• Für Opa scheint jetzt immer die Sonne

    Für Opa scheint jetzt immer die Sonne

    Katja Reider

    Malin Hörl

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Mia hat ihren Opa lieb, das hat sie ihm in dem kleinen Büchlein, dass auf der Seite im großen Buch festgeklebt ist, geschrieben. Sie hat auch Bilder ihrer gemeinsamen Unternehmungen eingeklebt. Denn Opa und sie gehen gerne schwimmen und spielen gerne Spiel, aber am liebsten gärtnern sie gemeinsam im Garten.
    Opas Lieblingsblumen sind die Sonnenblumen, die kann man sogar im Brautstrauß seiner Frau sehen. Aber zum Ende eines schöne gemeinsam verbrachten Sommers muss Opa sich immer häufiger ausruhen und er erzählt seiner Enkelin, dass er in ein Seniorenheim ziehen wird.
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    Ein sehr gemütlich stimmendes Bild zeigt die beiden beim „Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel“ in der Weihnachtszeit. Manchmal gehen die beiden auch spazieren, aber weit kommt Opa nicht mehr. Bei der Rückkehr erklärt die Heimleiterin Mia was es mit dem Buch in der Eingangshalle auf sich hat, neben dem immer eine Kerze brennt.
    Opas Gedächtnis wird immer schlechter und bald muss Mia ihn mit ihren Eltern im Krankenhaus besuchen. In einer Nacht stirbt der Opa und „kommt nie mehr wieder.“ Mia und ihre Eltern sitzen mit traurigen Minen zusammen und halten sich ganz fest. Nach der Beerdigung trifft man sich im Garten und erinnert sich an den Verstorbenen. Mias Mama sagt ihr, dass manche Leute an den Himmel glauben, der Opa aber immer bei ihnen sein wird. Als Mia weint, weiß sie „Traurigsein gehört dazu, wenn man Abschied nehmen muss.“
    Auf der letzten Seite sitzt die kleine Familie auf einer Bank inmitten der Sonnenblumen und schaut in das Erinnerungsbuch.
    
    Das Buch hat mich tief berührt, es ist so liebevoll geschrieben und die Bilder sind voller Wärme. Traurig und tröstlich zugleich. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Sommer voller Träume

    Ein Sommer voller Träume

    Florian Pigé

    Jumbo

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den Jungen in einem Wald, eine kleine Maus ist bei ihm und er schaut einem Schmetterling nach. Die ersten Seite brauchen keine Worte, in kleinen Bilder sehen wir den Jungen, er hat die Füße im Wasser und ein Vogel nähert sich. Er setzt sich am Morgen an den Pool, der kaputt ist, deshalb wachsen dem Seerosen auf ihm, und hält Ausschau nach Tieren. Ein Maus sitz auf einem Blatt und liest eine kleine Zeitung. Nachdem der Junge sie gerettet hat, malen beide gemeinsam.
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    Da seine Eltern den ganzen Tag arbeiten, schaut der Junge Monsterfilme und so malt er Werwölfe und Vampire. Nachmittags füttert er die Katzen der Nachbarn, die auch im Urlaub sind. Bei Rad fahren begegnet er einer Riesenechse, auf deren Rücken er in den Wald fliegt. Dann träumt er von dem Mädchen Lilly, der er gerne zulächeln würde. Als ein Wecker klingelt, weil die Ferien vorbei sind, sehen wir die Maus als Stofftier mit Knopfaugen und die Echse im Terrarium. Der Junge fürchtet sich vor der Schule und ist froh, dass Lilly in seine Klasse geht.
    
    Es macht mich etwas traurig, dass der Junge so ganz alleine seine Ferien verbringen muss, dass er mit seinen Ängsten und Träume völlig allein gelassen wird. Auch wenn das Ende hoffen lässt. Ich befürchte auch die Kinder, denen die Geschichte vorgelesen wird, werden mit dem Jungen leiden und traurig sein. Da werden auch die wunderschönen warmen Bilder nicht helfen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Mond, Sterne und dazwischen wir – Geschichten aus unserem bunten Universum

    Mond, Sterne und dazwischen wir – Geschichten aus unserem bunten Universum

    Casjen Griesel & Tina Pahnke (Herausgeber)

    Monika Fuchs

    Leseempfehlung ab 10 Jahre

    18 Kurzgeschichten von 18 jungen, nicht so bekannten Autoren erzählen interessante und spannende Geschichten „aus unserem bunten Universum.“
    Lua hat zu ihrem 7. Geburtstag ein Teleskop bekommen und mit diesem Sternenfänger entdeckt sie den Himmel. Zusammen mit Sky, einem Kind, dass sich geschlechtlich nicht zuordnen lassen will, bekommt sie Besuch von einem Außerirdischen. Die zweite Geschichte spielt außerhalb unseres Planeten, hier helfen Io und sein Vater Erdlingen und sie verlieren dadurch die Spur der Weltraumwale. 
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    Die Geschichte „Mehtap rennt“ erzählt davon, wie ein Mädchen einen Bürgermeister vorführt. Anna erlebt häusliche Gewalt und schafft sich mit ihrer Fantasie eine andere Welt. Pelle mit der fast weißen Haut hilft Arthur bei der Suche nach einem Stein mit Loch, damit dieser endlich Glück hat. Toni hat nur einen Arm, aber trotzdem himmelt er die perfekte Marie an, aber die ist nicht perfekt, hat aber ein großes Herz. Hat Max die Begegnung mit dem Alien nur geträumt? Was antwortet man, wenn die Frage nach den Geschwistern gestellt wird und man diese Geschwister nie kennengelernt hat? Weil Mama Zeit für sich braucht, muss Maja allein in ein Sommerlager reisen und lernt dort eine hilfreiche Freundin kennen. Alex trägt lieber die Badehosen ihres Bruder als den Badeanzug, den Mama ihr in den Koffer packt. Weil Sumire aus Thailand kommt, halten einige sie für dumm. Marek muss den Tod seiner Mutter erleben und sein Vater spricht die tröstenden Worte „Solange Mama in deinem Herzen ist, wird ihr Stern auf dich aufpassen.“

