Mägdefrau

  • rotkäppchen fliegt rakete

    rotkäppchen fliegt rakete

    Arne Rautenberg

    Jens Rassmus

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Neue Gedichte für Kinder ist der Untertitel. Hier eine kleine Kostprobe:

    nashorn-gedicht

    auf dem nashorn vorn
    sitz das nashornhorn
    auf dem nashornpo
    sitz ein bonobo

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    Alles ohne Großschreibung und auch ohne Punkt und Komma. Sicher die Freiheit des Dichters. Ich weiß nicht ob das für die Rechtschreibung förderlich ist. Beim Vorlesen stutze ich manchmal. Aber das tut dem Gedicht keinen Abbruch. Ich hatte meinen Spaß beim mir laut vorlesen (ich finde Gedichte wirken nur laut). Sicher werden wir in unserm Lesezelt oder auf der Decke viel Freude haben, wenn „rotkäppchen rakete fliegt“.

    Dagmar Mägdefrau

  • Maxima und ich

    Maxima und ich

    Hanns Jansen

    Leonard Erlbruch

    Peter Hammer Verlang

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Ich, das ist David, ein afrikanisches Findelkind, dass seine weißen Eltern mit nach Deutschland gebracht haben und der sich in der 2. Klasse gar nicht wohlfühlt. Da lernt er in der Nachmittagsbetreuung die jüngere Maxima kennen und die beide verlieben sich ineinander.

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    Sie verbringen ihre Zeit zusammen und bestehen ein Abenteuer gegen große Jungen, die David beleidigen. Doch dann findet Maxima eine neue Freundin und David kann vor Liebeskummer kaum noch denken. Da stellt sich heraus, dass Karla ihn doch mag und mit ihm eine Bande gründen will. Natürlich darf Maxima am Ende doch mitmachen, denn auch sie merkt, dass sie nicht besonders nett mit David umgegangen ist.

    Die Gefühle des Jungen werden genau beschrieben, auch, dass er eigentlich mutig sein möchte und sich für seine Feigheit schämt und deshalb nicht mehr mit Maxima unbeschwert spielen kann. Das zum Aufnahmeritual der Band gehört, dass jeder sich ein Geheimnis erzählen muss, zeigt, dass auch die anderen Kinder viele Probleme haben.

    Kurze Kapitel, mit vielen Aspekten, unterschiedliche Gefühlen und kleine Zeichnungen, die die Handlung untermalen, dieses Buch hat alles, was ein Buch für Erstleser braucht. Ich glaube, die Kinder werden sich in vielen Situationen wiederfinden und vielleicht auch manches besser verstehen können. Schön ist, dass ein Junge, der nicht immer der Held ist, aber doch geliebt wird, die Hauptfigur ist. Eine empfehlenswerte Lektüre zum Vor- und Selber-Lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Everest

    Everest

    Sangma Francis

    Lisk Feng

    Übersetzt von Harald Stadler

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Es beginnt mit der Entstehung des Himalayas und es wird erklärt, wie man Berge vermisst. Das Leben am Fuß des Berges stellt uns neu entdeckte Tiere vor, wie den blau leuchtenden Zwerg-Schlangenkopffisch, der sein Luft von der Wasseroberfläche saugt. Es werden die Religionen vorgestellt, die den Berg als heilige Stätte verehren. Die Sherpas, die zu der Besteigung des Berges großes beigetragen haben, lernen wir kennen. Tiere im Hochgebirge werden vorgestellt, da fand ich den Himalaya-Pfeifhasen ganz interessant, einen Hasen ohne Schwanz, der die Kälte liebt.

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    Natürlich ist auch hier der Klimawandel ein Thema. Yaks sind besondere Tiere, die nur hier leben. Dazwischen finden wir Geschichten aus der Mythologie, die spannend zu lesen sind.
    Dann kommen wir zu dem Bergsteigern und ihrer Technik und Ausrüstung. Routen, Jahreszahlen und Namen finden wir hier. Wusstet ihr, dass Nylon und Daunenjacken für den  Everest erfunden wurden? Die Bergsteiger, die den Berg immer wieder erobern hinterlassen auch Müll und eine Gruppe namens „Eco Everest“ stellt extra Teams zusammen, die diesen Müll beseitigen.
    Auf der letzten Doppelseite ist ein Glossar, dass einige Worte erklärt. So bezeichnet „Gipfel“  den höchsten Punk eines Berges.

