• Du schaffst das!

    Du schaffst das!

    Zapf

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 0 bis 99 Jahre

    Ein herrlich positives Buch mit wunderschönen Bildern.
    Der Titel sagt schon alles. Ein Stachelschwein mit riesigen Augen und einer grünen Badehose findet das Leben schön, aber das dicke Walross mit dem Streifenpullover isst Maiskolben. Trotz vieler Versuche kann das Stachelschwein sein Ziel, den Maiskolben zu ernten, nicht erreichen.

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    Die Bilder dazu sind einfach köstlich. Er muss feststellen, alleine schafft er es nicht. Aber er ist nicht alleine….er hat wunderbare Freunde, die ihm helfen.

    Ein wundervolles Buch über Freundschaft, dass sicher mehr etwas für Erwachsene ist. Vielleicht ein Geschenk für einen lieben Freund?

    Dagmar Mägdefrau

  • Löwenväter singen nicht

    Löwenväter singen nicht

    Martin Baltscheit

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Wieder einmal muss der Löwe, weil seine Löwin nicht da ist, allein seinen Mann bzw. Vater stehen. Denn er muss sich um 3 Affenkinder kümmern. Wir wissen ja bereits, dass er nicht gut lesen kann und deshalb erzählt er eine oder zwei oder drei Gutenachtgeschichten.

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    Aber die Affenkinder wollen noch ein Gutenachtlied und damit ist der Löwe überfordert. Natürlich bieten die anderen Tiere wie immer ihre Hilfe an, aber erst als der Löse sich an seinen Vater erinnert, können alle gut schlafen.

    Ein fantastisches Buch von Martin Baltscheit, das sicher wieder gerne vorgelesen und selbst gelesen wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das große Nöstlinger Lesebuch

    Das große Nöstlinger Lesebuch

    Christine Nöstlinger

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Dieses Buch ist eine Schatzkiste: prall gefüllt mit über 30 kurzen und längeren Geschichten für Grundschulkinder!
    Wir finden hier liebevolle realistische so wie phantastische Geschichten mit Themen, die im Leben von Kindern eine große Bedeutung haben: z.B. Freundschaft, Ängste, Wut, Familien- und Geschwister-Beziehungen, Schule.

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    Entsprechende Titel lassen dies bereits ahnen und bauen Spannung auf:
    „Über das Glück im Handel“, „Der schwarze Mann und der große Hund“, „Anna und die Wut“, „Eine mächtige Liebe“, „Mein Großvater“, „Zentimetersorgen“

    Auch durch die ausgezeichneten Bilder im Verlauf der 285 Seiten von namhaften Kinderbuch-Illustrator/innen* werden Kinder neugierig auf den Inhalt und wecken sogar Lust, die ein oder andere Geschichte selbst zu lesen! Hier finden wir z.B. Jutta Bauer, Klaus Ensikat, Janosch, F.K. Waechter und v.m.
    Da Christine Nöstlinger 1936 in Wien geboren ist, finden sich in ihren Texten hin und wieder entsprechende Wörter aus ihrer Heimat wie z. B. Kipferl, Schilling,Bub, Häferl …, die sich für Kinder jedoch leicht erklären lassen.

    Ideal auch als Geschenk!

    Annette Heine

  • Nur ein Tag

    Nur ein Tag

    Martin Baltscheit

    Wiebke Rauers

    Dressler

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Das Wildschwein findet es einfach nur traurig, dass die süße Eintagsfliege nur einen Tag lesen wird, deshalb möchte er sie gar nicht erst kennen und vielleicht lieben lernen. Aber als er und der Fuchs am See sitzen schlüpft wieder ein solches Exemplar. Die beiden Freunde sind sich einige, dass sie der Fliege, die sich für eine Maifliege hält, nicht die Wahrheit sagen wollen.

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    Deshalb erzählen sie ihr, dass der Fuchs nur diesen einen Tag zu leben hat.
    Die Fliege versucht nun dem Fuchs das kurze Leben so schön wie möglich zu gestalten, alles soll er erleben: Schule, Hochzeit und Geburt. Doch als dann sein Geburtstag gefeiert wird, kommt es doch heraus, dass nicht der Fuchs, sondern die Fliege den Tag nicht überleben wird.
    Zunächst ist die Fliege enttäuscht und traurig, sie kommt aber zurück und bittet die Freunde auf ihr Ei, das sie wieder in den Teich gelegt hat, aufzupassen. So werden die zwei in drei Jahren wieder einen ähnlichen Tag erleben.

