• Gar nichts von allem

    Gar nichts von allem

    Christian Duda

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Magdi hat eine Schwester und zwei Brüder, sein Vater ist Araber, seine Mutter Deutsche. Alle leben zusammen in einer Wohnung und müssen sich mit der Gewalt des Vaters auseinander setzen. Die Mutter hat keine Möglichkeit sich zu wehren, lediglich die Schwester bleibt von der Prügel des Vaters verschont.

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    Die Mutter möchte, dass die Kinder lieb sind und nicht provozieren, aber oft flippt der Vater grundlos aus.
    Die drei großen Kinder gehen zum Gymnasium und sind gute Schüler, obwohl Magdi keine Hausaufgaben macht, weil er keinen Sinn darin sieht. Oft trifft Magdi auf Vorurteile und man ist verwundert, dass diese Ausländerkinder zur höheren Schule gehen.

    Da er gerne schreibt beginnt er ein Tagebuch, dort hinein schreibt er seine Berichte über den Schulalltag, sein Idol Mohammed Ali und seine Familie. Alles spielt im Jahr 1975 und im Glossar werden und Atombusen, Bonanza oder Fuck erklärt.

    Es ist ein besonderer Stil, wie uns Christian Duda aus der Sicht des 13 Jährigen Jungen die damalige Welt erklärt. Auch die Ohrfeigem die noch tagelang auf dem Gesicht des Jungen zu sehen ist, ist für ihn schrecklicher Alltag und wird durch die Mutter gedeckt. Trotzdem ist es für ihn ein Spaß „Stan und Ollie“ im Fernsehen mit den Geschwistern sehen zu dürfen. Ein besonderer Höhepunkt in der Woche.

    Ein Buch mit sehr kurzen Kapiteln/Berichten, dass leicht zu lesen ist und trotz Spaß und Leichtigkeit ein trauriges Thema behandelt.

    Dagmar Mägdefrau

  • 17 Erkenntnisse über Leander Blum

    17 Erkenntnisse über Leander Blum

    Irmgard Kramer

    Loewe

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    Leander erzählt uns von seiner Freundschaft mit Jonas, die schon sein fast 18jähriges Leben währt. Die beiden haben als Kinder schon zusammen gemalt und jetzt sind sie nachts als Sprayer unterwegs. Sein Vater ist Polizist und aufgrund seiner Lebensgeschichte und seiner unerfüllten Wünsche jagd er Sprayer.

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    Leanders Mutter ist aus Indien und Leander hat von ihr seine dunklere Hautfarbe und vom Vater die blauen Augen geerbt. Jonas und er sind sich sehr nahe und machen alles zusammen. Als Leander sich in eine Mädchen mit langen blonden Haaren verliebt, gibt es erstmals Probleme zwischen den beiden.

    Die andere Person, die uns in der Ichform erzählt ist Lila, sie backt leckere Kuchen und lebt mit ihrem Bruder Onno, ihren Eltern und deren wechselnden Partnern zusammen. Nach einer Krankheit sitzt sie neben dem Neuen in der Klasse, neben Leander. ihr Verhältnis ist zunächst etwas kühl, Leander geht ihr aus dem Weg. Erst durch einen Klassenausflug kommen die beiden ins Gespräch.

    Ich muss zugeben, dass ich mir heute die Nacht um die Ohren gehauen habe, um zu erfahren, wie diese beiden Erzählstränge zusammen finden. Welches Geheimnis sich hinter dem eigenartigen Benehmen von Leander verbirgt? Ich fand es sehr schön, wie sich Zusammenhänge, die ich vorher unsinnig fand, erklärten. Der Stil der beiden Erzähler hätte sich vielleicht etwas mehr unterscheiden im Stil können.

    Ein spannendes Buch mit sehr viel Gefühl. Viele Schattierungen der Verzweiflung, der Liebe und der Freundschaft erlebt man auf den 346 Seiten. Es wird auch viel über die Spayerszene berichtet und da geht es nicht um Schmierereien, sondern um ausgetüftelte Kunst. Die beiden Freunde Jonas und Leander planen und arbeiten seit Monaten an einem Projekt und suchen lange nach einer Wand, an der sie es verwirklichen können. Vielleicht sollte man den jungen Menschen Flächen zur Verfügung stellen um sie aus der Kriminalität zu holen und damit  wir uns an den fertigen Werken erfreuen können.

