• Regen

    Regen

    Sam Usher

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das Cover macht auf dieses Buch neugierig. Die Regentropfen kann man fühlen und sie glänzen, dass man meint, sie wären wirklich nass.
    Der kleine Junge sieht vom Bett aus dem Fenster und er sieht nur Regen, am liebsten möchte er sofort raus und in die Pfützen springen. Aber Opa findet es besser im Haus zu bleiben. Er will warten, bis es aufhört. In der Zwischenzeit liest er die Post und schreibt einen Brief.

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    Der Junge langweilt sich und schaut immer wieder nach draußen in den Regen. Die Welt draußen ist grau und verschwommen. Das Wasser steigt und am Bildrand erkennen wir ein Stück einer Gondel. Der Junge schaut Bilder von Venedig und wünscht sich in eine schwimmende Stadt zu reisen. Dann ist es soweit, der Opa muss den Brief zur Post bringen. Vor der Tür sieht es aus, als wenn dort ein Meer entstanden wäre. Aber es regnet nicht mehr. Als die beiden vor die Tür treten, sieht man nur das Spiegelbild auf dem Boden bzw. im Wasser. Mit einer Gondel fahren die beiden los und es beginnt wieder zu regnen. Durch Venedig im Karneval kommen die beiden an den englischen Briefkasten und werfen den Brief ein. Wieder zu Hause machen es sich die beiden bei einer heißen Schokolade gemütlich und hoffen, dass es morgen wieder regnet.

    Eine sehr fantasievolle Geschichte mit wunderschönen Bildern, die es verstehen die Atmosphäre  einzufangen.

    Dagmar Mägdefrau

  • So ’ne lange Autoschlange

    So ’ne lange Autoschlange

    Norman Klaar

    Karsten Teich

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    „Alex hat, das kann man sagen, einen tollen Flitze-Wagen.“ Leider ist aber nichts mit flitzen, denn es gibt einen Stau. Vor ihm der Trecker ist so schnell wie eine Schnecke. Auch der Abschleppwagen kann daran nicht ändern, nicht mal die Feuerwehr. Jetzt wird es eigenartig, denn da fährt noch eine alte Eisenbahn mit und sogar ein Elefant steht mit im Stau.

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    Auf der letzten Seite klärt sich die verrückte Reihe auf, diese ganzen Fahrzeuge und Tiere befinden sich auf einem Karussell und beim nächsten Mal reist Alex ins ferne Afrika.

    Die Pappe diese Buches ist nicht ganz so steif und dick, wird aber sicher auch Kinderhände aushalten. Die Fahrer der Wagen sind Tiere, so ist Alex ein Esel. Die Reime sind kurz und lustig. Sicher kann man zunächst die Tiere und Fahrzeuge betrachten, erst später wird das Kind den Witz verstehen, der in der Geschichte steckt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hase, Fuchs und Reh fahren…   … LKW – Ratereime mit 36 Tieren und 12 Fahrzeugen

    Hase, Fuchs und Reh fahren…   … LKW – Ratereime mit 36 Tieren und 12 Fahrzeugen

    Dunja Schnabel

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Vor mir liegt ein quadratische Buch mit dicken Pappseiten und auf den ersten Seiten sehen wir Fuchs und Reh mit schweren Kisten, der Hase trägt den Autoschlüssel. Text: Hase, Fuchs und Reh… Links auf der nächsten Seite sehen wir den gelben LKW mit den dreien. So geht es fröhlich weiter auf Krokodil reimt sich Wohnmobil, und Pinguin auf Zeppelin.

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    Am Ende treffen sich alle auf dem Parkplatz und fahren gemeinsam Achterbahn. Dann werden alles 36 Tiere noch einmal aufgezählt und wir können sie in den Wagen der Achterbahn suchen. Auf der letzten Seite jubeln alle und wollen „noch mal“ fahren…. oder lesen???