    Trotz des traurigen Themas ist es ein lustiges, teilweise albernes Buch, das doch viele philosophische Ansätze in sich trägt.

    Auch der Film, der im Sommer 2017 erschien, ist zu Anfang etwas skurril und albern, aber im ganzen fand ich ihn sehr schön und ganz anders als die Kinderfilme, die sonst so auf dem Markt sind.

    Wer also nicht lesen möchte, sollte den Film nicht verpassen.

    Dagmar Mägdefrau  

  • Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

    Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist

    Ross Welfort

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Ich kann Esther nur zu gut verstehen. Auch ich hatte schon früh eine ziemlich schlimme Akne und ich hätte alles getan um sie loszuwerden. Dabei hat mich niemand „Pizzafresse“ genannt und ich hatte auch keine verstorbene Mutter und einen verschwundenen Vater.
    Esther lebt bei ihrer Granny und hat dann noch die hundertjährige Uroma im Altersheim. So kommt es, dass sie sich notgedrungen mit dem arroganten, dicklichen Boyd, der aus London in das kleine Seeörtchen gezogen ist, abgeben muss. 

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    Nachdem Esther einen chinesischen Trank, den sie aus dem Internet bestellt hat und die Sonnenbank benutzt, passiert das Unmögliche, sie wird unsichtbar. Boyd kommt hinter dieses Geheimnis und um ihm zu helfen startet Esther bewusst einen zweiten Versuch. Leider macht Wasser auf der Haut Esther sichtbar und so kommt es, dass die bösen Zwillinge  sie erpressen können. Es kommt leider meist noch etwas schlimmer, als man als Leser befürchtet. Esthers Verkleidung verrutsch, es regnet und man kann ihre Fußabdrücke sehen. Es gibt eine ganze Menge Probleme und dann ist da noch die Frage, wo ist Granny, wenn sie behauptet in der Kirche zu sein und wer ist der Mann, der Esther jetzt öfter begegnet?
    Trotz der absurden Unsichtbarkeit spielt das Buch ganz im normalen Alltag einer fast 13 jährigen Engländerin. Das ist es, was mich an dem Buch so fasziniert, man kann sich sehr gut in Esther hineinversetzen und leidet mit ihr. Aber der Schluss, der zeigt, dass Freundschaft eines der wichtigsten Dinge im Leben ist und so findet Esther „alle ist richtig, alles ist perfekt“.

    Das gelbe Buch mit dem Leuchtturm und der unsichtbaren Esther fällt schon sehr auf, der Buchschnitt ist blau eingefärbt und da denkt man fälschlicher weise an Schweden. Dabei ist das Buch voll und ganz britisch.

    Dagmar Mägdefrau

  • Krakonos

    Krakonos

    Wieland Freund

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018

    Leipziger Lesekompass 2018

    Hier prallen zwei Welten aufeinander. Da ist die IT-Firma, wo die Kinder der ständig arbeitenden Angestellten in Waben in einem Internat leben und eine technisch versierte Ausbildung bekommen.

    Und dann gibt es die Figur, die wir als Rübezahl aus der Sage kennen. Ein Innerirdischer, einer, der viele Gestalten annehmen kann. Emma eine Mythobiologin beobachtet die Signale des Senders, der Krakonos vor mehr als 50 Jahren eingesetzt wurde. Es gibt keine Bewegung, er sitzt immer noch im Riesengebirge.

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    Der zehnjährige Levi passt mit seine Vorlieben nicht in die technische Umgebung in der er aufwächst, er will Tiere beobachten und ist begeistert, selbst  wenn es sich um Ungeziefer oder Ratten handelt. Sein Bruder Nik schleicht sich manchmal nachts mit ihm aus dem Gebäude. 
    Da geschieht das Unglaubliche, Krakonos entfernt sich als Rabe aus seinem Versteck in der Erde. Als er sieht, dass seine Gnome nicht mehr da sind, macht er sich auf in eine Welt, die ihm fremd ist. Er wird von einem besonderen SEK-Team gejagt, weil es nicht bekannt werden darf, dass es diese mythischen Figuren wirklich gibt.
    Bald darauf taucht Krakonos in Gestalt des Forschers Horak in Berlin auf. Levi ist fasziniert von diesem Wesen, das vorher ein Rabe war und will ihm helfen.
    Die beiden Brüder flüchten mit dem Gestaltenwandler und es geht sehr spannend weiter.

