• Schwimmbad

    Schwimmbad

    Eilika Mühlenberg

    Gerstenberg

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Lesepeter Gewinner 2/2025

    Meine ältesten Enkelkinder haben gerade ihr Seepferdchen bestanden und ich als Oma bin natürlich sehr stolz. In diesem Buch geht es u.a. auch um Schwimmabzeichen. Das Cover zeigt ein richtig tolles Schwimmbad, wo oben die Leute vom Brett springen, andere schwimmen und tauchen und einige Besucher gehen unten an Bullaugen, die das Schwimmbecken zeigen, vorbei.
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    Wir starten dann an der Kasse und können schon ins Bad schauen. Papa, Tomi und Lino gehen noch angezogen an vielen Wegweisern vorbei zur Umkleidekabine und zum Duschen. Diese Seiten kommen noch ohne Text aus. Dann gibt es Sprechblasen, weil die Frage auftaucht, ob jeder schwimmen können muss. Es folgt eine Schwimmanleitung mit vielen Bildern, ein Auswahl an Bademoden und wir sehen erste Schwimmversuche von Tomi. Während die Kinder mit ihren Nudeln ins Becken springen, verhandelt Tomi mit Papa. Auf der nächsten Seite können wir uns Schwimmabzeichen anschauen. Dann geht`s ins Nichtschwimmerbecken. Danach geht es mit Tomi und Papa in einem kleinen Comic weiter. 
    Auf den nächsten Seiten sehen wir Supersicheres, wer vom Turm springt, was Nichtspringer machen, wie es früher in Schwimmbädern aussah, ein Erlebnisbad wird vorgestellt, wir schauen in den Keller und tauchen. Nach Tomis 2. Versuch geht es zum Imbiss, dann wird Pause gemacht, Kunst angeschaut, gerutscht und nach dem Wassersport geht es mit Tomi weiter.
    Schwimmen wollen alle können und Spaß im Schwimmbad haben erst recht. Aber das Schwimmen lernen ist nicht immer so ganz einfach. Hier können die Kinder sich alles anschauen, was nur irgendwie mit Schwimmen zu tun hat und sehen, wie Tomi es am Ende schafft, zu schwimmen.
    Hervorragende Illustrationen, manchmal mit echten Fotos, einfach ein Genuss. Zum einen gibt es viele Informationen, zum anderen begleiten wir Tomi beim Schwimmen lernen. Eine tolle Mischung!

    Dagmar Mägdefrau
  • Toni & Lou – Auf Schatzsuche am Meer

    Toni & Lou – Auf Schatzsuche am Meer

    Jonny Lambert

    Übersetzung Sandra Grimm

    DK

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Der Bär Toni und der Vogel Lou machen heute einen Ausflug zum Strand. Auf der ersten Seite sehen wir Toni mit Strohhut, Eimer und Schaufel. Lou flattert am Himmel und wir sehen den Vogel durch ein Loch in der Seite, obwohl er auf der nächsten Seite abgebildet ist. 
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    Am Bildrand sehen wir einige Dinge, die wir auf dem Bild suchen können. Zusätzlich kann noch die Frage „Worauf freuen sich Toni und Lou?“ anhand des Textes beantwortet werden. Da Flut ist, können die beiden keine Sandburg bauen, aber sie werden Forscher und entdecken einiges. Diesmal lautet die Frage „Warum ist Toni enttäuscht?“ Auf der nächsten Seite entdecken die Freunde eine große glitzernde Muschel. Am Ende des Buches legen die beiden ein Bild aus den Entdeckungen des Tages und auf der letzten Doppelseite sind alle Sachen noch einmal abgebildet. 
    Ein ereignisreicher Tag wird in diesem Buch beschrieben, jede Doppelseite zeigt uns eine neue Szene und auf jeder Seite können wir Gegenstände suchen und eine Frage beantworten. Wenn wir einen Urlaub an der See planen, ist es besonders schön, in diesem Buch Anregungen zu bekommen, aber auch nach der Reise hilft es, zu erinnern. Aber man kann es sicher auch in den Bergen oder zu Hause lesen und anschauen, denn es macht einfach Spaß, den Tag mit Toni und Lou zu verbringen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die Nordseedetektive – Die Verhaftung (Band 13)

    Die Nordseedetektive – Die Verhaftung (Band 13)