    Sicher werden wir auch von den kleinen Zuhörern ein „noch mal“ bekommen, denn das Buch mit seinen schönen Reimen und seinen vielen Tieren und Fahrzeugen lohnt sich immer wieder anzuschauen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Dinosaurier – Die Welt der Urzeitriesen von A bis Z

    Dinosaurier – Die Welt der Urzeitriesen von A bis Z

    Herausgeber Dr. Matthew G. Baron

    Illustration Dieter Braun

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    300 Arten auf 180 Seiten, ich wusste nicht, dass es so viele Dinosaurier gab. Alphabetisch geordnet finden sich hier der Achelousaurus, der Giraffatitan und der Utahraptor. Namen, die ich noch nie gehört habe.

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    Manchmal gibt es nur angaben zu Länge, Nahrung, wann und wo er gelebt hat. Bei einigen gibt es kurze Texte zu den Urtieren. 
    Mir gefallen die eckigen Bilder nicht so gut, sie übermitteln aber durchaus eine Vorstellung, wie die Tiere ausgesehen haben.

    Dieses Buch ist für Dinofans ein Muss.

    Dagmar Mägdefrau

  • Edison – Das Rätsel des verschollenen  Mauseschatzes

    Edison – Das Rätsel des verschollenen  Mauseschatzes

    Torben Kuhlmann

    NordSüd

    Das Buch lebt von seinen wunderschön gezeichneten Bilder. Liebevoll ist jedes Detail gestaltet und das Anschauen zaubert ein Lächeln auf unsere Lippen. Ich war sofort verliebt in diese kleine Mäuseschar.
    Eine junge Maus bittet den Mäuseprofessor um Hilfe. Einer seiner Vorfahren ist mit einem Schiff im Atlantik versunken und dort soll noch der Schatz dieses Vorfahren liegen.

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    Da wird zunächst in Zeitungen recherchiert, die schwimmenden Tiere beobachtet und bald sind die beiden dabei ein Unterseeboot zu bauen. Schließlich war der Professor in jungen Jahren schon auf dem Mond (Band 2 „Armstrong“).  Natürlich finden sie auf dem Meeresgrund keinen Schatz aus Gold und Diamanten. Sie finden das Notizbuch der Erfindermaus, allerdings fehlen dort noch Seiten. Schnell kommen die beiden den fehlenden Seiten auf die Spur und erfahren, dass der Vorfahr die Glühbirne erfunden hat… oder hat er Edison auf die Idee gebracht?

    Am Ende des Buches wird uns der menschliche Erfinder Edison vorgestellt. Aber es ist viel schöner zu glauben, dass eine kleine Maus unsere Welt erhellt hat.

    Dagmar Mägdefrau

  • Herbstleuchten und Laternenfest – Geschichten und Lieder unterm Sternenhimmel

    Herbstleuchten und Laternenfest – Geschichten und Lieder unterm Sternenhimmel

    Matthias Meyer-Göllner

    Carola Sturm

    Jumbo

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Ähnlich wie bei dem Buch über Piraten hat der Jumbo-Verlag hier wieder eine Mischung aus Geschichten, Liedern, Bastelanleitungen, Rezepten und Sachwissen herausgebracht.  Dazu wird das Buch mit einer CD geliefert, damit man die Lieder auch mitsingen kann. 
    Am Anfang der ersten Geschichte gibt es ein Anweisung, damit man wenn in der Geschichte die Worte „Rascheln der Blätter“ vorkommt, zur Untermalung die Hände aneinander reibt oder beim Regen mit dem Fingern auftippt.

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    Die Geschichte über das Eichhörnchen, dass lieber spielt, als Nüsse versteckt ist bebildert und vier Seiten lang. Auf Seite 26 finden wir dazu das Lied „Herbstmelodie“ und auf der nächsten Seite ein paar Tipps für Herbstgeräusche. 

    Im Liederteil finden wir aber auch bekannte Lieder wie „Ich geh mit meiner Laterne“ oder „Stankt Martin“, aber auch neue wie den „Laternenrock“, die Liedertexte sind immer mit Noten versehen. Danach folgt ein Spiel „Sternschnuppen fangen“ mit entsprechender Anleitung. 
    Es gibt Tipps zum Basteln von Königskinderkronen aus Blätter und wie man aus einem Luftballon eine Fischlaterne bastelt. 