    Das Buch ist etwas größer als Din A 4 und auf dem Cover sehen wir den großen Berg auf dunklem Grund umgeben von aufgesetzten roten und blauen Sternen, der Titel ist vertieft eingestanzt. Sehr hochwertig und ansprechend gestaltet. Ich persönlich tue mich etwas schwer mit dem matten Papier, aber das wird in letzter Zeit häufig genutzt, ich vermute, dass es umweltfreundlicher hergestellt wird.

    Inhaltlich ein sehr gelungenes Sachbuch über ein faszinierendes Thema. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Der große schwarze Vogel

    Der große schwarze Vogel

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Oktober 2018

    Kranichsteiner Jugendliteratur Stipendium 2019 (Deutscher Literaturfonds und Arbeitskreis für Jugendliteratur)

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2019

    Das dritte Buch von Stefanie Höfler, das sie selbst als Lieblingsbuch getitelt hat, ist einfach besonders. Ma ist groß und schrill und bunt, sie hat lange rote Haare, einen roten großen Mund und sie hat Launen. Sie wird schnell wütend, wechselt aber schnell und ist dann sehr liebevoll. Sie arbeitet im Theater an der Kulisse und liebe die Natur, den Wald und die Bäume. Sie hat einen sehr großen Mann, eine Schwester Gerda und zwei Söhne. Karl genannt Krümel ist sechs und noch im Kindergarten und den vierzehnjährigen Ben. Und Ma stirbt nachts im Ehebett mit 45 Jahren.

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    Die Geschichte wird aus Bens Sicht berichtet, einmal  von der Woche nach Mas Tod und dazwischen sind kurze Kapitel in kursiv gedruckt, die von der Zeit davor und von der  Zeit bis zu einem Jahr nach dem Tod  berichtet. 
    Die Kinder gehen zunächst zu Tante Gerda, weil der Vater lethargisch in der Wohnung sitzt. Er bewahrt zunächst, was seine Frau zurück gelassen hat. Die zerknüllte Zeitung, ihre Musik. Karl baut ein Mausoleum für seine Mutter und hat die Idee den Sarg bunt anzumalen. Ben, der Beobachter, der immer nur reagiert, zeigt die Liebe zu seinem Bruder in wunderbar zärtlicher Weise. 
    Er lernt die „Eiskönigin“ Lina, die Expertin für Tod und Trauer kennen. Eine neue Mitschülerin, die einen Bruder hat, der im Koma liegt. Sein großer, kräftiger Freund Janus ist verlässlich, aber die beiden reiben sich doch immer wieder aneinander.

    Es ist so viel Gefühl in dem Buch, so viel Liebe, besonders zur Natur, die eine große Rolle spielt. Ma, von der wir so viel erfahren, ist eine tolle Mutter gewesen, obwohl sie rumgewütet hat, obwohl sie manchmal die Pest war. Ein Mensch mit Fehlern, der aber ganz viel Liebe bei ihrer Familie zurück gelassen hat. Deshalb können wir uns alle nur einen so tollen großen Bruder wie Ben wünschen. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Pssst

    Pssst

    Annette Herzog

    Katrin Clante

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017 in der Sparte Kinderbuch,

    Ausgezeichnet mit dem LUCHS des Monats Januar 2017 von DIE ZEIT und Radio Bremen

    Die besten 7 Bücher für junge Leser – Bestenliste September 2016 Deutschlandfunk und Kröte des Monats Dezember 2016 STUBE

    Die Form der Präsentation findet sich jetzt immer häufiger in Büchern für diese Altersklasse. Da paaren sich Comic und Tagebuch mit Informationen.
    Eigentlich ist es ein Buch über die Pubertät eines Mädchen. Sie macht sich, wie in diesem Alter normal über alles Gedanken. Was war vor ihrer Geburt, was kommt nach dem Tod, aber auch was ziehe ich an oder sind die Medien zu dominant in unserem Alltag?