    Es hat etwas gedauert, bis sich mir die Situation erschloss. Aber dann konnte ich das Buch kaum wieder aus der Hand legen. Ich fand die Geschichte sehr stimmig und konnte mich gut in die Gefühle des Jungen Levi einfühlen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Sprache, Schrift und Medien – Leselauscher-Wissen

    Sprache, Schrift und Medien – Leselauscher-Wissen

    Janina Haselbach

    BVK LESEwelten

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Hier geht es um die vielen Sprachen, die wir auf dieser Welt sprechen, wie sich die Schrift entwickelt hat, aber auch um die neue Technik, die auch von der Sprache abhängt. Die Gebärdensprache wird erklärt und die Blindenschrift kann man sogar im Anhang selbst ausprobieren. Wie funktionieren Geheimschriften?

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    Mit Hilfe einer Cäsar-Scheibe kann man es selbst testen. Auch das Morsealphabeth hat lange Zeit Kontinente verbunden, das Telefon war der nächste Schritt und natürlich darf das Internet mit seinen Messengerdiensten nicht fehlen.
    Ava führt uns durch all diese Themen und macht sie sehr einfach verständlich. Dazu liegt vorne im Buch eine CD mit deren Hilfe man sich das Buch auch anhören kann. Wie ich finde, eine gelungene Kombination, das die Leselauscher auszeichnet. Obwohl das Thema sicher nicht die Nummer eins auf der Wunschliste der kindlichen Leser sein wird, kann das Buch begeistern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Volle Kraft voraus – Jungs gegen Medels

    Volle Kraft voraus – Jungs gegen Medels

    Kai Lüftner

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Dieser zweite Band hat mir sehr viel besser gefallen als der erste. Hier gefällt mir die Struktur der Geschichte sehr gut, alles hat für mich eine sinnvolle Handlung.

    Eine Woche nach dem Durcheinander der letzten Geschichte, sind nur einige Junges der Michpiratenbande auf Ping-Pong. Diese werden von der Medels-Bande, die sich um das S für Swanni ergänzt hat, erpresst.

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    Die Jungen sind in sehr kompromittierenden Situationen geknipst worden und für die Fotos haben die Medels einen Forderungskatalog erstellt. Sie wollen „Rache für rosa“, weil die Jungen die Bude der Mädels rosa gestrichen haben.
    Leider mischen sich dann noch die großen Jungen ein und rauben den Mädchen das Beweismaterial. Sie wollen jetzt 500 € und ein Floß. Alles fügt sich doch noch zum Guten und etwas Liebe schmuggelt sich auch noch ein.

    Das Buch ist wieder sehr schön gestaltet, Verzierungen, kleine Bilder und natürlich Matzs Einträge ins „TagebuchFreibeuter-Handbuch“ mit dem kleinen schrägen Gedanken am Ende.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hörst du wie die Bäume sprechen?

    Hörst du wie die Bäume sprechen?

    Peter Wohlleben

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Peter Wohlleben ist ja zur Zeit in aller Munde und man sieht ihn regelmäßig im Fernsehen. Der Spiegel handelt ihn als Bestsellerautor.
    Jetzt lese ich hier in seinem Buch für Kinder ab 6 Jahre und ich bin begeistert in welch nettem Plauderton er die kleinen Leser anspricht. Die Formulierungen sind kindgerecht und die Vergleiche gut nachvollziehbar.
    „Beim Atmen verlieren die Bäume nämlich Wasser, genau wie du. Das kannst du bei dir gut sehen, wenn du gegen eine Scheibe hauchst.“

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    Auf einer Doppelseite wird immer ein Thema behandelt. Dazu gibt es Bilder, kleine Quizkacheln (mit Auflösung), Wald-Infos, Anleitungen zur Experimenten (Probier’s aus!) und die Rubrik „Schau mal“, eine Aufforderung sich selbst im Wald umzusehen.
    „Gibt es im Wald Internet?“ Diese Frage wird ganz klar mit ja beantwortet. Pilze geben die Informationen an andere Bäume weiter, die fällige Gebühr zahlen die Bäume indem sie die Pilze mit Zucker versorgen.