    Ein Rezept für Stockbrot und Kürbissuppe gibt es im Rezeptteil und dann geht es um „Wissen und Experimente“. Da gibt es eine Antwort auf die Frage „Warum werden Blätter bunt?“, die Martinsgeschichte wird erzählt und wir erfahren etwas über den Laternenfisch, den es ja nicht nur gebastelt gibt. Am Ende geht es um den Sternehimmel, der ja besonders im Herbst zu bewundern ist.

    Ein allumfassendes Buch, dass sicher eine besonders gute Unterstützung für Erzieher*innen sein kann. Sicher findet es aber auch in der Familie seinen Platz, weil der Herbst auch eine Zeit ist in der gerne gesungen wird und dazu ist die Unterstützung einer CD sicher immer gut.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Ei wie kein anderes

    Ein Ei wie kein anderes

    Dianna Hutts Aston

    Sylvia Long

    Loewe Naturkind

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Titel steht in goldener Schreibschrift auf dem Cover, dazu schon einige Eier mit Bezeichnung. Auf den ersten Seiten werden uns schon die verschiedensten Eier vorgestellt. Dann eine Doppelseite mit einem gefleckten Ei (Schwarznacken-Stelzenläufer) und dem Satz „Ein Ei ist leise“. Es folgt „Ein Ei ist farbenprächtig“ und wieder sehen wir viele Eier in vielen Farbschattierungen. Es geht über Formen, Größen, Struktur bis zum Dinosaurierei.

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    Wir sehen das Innerer eines Eis und erfahren, wie unterschiedlich lange es braucht um? Ja, um laut zu werden. Die letzten Seiten zeigen Tiere, die aus Eiern schlüpfen, vom Pinguin über den Leopardenfrosch zum Marienkäfer.
    Bezaubernde naturgetreue Bilder und ganz kurze Texte, die viel Wissen vermitteln, machen  dieses Buch zu etwas besonderem. Ein Sachbuch für den kleinen Forscher, egal welchen Geschlechts. Da kann man so viel sehen und vielleicht auch in der Natur wiederfinden.

    Die Reihe Naturkind zeichnet sich  zudem noch durch eine umweltfreundliche Herstellung aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Nieder mit Hiltler – oder warum Karl kein Radfahrer sein wollte

    Nieder mit Hiltler – oder warum Karl kein Radfahrer sein wollte

    Jochen Voit

    Hamed Eshrat

    avant

    Ganz hinten im Buch ist ein Bild der Autoren mit Karl Metzner, dem Held dieser Graphic Novel. Karl lebte als Jugendlicher in Erfurt und war ein großer Fan des bekannten Radfahrers Erich Metzte. Er wohnt bei seinen Eltern, die das Hiltlerregime nicht unterstützen. Wie alle Jungen geht Karl zur HJ und lernt dort Jochen Bock kennen. Der ist zunächst ein begeisterter Anhänger Hiltlers und will schnellstens in den Krieg ziehen. Nach dem Tod seines Bruders kommen ihm Zweifel und so entsteht eine Gruppe aus fünf jungen Männern, die zunächst den „Feindsender“ hören.

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    Sie machen sich Gedanken und es entsteht der Wunsch zum Handeln. Sie schreiben auf ihrer Schreibmachine Flugblätter, die sie z.B. aus der Straßenbahn werfen. So kommt es, dass sie schnell gefasst werden. Aufgrund der Fürsprache ihres Lehrers kommt Karl nach der U-Haft wieder nach Hause. Dann wird auch er eingezogen und kommt in französische Gefangenschaft. Hier findet er zum Glauben und wird Pfarrer in der Lausitz.

    Das Buch hat eine zweite Handlung, diese Kapitel sind schwarz/weiß bebildert. 1960 wird Karl von der Stasi verhört und er soll seine Kirchenmitglieder bespitzeln. Seine Status als von den Nazis verfolgter wird gestrichen, jetzt war seine Tat nur noch ein Jungenstreich.