    Nein, Anna ist nicht „störde“, ihre Lehrerin hat ihre Legasthenie nicht erkannt. Estrich wundert sich über die Schleimspur, die er immer an seinem Unterarm findet. Namin ist ein kleiner Planet, der sich seinem Tagebuch anvertraut. „Pommesbunker“ ist ein böses Schimpfwort für ein dickes Mädchen, das sich zu wehren weiß. Leon und Mario sind zwei Freunde, die einen Nachnamen tragen, den andere dazu nutzen, sie zu mobben. Der Geburtstag des dementen Opas im Heim zu feiern, ist keine einfache Sache.

    Hinten im Buch gibt es eine kurze Beschreibung zu den jeweiligen Autoren, die hier wundervolle Geschichten geschrieben haben. Jede ist auf ihre Art ist besonders, Themen, wie alleinerziehende Eltern, Alkoholismus, Ausgrenzung, Krankheit, Queerness und Tod werden hier in ungewöhnlichen Geschichten besprochen. Da spürt man das Herzblut der Schreiber, nicht die Verkaufszahlen und gerade darum hoffe ich, dass dieses Buch seine Leser findet. Ich kann es euch nur ans Herz legen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Märchenland für alle

    Märchenland für alle

    Herausgeber Boldizsár M. Nagy

    Illustration von Lilla Bölecz

    DK

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Ein Märchenland für alle, auch wenn Viktor Orbán es am liebsten niemanden lesen lassen würde. Denn im Entstehungsland Ungarn ist das Buch sogar verboten worden. Zu offen, zu vielfältig, zu wenig “traditionell”, was auch immer das für Traditionen sind, an denen festgehalten wird. Denn die Tradition des Märchens wird beibehalten, nur darf wirklich jede und jeder mitmischen, ungeachtet der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, der Hautfarbe oder anderer Hintergründe. Die Prinzessin möchte lieber ein Prinz sein? Gerade in einer magischen  Märchenwelt sollte das ein Leichtes sein!
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    Viele kreative Ideen wurden mit alt bekannten Märchenmerkmalen verknüpft und Raum für neue, vielfältige Vorbildfunktionen geschaffen. Es ist kaum zu glauben, dass diese Märchensammlung mit dieser wunderschönen Botschaft in Ungarn öffentlich geschreddert und durch Hetze bestraft wurde. Umso schöner, dass es trotzdem ein Bestseller wurde und mittlerweile auf deutsch verfügbar ist. Ein Buch, das nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine Wirkung und seine Hintergründe beeindruckt.
    
    Raphaela Brossero

    Die Entstehungsgeschichte dieses ungewöhnlichen Märchenbuches ist eine ganz besondere. Junge ungarische Autor*innen haben ein Märchenbuch geschrieben, in dem die Geschlechterrollen zum Teil zur bekannten Version vertauscht wurden oder wo sich die Handlung völlig neu entwickelt. Ungarns rechte Politiker*innen fanden das schädlich für Kinder und ein Exemplar wurde öffentlich geschreddert.
    Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass dieses Buch jetzt bei uns auf Deutsch erschien.

    In „Der rubinrote Vogel“ gerät ein hübsches junges Mädchen in die Arme von Poseidon, der ihr jeden Wunsch erfüllen möchte. Da wünscht es sich, keine Frau mehr sein zu sondern ein Mann. „Goldlaub“ entspricht Schneewittchen, aber hier trachtet ihr Vater nach ihrem Leben. „Das Märchen von der Hexe“ entwickelt sich etwas anders als Hänsel und Gretel. Mammut und Becha leben in einer modernen Siedlung, doch dann kommt eine schreckliche Kälte, die sogar an einem Sommermorgen Eisblumen entstehen lässt. So gelangt Becha zum „Eiskönig“ und Mammut muss sie befreien. „Eisenlaci“ ist ein kleiner Junge, der von einem alten Ehepaar gefunden und aufgezogen wird. In Irland spielt die Geschichte „Margarte und der Riese“. Margarete möchte die Heldin in einem Märchen werden und schließt sich einem Märchenerzähler an. „Vom Rehlein und seinem Geweih“ erzählt von einem Reh, dass gerne ein Geweih hätte und damit gegen die anderen männlichen Tiere kämpfen möchte. In „Die entführte Prinzessin“ lebt die Prinzessin freiwillig bei dem Drachen und hat so die Freiheit, die sie möchte. Ähnlich, wie Aschenputtel, möchte Rosa auf dem Ball tanzen. Ihr reicht es aber, Ballkönigin zu werden. „Das große Abenteuer der winzig kleinen Panna“ ist eine poetische Geschichte, die sich durch das Vorlesen eines Märchenbuches entwickelt. „Kinga und Karola“ sind sich ähnlich wie Zwillinge, doch beide führen unterschiedliche Leben, erst als sie sich treffen, zeigen die beiden ihren Mut. Ein ungewöhnlicher Hase wird in „Triodor, der Hase mit den drei Ohren“ geboren, doch es zeigt sich, dass er mit den drei Ohren hervorragend hören kann. In „Der geschraubte Strohhalm“ hilft eine alte Dame einem Mädchen gegen häusliche Gewalt. Der Junge Dani erfährt, dass sein Opa „Der große Alfredo“ war. Wieder ähnelt die Geschichte „Werde glücklich, Batbajan!“ nur dass hier ein junger Mann auf den Ball geht und es am Ende eine Hochzeit der beiden Jungen gibt. So endet auch das Gedicht „Wie der Prinz die Ehe schloss“ mit der Hochzeit zweier Männer. Hier kann sich der Prinz nicht in eine Prinzessin verlieben, erst als eine ihren Bruder mitbringt, verliebt sich der Prinz.