    Bettina Göschl

    Klaus-Peter Wolf

    Franziska Harvey

    Jumbo Neue Medien & Verlags GmbH

    Die Nordseedetektive

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Das Cover zeigt uns die Nordseedetektive über einen Laptop gebeugt, daneben eine traurige Mutter und im Hintergrund den Vater hinter Gittern. 
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    Nach der schönen ersten Doppelseite, die die Familie am Nordseestrand zeigt, gibt es wie immer die Vorstellung der Familie Janssen. Mike, der Vater, ist ein inzwischen erfolgreicher Kriminalschriftsteller und Mama Sarah ist Sängerin und Schauspielerin. Zufällig hat unser Autorenteam die gleichen Berufe, sie wissen also, worüber sie schreiben. Die Zwillinge Emma und Lukas haben von ihrem Onkel, der ihnen auch das Haus vererbt hat, einen Detektivkoffer mit seinem Handbuch bekommen. Mit Hilfe dieser Utensilien haben die beiden schon einige Fälle lösen können. Aber diesmal ist es Mike, der festgenommen wird, weil er auf seiner Lesetour einige Diebstähle begangen haben soll. Zur Spurensicherung kommt Rupert, der aus den Ostfriesenkrimis bekannte Kommissar, mit seiner Assistentin Jessie ins Haus. Leider können ihn die Kinder nicht von der Unschuld ihres Vaters überzeugen. Ganz im Gegenteil: Sie leihen ihm wegen des Regens noch den Ostfriesennerz von Mike, in dem sich Diebesgut befindet. Zufällig taucht ein alter Freund aus Düsseldorf auf, der die Familie und besonders Sarah unterstützen möchte.
    Auch hier können die Kinder mit Hilfe des Handbuchs und ihrer Cleverness den Fall lösen und ihren Vater aus dem Gefängnis holen.
    Das Schriftbild ist etwas größer und dank der wunderschönen bunten Bilder sind die 13 kurzen Kapitel sehr gut zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Sörens siebter Song

    Sörens siebter Song

    Dave Eggers

    Mark Hoffmann

    atlantis

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Der junge Wal Sören ist singend auf dem Cover zu sehen, die anderen Meerestiere schauen nicht begeistert.
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    Sören ist ein Buckelwal und er ist nicht begeistert von den Gesängen der alten Wale. Diese Gesänge sind lang und man kann sie über weite Strecken im Meer hören. Die Männchen wollen damit, wie nicht anders zu erwarten, die Weibchen beeindrucken. Diese kurze Einführung beruht auf Fakten und dann folgt die humorvolle Geschichte von Sören, der unbedingt einen neuen Song kreieren möchte. Er findet die Gesänge der Alten monoton und zu lang. So denkt er sich einen neuen Song aus, in dem Maracas und Theremins (beide Begriffe musste ich erstmal googlen) vorkommen sollen. Als er damit fertig ist, singt er mit geschlossenen Augen das Lied seinen Freunden vor. Und Hans, sein Freund, sagt ihm „Das war mit Anstand der schlechteste Song, den ein Wal je gesungen hat.“ Aber Sören gibt nicht auf, er ändert das Lied so lange, bis er Erfolg damit hat.
    Ganz klar steht die Geschichte unter dem Motto „Nicht aufgeben, du schaffst das.“ Und solche positiv ausgehenden Erzählungen machen uns allen Mut, denn Aufgeben sollte doch keine Option sein. Hans ist ein sehr ehrlicher Freund, der mit seiner Kritik Sören anspornt, es besser zu machen und am Ende schafft er es, alle zu begeistern. Ein längerer Text und wundervolle Bilder der Meeresbewohner und ihres Lebensraums machen Sören zu einem Erlebnis.

    Dagmar Mägdefrau


  • Wie ein Fisch im Wasser – Eine Geschichte vom Schwimmenlernen

    Wie ein Fisch im Wasser – Eine Geschichte vom Schwimmenlernen

    Maike Harel

    Anne Grobe

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir die drei Kinder und den Papa mit ihren Schwimmnudeln. Der Papa wirkt nicht so, als mache ihm das Wasser Spaß. Mia, die uns diese humorvolle Geschichte erzählt, liebt das Wasser genauso wie ihre Mama.