    Ich finde die Parallelen der beiden Diktaturen gut angelegt. Das Buch zeigt, unterstrichen durch die Bilder, in kurzen Dialogen die Situation in den 1940er Jahren und ab 1960 in der DDR.  Besonders Leser, die durch dicke Bücher abgeschreckt werden, finden in diesem Comic eine tolle Alternative die neue deutsche Geschichte mitzuerleben. Das Besondere ist natürlich, dass es sich um eine wahre Lebensgeschichte handelt. Ein Held, von dem wir noch bisher noch nichts gehört haben. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Du Pupsaffe! Ein Schimpfbuch

    Du Pupsaffe! Ein Schimpfbuch

    Ann Cathrin Raab

    Tulipan

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Einfache, fast kindliche Zeichnungen zeigen uns einen Jungen und ein Mädchen, die mit Bausteinen spielen. Ein Situation, die jedes Kind kennt: beide wollen das selben Teil. Da kommt das erste Schimpfwort „Wurzelkopf“ und dem Mädchen wachsen Wurzeln aus dem Kopf. Sie schimpft zurück Froschpo und der Junge bekommt einen kleinen grünen Froschpopo.

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    Irgendwann stehen sich zwei lustige Gestalten gegenüber und da müssen beide einfach lachen, so verrückt sehen sie aus. Am Ende spielen beide in normaler Gestalt zusammen.

    Mir gefällt das Buch sehr gut, weil Kinder Schimpfworte lieben und sie gerne ausprobieren. Die in diesem Buch sind nicht sehr böse und durch die Verwandlung wird ihnen das Schlimme genommen. Sicher kann man noch andere Worte suchen und sich andere Verwandlungen vorstellen, vielleicht auch schauspielerisch umsetzten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wer bist denn du? – Rund ums Haus

    Wer bist denn du? – Rund ums Haus

    Autor nicht benannt

    Kosmos

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Auf dem Cover des kleinen Pappbuches ist ein halbes Hundegesicht abgebildet, auf der ersten Seite sieht man nur eine schwarze Nasenspitze mit der Frage „Überraschung! Schau mal her! Ist das ein Knuddel-Teddybär?“ Auf der nächsten Seite geht es mit „Och! Das ist ein kleiner Hund!

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    Wenn er spielt, dann geht es rund.“ und dem Bild des ganzen Hundes weiter. So sehen wir immer kleine Teile eines Tieres mit einem Text, der uns auf eine falsche Fährte locken soll. Die Aufklärung folgt auf der nächsten Seite.

    Kurze Reime und klare einfache Bilder. Das Buch kann man schon früh nutzen.
    Der Kosmos-Verlag verspricht mit dem Buch ein rundum sauberes Buch, es entsteht bei der Herstellung kein giftiger Abfall. Die Seiten fühlen sich etwas stumpf an und das Papier ist cremefarben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Füchsin und der Wolf

    Die Füchsin und der Wolf

    Nikolai Ustinov

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Das schön bebilderte Buch erzählt ein russisches Märchen. Der Fischer hat einen guten Fang gemacht und findet auf dem Heimweg einen Fuchs. Da er ihn für tot hält, nimmt er ihn für seine Frau als Pelz mit. Doch die Füchsin ist wie immer im Märchen listig.

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    Sie frisst alle Fische auf, danach gibt sie dem Wolf noch einen Rat und er wird daraufhin verprügelt. Am Ende trägt der Wolf die Füchsin und diese sitzt wie ein stolzer Reiter auf dem geschundenen Wolf.

    Mir fehlt bei der Geschichte etwas die Moral unserer Märchen. Die Füchsin betrügt und nutzt ihren Vorteil und am Ende geht sie erhobenen Hauptes aus der Geschichte.
    Die Texte sind kurz und die Bilder wunderschön gezeichnet, trotzdem finde ich die Geschichte für ganz kleine Kinder nicht geeignet. 