    Es gibt 12 große Kapitel „Wie ein Baum funktioniert“ oder „Auch im Wald sind nicht alle Gesund“, die jeweils in vier Fragen unterteilt sind. 

    Ein Buch mit viel Wissen, das aber durch die alltägliche Sprache so einfach erklärt wird. Ich habe viel gelernt und es hat einfach Spaß gemacht. Ich werde demnächst anders durch den Wald laufen. Und diese Freude kann man mit diesem Buch an die Kinder weitergeben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Dinosaurier – Die Welt der Urzeitriesen von A bis Z

    Dinosaurier – Die Welt der Urzeitriesen von A bis Z

    Herausgeber Dr. Matthew G. Baron

    Illustration Dieter Braun

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    300 Arten auf 180 Seiten, ich wusste nicht, dass es so viele Dinosaurier gab. Alphabetisch geordnet finden sich hier der Achelousaurus, der Giraffatitan und der Utahraptor. Namen, die ich noch nie gehört habe.

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    Manchmal gibt es nur angaben zu Länge, Nahrung, wann und wo er gelebt hat. Bei einigen gibt es kurze Texte zu den Urtieren. 
    Mir gefallen die eckigen Bilder nicht so gut, sie übermitteln aber durchaus eine Vorstellung, wie die Tiere ausgesehen haben.

    Dieses Buch ist für Dinofans ein Muss.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tanz der Tiefseequalle

    Tanz der Tiefseequalle

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Monatsluchs März 2017

    Niko und Sera gehen in eine Klasse – soweit ihre Gemeinsamkeiten. Denn Sera gilt als schön und beliebt, Niko hingegen wird wegen seines Übergewichts gemobbt, doch er wehrt sich nie und scheint total gelassen zu bleiben. Vor allem Marko, der Star der Klasse, hält selten einen Spruch zurück. Allerdings gehen auf Klassenfahrt auch seine Annäherungsversuche bei Sera zu weit und ausgerechnet Niko kommt ihr zur Hilfe. Von da an gerät auch sie in das Visier der Klasse und erfährt, was Niko seit langem durchmacht. Sera beschäftigt sich nun viel mit Niko, dabei merkt sie, wie lustig, fantasievoll und wortgewandt dieser Junge ist, mit dem sie sonst nie geredet hätte.

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    Abwechselnd erzählen die gegensätzlichen Protagonisten in der Ich-Form, sodass die Lesenden in den Kopf von beiden gucken können. Diese Innensicht ist der Autorin feinfühlig und plausibel gelungen, schnell wird deutlich welche Auswirkungen das Verhalten der anderen Schüler*innen hat. Leider ist das Mobbing ebenfalls sehr realitätsnah dargestellt: Die Sprüche, die Kritzeleien an der Tafel, die Zuspitzung auf Klassenausflügen und die Lehrerin, die nicht viel dagegen macht.

    Obwohl es viel um die Beziehung der beiden geht, spielt die Frage nach einer Liebesgeschichte keine

    allzu wichtige Rolle. Vielmehr geht es darum, was die beiden voneinander lernen können, was gerade

    für ein Jugendbuch mit ernstem Thema eine schöne Botschaft enthält. Denn nicht immer ist das Verliebt-sein und die romantische Beziehung die Antwort oder das Happy End. So wird es nicht zu einer Klischee-behafteten “Die Schöne und das Biest”-Geschichte, denn es geht um wesentlich mehr, um Freundschaft, Mobbing, Bodyshaming, Mut und den Umgang mit Problemen.

    Raphaela Brosseron 


    Sera, ein hübsches Mädchen mit ägyptischen Wurzeln, ist beliebt in der Klasse und Marko, der Star bei den Jungs, möchte mit ihr zusammen sein.
    Niko, ein fetter, hellhäutiger Junge, der bei seiner Oma wohnt, weil die getrennten Eltern ihn nicht mehr wollten, ist das beliebteste Mobbingopfer der Klasse.