    Bunt, divers, queer, lesbisch oder schwul - in diesem Märchenbuch ist alles normal und möglich. Das Cover und die Zeichnungen im Buch runden die Geschichten schön ab und machen das Buch zu einem Märchenschatz.

    Dagmar Mägdefrau
  • Körper sind toll

    Körper sind toll

    Tyler Feder

    Zuckersüß

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Schon auf dem Titel sehen wir Menschen, die wir zumeist nicht an dieser Stelle sehen würden. Dick, bebrillt, mit Pigmentflecken und einer Beinprothese sind sie dort abgebildet. Im Einband machen Smileys und bunte Herzchen gut Laune.  Ein Vierzeiler beschreibt jede Doppelseite und endet immer mit „Körper sind toll“.
    Eine Gruppe Menschen fährt Bahn und viele, die dort zu sehen sind sehen wir alltäglich. Eine dünne Frau hat sehr behaarte Beine, eine dicke Frau sitz hinter einen Mann im Rollstuhl. Auffällig auch ein sehr kleiner Mann mit Bart. Die nächste Seite zeigt eine Tanzgruppe, auch hier sind die Menschen sehr unterschiedlich. Ein Kind hat keine Haare, ein anders keine Pigmente.
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    Eine alte Dame hat eine Beinprothese. Generell sehe ich eine Frauengruppe, aber eine Person würde ich nicht einordnen können. Eine Wand wird angemalt und es geht im Text um „Braune Haut und rosa-bleiche, dunkle, helle, nie die gleiche.“ Die Szene im Park bezieht sich auf die Haare. Auf dem Bild sind Hunde verschiedener Rassen zu sehen, einer ist ein Servicehund, die Dame am anderen Ende der Leine ist blind. Weiter geht es mit den Haaren, die nicht auf dem Kopf wachsen. Im Feuer werden Marshmallows gegrillt, die Frau in der Hängematte stillt ihr Baby. Am Wasser liegt ein Mann mit vielen Tatoos auf der dunklen Haut. Aber auch unsere Augen sind unterschiedlich. Die Menschen sitzen im dunklen Kino, tragen Brillen, ein Augenpflaster und aus einem Augen fließt eine Träne. „Bucklige Nasenrücken, … Schlapp und Segelohr’n“ Auf diesem Herbstmarkt sind alle zu sehen. Dann geht es um fleckige Haut. In der Eisdiele gibt es dunkle Haus mit hellen Flecken, helle Haut mit Sommersprossen und ein Feuermal im Gesicht. Auch unsere Hände unterscheiden uns. Auf der nächsten Doppelseite sehen wir nackte Menschen unter der Dusche. Sie sind von unterschiedlichem Körperbau und Geschlecht. Eine Peron mit langen dunklen Haaren hat einen kleinen Busen und einen Penis. Auch im Schwimmbad sehen wir viele Körper, danach sehen wir Beine unter dem Tisch. Eine Strandszene folgt und am Ende wird zunächst gegrillt und dann gefeiert. 
    
    Mir scheint jeder kann sich in diesem Buch wiederfinden und sagen „Körper sind toll!“
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Florian

    Florian

    J.R. und Vanessa Ford

    Übersetzung von Linus Giese

    Illustration von Kayla Harren

    Zuckersüß

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wunderschön ist das Kindergesicht auf dem Cover gezeichnet. Trotz des leichten Lächelns sehen die Augen etwas traurig aus. 
    Auf dem Spielplatz steht ein Mädchen mit dunkler Haut, ihre krausen Haare sind mit bunten Spangen gebändigt. Doch der Text erzählt etwas anderes „Seit ich denken kann, weiß ich, dass ich ein Junge bin.“ So zeichnet sich das Kind auch auf Bildern - kurze Haare und eine Jungenbadehose. Vor dem Sommerurlaub bei den Großeltern überwindet es sich und erzählt seinen Eltern sein Empfinden.
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    „Ich bin ein Junge – ein Junge in meinem Herzen und in meinem Kopf.“ Traurig presst das Kind seinen Schmuselöwen an sich. Doch sowohl die Eltern als auch die Großeltern verhalten sich sehr verständnisvoll. Es wird neue Kleidung gekauft und ins Schwimmbad geht Florian, so sein ausgewählter neuer Name, in Badehose. Zuletzt werden die Haare geschnitten. In der Nacht vor dem Schulbeginn macht sich Florian große Sorgen, eine wunderbare Zeichnung machen seine Ängste sichtbar. Aber in der Schule steht schon überall sein neuer Name und alle nehmen ihn so wir er ist. 

    Außer dieser glücklichen Geschichte, kann man in dem Buch noch viele andere Situationen sehen, die leider noch nicht alltäglich sind. So sind die Eltern und Großeltern von Florian von unterschiedlicher Hautfarbe, der Lehrer gehört zu PoC, ebenso seine Freundin. In der Klasse sitzt ein Kind im Rollstuhl und eines hat ein implantiertes Hör-System.

