Buchbesprechungen

  • Wunderwelt der Vögel

    Wunderwelt der Vögel

    Laura Paulussen

    Carolin Hensler

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das großformatige Sachbilderbuch erklärt in elf Kapiteln bildreich die Vogelwelt. Über beide Seiten sehen wir am Himmel fliegend u.a. eine Schleiereule und einen Wanderfalken im Sturzflug. Ein kurzer Text besagt, „Fliegen ist nicht gleich Fliegen.“ Auf der folgenden Seite werden neben anderen Flugarten Ruder-, Sturz- und Rüttelflug erklärt. Ein kleiner Text und ein Bild des Vogels mit seiner Vita reichen dazu. 

    mehr oder weniger lesen

    Dann geht es zu den flugunfähigen Vögeln, dazu gehören der große Emu und der Zwergkiwi. Die Kraniche fliegen in V-Form über das Meer und schon sind wir bei den Zugvögeln. Die Standvögel werden auf den nächsten Seiten vorgestellt, eingeleitet durch ein Schneebild. Der blühende Apfelbaum stellt die Singvögel vor. Wie singen sie und wann geht ihr Gesang am Morgen los? Dann wird es exotischer, Vögel mit besonderem Erscheinungsbild sind z.B. der Fischertukan und die Riesentrappe. Mein Lieblingsbild sind die Flamingos im türkisenen Gewässer, hier geht es um das Balzverhalten und er wohl ungewöhnlichste Vertreter ist der Blaue Pfau. Auf dem Dach des Bauernhauses hat der Storch sein Nest gebaut, in der dunklen Scheune sehen wir die kleinen Schnäbel der Schwalben. Auf den Folgeseiten geht es um Nestbau und Brut. Nach der Nahrungssuche, dem Zusammenleben mit uns Menschen geht es um den Artenschutz. Da fliegen sie, die bedrohten Vögel, in den leuchtenden Abendhimmel. 

    Kurze Texte, viele Informationen zu den abgebildeten Vögeln und schöne Bilder machen aus diesem Buch einen kleinen Schatz für wissenshungrige Kinder.

    Dagmar Mägdefrau

  • City Crime – Strichcode in Stockholm

    City Crime – Strichcode in Stockholm

    Andreas Schlüter

    Tulipan

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Dies ist schon der 5. Band der Serie Johanna und ihr Bruder Finn besuchen ihren Cousin Oskar in der schwedischen Hauptstadt. An Hand des Stadtplans, der im Einband zu finden ist, sehen wir, dass alles sehr nah zusammen liegt und natürlich bekommen wir noch ein paar gute Tipps für einen Besuch in der Stadt. 
    Die drei Kinder beobachten einen Obdachlosen, den sie für tot halten. Doch als sie mit der inzwischen alarmierten Polizei zurückkommen ist er verschwunden.

    mehr oder weniger lesen

    Ein obdachloses Mädchen hilft ihnen bei der Suche. Ronja ist sehr begabt und kennt viele Tricks, die die Drei weiterbringen. So finden sie den Mann wieder und erfahren, dass er ein Wissenschaftler ist, der eine große Entdeckung gemacht hat. 

    Wieder lügen die Kinder, um sich frei in der Nacht in der Stadt bewegen zu können. Oft könnte sich die Situation auch gegen sie wenden und Ronjas Methoden sind nicht immer legal. 

    Das Buch ist spannend geschrieben, wenn auch manchmal etwas verwirrend. Finn ist, wie immer, etwas mürrisch und möchte nicht mitmachen, aber Johanna treibt ihn voran.

    Dagmar Mägdefrau

  • Achtung, Zeitfalle

    Achtung, Zeitfalle

    Andreas Schlüter

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Das Buch ist schon einige Jahre auf dem Markt und sicher ist es technisch nicht mehr auf dem neuesten Stand, aber trotzdem hat es an Spannung nichts eingebüßt.

    Die Kinder kennen wir schon aus Level4 und diesmal geht es auf eine Klassenfahrt nach Florenz. Nachdem die vier Kolja hinterhergelaufen sind, finden sie sich im Florenz des Jahres 1589 auf einer großen Hochzeit wieder.

    mehr oder weniger lesen

    Jennifer kann das an Hand ihres Reiseführers erforschen. Doch nichts ist so wie es scheint, die Welt, die sich da zeigt, ist nur eine Computeranimation. Die Gefahr droht von einigen echten Menschen, die hinter dem Professor her sind, der beim Programmieren mitgearbeitet hat. Das eingespielte Team kann zusammen eine Lösung finden und dem Rückweg zur Klasse steht nichts mehr im Wege.