    Die kurzen Kapitel des Buches werden abwechseln und fortlaufend aus der Sicht dieser beiden Personen erzählt.

    Auf der Klassenfahrt beobachtet Niko, dass Sera von Marko bedrängt wird und schreitet ein.
    Später fordert Niko Sera zum Tanzen auf, zum Tanz der Tiefseequalle. Damit wechselt Sera die Seiten. Alle wenden sich von ihr ab und sie brennt mit Niko durch.

    So kommt es, dass die beiden sich näher kennenlernen. Bald bemerkt Sera, dass Niko wunderschöne flaschengrüne Augen hat. Sie, die immer nur kurze Sätze spricht, freut sich über die poetischen Sätze von Niko. Überhaupt mutet Niko etwas altmodisch an, er ist sehr höflich, flucht nicht und handelt überlegt. Sera merkt, dass ihr Freundschaft zu Melinda sehr oberflächlich war und stellt fest, dass Niko mit Little, einem hyperaktiven Jungen, einen richtigen Freund hat.

    Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen, vielleicht weil meine Waage auch weit über Idealgewicht steht. Das Buch ist trotz des „schweren“ Themas leicht zu lesen und humorvoll geschrieben.

    Dagmar Mägdefrau


    Ein wunderbares Buch zu einem absolut nicht solchem Thema: Mobbing! Die beiden Hauptakteure des Buches könnten unterschiedlicher nicht sein: Das wunderschöne Mädchen Sera, streng erzogen, von den Mitschülerinnen bewundert und von den Jungen begehrt – und ihr Mitschüler, der pralle, fette Niko, von allen in der Klasse nur der „Dicke“ genannt, der sein Äußeres jedoch selbst auch kritisch, aber locker sieht: „wie ein Michelin-Männchen“. Niko muss häufig mit schlimmsten Gemeinheiten rechnen wie z.B. sein Rucksack hoch im Baum hängend; nach dem Sportunterricht seine Kleidung versteckt während er unter Dusche steht … und alle amüsieren sich köstlich! Sera muss im Verlauf der Geschichte erkennen, dass ihre Freundschaft zu Melinda keine echte ist. Im Gegensatz dazu hat Niko zwei wunderbare Freunde, Little und Osman, der besonders viel Verständnis für ihn hat „…er muss es ja wissen, er ist ja schon 15 Jahre länger dick!“ Osman besitzt eine Autowerkstatt und ein Faible für Erfindungen, womit er Niko angesteckt hat. Dies wird  unter anderem auch immer wieder durch den kreativen Umgang mit Sprache deutlich, der die LeserInnen zum Teil staunen, aber auch belustigen wird. Eigene Wortschöpfungen von Niko können so auch sehr ernsten Situationen den Schrecken nehmen, wie -z.B.:Überfallgrapschattacke, Notfallabhauplan, Multifunktionsabenteuerhandtäschchen -LeserInnen werden mit Sicherheit ebenso wie Sera Mitleid für Menschen entwickeln, die nicht der Norm entsprechen und mit Niko nachempfinden: „dieses mieses Gefühl macht sich in meinem Inneren breit wie ein großer Klecks Tinte auf einem nassen Papier!“ (S.65) Dadurch, dass die beiden Haupt-Personen wechselweise aus ihrer Perspektive erzählen, was durch den jeweils unterschiedlich gesetzten Text verdeutlicht wird, ist Identifikation umso mehr möglich. Ein ungewöhnlicher Abschluß – sowohl realistisch als auch imaginär – passend zum Titel, wird bei den LeserInnen ein warmes Gefühl erfüllt von großem Verständnis für das ungewöhnliche Paar hinterlassen.

    Annette Heine

  • SPY – Hightspeed London

    SPY – Hightspeed London

    Arno Strobel

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Das Cover hat schon eine tolle, dynamische Aufmachung und laut Verlag handelt es sich dabei um Spotlack und Prägung.
    Mir ist Arno Strobel als Thillerautor bekannt und ich war gespannt, wie er für Jugendliche schreibt. Der Beginn ist schon sehr rasant. Dominik von seinen Freunden Dommi  und von seinem Vater Nick genannt , sprintet einem Dieb hinterher. Er gelangt in einen Hinterhof und von dort mit Hilfe eines Hüpfspiels in eine unterirdische Schule des BND.