    Ein Bilderbuch, das sich einfühlsam und mit wundervollen Bildern dem Thema der Transkinder annimmt. Wollen wir hoffen, dass alle so glücklich werden.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ich fühle mich… Ein Buch über Empathie

    Ich fühle mich… Ein Buch über Empathie

    Britta Bolle

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Vorne auf dem Cover sehen wir ein Mädchen mit regenbogenfarbenen Haaren, Sommersprossen und zwei Vorderzähnen, sie winkt uns fröhlich zu. Danach rutsch sie „furchtlos“ eine große Rutsche runter. Bei den Zebras ist sie „ängstlich“ und auf die Kinder im Sandkasten geht sie „aufgeschlossen“ zu. Die neue Frisur sieht im Spiegel so gut aus, dass sie „erfreut“ ist, im Wald ist sie trotz guter Ausrüstung „vorsichtig“. Beim Bauen mit den Bausteinen ist sie „ehrgeizig“ und wenn man ihr Wasser über den Kopf schüttet, ist sie „wütend“.
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    Auf einer Wiese liegt sie zusammen mit einem Jungen, der blaue Haare und eine Brille trägt. Jetzt sollte man das Buch schließen und umdrehen. Dann sehen wir den Jungen auf dem Cover. Hier gibt es auch einen erklärenden Text. Denn gleiche Situationen können unterschiedlich „gefühlt“ werden. Wieder beginnen wir mit der Rutschbahn, doch der Junge ist „unsicher“, die Zebras füttert er „mutig“, bei den Kindern ist er „schüchtern“, seine neue Frisur „entsetzt“ ihn und ein Ausflug in den Wald empfindet er als „abenteuerlustig“. Das Bauen „frustriert“ ihn und er ist „albern“ als er dem Mädchen das Wasser über den Kopf schüttet. 
    
    Die Situationen sind den Kindern gut bekannt und sicher werden sie sich in den Kindern wiederfinden. Eine sehr erfrischende Art sich mit dem Thema Gefühle zu befassen. Meinem Enkel hat das Buch sehr gut gefallen, oft ging ein kleinen verständnisvolles Lächeln über sein Gesicht.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Das Vorlesebuch für starke Kinder

    Das Vorlesebuch für starke Kinder

    Kirsten Boie

    Mirjam Pressler

    Michael Ende u.a.

    Illustration von Stefanie Klaßen

    Gabriel

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    18 kurze Geschichten über Kinder, die sich was trauen. In „Der mittelgroße Superhase“ meldet sich das Sandwich-Kind zu Wort, immer wir der Große und der Kleine angesprochen, nie der Mittlere. Juli braucht keine Windel mehr, doch wegen eines Monsters traut er sich nicht aufs Klo. „Mama, was soll ich spielen?“ ist eine Frage, die wir Mutter alle kennen. Lena lernt Anna kennen und die hat so viel Fantasie, da kann man toll spielen.
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    „Toll gemacht!“ sagt Mama, weil die Kinder zum ersten Mal alleine einkaufen gehen. In der nächsten Geschichte heißt „Der Wutanfall“ Timmi ist bekannt für seine Wutanfälle, aber seine Freunde können ihn kurieren. Was macht man gegen Schluckauf, in „Holperdingerschluckauf“ gibt es einige Tipps. Kann man seine Familie mit einem „Wobber“ locken? Charlotta macht den Versuch. Felix macht mit seinem Papa einen Abenteuer-Urlaub. „Das Traumfresserchen“ ist ein Märchen von Michael Ende. Das „Osterpicknick“ findet im Wohnzimmer statt.  In „Das ist so ungerecht“ geht es um einen Sommertag am Meer. Die letzte Geschichte erzählt von „Fridolin und der Zauberspiegel“ 
    
    Viele bekannte Autoren sind in diesem Buch vertreten und die Geschichten eignen sich aufgrund ihrer Kürze gut als Gute-Nacht-Geschichten. Starke Kinder haben sicher ihre Freude daran und andere werden vielleicht ein wenig stärker.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Sommer voller Brombeeren

    Ein Sommer voller Brombeeren

    Olivier de Solminihac

    Stéphane Poulin

    Atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die zarten weichen Bilder haben mich schon auf dem Cover begeistert. 
    Der große Bär Mischa, das Ziegenmädchen Mara und der kleine Fuchs, der uns die Geschichte aus seiner Sicht erzählt, haben zusammen Urlaub gemacht und wollen das Auto für die Rückreise packen. Aber leider passt nicht alles in den Kofferraum. Doch dann machen sich die Drei zu einem Abenteuer auf. Mischa führt sie durch einen Stacheldrahtzaun zu einer Wiese, auf der viele Brombeersträucher wachsen.
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    Alle Beeren werden in der Schale auf der, der Name des Fuchsjungen steht gesammelt. Als sie mehr haben, als sie essen können, beschließen sie die Restlichen unterwegs zu essen. Auf dem Weg zurück trägt Mischa den Fuchs und die „Finger sind rot und klebrig vom Saft.“ Sie erinnern sich an die Dinge, die sie unternommen haben und finden „Die Brombeeren sind wie Erinnerungen an unseren Sommer.“ Dann geht es mit dem Auto zurück nach Hause, es dämmert bereits und die Sachen haben Platz gemacht für „die Schale mit Brombeeren“.
    