    Die Geschichte ist spannend geschrieben und gut zu lesen. Alles hat eine schlüssige Logik und man kann noch einiges über die damalige Zeit lernen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mag ich! Gar nicht! – Ein Reim- und Magenbuch

    Mag ich! Gar nicht! – Ein Reim- und Magenbuch

    Werner Holzwarth

    Theresa Strazyk

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Witzige Bilder von Kindern mit großen Mündern mit wenig Zähnen. Und alle wollen unterschiedliche Gerichte essen. Spinat, Obstsalat, Pommes, Döner, Hühnerfrikassee, Milchreis und Würstchen. Immer wird das Gericht angepriesen und immer will es ein Kind nicht essen. Und die Lösung ist „Die geb ich Waldi unterm Tisch, der frisst fast alles außer Fisch.“

    mehr oder weniger lesen

    In diesem Satz mündet jede Seite. Bis es dann Forelle gibt, da spuckt Waldi alles unzerkaut aus und sitzt dann am Tisch und isst Omis Pute.

    Eine lustige Geschichte, da kann man lange darüber sprechen, wer was mag und was nicht und ob der arme Hund so gequält werden darf. Auf jeden Fall machen die Reime Spaß.

    Dagmar Mägdefrau

  • Napoleon Chamäleon

    Napoleon Chamäleon

    Kurt Cyrus

    Andy Atkins

    Christine Faust

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Schon das Cover zeigt das bunte Chamäleon, hier ist es sogar glänzend lackiert. Napoleon sitzt auf seinem schicken Ast und keines der anderen Tier beachtet ihn. Obwohl er eines ausprobiert den anderen aufzupassen und zu gefallen, bleibt er unsichtbar. Erst als er fällt und sich mit seiner Zunge am Ast festhält, schenken ihm die anderen seine Aufmerksamkeit.

    mehr oder weniger lesen

    So spielen am Ende alle zusammen und auf der letzten Seite können wir die Tiere suchen.

    Ein Buch mit vielen tollen bunten Bildern und einer einfachen Geschichte. Ich weiß zwar nicht, was man genau daraus lernen soll?  Mach etwas Verrücktes, Gefährliches, damit die anderen dich beachten? Aber vielleicht hat es einfach keinen Sinn und ist nur schön anzusehen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Wolf und die Fliege

    Der Wolf und die Fliege

    Anjte Damm

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 2 Jahre

    Ein Pappbilderbuch mit einfachen Bildern. Links sehen wir den zunächst sehr hungrigen Wolf. Rechts verschiedene Tiere und Gegenstände. Immer wenn der Wolf etwas frisst, wird es nicht benannt, sondern man muss auf der nächsten Seite schauen, was fehlt. Da er den Kaktus nicht essen möchte bleibt am Ende die Fliege.

    mehr oder weniger lesen

    Aber die kitzelt den Wolf so lange, bis er grün wird und alles wieder ausspuckt. Eine schöne Idee, man kann die Sachen zeigen und benennen. Und zusätzlich kann man sich über den Wolf lustig machen, und Schadenfreute kennen schon die Kleinen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Die kleine Motte die davon träumte, anders zu sein

    Die kleine Motte die davon träumte, anders zu sein

    Dully & Dax

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die kleine Motte hat einen großen Wunsch, sie möchte so gerne ein bunter Schmetterling sein. Sie versucht alles, sie malt sich an und hält die Flügel anders. Zunächst verrät sie sich durch ihre Lieblingsnahrung „Muffige alte Wollsocken!“ und wird von den Schmetterlingen ausgelacht. Das größte Problem aber ist, dass die kleine Motte ein Nachttier ist und deshalb am Tag schlapp und müde ist.

    mehr oder weniger lesen

    Beim nächsten Versuch sich mit den Schmetterlingen anzufreunden scheitert am Lavendel und wieder haben die schönen Falter nur Hohn für sie. Erst als sie eine Fledermaus trifft, die versucht ein Vogel zu sein, erkenne die beiden, dass die Nacht auch viel Schönes für sie hat und sie flattern auf der letzten Seite im Schatten des Vollmonds zusammen los. 