    Ich muss sagen, dass mich das Cover gar nicht anspricht. Farbloses beige soll zwar die Rentnerfarbe sein, aber trotz meines Alters finde ich es öde und farblos. Im Geschäft hätte ich nie danach gegriffen und schließlich wird Jugendliteratur häufig von Müttern, Großmüttern und Tanten gekauft.

    Dagmar Mägdefrau

  • Frida Kahlo und ihre Tiere

    Frida Kahlo und ihre Tiere

    Monica Brown

    John Parra

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ein Buch, das mich total begeistert. Wunderschöne großformatige Bilder und ein kindgerechter Text.  Am Anfang des Buches ist Frida noch ganz klein und malt ihre Tiere. Von denen hat sie eine ganze Menagerie. Die Malerin hat sich oft mit ihren Tieren gemalt und auch wenn sie sie wohl als Kind noch nicht hatte, gefällt es mir für das Buch sehr gut, dass die Tiere sie ein Leben lang begleitet haben.

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    Mit sechs Jahren muss Frida lange das Bett hüten, weil sie Kinderlähmung hat. Mit Hilfe ihrer Fantasie erfindet sie eine Freundin, die tanzt und spielt. Sie hat Freunde und Klammeräffchen mit denen sie spielt. Mit 18 Jahren verunglückt Frida in einem Bus. Und wieder hilft ihr ihre Neugierde und ihr Fantasie mit der Situation fertig zu werden. Mit ihrem Adler kann sie schwindelerregende Höhen erreichen und in dieser Zeit fängt Frida an ernsthaft zu malen. Ihr Ehemann Diego Rivera baut eine Kletterpyramide, die heute noch im Casa Azul, dem Haus Fridas zu besichtigen ist.

    Ein Bilderbuch, dass für jedes Alter geeignet ist. Es macht Spaß im Internet nach den Bildern Frida Kahlos zu googlen oder sich den Film über ihr Leben noch einmal anzusehen.

    So ein Buch kann bei den Kindern das Interesse an der Kunst wecken und vielleicht malen die Zuhörenden auch eine Bild von ihrem Tier.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich wünsch mir einen Freund

    Ich wünsch mir einen Freund

    Amy Hest

    Jenni Desmond

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Sicher ein Thema, das die Kinder bewegt. Jeder wünscht sich einen Freund und hofft, dass er ihn findet und lange behält.
    Hier leben ein blauer Hase in einem blauen Haus und ein roter Hund in einen roten Haus. Ihre Grundstücke grenzen aneinander, aber die beiden leben ganz für sich. Selbst wenn sie sich begegnen, sagen sie nicht mal „Hallo“ zu einander.

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    Das geht Jahre so, bis beide mal nachts nicht schlafen können, das sehen beide eine Sternschnuppe und danach überlegen beide und kommen zu dem Ergebnis, dass der andere einen Freund braucht. So kommt es, dass die beiden Freunde werden.

    Ich muss sagen, dass mir das Buch mit den kurzen Texten und den netten Bildern zu platt ist. Die Sternschnuppe ist der Auslöser für ihr Nachdenken und ihre entstehende Freundschaft. Das ist mir zu einfach, etwas mehr Hintergrund sollte auch ein Bilderbuch bieten. Allerdings wird den Kindern das Happy End wohl gefallen.

    Dagmar Mägdefrau

  • So riecht der Frühling, Ole Eisbär

    So riecht der Frühling, Ole Eisbär

    Owen Hart

    Sean Julian

    Brunnen

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Der kleine Eisbär Ole lernt an der Seite seiner Mutter seine Welt kennen. Angefangen im Eis über Schwimmen im Meer bis zu den Blumen und Tieren der Steppe. Die Mutter zeigt ihrem Jungen liebevoll alles, was er kennen muss. Als er aber eine kleine Maus alleine durch die Welt streifen sieht, denkt Ole nach und sagt zu seiner Mama „Ich kann mir gar nicht vorstellen, allein auf Abenteuerreise zu gehen. Ich will lieber bei dir bleiben.“

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    Ist das nicht auch eine Frage, die unsere kleinen Zuhörenden bewegt. Aber die Antwort der Eisbärin ist zu schön: „So wie das silberne Licht des Mondes jeden seiner Schritte begleitet, so wird meine Liebe immer bei dir sein – egal wohin du gehst.“ Das ist vielleicht kitschig, aber wer möchte nicht manchmal diese Liebe erklärt bekommen? Es tut einfach richtig gut und es ist ein so tröstlicher Gedanke, immer geliebt zu werden.