    Wie schon erwähnt, haben es mir die Bilder angetan, aber auch die Geschichte, die das wehmütige Ende eines Urlaubs etwas versüßt, weil die Erinnerung und der Geschmack von Brombeeren bleiben. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Blütenschwestern

    Blütenschwestern

    Andrea Behnke

    Mele Brink

    Edition Pastorplatz

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Vor mir liegt ein liebevoll gestaltetes Buch. Das Cover zeigt die beiden „Schwestern“. Reni, die gerne zeichnet und Lilja, die gerne und gut turnt. Die Seiten des Buches sind in wechselnden Pastelltönen eingefärbt und ein Lesebändchen vervollständigt das Ganze.
    So viel zum Äußerlichen, begeistert hat mich natürlich auch der Inhalt. Ganz vorne werden Lilja und ihre Mutter vorgestellt, ein Bild zeigt die beiden mit einer Hortensie. Die Mutter ist nämlich Blumen-Fotografin. Deshalb bleiben die beiden im Sommer zu Hause und die Mutter macht tolle Fotos von den Blumen im Garten.
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    Nun ist Lilja schon traurig, weil ihr Papa ausgezogen ist und jetzt hat ihre Mutter noch ein anderes Mädchen eingeladen, weil deren Mutter, eine Freundin von Lilijas Mutter, zur Reha muss. 
    Verzweifelt weint Lilja in ihrem Zimmer, bis Mama zu ihr kommt und sie auf den Schoß nimmt und tröstet. Trotzdem holen sie Reni am nächsten Tag vom Zug ab und die beiden Mädchen müssen sich Liljas Zimmer teilen. 
    Trotz ihrer unterschiedlichen Begabungen nähern sich die beiden im Laufe der Ferien an und werden zu Freundinnen oder, wie es im Titel heiß zu Blütenschwestern.
    Die Geschichte wird mit viel Verständnis und Gefühl für Liljas Situation erzählt, Was besonders gut herüberkommt, da sie auch die Erzählerin ist. Deshalb können wir ihre Beweggründe gut nachempfinden. Da würde ich auch eifersüchtig, wenn ein Mädchen einzieht, das ich nicht kenne und das so schöne Blumen malt. 
    
    In dem Buch gibt es viele Bilder der beiden Mädchen, mir gefällt besonders die Dynamik der Bilder und wie schön sie die Gefühle wiedergeben. 
    Ein wundervolles Buch, das zeigt, dass man auch negative Gefühle zum Positiven wenden kann und dass eine Freundin sehr wertvoll ist. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Floriane Blütenblatt und die kleinste Hexe der Welt

    Floriane Blütenblatt und die kleinste Hexe der Welt

    Ingrid Annel

    Silke Leffler

    Grätz

    Leseempfehlung ab 5 Jahre

    Schon der erste Band von Floriane Blütenblatt in der sie Buchstaben in ihrem Garten gezüchtet hat, hat mir sehr gut gefallen. Auch dieser Band hat wundervolle, poetische Bilder, die bis ins Kleinste anzuschauen lohnt. 
    Floriane hat viele Gläser voller „wundersame Wundersamen“, wenn sie sie sät, weiß sie nicht, was daraus wächst. Es sind oft ganz neue Pflanzen, denen sie schön klingende Namen gibt, „Libellenwurz oder Knopfmütterchen.“ Ein Samenkorn ist allein in der Tüte mit dem Regenbogen und es schimmert in allen Farben.
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    Floriane muss viel Geduld haben, bis die Pflanze ihre Spitze aus der Erde streckt, bis sich Blätter und schließlich Schoten bilden. Floriane meint zuerst es handele sich um eine Erbse. Doch in der Schote befinden sich jeweils sieben Kugeln in unterschiedlichen Farben. Diesmal möchte Floriane auch gar nichts aus den Kugeln kochen, nein, sie packt sie in ein Glas und erfreut sich der schönen Farben, die wunderschön im Sonnenlicht funkeln. 
    Den ganzen Sommer über hat Floriane viel Arbeit in ihrem Garten, erst als es eine lange Zeit regnet, wird es ihr allein zu Hause langweilig. Wie schön, dass eine nasse kleine Gestalt an ihre Türe klopft. Catalina ist eine junge Hexe, die zum Erreichen eines eigenen Besens eine Prüfung bestehen muss. Die beiden kleinen Wesen werden schnell Freundinnen und natürlich kann Floriane helfen.
    
    Neben den schon erwähnten wunderschönen Bildern, ist diese Geschichte so liebevoll geschrieben, die Worte sind voller Poesie und man spürt beim Lesen die besondere Liebe mit der Floriane gestaltet wurde. Deshalb wird macht das Lesen dieses hübschen Buches glücklich. Diese heile blumenreiche Welt, in der Freundschaft mit einem Regenbogen „belohnt“ wird, ist einfach schön anzuschauen.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst … und Zesel

    Grimm und Möhrchen – Frühling, Sommer, Herbst … und Zesel

    Stephanie Schneider

    Illustriert von Stefanie Scharnberg

    dtv

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Mit dem kleinen Zesel, einer Mischung aus Zebra und Esel geht es in diesem Buch durch das ganze Jahr. Dienstag kommen die Kinder des Dorfes in den kleinen Buchladen, denn dann ist Vorlesetag. Die Kinder machen es sich zum Vorlesen so richtig gemütlich und der kleine Liem wir zukünftig immer dabei sein. Karneval ist für den Zesel eine ganz neue Erfahrung und er staunt nicht schlecht über die Verkleidungen. Doch dann bekommt Möhrchen Fieber und es sind Punkte auf den Streifen zu sehen, ein Fall von „Fellverschnupfung“.
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    Weil Möhrchen so viel liest, hat er die Bände von „Ranunkel“ schnell gelesen und Grimm stellt ihm die Autorin vor, die allerdings noch etwas Zeit für den nächsten Band braucht. Wem ähnelt die Autorin auf dem Bild wohl? Bald wird es Sommer mit viel Sonne, einem Planschbecken und einer Urlaubsreise. Im Herbst machen die ein Kartoffelfeuer und schließlich ist der Dezember mit dem Weihnachtsfest da.
    