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    Es geht um alles oder nichts, um kluge und blöde Gedanken. Nicht geliebt werden und sich anpassen. Da werden Glühwürmchen und Hasenluftballons beerdigt, die Oma mit den roten Fingernägeln besucht und ein Leben zwischen Stadt und Land geführt, da die Eltern neue Partner mit Kindern haben.
    Es kommt einfach fast alles vor, was einem Mädchen in diesem Alter in unserer Zeit passieren kann. Ich glaube so ein Buch hätte mir in dem Alter gefallen. Man ist ja auch überzeugt, dass man mit diesem Schicksal alleine auf der Welt ist.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Nordseedetektive – Der versunkene Piratenschatz (Band 5)

    Die Nordseedetektive – Der versunkene Piratenschatz (Band 5)

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Hier liegt jetzt der fünfte Band dieser Reihe vor mir und ich hatte viel Freude beim Lesen. Als Ostfriesen-Krimi-Fan bin ich natürlich nicht ganz neutral, aber es machte mir einfach ungeheuren Spaß, den Maurer Peter Grendel und den Journalist Holger Bloem hier wiederzutreffen.

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    Das Buch ist wieder sehr liebevoll gestaltet, tolle manchmal ganzseitige Bilder, aber auch kleine Bilder zu Beginn der Kapitel und die obligatorischen Muscheln an den Seitenzahlen. An Ende wieder die Karte auf der uns gezeigt wird, wo Ostfriedland liegt.
    Um es vorwegzunehmen, man kann auch einiges über Wangeooge und die Nordsee lernen, ohne, dass es auffällt.

    Aber zur Geschichte, die beiden Kinder Lukas und Emma finden nach einer Sturmnacht eine alte Flasche und dann taucht noch ein Wrack in der Nordsee auf. Natürlich denkt man da sofort an einen Piratenschatz und die beiden wollen herausbekommen, wo er wohl versteckt sein kann.

    Aber durch das Unwetter konnten Lang und Finger, die beiden Schmalspurgangster, auch aus dem Gefängnis entkommen. Natürlich stellen sie sich wieder total blöde an, das bringt eine große Heiterkeit mit sich. Naja, wie sich der Fall letztlich auflöst möchte ich nicht verraten, aber es geht, wie immer, für die Kinder gut aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Brüllbande

    Die Brüllbande

    Jörg Isermeyer

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Bastians Traum ist es, als Captain eines Raumschiffes durch die Galaxien zu fliegen. Deshalb möchte er sich zunächst das Raumschiff, das im Schaufenster steht, kaufen. Leider kann er sich das von seinem Taschengeld nicht leisten.
    Nach einigen (Fehl)-versuchen bringt ihn ein Musiker in der Fußgängerzone auf die Idee, eine Band zu gründen. Leider kann keines der Bandmitglieder ein Instrument spielen und auf ein Repertoire können sich die Vier auch nicht einigen.

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    Gut, dass David, der Student, der in der Fußgängerzone Musik macht, den Nachwuchsmusikern hilft.

    Die ersten Kapitel zeigen dem Leser eine nette, fröhliche Familie. Außer den Eltern gibt es noch die kleine Schwester Sophie. Die Mutter ist Ernährungsberaterin und nervt mit den gesunden Speisen. Der Vater macht was mit Windparks und als er einen Auftrag nicht abschließen kann, taucht eine besiegt geglaubte Krankheit wieder auf. Der Vater ist depressiv.

    Das Buch zeigt sehr schön, wie alle in der Familie in das Dunkel geraten, das diese Krankheit umgibt. Zeigt sowohl Verzweiflung als auch Wut.

    Ich finde, der Autor hat es sehr gut geschafft, auf der einen Seite die Brüllband mit all ihrem Spaß zu beschreiben und auf der anderen Seite die Qual der Familie mit der zunächst nicht benannten Krankheit.

    Zum Ende gibt es einen tollen Erfolg für die Band, aber auch Hoffnung und Hilfe für die betroffene Familie.

    Schade, dass man auf dem Cover keine Information über das Thema „Depression“ findet. Denn ein 8-jähriger Leser sollte dieses Buch nicht ohne Erklärung oder Hilfe lesen.  Ich denke aber,  dass man auf diese Art gut  den Einstieg zu diesem Thema findet, denn psychische Erkrankungen sind leider heute Teil unseres Lebens. Wie das Buch zeigt, sollte man da Kinder nicht außen vor lassen, weil sie sich ja auch Sorgen machen, wenn der Vater sich so verändert.

    Dagmar Mägdefrau