    Der Text ist einfach und kurz gehalten, die Bilder sind sehr natürlich und wunderschön gestaltet.  Am Ende liegen die beiden Bären zusammengekuschelt in der Höhle und versichern sich, dass sie sich lieb haben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Das Tri tra trampeltier das stri stra strampelt hier – Reime für Kleine

    Das Tri tra trampeltier das stri stra strampelt hier – Reime für Kleine

    Bilder von Claudia Weikert

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 1 Jahre

    Ein rundum schönes Buch mit neuen und bekannten Reimen, lustig illustriert, in 12 Kapitel aufgeteilt; angefangen mit „Ein Krabbelkäfer geht spazieren – Reime für den Wickeltisch“, über „Heute bin ich wild und böse – Reime gegen die Wut“ bis „Fünf Gespenster hocken vor dem Fenster – Reime für schlaflose Nächte“.

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    Einen schönen Spruch von Frederik Vahle  möchte ich einfach mal weitergeben:

    Wenn mein Bruder zu laut schreit
    ja, dann ist es höchste Zeit,
    ihn ganz schwesterlich zu fragen:
    Kannst du das auch leise sagen?

    Der passt sicher ganz oft in unsere Tage und könnte auch im Großen angewandt werden.
    Ich finde, da ist Stefanie Schweizer, als Herausgeberin eine wunderbares Buch gelungen, das wohl in jedem Kinderzimmer sein zu Hause haben sollte.

    Denn, wie oft kennen wir nur noch Fragmente von Reimen aus unserer Kindheit. Hier kann man sie wiederfinden.

    Dagmar Mägdefrau

  • Einmal feste drücken

    Einmal feste drücken

    Sophie Schoenwald

    Nadine Reitz

    Boje

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Hier haben wir ein Pappbilderbuch mit dicken Seiten und einem niedlichen Pinguin auf dem Cover. Die Doppelseiten zeigen, auf dem blauweißen Hintergrund der Antarktis einige so andere niedliche Tiere. Der sehr kurze Schriftteil ist in zwei Farben unterteilt. Oben steht die eigentliche Geschichte und unten wird das Kind direkt angesprochen, mit Texten wie „Da hilft nur eins: feste PUSTEN, damit das Ei abkühlt.“

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    In der Geschichte kullert das Ei von den brütenden Eltern weg. Wird dann vom Leser warm gerubbelt, kühl gepustet und schließlich aus dem Ei befreit. Zur Begrüßung am Bauch gekitzelt, es bekommt einen Futterkuss, bekommt einen Namen und findet am Ende zu seiner Familie zurück.

    Ein Bilderbuch, dass das Kind sehr mit einbindet und die Aktionen vorgibt. Nicht allen Vorlesern fällt immer so viel zu den Geschichten ein, so finde ich, ist das ein Ansatz für die nicht ganz so fantasievollen Leser.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die schlaue Mama Sambona

    Die schlaue Mama Sambona

    Hermann Schulz

    Tobias Krejtschi

    Peter Hammer Verlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    Auf einer Insel mitten im Victoria-See, der hier afrikanisch Ukerewe-See heißt, wohnt Mama Sambona. Sie ist die Königin der Insel Ukerewe und wohnt, weil ihr das Schloss zu stickig ist in einem Holzhaus. Der Tod, ein Buchhalter im Anzug, schickt den Hasen zu ihr um zu sehen, ob sie zu Hause ist. Denn der Tod hat nur drei Mal die Möglichkeit sie zu holen, wenn es ihm nicht gelingt, muss die nicht zu ihren Ahnen.

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    Da der Besuch des Hasen in Afrika nicht Gutes bedeutet, belügt ihn der Nachbar und macht ihm Angst. So kommt es, dass der Tod, den Hasen an den Löffeln packt und mit ihm zurück zu Mama Sambona geht. Natürlich schafft sie es den Tod zu übervorteilen und so kommt es, dass sie bis heute nicht bei ihren Ahnen ist.