    Dagmar Mägdefrau

  • Tanz der Tiefseequalle

    Tanz der Tiefseequalle

    Stefanie Höfler

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Monatsluchs März 2017

    Niko und Sera gehen in eine Klasse – soweit ihre Gemeinsamkeiten. Denn Sera gilt als schön und beliebt, Niko hingegen wird wegen seines Übergewichts gemobbt, doch er wehrt sich nie und scheint total gelassen zu bleiben. Vor allem Marko, der Star der Klasse, hält selten einen Spruch zurück. Allerdings gehen auf Klassenfahrt auch seine Annäherungsversuche bei Sera zu weit und ausgerechnet Niko kommt ihr zur Hilfe. Von da an gerät auch sie in das Visier der Klasse und erfährt, was Niko seit langem durchmacht. Sera beschäftigt sich nun viel mit Niko, dabei merkt sie, wie lustig, fantasievoll und wortgewandt dieser Junge ist, mit dem sie sonst nie geredet hätte.

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    Abwechselnd erzählen die gegensätzlichen Protagonisten in der Ich-Form, sodass die Lesenden in den Kopf von beiden gucken können. Diese Innensicht ist der Autorin feinfühlig und plausibel gelungen, schnell wird deutlich welche Auswirkungen das Verhalten der anderen Schüler*innen hat. Leider ist das Mobbing ebenfalls sehr realitätsnah dargestellt: Die Sprüche, die Kritzeleien an der Tafel, die Zuspitzung auf Klassenausflügen und die Lehrerin, die nicht viel dagegen macht.

    Obwohl es viel um die Beziehung der beiden geht, spielt die Frage nach einer Liebesgeschichte keine

    allzu wichtige Rolle. Vielmehr geht es darum, was die beiden voneinander lernen können, was gerade

    für ein Jugendbuch mit ernstem Thema eine schöne Botschaft enthält. Denn nicht immer ist das Verliebt-sein und die romantische Beziehung die Antwort oder das Happy End. So wird es nicht zu einer Klischee-behafteten “Die Schöne und das Biest”-Geschichte, denn es geht um wesentlich mehr, um Freundschaft, Mobbing, Bodyshaming, Mut und den Umgang mit Problemen.

    Raphaela Brosseron 


    Sera, ein hübsches Mädchen mit ägyptischen Wurzeln, ist beliebt in der Klasse und Marko, der Star bei den Jungs, möchte mit ihr zusammen sein.
    Niko, ein fetter, hellhäutiger Junge, der bei seiner Oma wohnt, weil die getrennten Eltern ihn nicht mehr wollten, ist das beliebteste Mobbingopfer der Klasse.

    Die kurzen Kapitel des Buches werden abwechseln und fortlaufend aus der Sicht dieser beiden Personen erzählt.

    Auf der Klassenfahrt beobachtet Niko, dass Sera von Marko bedrängt wird und schreitet ein.
    Später fordert Niko Sera zum Tanzen auf, zum Tanz der Tiefseequalle. Damit wechselt Sera die Seiten. Alle wenden sich von ihr ab und sie brennt mit Niko durch.

    So kommt es, dass die beiden sich näher kennenlernen. Bald bemerkt Sera, dass Niko wunderschöne flaschengrüne Augen hat. Sie, die immer nur kurze Sätze spricht, freut sich über die poetischen Sätze von Niko. Überhaupt mutet Niko etwas altmodisch an, er ist sehr höflich, flucht nicht und handelt überlegt. Sera merkt, dass ihr Freundschaft zu Melinda sehr oberflächlich war und stellt fest, dass Niko mit Little, einem hyperaktiven Jungen, einen richtigen Freund hat.

    Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen, vielleicht weil meine Waage auch weit über Idealgewicht steht. Das Buch ist trotz des „schweren“ Themas leicht zu lesen und humorvoll geschrieben.