    
    
    
    
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    Wenn sie am See vorbei radeln, halten sie gerne an und springen ins Wasser. Mia braucht allerdings noch Schwimmflügel und deshalb geht sie ins Hallenbad zum Schwimmkurs bei Igor. Max springt einfach mutig ins Becken, Mia ist noch etwas zögernd und traut sich dann doch mit der Nudel ins Wasser. Wassim hält erstmal nur die Füße ins Wasser. Nur Mias Papa blockt immer ab, wenn er mit ins Wasser soll. Erst durch eine Bemerkung von Oma Marianne wird Mia klar, dass ihr Papa nie einen Schwimmkurs besucht hat. Da meldet sie ihn kurzerhand bei Igor an. Nachdem er sich zunächst sträubt, lernt Jan dann doch schwimmen und so sitzt am Ende die ganze Familie am Strand. 
    Die ganze Peinlichkeit des Nicht-Schwimmen-Könnens wird in dem Buch wundervoll dargestellt, die vielen entsetzten „Neins“ von Jan und dazu die lesensnahen gefühlvollen Illustrationen, für mich ist das einfach perfekt getroffen. Nebenbei gefällt es mir, dass die Mutter keine Modelfigur hat. Mias Idee, ihren Papa im Schwimmkurs anzumelden, ist einfach bombastisch. Meine Enkelin und ich haben das Buch mit viel Spaß gelesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Aquila – Weniger ist Mee(h)r

    Aquila – Weniger ist Mee(h)r

    Ulrike Marten-Öchsner

    Emma Öchsner

    Nordkindverlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem türkisen Cover sehen wir Aquila, die kleine Qualle, um die es in dieser Geschichte geht. 
    Zunächst werden wir aber in die Tiefen des Meeres geführt. In knappen Sätzen wird uns vom Überfluss, der hier herrscht, berichtet. Dann sehen wir die Quallen, die hier in sehr menschlichen Verhältnissen mit Möbeln und Einkaufswagen leben.
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    Dann endlich lernen wir Aquila kennen, die bei einer Freundin eingeladen ist und sich nicht entscheiden kann, was sie alles mitnehmen soll. Sie hat massig Spielzeug und der Beutel, den sie packt, ist schon sehr groß und schwer geworden. So hat sie bald Schwierigkeiten, damit weiterzukommen. Als sie eine Pause einlegt, flüstert ihr der Octopus zu „Weniger ist manchmal mehr.“ Er erklärt ihr, dass sie durch den langsamen Transport zu viel Spielzeit verliert. Er rät ihr, ihre Sachen dort zu parken und sich für ein Teil zu entscheiden, das sie mitnimmt. Aquila ist verwundert, dass ihre Freundin nur wenige Spielsachen hat. Die Erklärung leuchtet Aquila ein und auch sie denkt um.
    Die Lebensverhältnisse der Quallen wurden sehr vermenschlicht, so werden sich die Kinder mehr mit den Quallen identifizieren. Die Geschichte ist mir aber insgesamt zu moralisch und mit erhobenen Zeigefinger erzählt. Natürlich haben die Kinder viel zu viele Spielsachen in ihren Zimmern und die Idee, immer etwas weg zu sortieren ist sicher umsetzbar und einleuchtend.

    Dagmar Mägdefrau
  • Mit Maus am Meer

    Mit Maus am Meer

    Alice Melvin

    Kunstmann

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    Nach „Mit Maus am Fluss“ reist die Maus nun ans Meer und verbringt dort einige schöne Sommertage. Auf dem Cover baut sie Sandburgen, was bei einem Urlaub am Meer einfach sein muss. 
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    Auf der Karte können wir verfolgen, welche Stationen Maus bereist. Mit dem Wanderstock geht es Richtung Strand. Von Weitem schaut Maus aufs Meer, am Himmel sind einige Möwen unterwegs. Es folgt eine klassische Strandszene mit vielen Familien, die sich im Sand und im Meer tummeln. Wenn man die halbe Seite umschlägt, kommt die Flut und Maus steht allein am Strand. Dann geht es auf die belebte Promenade, hier gibt es eine Bude mit den Dingen, die immer am Strand angeboten werden, wir können eine Seite aufklappen und hineinschauen und den Eisverkäufer sehen. Im Puppentheater zeigt die Klappe den Puppenspieler unter der Bühne. Die See wird rauer und in der Teestube sitzen die Leute im Warmen. Maus legt sich in die Dünen, ich hoffe, dass das erlaubt ist. Die Landschaft lässt sich durch Klappen erweitern. Vor der Galerie malt der Fuchs auf seiner Staffelei, während Maus Muscheln sammelt. So folgen noch einige Tage mit wunderschönen Bildern, bis Maus auf die See schaut und die Sonne am Horizont verschwindet. 
    Es gibt nach der Geschichte noch ein paar Sachinfos zur Landschaft und zu den Tieren und welche Schätze man an der See finden kann.
    Kurze gereimte Texte erzählen von der Wanderung der Maus am Meer, es ist eine raue Landschaft und ein Meer mit vielen Wellen, wahrscheinlich ist es der Atlantik, der dort in wunderschön gezeichneten Bildern vorgestellt wird.