    Die Bilder sind großformatig und modern gemalt. Der Tod im Anzug, der Hase ist rosa und Mama Sambona raucht Pfeife. Der Text ist nicht sehr lang und gut zu verstehen, manche Zusammenhänge werden noch erklärt.

    Es gibt ja auch deutsche Märchen, in denen der Tod den Menschen nicht holen kann, ich finde dies ist eine schöne Geschichte, die auch kleinen Kindern vorgelesen werden kann. Natürlich ist es, wie immer gut, über das Buch zu sprechen und so evtl. Ängste zu erkennen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Nickel und Horn

    Nickel und Horn

    Florian Beckerhoff

    Bilder von Barbara Scholt

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Da der Detektiv Locke schon über 90 Jahre ist, hat er sich zur Ruhe gesetzt. Doch seine beiden Hilfen, Nickel, ein weitsichtiges Meerschweinchen und  Horn, ein kurzsichtiger Papagei möchten noch weiter als Detektive arbeiten. Schlappi, der alte Hund von Herrn Locke soll auf die beiden aufpassen, damit sie Herrn Locke nicht aufregen.
    Die beiden Brillenträger haben eine Beobachtung gemacht und als Paul, der Junge von Gegenüber sie bittet nach seinem seltenen Pupsetier zu suchen, gibt es für die beiden kein Halten mehr.

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    Sie recherchieren und kombinieren und bald sind sie auf dem Weg zur See, weil das Pupsetier dort auf einer Insel sein soll. Natürlich komme hier Horn seine Erahrungen als Piratenvogel zu Gute. Aber endlich muss doch Herr Locke die Aktion retten.

    Ein spannendes Buch mit vielen lustigen Wendungen. Nicht nur das Format ist groß, auch die Schrift, zudem gibt es viele bunte Bilder, die die Geschichte untermalen.
    Ich persönlich finde die Häufung der pupsenden Protagonisten in Kinderbücher inflationär. Vielleicht sollte den Autoren mal was anderes einfallen um die Kinder zu erfreuen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Märchen von Hans Christian Andersen

    Märchen von Hans Christian Andersen

    Hans Christian Andersen

    illustriert von Werner Klemke

    BELTZ Der Kinderbuch Verlag

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Zum 100. Geburtstag von Werner Klemke hat der Verlag Beltz ein umfangreiches Märchenbuch mit Andersen-Märchen heraus gebracht.
    Die Zeichnungen von Werner Klemke, mit wenig Farbe und oft nur als Silhouetten erkennbar, sind mir irgendwie vertraut. Das Märchenbuch aus meiner Kindheit ist ähnlich illustriert.

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    Ein Märchenbuch von Andersen, in dem einige bekannte Märchen fehlen und man andere, nicht so geläufige, entdecken kann.

    Dagmar Mägdefrau  

  • Gut geheult, kleiner Wolf

    Gut geheult, kleiner Wolf

    Christine Rettl

    Obelisk

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Jetzt, wo wir immer wieder vom Wolf hören, ist dies ein informatives Sachbuch um Kennenlernen des Wolfes. Zum Anfang finden wir ein kleines Gedicht und dann lernen wir die kleinen Wölfe kennen. Nicht nur die Wolfsmutter hat Junge bekommen, auch die Beutetiere ziehen ihre Kinder groß. Von der Mutter und später von den Lehrer-Wölfen wird den Kleinen alles beigebracht.

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    Sie lernen Angst vor ihrem Todfeind, dem Bären zu haben und dass Wölfe im Rudel leben um gemeinsam kämpfen oder jagen zu können. Natürlich will auch das Heulen gelernt sein. Denn nicht nur durch ihre Gesten verständigen sich die Wölfe, sondern auch durch ihre Sprache, das Heulen.

    Am Ende des Buches finden wir noch einen Steckbrief und danach gibt es ein kleines Quiz.
    Mit kurzen Kapiteln, großer Schrift und erklärenden Bildern, kann sich der Erstleser sein Wissen über den Wolf selbst aneignen.

    Dagmar Mägdefrau

  • So leben die Tiere – Die Honigbiene

    So leben die Tiere – Die Honigbiene

    Friederun Reichenstetter

    Hans-Günther Döring

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Dieses Buch gehört zur Serie „Sachwissen Natur- Der Bücherbär“ und wendet sich an Erstleser. Zunächst ein kurzer Steckbrief zur Honigbiene, dann wird in 13 Kapiteln reich bebildert das Leben der Honigbiene beschrieben. Zum Ende kann man noch eine kurze Geschichte lesen, die Familienmitglieder der Bienen kennen lernen und in einem kleinen Quiz Fragen beantworten.

