X ALT – Bücherliste – ab 4 Jahre

  • Ein Berg, ein Sturz, ein langes Leben

    Ein Berg, ein Sturz, ein langes Leben

    Dayeon Auh

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Ausgezeichnet mit dem Luchs 11/24

    "Fit für die Zukunft – Preis" der Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur

    Best Illustrated Children’s Books 2025

    Das Buch basiert auf einem traditionellen koreanischen Volksmärchen. Die in Südkorea geborene, inzwischen in Berlin lebende Autorin erzählt in kurzen Episoden die Geschichte eines alten Mannes und eines Berges, dem nachgesagt wird, das er Unglück bringt und der deshalb „Berg des Grauens“ genannt wird. 
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    Um auf den Markt zu gelangen, muss der Großvater den Berg überqueren, und man sagt, wer auf diesem Berg hinfällt, wird nur noch drei Jahre zu leben haben.Deshalb ist der alte Mann sehr vorsichtig, aber als es plötzlich im Gebüsch raschelt, stürzt er. Er wollte noch so vieles erleben, doch nun geht er davon aus, dass sein Leben in 3 Jahren beendet sein wird. Nach Ablauf der Jahre fühlt er sich schwach und schwächer und er wird krank. Die Ärztin, die er aufsucht, aber meint, er wäre gesund. Als sich dann seine Enkelin nach ihm erkundigt, sieht sie die Sache aus einer ganz anderen Warte. Der Name des Berges wird in „Berg des langen glücklichen Lebens“ geändert und die Menschen strömen dorthin und purzeln vergnügt den Berg hinunter.
    Die Illustrationen sind sehr bunt und ein wenig surrealistisch angelegt, ein wenig erinnern sie mich an Chagall. Ein wunderschönes altes Märchen, das uns zeigt, dass man Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive sehen muss, dann kann aus Unglück Glück werden.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Welt in mir

    Die Welt in mir

    Harriet Evans

    Anna Wilson

    Übersetzt von Birte Spreng

    Oetinger

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das Cover, auf dem ein Herz über der Hand eines Kindes schwebt, fällt auf, denn das Herz ist ein herzförmiger Ausschnitt, durch den wir auf die nächste Seite schauen können.
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    Auf der ersten Doppelseite sehen wir das Kind wieder mit einem Herz und es fordert uns auf, „Komm, ich zeig dir, was in meinem Herzen wohnt!“ Zunächst ist es schüchtern und sitzt am Rande einer zartgelben Landschaft. Über dem Berg gibt es wieder einen Ausschnitt und so sehen wir das Gelb der nächsten Seite als Sonnenaufgang. Voller Freude sitzt das Kind im sprudelnden Wasser. „Wenn ich ernst bin, werde ich still wie das Eis.“ zeigt das Spiegelbild des Kindes auf dem zugefrorenen See. Eine Höhle wird als fürsorglich empfunden, danach wird das Kind mutig und steht auf einer Klippe. Freundlich hingegen ist der Wald, er bietet Schutz. 
    Die Bilder sind einfach wunderschön und zeigen den Zauber der Landschaft, der Text ist kurz und sehr philosophisch. Am Ende werden wir angesprochen, denn auch wir tragen eine Welt in uns und so endet das Buch mit der Frage „Weißt du, welche Wunder in dir wohnen?“

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich hab dich ganz genauso lieb

    Ich hab dich ganz genauso lieb

    Keira Knightley

    Übersetzt von Sophia Lindsey

    Schneiderbuch

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Keira Knightley, die ich bisher nur von der Leinwand kannte, hat dieses Buch geschrieben und illustriert. Das Cover mit dem schwarzen Hintergrund zeigt eindrucksvoll, wie schön die Bilder gezeichnet wurden. Es zeigt auch die Verlorenheit der großen Schwester, die uns den Rücken zukehrt.
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    Bisher gab es eine kleine glückliche Familie zu dritt und der Satz „Ich hab dich so lieb wie nichts auf der Welt“ galt einzig für die Tochter. Doch nun ist das Baby da und der Satz ändert sich in „Ich hab dich ganz genauso lieb.“ Lily nimmt den Platz in Mamas Bett ein und „die Große“ hört, wie Mama der kleinen Schwester das Schlaflied vorsingt. Doch dann beginnt eine Traum, in dem Lily, das langweilige Baby, weggewünscht wird. Doch als ein Vogel Lily mitnimmt, sagt das Mädchen mit in die Hüften gestemmten Fäusten und bösem Blick „Das ist mein Baby.“ So macht sie sich auf, die kleine Schwester zu retten.
    Danach wird die Handlung sehr fantastisch und die Illustrationen sind hervorragend gezeichnet. Der Text, der sich in großen Abschnitten reimt, ist sehr wortgewaltig und poetisch, aber auch schwierig zu verstehen. Manchmal fiel es mir schwer, zu folgen.
    Ein zauberhaftes Buch über die Eifersucht auf ein Geschwisterchen, zu dem die Liebe aber erwacht, wenn es in Gefahr ist. So ist das häufig unter Geschwistern. Ein liebevolles Ende, an dem die kleine Familie zu viert eng zusammensitzt.