    Dagmar Mägdefrau


    Ein wunderbares Buch zu einem absolut nicht solchem Thema: Mobbing! Die beiden Hauptakteure des Buches könnten unterschiedlicher nicht sein: Das wunderschöne Mädchen Sera, streng erzogen, von den Mitschülerinnen bewundert und von den Jungen begehrt – und ihr Mitschüler, der pralle, fette Niko, von allen in der Klasse nur der „Dicke“ genannt, der sein Äußeres jedoch selbst auch kritisch, aber locker sieht: „wie ein Michelin-Männchen“. Niko muss häufig mit schlimmsten Gemeinheiten rechnen wie z.B. sein Rucksack hoch im Baum hängend; nach dem Sportunterricht seine Kleidung versteckt während er unter Dusche steht … und alle amüsieren sich köstlich! Sera muss im Verlauf der Geschichte erkennen, dass ihre Freundschaft zu Melinda keine echte ist. Im Gegensatz dazu hat Niko zwei wunderbare Freunde, Little und Osman, der besonders viel Verständnis für ihn hat „…er muss es ja wissen, er ist ja schon 15 Jahre länger dick!“ Osman besitzt eine Autowerkstatt und ein Faible für Erfindungen, womit er Niko angesteckt hat. Dies wird  unter anderem auch immer wieder durch den kreativen Umgang mit Sprache deutlich, der die LeserInnen zum Teil staunen, aber auch belustigen wird. Eigene Wortschöpfungen von Niko können so auch sehr ernsten Situationen den Schrecken nehmen, wie -z.B.:Überfallgrapschattacke, Notfallabhauplan, Multifunktionsabenteuerhandtäschchen -LeserInnen werden mit Sicherheit ebenso wie Sera Mitleid für Menschen entwickeln, die nicht der Norm entsprechen und mit Niko nachempfinden: „dieses mieses Gefühl macht sich in meinem Inneren breit wie ein großer Klecks Tinte auf einem nassen Papier!“ (S.65) Dadurch, dass die beiden Haupt-Personen wechselweise aus ihrer Perspektive erzählen, was durch den jeweils unterschiedlich gesetzten Text verdeutlicht wird, ist Identifikation umso mehr möglich. Ein ungewöhnlicher Abschluß – sowohl realistisch als auch imaginär – passend zum Titel, wird bei den LeserInnen ein warmes Gefühl erfüllt von großem Verständnis für das ungewöhnliche Paar hinterlassen.

    Annette Heine

  • SPY – Hightspeed London

    SPY – Hightspeed London

    Arno Strobel

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Das Cover hat schon eine tolle, dynamische Aufmachung und laut Verlag handelt es sich dabei um Spotlack und Prägung.
    Mir ist Arno Strobel als Thillerautor bekannt und ich war gespannt, wie er für Jugendliche schreibt. Der Beginn ist schon sehr rasant. Dominik von seinen Freunden Dommi  und von seinem Vater Nick genannt , sprintet einem Dieb hinterher. Er gelangt in einen Hinterhof und von dort mit Hilfe eines Hüpfspiels in eine unterirdische Schule des BND.

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    Da seine Mutter tot ist und sein Vater als Diplomat in der Welt unterwegs ist, ist Nick bei Pflegeeltern aufgewachsen. Jetzt erfährt er, dass sein Vater, der mit ihm immer  an seinem Geburtstag für eine Woche tolle, abenteuerliche Dinge unternimmt, Agent ist.
    Nick soll an der Schule drei Jahre ausgebildet werden, das ist der Wunsch des Vaters, der verschwunden ist. Nick hält zunächst alles für ein großes Spiel und erwartet seinen Vater jeden Moment als Gratulant. Er ist begeistert von dem Aufwand, der da betrieben wird ,um ihm einen spannenden Geburtstag zu bieten. 

    Aber es wird ihm schnell klar, dass er in der Wirklichkeit ist, obwohl alles völlig surreal scheint. Das eigentliche Abenteuer beginn nach den drei Jahren, die das Buch überspringt. Eine Zwischenprüfung gerät völlig aus dem Ruder, es gibt einen Toten und Nick macht sich auf nach London um seinen Vater zu suchen. Dort ist nichts mehr so wie es scheint und Nick hat Probleme Freund und Feind zu unterscheiden. Es gibt viele technische Finessen in diesem Buch, so trägt Nick eine Art Armband, ein Interface, das er Bruno nennt und das mich mit seinem neuartigen Emotion-Chip sehr an den alten „Kitt“ von David Hasselhoff erinnert.   Züge fahren über 1.000 km/h und die Schule liegt tief unter der Erde.