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    Interessierten Kindern kann man das Buch sicher schon ab 4 vorlesen. Gedacht ist das Buch für Erstklässler zum selber lesen. Die Schrift ist groß, die Absätze kurz von schönen realistischen Bildern unterbrochen. Dazwischen kurze, farblich unterlegte Informationen mit verniedlichten Bienen. Es werden über die Paarung, die Aufzucht bis zum Ernten des Honigs alle Abläufe Kind gerecht  geschildert. Ein Sachbuch für ganz junge Leser, aber auch ein schönes Buch für leseschwachen Kinder. Man kann Kapital für Kapitel lesen und zusätzlich über die Bilder sprechen. Evtl. auf anderen Medien nach weiteren Informationen suchen.

    An dem Lesebändchen hängt ein kleiner Bär, dass ist noch ein besonderer Gag dieser Reihe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie siehst du denn aus? – Kurioses aus der Tierwelt

    Wie siehst du denn aus? – Kurioses aus der Tierwelt

    Florence Guiraud

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Das Buch ist großformatig und bietet auf fast 100 Seiten die faszinierendsten Bilder zu Vögeln, Insekten und Meeresbewohnern. Da ist die Bezeichnung „Prächtige Enzyklopädie“ aus dem Vorwort sicher keine Übertreibung. Es handelt sich wirklich um ein Kuriositätenkabinett der besonderen Art. Da füllen Vogelköpfe mit Bezeichnung ein ganzes Blatt, genauso ist es mit Libellen oder Rochen in ihrer ganzen Vielfalt.

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    Jedes Kapitel beginnt  mit einem einführenden Text, so haben alle Vögel zwei Flügel und zwei Beine und legen Eier. Dann geht es aber um das Besondere, um prachtvolle Federn, die langen Hälse oder die unterschiedlichen Schnäbel. Da zeigen uns die Vögel ihre unterschiedlichen Füße und es schauen uns Eulenaugen entgegen. Auf einer Doppelseite gibt es zu jedem der sieben Kapitel 20 – 33 kleine Abschnitte mit kuriosen Fakten. Wusstest du, dass die Seewespe, die giftigste Qualle mit 60 giftigen Tentakeln, die bis zu 4 Meter lang werden, ist?
    Auf den letzten Seite guckt uns der Petersfisch von der Seite und von Vorne an, ein Bild, das einen sofort fasziniert.

    Dieses Sachbuch ist ein Schatz für jeden, der sich mit der Tierwelt beschäftigt, sicher nicht nur für die Kleinen, auch wir Erwachsenen werden das Buch mit den wundervollen Bilder und informativen kurzen Texten lieben. Ich denke, es gibt auch viele Anregungen zu weiterer Recherche in der Bücherei oder im Internet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Schlaft gut ihr fiesen Gedanken

    Schlaft gut ihr fiesen Gedanken

    John Green

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    In „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ aus dem Hanser Verlag geht es um das 16-jährige Mädchen Aza, das neben den normalen Schwierigkeiten der Pubertät mit seinen Zwangsgedanken zu kämpfen hat und in einer Art Parallelwelt lebt.

    John Green beschäftigt sich immer mit Themen, die anderen unangenehm sind. „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ rund um die beiden krebskranken Jugendlichen Hazel und Gus hat mir beispielsweise mehr als einen Kloß im Hals verpasst.

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    Und auch Azas Zwangsgedanken und Zwangshandlungen sind authentisch und einfühlsam in die Geschichte eingewoben, in der es auch um Freundschaft, zaghafte Liebe und einen verschwundenen Millionär geht. Beklemmend und so nachvollziehbar beschreibt Green die Gedankenwelt und die Ängste des Mädchens vor Bakterien und tödlichen Krankheiten, dass man als Leser plötzlich selbst meint, einen bepflasterten Mittelfinger mit pochender Wunde darunter zu spüren.