    Dagmar Mägdefrau


  • Naykel

    Naykel

    Naykel Alexander Niño

    Text von Philippe Zwick Eby

    Marina Martin

    editions malama reprensentation

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover dieser dünnen Broschüre sehen wir ein Kind mit Krone, Schärpe und einen Federkranz im Hintergrund. 
    Zu Beginn lernen wir einiges über Lateinamerika und Nicaragua, dann führt uns die Geschichte nach Bluefields an der Karibikküste.
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    Hier lebt der Junge Naykel Alexander Niño, der uns berichtet, wie er zu einem gefragten Model wurde. 
    Wir sehen ihn, wie er seiner Mutter beim Einkaufen und in der Küche hilft. Während sein Buder lieber Fußball spielt, hat Naykel große Träume. So sagt er in der Schule, dass er Präsident werden möchte und seine Lehrerin bemerkt früh, dass er nicht wie andere Kinder ist. Naykel zieht sich gerne schick an, spielt gerne mit Mädchen und schaut sich Schönheitswettbewerbe im Fernsehen an. Seine Mutter unterstützt ihn dabei mit ihrer Liebe. Naykel liest viel und lernt gerne, sein Bruder findet, er sei zu still und solle lieber mit Fußball spielen. Obwohl der heranwachsende Naykel manchmal Zweifel hat, hält er an seinem Traum fest und trainiert fleißig. So steht er in einem fantasievollen bunten Kostüm auf dem Laufsteg und bekommt den Titel Mister Nicaragua.
    Neben der fantastischen Lebensgeschichte von Naykel Alexander Niño gibt es eine Menge Informationen und Aussagen bekannter Menschen. So wird das Supermodel Naomi Campbell zitiert „Ich glaube nicht, dass ich schön geboren wurde. Ich glaube, dass ich als ich selbst geboren wurde.“
    Der Text ist kurz und einfach gehalten, die Bilder sind sehr bunt.
    Ein kleines Buch, das Hoffnung macht, das zu schaffen, was man sich erträumt. Denn Naykels Antwort auf den Brief eines kleinen Jungen lautet: „Wenn ich es schaffe, dann schaffst du es auch.“

    Dagmar Mägdefrau


  • Jadavs Dschungel

    Jadavs Dschungel

    Philippe Zwick Eby

    Ekaterina Goncharova

    editions malama reprensentation

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine Softcoverbuch erzählt die Geschichte des Inders Jadav Payeng, den wir mit einem Sprössling in der Hand auf dem Cover sehen. Zu Beginn ist Jadav noch eine Junge und er kauft mit seiner Mutter auf dem Markt ein. 
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    Auf dem Heimweg macht er sich Gedanken um die Trockenheit und überlegt, dass Bäume Schatten spenden könnten und dadurch eine besseres Leben möglich wäre. Der wilde Fluss bestimmt das Leben der Menschen und nimmt ihnen mit der Flut ihren Besitz, so gehen Jadavs Eltern fort, aber er bleibt und lernt fleißig. So beschließt er, Bambus anzupflanzen, der die nächste Flut übersteht. So wird aus seinen Pflanzen im Laufe der Zeit ein Dschungel, in dem sich wilde Tiere ansiedeln. 
    Neben der Biografie von Jadav Payeng gibt es viele Informationen über die unterschiedlichsten Themen, aber die Leser*innen werden auch immer wieder gefragt, wie z.B. „Ist es schlimm, wenn Tiere aussterben? Warum?“ Das gibt viele Anreize zur Diskussion.
    Ich würde die Leseempfehlung etwas höher ansetzen, da Jadav Payeng zuerst von seinen Nachbarn angefeindet und mit dem Tod bedroht wird, auch wenn sie am Ende einsehen, wie wertvoll die Arbeit von Jadav Payeng ist. Die Illustrationen sind bunt und einfach angelegt, der biografische Text ist auch schon etwas länger.