    Dagmar Mägdefrau



  • Unser Tag am Meer   

    Unser Tag am Meer   

    Noëlle Smit

    Bohem

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Die beiden Kinder freuen sich auf den Tag am Meer und gehen fröhlich durch die Dünen zum Strand. Nach einer Seite voller verschiedenster Muscheln, gehen sie auf den Brettern vorbei an den kleinen Strandhäuschen, der Junge und das Mädchen und ihre Mutter mit dem Gepäck. Die Kinder staunen, was das Meer alles angeschwemmt hat. 
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    Dann springen sie in die Wellen. Im tiefen Wasser wird geschwommen, es gibt viele Luftmatratzen und vorne schaut eine Robbe aus dem Wasser. Danach machen sie es sich auf der Decke unter dem Sonnenschirm bequem und essen Melone. Sandburgen werden gebaut, Verstecken gespielt und Eis gegessen. Später wird eingepackt und es geht mit vielen anderen Menschen wieder über die Bretter zurück. 
    Ein typischer Tag am Meer, wie es viel Tagestouristen erleben. Den Kinder macht es Spaß, sie erleben eine Menge. Kinder, die das Meer kennen, werden hier vieles erkennen, das sie selbst erlebt haben. Der Text besteht immer nur aus einem Satz und die Illustrationen sind sehr realistisch gezeichnet. Lediglich die Seite, die die Ebbe beschreibt und auf der es heißt, „Das Meer ist weiter weg.“ gefällt mir nicht so gut, denn da stehen eine Mutter und ihre Tochter im Wasser. Es kann aber daran liegen, dass ich die deutsche Nordsee vor Augen habe und hier vielleicht eine andere Situation abgebildet ist.
    Ich kann dieses Buch für alle Urlauber und Tagesausflügler an die See empfehlen, zum Einstimmen und zum Erinnern an einen schönen Tag am Meer.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wenn der Wind vom Meer erzählt

    Wenn der Wind vom Meer erzählt

    Sonja Stangl

    Tyrolia

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das Cover, das in zarten Rosatönen gedruckt ist, zeigt den Bär und das Mädchen, das uns die Geschichte erzählt.
    Der alte Bär tauchte eines Morgens auf dem Hügel auf, er sitzt zusammengesunken auf einer Bank. Die Menschen pilgern zu ihm und stellen ihm Fragen, aber er antwortetet ihnen nicht. Aber das Mädchen kann ihn nicht vergessen, sie sieht ihn morgens und abends, wenn sie aus ihrem Fenster schaut.
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    Sie weiß, wenn sie furchtbar laut ist, reagieren die Leute auf sie. So baut sie ein Art Flüstertüte und spricht dadurch zu dem Bären. Und wirklich, das alte Tier ist schwerhörig und leidet darunter, dass es die Geräusche, die ihm so wichtig waren, nicht mehr hört. Jetzt wird das Sprach- zum Hörrohr und die beiden erleben zusammen viele schöne Geräusche.  
    Mit kleinen kurzen Sätzen wird die Geschichte erzählt und die Bilder zeigen zart und eindrucksvoll die Freundschaft des Mädchens mit dem Bären. Besonders gut gefällt mir ein Bild, da reiten die beiden ganz klein auf einer riesigen Hummel „Und dass Dinge viel größer klingen können, als sie aussehen.“ Ein poetisch, schöner Satz.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wünsche an die Wellen