    Staunend, wie die kleinen Zuhörer erlebt der Zesel, die für ihn neue Welt, da gibt es kleine Missverständnisse, liebevolle Szenen und viele wunderschöne Bilder. Eine wundervolle Fortsetzung des ersten Bandes, die man sich nicht entgehen lassen sollte. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Unser Sommer am See

    Unser Sommer am See

    Nikola Hupperttz

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Gerade in den Sommerferien erhofft man sich die großen Abenteuer, von denen man dann später immer wieder erzählen kann. Die Geschwister Agda, Nick und Jula haben so einen Sommer vor sich, der vermutlich ihre Vorstellungen übertrifft. Da ihre Eltern geschieden sind, fahren sie mit ihrem Vater allein in ein Haus am See. Der unbeholfene Vater und sein kurzer Ausflug ins Krankenhaus sorgen dafür, dass die Kinder kurz allein mit dem Haus und all seinen merkwürdigen Gegebenheiten sind.
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    Wenn ihre Mutter bloß wüsste! Der Dorfjunge Felix bringt zusätzlich Wind in die Geschichte und auch der Landstreicher Pepe wirft viele Fragen auf. Langeweile kommt da garantiert nicht auf. 
    Das Buch lädt richtig zum Wohlfühlen ein, am Anfang wird der Urlaubsort so gut beschrieben, dass man fast denkt, man sei selbst dort. Die Geschwisterkonstellation ist genau richtig und ihr Zusammenhalt, trotz des Altersunterschieds, hat mir besonders gut gefallen. Dass ihr Vater selbst noch ein halbes Kind ist und eigentlich vermutlich gar nicht mit ihnen allein sein dürfte, ist zwar nicht so realistisch, verleiht der Geschichte aber noch zusätzlich an Leichtigkeit und Charme. 
    Etwas schade ist, dass der Klappentext so vorweggreift, etwas weniger Spoiler wäre da sinnvoll, denn gerade die Spannung macht den Sommer der Kinder so lesenswert. So ein Sommer, den man auch als Erwachsener gerne erleben würde, weshalb auch diese viel Lesevergnügen mit diesem Buch haben werden.
    
    Raphaela Brosseron

    Auf dem Cover sehen wir die drei Geschwister, Agda, die Älteste, Nick und Jula, ihr Babyschwester. Vater Claus ist ein Träumer und Zauderer, der bekannt dafür ist, dass in seiner Nähe immer wieder Unglücke geschehen. Die Kinder wohnen bei der Mutter, aber die hat sich entschlossen mit ihrer Freundin nach Florenz zu reisen. Die hofft, die Kinder sind alt und vernünftig genug, um einen Urlaub mit Claus zu überstehen. 
    Das Ziel der Autofahrt ist ein einsames Haus im Bayrischen Wald namens Krähenriegel. Leider kommen sie schon verspätet dort an und da die Smartphones leer gespielt wurden, konnten sie auch die Vermieterin nicht kontaktieren. So müssen sie zunächst den Hausschlüssel suchen. Dank Nick, der sich Abenteuer für diesen Urlaub erhofft, wird er schnell gefunden. Jula hingegen findet eine mumifizierte Katze, von der sehr Zauberkräfte erwartet. Agda will Wing Tsun, wie Bruce Lee, trainieren und eine große Kämpferin werden.
    In der Nähe des Hauses gibt es einen kleinen Tümpel mit eiskaltem Wasser, in einiger Entfernung gibt es aber auch einen schönen Badesee.
    Leider sind die Kinder schon bald auf sich gestellte und es kommt zu lustigen, aber auch spannenden Episoden, die sich wunderschön lesen lassen. 
    
    Mir gefallen die Kinder im Buch, die jedes für sich liebenswert beschrieben sind, richtig gut. Agda, die schon Verantwortung übernimmt, aber auch selbst Spaß haben möchte, Nick, der seine Umgebung genau beobachtet und den seine Selbstständigkeit in Gefahr bringt und die kleine Jula, die in einem einen Zauber sieht und die fest an diese Kraft glaubt.
    
    Ein tolles Buch für die Ferien, aber auch für das restliche Jahr.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Welche Farbe hat mein Tag? – Ein Krimi-Abenteuer

    Welche Farbe hat mein Tag? – Ein Krimi-Abenteuer

    Carina Lendl

    Bucher

    Verlagsempfehlung ab 9 Jahre

    Ein Kinderbuch, zu dem es sehr viel zu erzählen gäbe, immerhin umfasst es ganze 416 Seiten. Wer es liest, ist also erst mal beschäftigt, wird aber auch mit entsprechend viel Inhalt belohnt, der sich kaum auf ein paar Zeilen zusammenfassen lässt:
    Paulas Familie ist in ihrem Verhalten und Konsum sehr auf Bio bedacht, einer der vielen Streitgründe mit der ungeliebten Tante Viola: Die nämlich gar nicht. Diese sorgt auch dafür, dass Paula verdächtigt wird, ihre Abstellkammer angezündet zu haben, ein schwarzer Tag für Paula, die sich ab jetzt mit der Polizei auseinandersetzen muss.
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    Paula, die eigentlich ihre Sommerferien genießen sollte, gilt nun im ganzen Dorf als verdächtig. Gott sei Dank hat sie ihre Eltern, die ihr helfen wollen, den wahren Täter zu finden.
    
    In fast schon poetischer Erzählung bringt die Autorin nicht nur Witz und Spannung sondern auch Ernsthaftigkeit in die Geschichte. Man merkt Paula, die ihre Gefühle und Gedanken gerne in Farben sortiert, ihre Angst sehr an, die auch absolut nachvollziehbar ist.
    Der Anfang ist etwas schleppend, doch das Warten lohnt sich, denn es wird, ganz wie es sich für einen Krimi gehört, noch sehr spannend und zeugt, dass auch Kinder sich nicht alles von Erwachsenen gefallen lassen müssen.
    