    Trotzdem war ich nicht sofort gefesselt. Ich hatte bestimmt schon hundert der zweihundert Seiten gelesen, bis es mich so richtig packte. Im zweiten Teil steht Azas Mädchenfreundschaft zur Fan-Fiction-Autorin Daisy mit dem Star-Wars-Fimmel und die zarte Beziehung zu Davis im Fokus. Aza reflektiert ihr Verhalten, erkennt langsam ihr Problem und weiß immer mehr, dass sie etwas ändern muss.

    Ich habe den Roman gern gelesen und finde auch hier Greens Fähigkeit, das „Innenleben“ eines Mädchens so behutsam und echt in Worte zu fassen unglaublich. Das Buch ist gut komponiert, die Sprache wie immer besonders und wunderbar. Trotzdem hat das Buch mich leider nicht vom Hocker gehauen.

    Katia Simon

  • Was wir dachten, was wir taten

    Was wir dachten, was wir taten

    Lea-Lina Opperman

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    Das Buch wird aus der Sicht der Schüler Fiona Nikolaus, Mark Winter und des Mathelehrers Herrn Filler geschildert. In kurzen Abschnitten wird die spannende Geschichte so fortlaufen erzählt.
    Und es ist eine Geschichte, die einem den Atem nimmt. Aufgrund einer Durchsage wird zunächst die Klassentüre geschlossen. Sollte es sich wirklich um einen Amoklauf handeln?

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    Mark ist der typische Hinterbänkler, der von den Lehrern schikaniert und von den Schülern nicht anerkannt wird. Er hat ein schwieriges Elternhaus mit einem gewalttätigen Vater. Eine Narbe in seinem Gesicht zeugt davon. Fiona, überdurchschnittlich begabt und ein Kopfmensch aus gutem Hause, schwärmt für Sylvester, den hübschen Mitschüler.
    Herr Filler trägt zur Jeans ein Sakko mit gepolsterten Schultern. Er ist Vertrauenslehrer und versucht dieser Wahl gerecht zu werden. Aber in dieser Situation ist er völlig hilflos. Es gibt keine konkrete Anweisung für eine solchen Amoklauf an die er sich halten kann.

    Wie er im Text selber feststellt, kann er nie mehr vor diese Klasse treten, er denkt oft an die Moralvorstellungen seiner Freundin und wie sehr er sie mit seinem Verhalten enttäuscht.
    Durch einen Trick kommt der Attentäter in die Klasse und man merkt, dass er die Strukturen der Gemeinschaft und die Geheimnisse der Einzelnen kennt. Und warum erschießt er nicht einfach alle? Warum muss der Klasse Aufgaben erfüllen, die alle Beteiligen nackt und bloß dastehen lässt?

    Die junge Autorin schafft auf 177 Seiten so viel Spannung aufzubauen, dass man das Buch nicht gerne aus der Hand legt. Vor allem die Frage, „wie kann sich das alles noch logisch auflösen?“ hält einen im Bann. Aber am Ende hat alles seinen Grund und wir merken, wie heuchlerisch wir doch alle in unserem Miteinander sind.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln

    Die Legende von Shikanoko – Herrscher der acht Inseln

    Lian Hearn

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 14 Jahre

    Als großer Fan der „Clan der Otori“-Reihe hatte ich mich sehr auf die neue Romanreihe von Lian Hearn gefreut und so viel vorweg: Ich werde die anderen Bücher auf jeden Fall auch lesen. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten (dazu später mehr) hat mich das Buch schnell gefesselt.

    Die Handlung spielt in einem fiktiven mittelalterlichen Japan und enthält alles, was man von einem solchen Buch erwartet: Krieg, politische Intrigen, Machtkämpfe sowie Einblicke in die japanische Kultur und die Gesellschaftsstrukturen.

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    Das alles wird kombiniert mit einer großen Portion Magie und Mythologie in Form von Geistern, magischen Ritualen, Hexern und Dämonen. Alles in allem eine gute Mischung, die eine spannende Geschichte ergibt.