    Wünsche an die Wellen

    Katya Balen

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Buch des Monats Oktober 2024

    Normalerweise spricht man von „Feuer und Eis“, wenn es um Gegensätze geht. Bei Tom und Zofia trifft dieser Gegensatz jedoch anders zu: Während Zofia eine tiefe Verbindung zum stürmischen Meer verspürt, sucht der eher schüchterne Tom Geborgenheit im Licht. Es passt also besser, sie als „Meer und Licht“ zu bezeichnen. 
    Das bevorstehende Aufeinandertreffen der beiden verspricht, ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen: Zofias Vater und Toms Mutter verlieben sich und erwarten ein Kind.
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    Tom zieht zu Zofia und ihrem Vater Marek ins Cottage. Zofia, die in Tom nur einen schüchternen Jungen sieht, der stets Licht zum Schlafen braucht und sich leise, wie ein scheues Vögelchen verhält, kann zunächst gar nichts mit ihm anfangen. Für Tom ist Zofias impulsive Art eine Herausforderung, die ihm das Gefühl gibt, ständig um sie herumschleichen zu müssen.
    Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, was einen tiefen Einblick in ihre jeweiligen Beweggründe und Verletzlichkeiten ermöglicht. Zofia wirkt zunächst wenig sympathisch, besonders im Kontrast zum sensiblen Tom – dafür aber umso authentischer. Als Zofia sieht, wie gut Tom sich mit ihren Freunden versteht, fühlt sie, als würde er ihr alles wegnehmen und sie aus ihrer neuen Familie ausschließen. Tom hingegen versucht, seine Gefühle stets zu kontrollieren und zu „kleinzufalten“, genau wie die Origami-Figuren, die er jede Nacht formt. Eine japanische Legende besagt, dass man 1000 Kraniche falten muss, um sich etwas wünschen zu können. Zunächst wünschen sich beide nichts mehr, als dass alles wieder so wird wie früher, bis ein Ereignis ihr Leben endgültig durcheinanderwirbelt.
    Die unterschiedlichen Emotionen, so stürmisch oder leise sie auch sein mögen, wurden hier ganz wunderbar in Worte verpackt. Ein Familienroman über die schweren Zeiten, der auch Licht in Aussicht stellt.

    Raphaela Brosseron
  • Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten

    Freya und das Vermächtnis der Strandpiraten

    Fiona Longmuir

    Urachhaus

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Edge ist im Sommer ein Touristenmagnet, doch nur die Einheimischen kennen und lieben die dunkle, ungemütliche Seite des Ortes und die Legende der Schmugglertunnel. Als eine geheimnisvolle Frau in die Pension von Freyas Großmutter zieht, sorgt das für Aufruhr. Sie ist eine Außenseiterin und plant, die Stadt zu modernisieren. Freya und ihre beste Freundin Lilli sind fassungslos. Ein geheimnisvoller Schatz macht ihren Widerstand gegen die Veränderungen noch aufregender.
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    Die mystische Atmosphäre von Edge wurde von Anfang an großartig beschrieben. Ich konnte sofort nachvollziehen, was Freya an diesem Ort liebt. Der besondere Charme der Stadt, der stark von den älteren Gebäuden ausgeht, muss bewahrt werden. Die mysteriöse Frau wirkt jedoch zu sehr als Antagonistin. Wenn als Leserin bereits klar ist, dass die Stadt von diesem speziellen Charme lebt, müsste die Frau das doch zumindest in Ansätzen auch erkennen. Stattdessen schlägt sie dem Stadtrat futuristische, hochmoderne Gebäude vor, ohne Rücksicht auf die alten Anwohner. Das erscheint mir unglaubwürdig.
    Dann kommt plötzlich noch eine Schatzsuche hinzu, und die Frau hat aus einem anderen, wenig überzeugenden Grund einen 14-jährigen Jungen bei sich, der eigentlich auf der Gegenseite steht. Vielleicht habe ich nicht aufmerksam genug gelesen, aber vieles wirkte auf mich zu konstruiert und die Charaktere zu oberflächlich. Die Kulisse ist wunderbar, aber die Geschichte erscheint mir unausgereift und zu gewollt auf Abenteuer getrimmt.