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    Da seine Mutter tot ist und sein Vater als Diplomat in der Welt unterwegs ist, ist Nick bei Pflegeeltern aufgewachsen. Jetzt erfährt er, dass sein Vater, der mit ihm immer  an seinem Geburtstag für eine Woche tolle, abenteuerliche Dinge unternimmt, Agent ist.
    Nick soll an der Schule drei Jahre ausgebildet werden, das ist der Wunsch des Vaters, der verschwunden ist. Nick hält zunächst alles für ein großes Spiel und erwartet seinen Vater jeden Moment als Gratulant. Er ist begeistert von dem Aufwand, der da betrieben wird ,um ihm einen spannenden Geburtstag zu bieten. 

    Aber es wird ihm schnell klar, dass er in der Wirklichkeit ist, obwohl alles völlig surreal scheint. Das eigentliche Abenteuer beginn nach den drei Jahren, die das Buch überspringt. Eine Zwischenprüfung gerät völlig aus dem Ruder, es gibt einen Toten und Nick macht sich auf nach London um seinen Vater zu suchen. Dort ist nichts mehr so wie es scheint und Nick hat Probleme Freund und Feind zu unterscheiden. Es gibt viele technische Finessen in diesem Buch, so trägt Nick eine Art Armband, ein Interface, das er Bruno nennt und das mich mit seinem neuartigen Emotion-Chip sehr an den alten „Kitt“ von David Hasselhoff erinnert.   Züge fahren über 1.000 km/h und die Schule liegt tief unter der Erde.

    Ich habe das Buch mit Spannung gelesen und bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, denn so ist  das Ende  angelegt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Krokodildieb

    Der Krokodildieb

    Taran Bjørnstad

    Illustration: Christoffer Grav

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017

    Odd, klein, pummelig und mit Brille, wünscht sich Superkräfte, aber es wäre schon schön, wenn man ihn beachten würde und wenn sich die Jungen der Klasse nicht immer über ihn lustig machen würden. So rufen sie ihn „Odd-Birnenkompott“. Als sie dann noch merken, dass Odd Nussi, sein Schmuse-Eichhörnchen, im Schulrucksack hat…
    Auf dem Nachhauseweg lauert der Hund Hektor, vor dem Odd Angst hat. Auch die Eltern hören ihm meist nicht zu und Kinne, seine Schwester, hat nur ihren Hamster und Pferde im Kopf.

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    Lediglich Mette, in die Odd ein wenig verliebt ist, ist freundlich zu ihm.

    Dann geht es mit der Klasse in den Zoo und Odd ist beeindruckt von Rolf, dem Tierpfleger. Schon sein Äußeres ist besonders. Er ist ein riesiger, tätowierter Glatzkopf mit Totenkopfring und weiß alles über seine Tiere. Er stellt den Kindern das kleine Krokodil Zack als seinen Freund vor und gerade der ängstliche Odd traut sich, ihn zu streicheln.
    Odd malt sich aus, was er für eine Position hätte, wenn Zack sein Freund wäre und er macht einen Plan, wie er ihn stehlen kann. Nachdem er das Krokodil zu Hause hat, stellt er fest, das es durchaus sehr hungrig und bissig ist.
    Als er den weinenden Rolf im Fernsehen sieht und er befürchtet, dass Zack den Hamster gefressen hat, beschließt er, das Krokodil zurückzubringen.

    Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, ein gefährliches Tier zum Freund zu haben, dass uns beschützt? Dieser Wunsch wird zwar für Odd Realität, er muss aber auch feststellen, dass so ein Tier auch für ihn gefährlich ist und er nicht richtig für das Tier sorgen kann. Obwohl niemand das Krokodil bei ihm sieht und ihm auch keiner seine Geschichte glaubt, wird Odd selbstbewusster durch diese Tat.