    Der große Schwachpunkt des Buches sind allerdings in meinen Augen die Charaktere: Man merkt, dass das Buch der Auftakt einer Reihe werden soll, da es versucht so viele Charaktere, Orte und Zusammenhänge wie möglich unterzubringen, was in Kombination mit der Tatsache, dass japanische Namen für westliche Leser nicht wirklich einfach und eingängig sind und oft dazu führt, dass man sich fragt „Wer war das nochmal?“ bzw. „Ist diese Person jetzt wichtig oder nicht?“, was dann auch zu besagter Anfangsschwierigkeit beim Lesen geführt hat. Dass viele dieser Charaktere nur ein- bis zweimal erwähnt werden, nur um unmittelbar danach zu sterben oder einfach aus der Geschichte zu verschwinden und (vielleicht) in einer der Fortsetzungen wieder eine Rolle zu spielen, hilft da auch nicht unbedingt. Leider führt diese Vielzahl an Charakteren auch dazu, dass die Geschichte stellenweise sehr „gehetzt“ wirkt um alle Teilstränge der Geschichte unterzubringen. Persönlich hätte ich nichts dagegen gehabt, wenn das Buch 200 Seiten mehr gehabt hätte, dafür aber die Entwicklung der Charaktere und einige der Ereignisse ausführlicher beschrieben worden wären.

    Fazit: Das Buch ist für mich nicht auf dem Niveau der „Clan der Otori“-Reihe, aber es ist dennoch eine sehr interessante Geschichte und ich freue mich auf den zweiten Teil.

    Der Altersempfehlung kann ich mich nur bedingt anschließen: Die Handlungen sind teilweise sehr brutal beschrieben und auf Grund der Komplexität ist es meines Erachtens eher etwas für ein etwas älteres Zielpublikum (16-18+).

    C. Kopke

  • Gips – oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte

    Gips – oder Wie ich an einem einzigen Tag die Welt reparierte

    Anna Woltz

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2017

    Gewinner des katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2017

    „Eltern werden erst gefährlich, wenn sie nicht mehr küssen“. Bisher war die Welt für die zwölfjährige Fitz in Ordnung, es gab Papa und Mama und die kleine Schwester Bente. Aber am zweiten Weihnachtstag findet ein „Schirmgespräch“ statt, in dem die Eltern eröffnen, dass sie sich trennen und die beiden Töchter werden die halbe Woche bei einem Elternteil verbringen. Dazu packen die beiden eine „Hin-und- her-Tasche“, um immer alles bei sich zu haben.

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    Dieses Wochenende sind sie beim Papa. Da geschieht eine Unfall mit dem Fahrrad auf glatter Straße und Bente wird eine Fingerkuppe abgeschnitten. So erleben wir einen Tag im Krankenhaus, während es draußen immer fester schneit.
    Zunächst lernt Fitz Adam kennen. Er hat einen keinen Bruder, der als Frühchen geboren in einem Brutkasten im Krankenhaus liegt.
    Später trifft sie noch auf Primula, ein Mädchen, dass aufgrund eine Herzfehlers nie richtig mit Kindern spielen durfte und die jetzt operiert wurde. Ein sehr frühreifen Mädchen, mit besonderen Ansichten.
    Die Kinder möchten die Schwester Yasmine und Dr. de Gooier verkuppeln und schmieden Pläne. Um eine Lüge zu verdecken, lässt Fitz sich den Arm eingipsen. In der Gipsschicht versteckt sie die Eheringe der Eltern, die beide versteckt hatten.

    Es gibt viele Handlungsstränge in dem Buch, es geht um den Beginn einer Liebe zwischen Fitz und Adam, die sich im neu gefallenen Schnee manifestiert.

    Ich hatte viel Spaß beim Lesen, obwohl es immer wieder um sehr ernste Themen ging. Aber Fitz Gedanken, die manchmal etwas kraus und kindlich, manchmal sehr vernünftig und erwachsen waren, haben mich fasziniert.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der König der Meere

    Der König der Meere

    Imapla

    Sauerländer

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Viel steht nicht in dem Pappbilderbuch, deren Seiten nicht ganz so dick sind, wie gewohnt. Es gibt nur Geräusche, wie „Blubb“ oder „Happs“. Der König der Meere, ein kleiner weißer Fisch wird von einem größeren schwarzen Fisch gefressen, jetzt trägt der die Krone, doch dann kommt der große weiße Fisch.

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    Aber dann kommt ein kleiner blauer Fisch und es gibt davon ganz viele. Diese schwimmen am Ende in einer Fischformation, die dann die Krone trägt.

    Ein sehr einfach gezeichnetes Buch, wie gesagt, ohne Text, aber mit viel Aussage und Diskusionsansätzen.

    Dagmar Mägdefrau