    Raphaela Brosseron

    Paula lebt mit ihren Eltern in einem kleinen Ort. Ihre Mutter arbeitet im Bioladen, die Spezialität des Ladens, die Kostbärchen, fertigt Gabi in Mengen zu Hause an. Sie und Max sind ein nettes Elternpaar, dass sie auch mal streiten kann. 
    Weniger nett sind das Nachbarehepaar, das ständig im Garten zu tun hat, aber selbst keinen Lärm von anderen duldet. Aber am schlimmsten ist Max Schwester Viola. Sie war schon als Kind Klassenbeste, weil sie ein fotografisches Gedächtnis hat. Sie soll ihrer Nichte während der Ferien Nachhilfe in Mathe geben. Aber sie ist so boshaft und gemein, dass Paula da wenig Lust dazu hat. Als es dann auch noch zu einer Auseinandersetzung zwischen den beiden kommt, fällt der Verdacht, als es einen Brand bei der Tante gibt, auf Paula.
    So kommt es, dass Paula, deren Ferien so gut begannen, schreckliche Zeiten durchmachen muss. Ihre Eltern und Freunde geben sich alle Mühe, um sie zu unterstützen. Ein echter Lichtblick in dieser Zeit ist Ufo, der Wellensittig, der seit den Ferien bei Paula wohnt.
    In so einem kleinen Ort, wo jeder jeden schon immer kennt, ist ein Thema noch viel schneller in aller Munde als in der Großstadt. Da kommen alte Schulgeschichten wieder hoch, alte Frauen beurteilen nach ihren altmodischen Vorstellungen, Halbwahrheiten werden ausgeschmückt und rücksichtlos verbreitet. Als Paula von vielen Seiten angefeindet wird, verliert sie fast den Mut sich zur Wehr zu setzen. Paulas Gefühle werden in der Geschichte sehr gut beschrieben und ich habe sehr mit ihr gelitten. Aber es gibt auch nette Menschen, wie den Pizza-Bäcker Antonio, die Polizei-Psychologin Camen und ihre Freundin Fanni mit dem losen Mundwerk.

    Die zu Anfang harmonische Geschichte entwickelt sich immer beängstigender. Dadurch steigt die Spannung und das Mitgefühl mit Paula, deren Gefühlswelt dem Lesenden sehr nahe geht. So ganz passt dieses Buch deshalb nicht in das Genre „Krimi“, obwohl durchaus eine Straftat aufgeklärt werden muss. Aber ich finde, es ist mehr als das. Die Geschichte lässt uns mit der Protagonistin leiden, hoffen und verzweifeln, aber auch erfahren, was Freundschaft und Familie bedeuten kann. Trotz der Spannung gibt es aber auch sehr humorvolle Situationen, so ist es ein Spaß, wie die Tratschweiber beschrieben werden. Lesenswert!

    Dagmar Mägdefrau

  • Unser Garten

    Unser Garten

    Gerda Muller

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Carolina und Leo ziehen mit ihren Eltern in ein schönes altes Haus inmitten der Stadt. Zu dem Haus gehört ein riesiger ungepflegter Garten. Nachdem sie das Haus eingerichtet haben, geht es an die Planung des Gartens. Die beiden Kinder bekommen ein eigenes Beet, das sie bepflanzen dürfen. Aber zunächst wird der Rasen angelegt und der alte knorrige Apfelbaum gerettet. 
    Die alte Tante Lisa bringt Setzlinge und andere Pflanzen mit und die Kinder kaufen im Samengeschäft ein. Vom Balkon kann Louis den Garten gut sehen, er kennt sich seht gut mit Pflanzen aus und unterstütz die Kinder, da er im Rollstuhl sitzt, vom Balkon aus.
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    Die Pflanzen wachsen und müssen versorgt werden, aber die Kinder spielen auch mit ihren Freuden in dem schönen Garten. Im Sommer macht es Spaß den Garten mit dem Schlauch zu bewässern. 
    Nachdem die Kinder aus den Ferien zurückkommen, sind einige Pflanzen verwelkt, aber dafür können sie die Kartoffeln ernten. Mit allen nötigen Vorsichtsmaßnahmen wird sogar ein Feuer im Garten gemacht. Der Herbst kommt und es regnet lange, danach schneit es und alle Freunde kommen, um zusammen zu spielen. Doch bald kommt der Frühling und Tante Lisa bringt neun Pflanzen. 
    
    Der längere Erzähltext wird immer wieder durch Informationen über Pflanzen, Tiere und Basteln mit der Natur unterbrochen. Im Anhang wird der kleine Garten auf Louis Balkon näher gezeigt und erklärt.
    Das Buch bietet Anregungen und Tipps für kleine Gärtner und macht Lust es selbst einmal auszuprobieren. Die wunderschönen Bilder zeigen den Garten zu allen Jahreszeiten und am liebsten möchte man darin eintauchen und mitgärtnern.
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Was ist Rassismus?

    Was ist Rassismus?

    Katie Daynes

    Jordan Akpojaro

    Sandhya Prabhat

    Usborne

    Leseempfehlung ab 3 Jahre

    „Rassismus ist, wenn Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft oder Lebensweise schlecht behandelt werden.“ - Diese Definition auf der ersten Doppelseite gefällt mir sehr gut. Unter der Klappe „Was bedeutet „Rasse“?“ ist ein Schild zu sehen, dass nur Weißen den Zutritt zum Strand erlaubt. Sicher etwas, was bei Kindern Widerspruch erzeugt. 
    "Es gibt nur eine Rasse Mensch." ist ebenfalls eine gute Aussage.
    Auf der nächsten Seite geht es um unterschiedliches Aussehen, Hautfarbe, Haare und Sommersprossen.
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    Es gibt viele Gründe, in andere Länder zu ziehen, ein paar Beispiele kann man unter den Klappen finden. 
    „Warum sind Menschen Rassisten?“ Es beginnt damit, dass die Europäer die Welt entdeckten, geht über den Sklavenhandel bis zu alltäglichen Situationen, über die wir oft nicht nachdenken. Dann folgen Beispiele, in denen man über Rassismus sprechen soll und zum Schluss die wichtige Frage „Was können wir tun?“ 
    