    Raphaela Brosseron




  • Eine Nacht im Ozean

    Eine Nacht im Ozean

    Isabelle Simler

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Dieses wundervolle Sachbilderbuch lebt von seinen doppelseitigen Panorama-Illustrationen, die mich total fasziniert haben. Schon das Cover zeigt eine Auswahl der Tiere und in der Mitte den Vollmond. So langsam geht die Sonne golden unter und die Basstölpel tauchen zur Jagd unter. Ein hellblaues Auge schaut uns an, bevor der Schnabel untertauchen wird. 
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    Lederschildkröten verlassen den Ozean zur Eiablage, auf einer der letzten Seiten werden wir am Morgen die Kleinen schlüpfen sehen. Der Himmel färbt sich rot und die Delfine jagen gemeinsam. Der Vollmond steht über der glatten See und die Tiere, die das Plankton bilden, steigen aus der Tiefe. Die kleinen Tierchen sehen wir hier vergrößert dargestellt wie winzige Kunstwerke. Aber schon verschwinden sie im Maul des Walhais, des größten Fisches unserer Meere. Papageienfische schützen sich mit einer Blase und Rochen gleiten sanft durch Wasser. Während die anderen schon schwimmen, schaut uns einer, der am Boden liegt, mit seinen Glubschaugen an. 
    Jede Doppelseite hat eine Überschrift z.B. „Fächerfische schwimmen um die Wette“ und zwei erklärende Sätze, mehr ist auch nicht nötig, denn die Illustrationen sind einfach traumhaft schön.

    Dagmar Mägdefrau
  • Der Gesang des Wals

    Der Gesang des Wals

    Karen Swan

    Padmacandra

    Insel

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover reitet ein Kind auf dem Rücken des Wals. Auf der ersten Seite erblickt es durch eine Fernrohr den singenden Wal, er fordert es auf, „Ich will dir was zeigen – komm mit mir mein Kind!“ So schwimmen die beiden gemeinsam durchs Meer, geschlafen wird auf dem Walrücken, mit Delfinen wird gespielt und nach einmal Luftholen tauchen sie zu einem Schiff.
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    Die folgende Doppelseite zeigt wunderschön die Tiefe des Meeres, nur wenn man genau hinschaut, liegen auf dem Grund alte Flaschen und anderer Müll. „Verzauberte Farben, die sahen wir hier, ich mit dem Wal und der Wal mit mir.“ Es gibt einige unterschiedliche Wiederholungen des letzten Satzes, was mir und sicher auch den kleinen Zuhörenden sehr gut gefällt. Als der Wal Hunger bekommt und sein Maul öffnet, sehen wir viel Müll dort verschwinden. Danach folgt wieder ein beeindruckendes Bild, eine Doppelseite zeigt nur ein Auge des Wals, aus dem eine Träne läuft, das Kind breitet tröstend seine Arme aus. Dann sehen Wal und Kind auf dem Rückweg in die Ferne und einige Tiere, die unter dem Müll leiden. Wieder zurück handelt das Kind und fordert auf, den Müll zu beseitigen „Helft mit, macht ihn weg!“
    Wundervolle Illustrationen und ein poetischer Text von Jörg Hilbert mit schön klingenden Wiederholungen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ab ins Wasser

    Ab ins Wasser

    Tomo Miura

    Aladin

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das niedliche Kerlchen im schwarzweiß gestreiften Badeanzug mit schwarzer Schwimmhaube schaut auf dem Cover ins blaue Wasser des Schwimmbades. 
    Am Montag packt er seine Sachen zusammen und geht fröhlich mit seiner gelben Tasche ins Schwimmbad.
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    Nach dem Aufwärmen möchte er ins Wasser springen, doch da sind ganz viele Leute, die genauso aussehen wie er, die aber schwarze Badeanzüge tragen, im Wasser und vor ihm wartet schon eine Schlange darauf, ins Wasser zu können. 
    Am Dienstag sitzen Angler am Becken, deshalb nimmt er am Mittwoch eine Angel mit. Doch da ist es kalt und alle fahren Schlittschuh. Am Donnerstag sind Surfer und ein Kanufahrer auf den Wellen unterwegs. So gibt es am Freitag ganz viel mitzunehmen, doch da ist das Schwimmbad geschlossen. Aber unser Freund tröstet sich damit, dass morgen auch noch ein Tag ist.
    Ganz minimalistische Zeichnungen und kurze Texte machen dieses Bilderbuch aus, aber ich denke, die Kinder werden den Witz dieser Geschichte verstehen und sie mögen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Was fährt da übers Meer?