    Ich fand es ungewöhnlich, wie der kleine ängstliche Junge es schafft, das Krokodil zu stehlen. Im Buch finden wir einen genauen Plan des Zoos, den Odd gemalt hat, um sich zu orientieren.
    Auch sonst gibt es viele Bilder und Informationen über Tiere. Ich denke, dass das Buch besonders für Jungen spannend zu lesen ist.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich so du so – Alles super normal

    Ich so du so – Alles super normal

    Labor Ateliergemeinschaft

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Das etwas andere Buch. Es fängt schon damit an, dass es nicht ein oder zwei Autoren geschrieben und gezeichnet haben, sondern ein Gemeinschaft aus 9 Autor*innen. Diese Schreibweise habe ich in diesem Buch gelernt ist. Dabei handelt es sich um ein Gendersternchen, dass alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten meint.

    Im Buch finden wir Geschichten, Comics, Karikaturen, Fotos, Fragebögen für die Leser*innen und ausgefüllte Fragebögen.  Seiten mit Sprüchen, mit Aussagen oder mit vielen Worten, die man auf sich wirken lassen muss.

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    Zunächst taucht die Frage auf „Was ist normal?“ /“Bin ich normal?“. Dann geht es um die Geschlechterfrage. Ist rosa für Mädchen oder ist es das kleine rot und damit den kämpfenden Männern zugehörig? Dann geht es um Gefühle, besonders gut gefallen mir da die Märchen, würde Rapunzel sich die Haare abschneiden und in die Raumfahrt gehen? Es folgen Fragebögen, die Kinder auf der ganzen Welt ausgefüllt haben. Ich fand es spannend ihre Antworten zu lesen.  Es folgen körperliche Probleme, zu groß, zu dick, kurzsichtig oder das Leben mit Skoliose. Zum Ende gibt es noch einmal Fragebögen. Diesmal geht es um das Nicht-Normal-Sein.

    Ein total vielfältiges Buch, jeder wird sich in der einen oder anderen Geschichte wiederfinden. Vielleicht wird man aber auch die anderen besser verstehen können. Begreifen, warum sich andere so verhalten und sich nicht darüber lustig machen, um von sich abzulenken, sondern mal helfen und den anderen stärken.
    Deshalb gefällt mir die letzte Bildergeschichte „Mein Freund“ so gut. Eigentlich sind die beiden so verschieden und trotzdem stärken und unterstütze sie sich. Man weiß nicht, warum man ausgerechnet diesen Freund hat? Chemie? Zufall? Aber es tut so gut, dass man ihn hat.

    Ein Buch zum Blättern, zum weiter entwickeln und zum Nachdenken. Natürlich auch zum Lernen, siehe oben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tiere, die kein Schwein kennt

    Tiere, die kein Schwein kennt

    Martin Brown

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Den kleine Gürtelmull, den russische Desman, den Bänderlingsang oder den Ili-Pfeifhase lernen wir hier kennen. Einmal sehen wir ein gezeichnetes Bild des Tieres und erfahren in einem Kästchen, wo es wohnt, seine Größe, seinen Speiseplan, seinen Lebensraum, ob er bedroht es und ob es eine Besonderheit hat. Unter dem Namen finden wir noch etwas über das jeweilige Tier.

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    Unter der Hunter-Antilope steht „Die seltenste Antilope der Welt“ oder beim Schwarzfußiltis steht „Hübscher Prärieräuber in Gefahr“.  Dann gibt es noch einen Text, der recht populär geschrieben ist und auch die Gedanken des Autors beinhaltet. Auf den letzten Seiten gibt es noch ein Glossar, das uns einige Wort erklärt. „Toxisch: giftig“.

    Sicher ein Buch, dass nicht jeden direkt anspricht, obwohl der Titel sicher dafür sorgt, dass man es bemerkt. Aber für Liebhaber des Besonderen und Tierfreunde überhaupt statt es mit einem ganz exquisiten Wissen aus. Und sollte das Gespräch mal auf einen Kuba-Schlitzrüssler kommen, kann man mitreden. Ich finde es toll, dass Bär, Hase und Igel hier keine Rolle spielen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Prinzessinnengeschichten

    Prinzessinnengeschichten

    Michaele Hanauer

    Silke Voigt

    Loewe

    Leselöwen, Lesetiger

    Empfohlen für die 1. bis 2. Klasse – Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Pinkes Cover, Rosen im Einband, und doch sind die Prinzessinnen in diesem Buch selbstbewusste und handfeste kleine Mädchen. Da wird aus der Erbse unter der Matratze eine leckere Suppe gekocht.