    Dieses Pappbilderbuch mit seinen erklärenden Klappen behandelt dieses im Moment wieder sehr aktuelle Thema auf eine sehr kindgerechte Weise, aber auch mich hat vieles zum Nachdenken gebracht. 
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Heute kocht das kleine Känguru

    Heute kocht das kleine Känguru

    Myriam Lang

    Kathrin Schärer

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Die Illustrationen in diesem vegetarischen Kochbuch für Kinder sind wunderschön. Schon auf dem Cover sehen wir das kleine Känguru Erbsen aus der Schote in eine Schüssel tut. Auf dem gemeinsamen Foto trägt Mama schon ihre Schürzte. Dann folgen allgemeine Hinweise und das Känguru wäscht sich brav die Hände. Dann hilft es Mama beim Einräumen der Spülmaschine. 
    Die ersten Rezepte gehören zu einem Geburtstagsessen. „Radieschen mit Butter und Salz“ konnten mich nicht überzeugen, ob ein Gericht mit Oliven bei Kindern gut ankommt? Die Gemüselasagne wird sicher ein Hit.
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    Nachdem es sich in die Pfote geschnitten hat, schneidet das Känguru mit Pflaster vorsichtig weiter. Noch schnell den Schokoladenkuchen mit Konfetti backen und schon sind die Gäste da. Nach den Frühlingsrezepten geht es im Sommer in den See zum Baden. Die Erbsen werden geröstet für ein Ricotta-Gemüse-Cake gebraucht. Wenn das Känguru auch etwas mit dem Quirl spritz, die Mascarponecrem mit Erdbeeren hört sich lecker an. Auch dieser Teil endet mit einem Kuchen. Im Spätsommer grillen die Tiere gemeinsam. Gefüllte Champignons und Tomaten werden auf den Grill gelegt. Diesmal gibt es selbstgemachtes Himbeereis. Mit dem Herbst kommt der Regen. Eine heiße Makkaroni-Gemüsesuppe tut da richtig gut. Beim Kartoffel-Lauch-Kuchen hilft der Igel mit seinen Stacheln Löcher in den Teig zu stechen. Ein herzallerliebstes Bild. „Winterzeit ist Plätzchenzeit“ heißt es im nächsten Kapitel. Nach einigen Plätzchenrezepten wird Pasta gemacht. Für Sugo und Pesto, die schon vorher als Zutat auftauchten, gibt es jetzt die Rezepte, danach erfahren wir wie man Parmesan-Chips im Ofen zubereitet. Über den „Tomme“, der im nächsten Rezept vorkommt, musste ich erstmal informieren. Ich weiß jetzt dass es sich um Weichkäse handelt. Auf der letzten Doppelseite sehen wir wieder die Familie Känguru im Schein einer Kerze im Kochbuch blättern. Sicher sind die Plätzchen, die sie dabei knabbern auch selbst gebacken. In den zwei Indexen kann man die Gerichte nach Namen oder Zutaten finden. 
    
    Das Buch ist sehr schon illustriert, wie oft bei Kochbüchern, möchte ich nicht alle Rezepte probieren. Eine sind sehr einfach und man brauchte dazu kein Kochbuch, andere sind schon komplizierter, ob da kleine Kinder bei der Stange bleiben?
    
    Dagmar Mägdefrau
  • Sehnsucht nach Sommerby – So schmeckt Familie – Lieblingsrezepte

    Sehnsucht nach Sommerby – So schmeckt Familie – Lieblingsrezepte

    Kirsten Boie

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre

    Wer die Bücher über Sommerby kennt, wird an diesem Geschichten-, Reiseführer-, Kochbuch seine Freude haben. Denn bei Oma Inge und den drei Enkeln ist das Essen durchaus ein Thema. So wurden hier Rezepte zusammengestellt, wie die Oma sie gekocht hätte. Ganz wichtig natürlich das Bauernfrühstück, dass sie immer wieder gerne macht. Der leckere Rosinenstuten und die Erdbeermarmelade dürfen natürlich auch nicht fehlen. Neben Fisch und im besonderen Heringsgerichten gibt es ein Rezept für Labskaus, dass auch vegetarisch möglich wäre, damit auch Martha zugreifen kann.
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    Auch Omas Gänsebraten ist mit einem Rezept dabei, ebenso wie Hühnersuppe, obwohl Mikkel das sicher nicht gut findet. Kalter Hund und Pförtchen findet man bei den süßen Sachen, aber auch Apfelmus ohne Zucker. So rät die Autorin im Vorwort den Zucker in den Rezepten zu reduzieren und einfach auszuprobieren, was möglich ist. Dasselbe gilt auch für die Zutaten, so sagt Oma Inge „Du nümps, wat du hess“ was so viel heißt wie „Du nimmst was du hast.“ 
    
    Passend zu den Rezepten können wir passende Passagen aus den Büchern lesen und uns an die Situationen erinnern. Dazu gibt es wundervolle Fotografien der Landschaft rund um die Schlei und Tipps für Ausflüge rund um Sommerby, dass es gibt, aber nicht ganz so, wie Kirsten Boie es uns beschreibt. 
    Sicher werde ich einige Rezepte ausprobieren und vielleicht ergibt sich ein neues Lieblingsrezept. Aber das Blättern in dem wunderschönen Buch hat einfach schon viel Freude gemacht.
    
    Dagmar Mägdefrau