    Was fährt da übers Meer?

    Thomas Müller

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Auf dem Cover des Pappbilderbuchs sehen wir zwei Hunde mit dem Motorboot Susi über das Meer brausen. Auf der ersten Doppelseite folgt eine Segelboot und ein Containerschiff, überall sind passend bekleidete Tiere zu sehen, die aber auch wie Menschen dort auf zwei Beinen stehen oder aufrecht sitzen. Weiter geht es mit einem Ruderboot. 
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    Im Hintergrund fährt die weiße Fähre, auf dem Fischkutter ist viel zu tun, aber am meisten Spaß mach meinen Zuhörern das sehr schlanke Flusspferd mit dem dicken Kopf, das in einem Fass unterwegs ist. Dschunke, Einbaum und Tretboot bietet die nächste Seite, Motorboot und Gondel folgen. Danach sehen wir einige Tiere, diesmal unbekleidet auf der Arche Noah. Nicht immer stehen sie paarweise und es macht Spaß den z.B. zweiten Affen zu suchen. Ein Seelenverkäufer ist senkrecht zur hälfte im Wasser verschwunden und das Seenotrettungsschiff und ein Schlauchboot sind zur Rettung gekommen. Nach vielen anderen Schiffstypen kommt eine Ausflugsboot ans Pier und das stehen Wir.

    Es gibt unendlich viel zu entdecken in diesem Buch, in dem bis auf den kleinen Reim am Ende, immer nur die Bezeichnungen der Schiffe stehen. Es gibt also wenig zu lesen, viel zu schauen und das eine oder anders zu erklären. Bei der nächsten Reise ans Wasser werden die Kinder genau wissen, was da schippert.

    Dagmar Mägdefrau

  • Geheim – Agentur für magische Wesen – Löse das Rätsel des Meerungeheuers – Band 4

    Geheim – Agentur für magische Wesen – Löse das Rätsel des Meerungeheuers – Band 4

    Amelie Benn

    Baumhaus

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Pipa und Ben sind ziemlich sauer, weil sie die Ferien bei ihrer Tante Esmeralda verbringen sollen. Zudem ist Pipas Cousin Ben auch noch zwei Jahre jünger als sie, was ihr noch weniger gefällt. Doch dann kommt alles anders. Tante Esmeralda wird von der Agentur für magische Wesen mit dem Schiff nach Südamerika geschickt, dort soll sie dort ein magisches Tier vor den Unorden, die diese wundervollen Tiere nur ausnutzen wollen, retten.
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    Schon auf dem Schiff fallen den Kindern zwei Männer auf, die sich sehr verdächtig benehmen. Durch Kombinieren können sie einen dieser Männer als zu den Unorden gehörig ausmachen und ein magisches Wesen vor ihm retten. So nehmen sie das niedliche Marillo mit in ihre Kabine. Diese kleine fuchsähnliche Tier kann fliegen und sich unsichtbar machen. 
    Die spannende Geschichte über magische Wesen, Tante Esmeralda und die Kinder wird in 20 Kapiteln erzählt, die mit einem Rätsel enden. Diese Rätsel sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt und sehr abwechslungsreich gestaltet. Logisches Denken und eine gute Beobachtungsgabe helfen bei der Lösung. Aber notfalls kann man sich auch durch zwei Tipps helfen lassen oder einfach weiterlesen, denn im nächsten Kapitel steht die Lösung ebenfalls. Aber es macht auch Spaß, sich die Aufgaben anzuschauen und zu überlegen, wo der Lösungsansatz steckt.
    Wieder eine schöne Fortsetzung der „Geheim!-Reihe“, die wie immer mit einem Brief hinter dem Cover beginnt und durch die Rätsel und Illustrationen gut zu lesen ist.