    Wie oft wollen wir anders sein und eigentlich müssen wir uns nur auf unsere eigenen Vorteile fokussieren, um festzustellen, dass auch wir zufrieden und glücklich sein können.
    Witzige Bilder, die doch die Tiere gut darstellen und eine Schrift, die durch Veränderung der Größe und durch fettgeschriebene Buchstaben eine Dynamik ins Lesen bringt.

    Dagmar Mägdefrau

  • Bist du der Frühling?

    Bist du der Frühling?

    Chiaki Okada

    Ko Okada

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wunderschöne Bilder, die zu Herzen gehen. Der winzig kleine Hase hat noch nie den Frühling erlebt und alle seine Geschwister können auf den Baum steigen und das Meer sehen. Da begegnet ihm eines frühen Morgens ein Eisbär, der hilft dem Hasen auf einen Ast und zum ersten Mal sieht er das Meer. Wieder zu Hause freut er sich, dass er den Frühling gesehen hat.

    mehr oder weniger lesen

    Die Geschichte ist kurz und einfühlsam geschrieben, die Bilder schön anzusehen. Ich mag diese asiatischen Zeichnungen mit ihren zarten Farben sehr.

    Dagmar Mägdefrau

  • Paulchen und Pieks – Heute übernachte ich bei dir!

    Paulchen und Pieks – Heute übernachte ich bei dir!

    Laura Bednarski

    esslinger

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Paulchen, der kleine Fuchs und sein Igelfreund Pieks wollen zusammen schlafen, so kommt Paulchen am Abend zur Igelfamilie. Sie haben zusammen viel Spaß beim Essen, beim Spielen und beim Geschichten erzählen. Es ist ganz anders, als zu Hause, aber doch schön. Erst als sich alle zusammen kuscheln wollen, wird Paulchen von den Stacheln gepiekt.

    mehr oder weniger lesen

    Piecks hat immer neue Ideen, wie sein Freund bei ihm schlafen könnte, aber alles gefällt Paulchen nicht. Am liebsten möchte er nach Hause, doch dann gibt es doch noch eine gute Lösung und am nächsten Tag ist klar, dass Pieks heute bei Paulchen übernachtet.

    Es ist ja nicht immer einfach bei einem Freund zu übernachten, das fällt den Kindern auch oft schwer, da kann dieses Buch sicher eine Grundlage für Überlegungen zu diesem Thema sein. Es ist lustig geschrieben und hat schöne Bilder.

    Dagmar Mägdefrau

  • Meer geht nicht

    Meer geht nicht

    Oliver Uschmann

    Sylvia Witt

    GULLIVER

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Sam, der uns die Geschichte dieser Reise ans Meer erzählt, hat Eltern, die sich ganz um ihren Betrieb kümmern müssen. Binas Vater hat auch immer viel zu tun. Sharifs Mutter ist ganz damit beschäftigt den kleinen Bruder zu beaufsichtigen, leider erzieht sie ihn nicht. Kevin lebt mit seiner Mutter zusammen. Er kocht für alle und dabei hören sie Reggae. 

    mehr oder weniger lesen

    Sharif ist ein toller Schauspieler und führt die anderen immer wieder hinters Licht, später will er auch seine Stunts selbst machen. Bina hat eine Multi-Werkzeug dabei und repariert ständig alles was sie finden kann.
    Als Kevin erzählt, dass er noch nie am Meer war, wollen die Vier gemeinsam dort hinfahren. Zunächst nehmen sie die Bahn, doch dann läuft alles schief. Sie erleben zusammen einige Abenteuer, doch sie halten zusammen und können ihre Stärken gut einbringen.

    Die Idee ans Meer zu fahren ist nicht unbedingt neu, Bücher und Filme zu dem Thema gibt es viele. Dieses Buch ist aber durchaus lesenswert, weil nicht immer alles glatt läuft und die Freundschaft bzw. eine zarte Liebe wichtig ist.

    „Super lesbar“ ist dieses Buch aufgrund seiner großen Schrift, es gibt viele Absätze, die das Lesen erleichtern. 16 Kapitel unterteilen die 140 Seiten des Buches. Für Fünftklässler gut geeignet. Das Buch ist spannend und zeigt ganz normale Kinder, die zusammengehören.