    Ich habe das Buch mit Spannung gelesen und bin sehr gespannt auf die Fortsetzung, denn so ist  das Ende  angelegt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Fell und Feder

    Fell und Feder

    Lorenz Pauli

    Kathrin Schärer

    Atlantis

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Schon die erste Seite ist besonders, denn das Buch geht sofort los. Huhn und Hund sind aufgeregt, wegen ihrer Theatervorführung. Dann, mit dem Heben des Vorhangs, fängt das Buch und die Geschichte an. Die Geschichte einer besonderen Freundschaft. Das Huhn ist aus dem Käfig ausgebrochen und der Hund ist weggelaufen.

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    Das Huhn sucht das Abenteuer und einen Piratenschatz, der Hund sucht einen Freund. Einen Freund der groß und stark und gescheit ist und der ihm Geschichten erzählt. Er weiß auch wie der Freund vielleicht heißt: Marulan oder Taluros. Das Huhn will bei der Suche nach dem Freund helfen.

    Nach der Theaterpause weiß das Huhn nicht mehr ganz genau ob es den Schatz noch finden will und der Hund meint jemand mit dem erfundenen Namen sei ein böser Pirat. So stellen die beiden fest. „Einen Freund zu haben, der anders ist, ist das beste Abenteuer.“
    Dann fällt der Vorhang und das Publikum, das wir nur als Schatten sehen, klatscht begeistert. Und auf den letzten beiden Seiten gehen die beiden Darsteller nach Hause. „Das Publikum hat gespürt, dass es im Theater um das richtige Leben geht.“

    Ein ansprechend gemaltes Bilderbuch mit einer etwas anspruchsvolleren Freundschaft, die uns als Theaterstück dargeboten wird. Die beiden Tiere realistisch und zottelig gezeichnet sind richtig liebeswerte Geschöpfe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Krokodildieb

    Der Krokodildieb

    Taran Bjørnstad

    Illustration: Christoffer Grav

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017

    Odd, klein, pummelig und mit Brille, wünscht sich Superkräfte, aber es wäre schon schön, wenn man ihn beachten würde und wenn sich die Jungen der Klasse nicht immer über ihn lustig machen würden. So rufen sie ihn „Odd-Birnenkompott“. Als sie dann noch merken, dass Odd Nussi, sein Schmuse-Eichhörnchen, im Schulrucksack hat…
    Auf dem Nachhauseweg lauert der Hund Hektor, vor dem Odd Angst hat. Auch die Eltern hören ihm meist nicht zu und Kinne, seine Schwester, hat nur ihren Hamster und Pferde im Kopf.

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    Lediglich Mette, in die Odd ein wenig verliebt ist, ist freundlich zu ihm.

    Dann geht es mit der Klasse in den Zoo und Odd ist beeindruckt von Rolf, dem Tierpfleger. Schon sein Äußeres ist besonders. Er ist ein riesiger, tätowierter Glatzkopf mit Totenkopfring und weiß alles über seine Tiere. Er stellt den Kindern das kleine Krokodil Zack als seinen Freund vor und gerade der ängstliche Odd traut sich, ihn zu streicheln.
    Odd malt sich aus, was er für eine Position hätte, wenn Zack sein Freund wäre und er macht einen Plan, wie er ihn stehlen kann. Nachdem er das Krokodil zu Hause hat, stellt er fest, das es durchaus sehr hungrig und bissig ist.
    Als er den weinenden Rolf im Fernsehen sieht und er befürchtet, dass Zack den Hamster gefressen hat, beschließt er, das Krokodil zurückzubringen.

    Wer von uns hätte sich nicht schon mal gewünscht, ein gefährliches Tier zum Freund zu haben, dass uns beschützt? Dieser Wunsch wird zwar für Odd Realität, er muss aber auch feststellen, dass so ein Tier auch für ihn gefährlich ist und er nicht richtig für das Tier sorgen kann. Obwohl niemand das Krokodil bei ihm sieht und ihm auch keiner seine Geschichte glaubt, wird Odd selbstbewusster durch diese Tat.