    Dagmar Mägdefrau


  • Der schwarze Strand – Die Entstehung des Earth Days

    Der schwarze Strand – Die Entstehung des Earth Days

    Shaunna und John Stith

    Maribel Lechuga

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Ida, ein amerikanisches Grundschulmädchen, liebt den Strand und das Meer. Aber im Januar 1969 verursacht die Ölförderfirma Union Oil eine Ölpest vor der Küste Santa Barbaras. Und Idas geliebtes Meer ist nicht mehr wieder zu erkennen. Schwarze ölige Wellen, schwarzer Sand und Seevögel mit vom Öl verklebten Gefieder. Ida ist fassungslos. Sie schließt sich mit anderen Kindern zusammen, um Politiker auf die Umweltzerstörung aufmerksam zu machen. 
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    Und so wie Ida haben viele Menschen das Bedürfnis, zu handeln. Es entsteht in den USA eine Bewegung zum Schutz der Umwelt. Am 22. April 1970 findet der erste Earth Day in den USA statt, ein nationaler Aktionstag, um auf Umweltprobleme hinzuweisen. Auch in Idas Schule beschäftigen sich Kinder und Lehrer*innen mit Umweltproblemen und was man dagegen tun kann. Und „je mehr Ida darüber wusste, desto stärker fühlte sie sich. Es gab so viele Wege, etwas zu tun.
    
    Ein tolles Buch über die Entstehung des mittlerweile weltweit stattfindenden Earth Days! Texte und Bilder sind so gestaltet, dass sie bereits Fünfjährigen das Thema Umweltschutz kindgerecht nahebringen. Schön finde ich auch, dass am Beispiel von Ida aufgezeigt wird, dass bereits Kinder etwas unternehmen können. Und hierfür auch konkrete Beispiele genannt werden, wie sie aktiv werden können - und das nicht nur am "Tag der Erde", sondern an jedem Tag. 
    
    Abgerundet wird das Ganze noch durch weitergehende Informationen im Anhang:  Ein Zeitstrahl, eine Auflistung „So wirst Du Umweltaktivist*in“, zwei kurzen Beiträgen zu den Themen Earth Day heute und Umweltverschmutzung. 
    
    Ein rundum gelungenes Buch zu diesem wichtigen Thema. 
    
    Beate Böhm
  • Faszination Haie

    Faszination Haie

    Michael Stavarič

    Michèle Ganser

    leykam:

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Faszinierend ist schon das tolle Cover, durch den rosa-metallernen Kreis in der Mitte, der durch den schwarzen Hintergrund besonders gut zur Geltung kommt, zieht es mich in seinen Bann. 
    Das Buch ist in sieben Kapitel eingeteilt und beginnt mit„Unsere Reise geht nie zu Ende“, hier geht es zunächst um das Wasser, das zu unserer Welt gehört. Der Autor berichtet in der Ich-Form und spricht den Lesenden direkt an. Die Bilder zeigen unterschiedliche Haie, die ich bisher noch nicht kannte, die Knorpelfische werden auf dem nächsten Bild gesucht, die Lösung kann man am Ende des Buches finden. 
    mehr oder weniger lesen
    Der Megalodon, der allen Dinosaurier-Fans bekannt ist, wird beschrieben und sein Zahn ist abgebildet. Als Aufgabe soll man Redewendungen mit Zahn, wie „Jemanden die Zähne zeigen“, erklären. Dann gilt es, Beutetiere zu finden. Ein Satz, der sich an die Leser*innen wendet, gefiel mir sehr gut „Lasst euch im Leben generell nicht von Ängsten leiten, diese sind immer schlechte Ratgeber.“
    Unter der Überschrift „Für Schlauköpfe“ erfahren wir, wie viele Nullen eine Oktillion hat. 
    Danach folgt etwas witziges und dann geht es los mit dem nächsten Kapitel „Eiskalte Haichen 6 die Geheimnisse der Ozeane“ werden hier besprochen. Hier darf man sogar eine Bild ausmalen. Weiter geht es mit den schnellsten und schönsten Haien, hier finden wir ein „Hairätsel“, schwierig zu lesen, und der Autor verrät uns seine Lieblingshaie. Elf Hai werde hier genau beschrieben. Das Bild in der Mitte des Buches zeigt einen Hai, der mit geöffneten Maul auf uns zu schwimmt. Faszinierend! Haie haben auch Superkräfte?  Dazu mehr in Kapitel Vier. „Kühe der Meere“ beschreibt Hai, die nicht jagen, sondern Plankton und Krill fressen. 
    Ein wunderschön gestaltetes Sachbuch, das im Plauderton Interessantes und Neues über Haie erzählt. 
    
    Dagmar Mägdefrau