    Dagmar Mägdefrau

  • Simon Brand – Hüter der Welt

    Simon Brand – Hüter der Welt

    Michael Bahn

    BoD

    Leseempfehlung ab 12 Jahre

    Simon Brand ist 17 Jahre alt und er lebt in Berlin, sein Freund Marten zieht mit seinen Eltern nach Zolperding. Der Kontakt der beiden Jungen beschränkt sich auf SMS. Als Marten berichtet, dass die Menschen in dieser Kleinstadt nicht „normal“ seien, kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden, denn Simon hat in diesen Tagen sein Outing. Der Freund reagiert gelassen darauf, da er schon eine Vermutung hatte.

    mehr oder weniger lesen

    Dann bricht aber doch die Kommunikation zwischen den beiden ab und Simon soll auch nicht, wie geplant, in den Ferien kommen. Aber Simon lässt sich nicht davon abhalten, zu seinem Freund zu fahren. Im Zug hat er eine eigenartige Begegnung. Ein alter Mann sagt ihm, dass er der neue „Hüter der Welt“ sei. In Zolperding angekommen, schickt Marten ihn weg und er kommt bei Marie, einer alten Frau, unter. Dann nimmt Marten Simon doch mit in den Wald und stellt ihm Sophie vor, die sofort versucht, Simon zu verführen. Zum Glück ist Simon nicht empfänglich für weibliche Reize und so kann er mit Hilfe seines Handys versuchen, die Welt vor dem Dunklen, Bösen zu retten.

    Der Stil, den der Autor für das Buch gewählt hat, ist schon besonders. Nach einem kurzen Text geht es mit SMS der beiden Jungen weiter. Danach gibt es fast ausschließlich Dialoge. Alles wird ohne Gänsefüßchen gedruckt und immer wieder durch #… unterbrochen. Diese zusammengeschriebenen Worte nach dem # beziehen sich auf den vorherigen Text und ließen mich oft schmunzeln. Da hat der Autor oft großartige Wortschöpfungen zusammengestellt. Es gibt auch eine Seite mit einigen verteilten Worten und eine mit einem immer wiederkehrenden Satz. 

    Das Buch vereint die Gefühle von Simon bzgl. seiner Homosexualität, sein Erwachsen- und Stark-Werden, seine Freundschaft zu Marten und eine erste Verliebtheit mit einer spannenden Geschichte über eine andere Welt, in der das Böse mit dem Guten kämpft. Gut, dass das Schicksal mit Simon einen so guten Hüter gewählt hat. Bestimmt werden wir noch von ihm hören.

    Dagmar Mägdefrau

  • Schau dich um in der Natur – Der Wald

    Schau dich um in der Natur – Der Wald

    Moira Butterfield

    Jesús Verona

    Penguin Junior

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die drei Kinder, die uns durch das Buch begleiten sehen wir schon auf dem Cover. Ein Junge und zwei Mädchen halten Dinge in der Hand, die sie im Wald finden werden. Das Cover hat einen Fernglas-Ausschnitt, durch den wir die Eichhörnchen der ersten Seite sehen. 
    Es gibt zunächst eine „Erzählseite“. Über eine Brücke geht es zum Wald.

    mehr oder weniger lesen

    Die ersten zwei Textzeilen dieser Seiten sind immer gereimt, das hätte man sich sparen können, die Reime sind nicht immer gefällig. Unten auf der Seite ist ein Zettel zu sehen auf dem kleine Suchaufgaben (zwei flatternde Schmetterlinge) zu finden sind. Die nächste Seite würde ich als „Sachbuchseite“ bezeichnen. Die beiden Seitenarten wechseln sich immer ab. Hier geht es um die Form der Baumkrone, dazu gibt es vier Beispiele. Danach werden die unterschiedlichen Stämme angesehen. Die Sachbuchseite ist jetzt quer anzuschauen, Bäume sind groß. Leider ist, wie auch auf einigen Folgeseiten der Name der Bäume, dessen Stämme abgebildet sind, nicht genannt. Über Blätter kommen wir zu den Früchten und Zapfen. Um unterschiedliche Schnecken geht es am Ende, dann geht es wieder nach Haus. Dort sitzen die Kinder mit ihren gefundenen Materialien um den Tisch. 

    Die Mischung zwischen kurzer Erzählung und Information finde ich sehr gut gemacht. Gerade junge Kinder identifizieren sich gerne mit den Handenden, dass sie Kinder allein unterwegs sind, ist für mich immer etwas schwierig zu bewerten. 

    Dagmar Mägdefrau