    Ich fand es ungewöhnlich, wie der kleine ängstliche Junge es schafft, das Krokodil zu stehlen. Im Buch finden wir einen genauen Plan des Zoos, den Odd gemalt hat, um sich zu orientieren.
    Auch sonst gibt es viele Bilder und Informationen über Tiere. Ich denke, dass das Buch besonders für Jungen spannend zu lesen ist.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das Spiel

    Das Spiel

    Baptiste Paul

    Jacqueline Alcántara

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Spiel, man sieht es schon auf dem Cover, ist Fußball. Die Jungen des Dorfes gehen auf das Feld und bauen aus Bambus ein Tor. Zuerst müssen sie die Kühe vertreiben, dann kann es losgehen. Als der Regen fällt, denkt keiner ans Aufgeben, auch im Matsch wird weitergespielt, zuletzt sogar ohne Schuhe. Auch als die Mütter sie rein rufen und es Abend wird, träumen sie Kinder weiter vom Fußball.

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    Zum Ende des Buches beschreibt der Autor, dass er als Kind so Fußball gespielt hat, zudem erklärt er etwas zur kreolischen Sprache, die auch in dem Buch vorkommt. Ich muss zugeben, dass ich mir das nicht so ganz einleuchtet, da für uns Europäer, diese Sprache keine Bedeutung hat.

    Die Bilder und Texte in dem Buch zeigen die Dynamik eines Fußballspieles, wie Kinder es überall in der Welt es spielen. Da ist man sofort mittendrin und es ist immer schön, wenn es Bücher gibt, mit denen sich auch Jungs angesprochen fühlen. Sicher wird beim Anschauen des Buches über das Spiel gesprochen und Vermutungen angestellt werden. Und was gibt es schöneres, als ein Bilderbuch, dass zu Erzählen anregt?

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Riese Knurr

    Der Riese Knurr

    Astrid Henn

    Heinz Janisch

    Ravensburger

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Rumms und Kawumm!
    Im Wald geht was rum!
    Die Sonne versteckt sich,
    die Luft wird kalt.
    Der Riese Knurr stapft durch den Wald.“

    Mit diesem Spruch beginnen die ersten Seiten des Bilderbuchs. Alle Tiere haben Angst vor dem Riesen und verstecken sich schnell. Doch dann ist ausgerechnet eine kleine Maus so mutig und spricht den hungrigen Riesen einfach an.

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    Da Maus Lilli ihren vierten Geburtstag feiert, lädt sie Knurr kurzerhand dazu ein eine Torte mitzuessen. Bis spät in die Nacht wird gefeiert und getanzt, allen voran der Riese.
    Große, kantige Bilder mit sich aufrecht bewegenden Tieren, die nicht sehr realistisch gezeichnet sind, dominieren das Buch. Teilweise wird die Schrift dem Stil angepasst. Die Bilder geben die Situation sehr  gut dar und unterstreichen den Text sehr genau. Ein Buch in Reimen, das sicher das Zeug hat ein Klassiker zu werden. Die Kinder lieben es und sprechen gerne mit.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der mutige Max

    Der mutige Max

    Ed Vere

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Der mutige Max ist eine Katze, die mit einem roten Supermannumhang auf Mäusejagd gehen möchte. Leider weiß er nicht, wie eine Maus aussieht. Er fragt alle Tiere und jeder stellt sich vor und verweist darauf, dass die Maus gerade vorbei kam. Irgendwann fragt Max auch eine Maus, die behauptet ein Monster zu sein und schickt Max zum Monster, das sie ihm als Maus verkauft.

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    Als Max die großen, spitzen Zähne des Monster sieht, entschließt er sich  keine Mäuse zu jagen und überhaupt, muss er immer mutig sein? Nur die Monsterjagd findet er immer noch toll und rennt der Maus nach.
    Eine verzwickt doppeldeutige Geschichte, die den Kindern sicher viel Spaß machen wird. Ich hatte auf jeden Fall meine Freude an dem kleinen Bilderbuch.

    Die Texte sind kurz, die Bilder sehr einfach gehalten. Max wird mit großem Kopf, als schwarze Katze mit gelben Augen dargestellt. Durchaus auch für ganz kleine Zuhörer zu empfehlen.

    Dagmar Mägdefrau