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    In dem Buch werden vier Prinzessinnen vorgestellt, die Geschichte ist immer an ein Märchen angelehnt, aber dann doch im Heute angesiedelt. Jede Seite hat zwei Bilder mit kurzen in GROSSBUCHSTABEN geschriebenen Texten. Da kann eine Leseanfängerin sicher schon schnell Worte und Sätze eigenständig lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Joki und die Wölfe

    Joki und die Wölfe

    Grit Poppe

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Weil seine Mutter einen neuen Partner hat, zieht Joki auf einen Bauernhof. Seine Freundin Sanja hatte ihn auf Spuren eine Wolfes aufmerksam gemacht und im angrenzenden Wald findet Joki wieder Wolfsspuren. Dann wechselt die Perspektive und wir beobachten den Wolfsvater, der mit seiner Beute zu seiner hungrigen Familie zurückkehrt.

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    Die Wolfmutter wacht über vier Welpen, der kleinste wird von ihr Schwarzohr genannt. Er ist schmächtiger als die Geschwister und sucht häufiger ihre Nähe. Trotzdem verlieren sie den kleinen Wolf aus den Augen.
    Joki, der statt dem Stiefvater zu helfen, lieber mit dem Rad durch den Wald fährt, findet das Wölflein und nimmt ihn im Rucksack mit in sein Zimmer. Er ist der Gefahr, in die er sich und seine Familie begibt, erst später bewusst.
    Als die hungrigen Wölfe das Kalb töten, geht er in den Wald um den Wolf seiner Familie zurückzubringen.

    Die Kapitel der Geschichte handeln immer abwechseln von Joki und den Wölfen. Die Wölfe werden aber dabei nicht vermenschlicht, sondern einfach nur beobachtet. Es wird klar, warum der Wolf so handelt, nicht weil er böse ist, sondern meist vom Hunger getrieben. 

    Zwischen Joki und dem Wolfvater gibt es eine Art Übereinkunft, obwohl der Wolf ihn hätte angreifen können, geht er seiner Wege.

    Am Ende des Buches gibt es noch einige Sachhinweise u.a. dass man nicht wie Joki einfach einen Wolf mit nach Hause nehmen sollte. Er ist ein wildes Tier und verhält sich auch so.

    Gerade weil es in letzter Zeit viel über die Rückkehr der Wölfe, auch bei uns am Niederrhein, zu lesen gibt, ist dieses Buch sehr informativ.

    Dagmar Mägdefrau 

  • Die Vulkanos lassen’s krachen

    Die Vulkanos lassen’s krachen

    Franziska Gehm

    Franziska Harvey

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Kratos und Flambias sind dicke Freunde, obwohl sie aus ganz unterschiedlichen Familien stammen. Flambias Familie ernährt sich gesund und macht Sport. Kratos Familie isst am liebsten Brennnessel-Klopse, weil man danach so toll pupsen kann.

    Als Sniega, die Herrscherin der Gletschergiganten, das Vulkanland in eine Winterlandschaft verwandelt, müssen die Vulkanos schnell handeln.

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    Zunächst versuchen sie es mit ihrer Allroundwaffe, den Fürzen, die einiges auftauen können.
    Aber letztlich brauchen sie doch einen besonderen Plan und gemeinsam mit den Nebelwürmer gelingt es, die böse Sniega zu vertreiben.

    Da gibt es doch schon wieder ein Paralleluniversum, diesmal bevölkert von kleinen haarigen Wesen mit großen Füßen, spitzen Zähnen und Hörnern. Als Haustier halten sie sich einen kleinen Drachen und sie wohnen, natürlich, in einem Vulkan. Beide Familien bestehen aus besonderen Typen und Pups und Furz sind häufig gebrauchte Wörter.

    Viele Bilder, große Schrift lockt sicher Erstleser und knapp über 70 Seiten sind überschaubar. Ganz bestimmt machen die Angriffe der pupsenden Vulkanos besonderen Spaß.

    http://www.loewe-verlag.de/content-742-742/die_vulkanos/

    Dagmar Mägdefrau