    Dagmar Mägdefrau



  • Einsam

    Einsam

    Britta Teckentrup

    Prestel junior

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das in dunklen Farben gehaltene Cover lässt und die Verlorenheit des Kindes spüren. So sehen wir das Mädchen durch die fallenden Schneeflocken nur im Kleid und mit nackten Füssen laufen. „Ich bin ganz allein“ lässt sie uns wissen. 
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    Obwohl sie glaubt, ganz allein im Wald zu sein, sehen wir einen Wolf durch die Bäume streichen. „Werde ich für immer so einsam sein?“ fragt sich das Mädchen und er Wolf kommt ihr dabei näher. Auf der nächsten Seite gibt es nur graue Buchstaben auf grauem Hintergrund, „es bleibt alles grau.“ Der Wolf, den sie dann umarmt ist die Einsamkeit, ihr einziger Begleiter. Noch eine Textseite, die die Einsamkeit beschreibt. Die beiden heulen zum Mond und es gibt viel Fragen, die sich das Mädchen stellt „Und wird alles gut?“ Doch dann keimt auch etwas Hoffnung auf und das Mädchen fasst Mut und hofft auf einen Menschen, der ihr vertraut. Da tauchen noch andere Kinder auf, die auch mit Waldtieren unterwegs sind. So wir am Ende aus der Einsamkeit eine Zweisamkeit.
    Ich weiß, dass ich dieses Buch meiner Enkelin nicht vorlesen werden, denn sie wird die Trauer in Tränen verwandeln. Der Text ist so traurig und verzweifelt, dass sie es nicht ertragen könnte. Die Bilder sind poetisch und eindringlich, die Farben bleiben dunkel und trostlos, erst die allerletzten Seiten sind hell und hoffnungsvoll. Es wird viel mir der Größe der Buchstaben gespielt, auf einigen Seiten gibt es keine Bilder, da steht die Schrift für sich. Nach der Verlorenheit gibt es zum Glück am Ende die Freundschaft der beiden Kinder.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Spinatwachtel – Holly auf der Suche nach der guten Laune

    Die Spinatwachtel – Holly auf der Suche nach der guten Laune

    Cora Gofferjé

    Christina Groth

    fe-medienvlg

    Verlagsempfehlung „geeignet für Kindergartenkinder“

    Bunt ist das Cover und das Gesicht des Mädchens ist, wie der Titel es schon sagt, spinatgrün. Mama bringt Holly in die WaldKiga, doch Holly ist mit dem „Schlechte-Laune-Mach-Fuß“ aufgestanden und schlecht gelaunt. 
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    Nun sind im Kindergarten Glückswochen und jedes Kind bekommt einen Beutel, selbstgebastelte Glückstaschen, in die Dinge kommen sollen, die glücklich machen. Während alle Kinder begeistert nach dem Glück suchen, versteckt sich Holly in einem kleinen Zelt und will hierbleiben, denn sie hat keine Lust, mit den anderen zu spielen. Und da sehen es auch die anderen Kinder, dass Holly „vor schlechter Laune schon wieder ganz grün im Gesicht ist“. Beim Steine bemalen reicht es dann nur für einen grünen Strich, doch der immer fröhliche Mika erkennt darin den Stängel für seine Blüte. Holly will auch nicht die Pusteblume als fliegende Wünsche nutzen, die nennt sie Unkraut. Deshalb rufen ihr die Kinder „Spinatwachtel!“ hinterher.
    Zum Glück verliert Holly am Ende ihre spinatgrüne Farbe und möchte „Jeden Tag ein Glücksgefühl finden!“
    Schlechte Laune haben wir ja alle einmal und oft ohne einen besonderen Gund. Wie schön, wenn man dann einen Freund hat, der uns einen Glückskäfer schenkt und uns damit aus der schlechten Laune holt. Mika muss aber auch schon sehr beharrlich bleiben, denn Holly ist schon ein besonders schwerer Fall.
    Die stupsnasige Holly mit den großen Augen ist trotz des grünen Gesichts ein niedliches Mädchen, sie und die anderen Kita-Kinder sind sehr schön gezeichnet und geben der Geschichte die nötige Dynamik. Die Szenen sind so oder so ähnlich jedem (Kind) vertraut. Deshalb sollten wir alle mal die Schirmchen einer Pusteblume als fliegende Wünsche in die Luft pusten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Licht

    Ein Licht

    Christie Matheson

    Anuska Allepuz

    Aus dem Amerikanischen von Diana Steinbrede

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahren

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Emilia, die ein Licht vor ihre Türe stellt. In dem selben Stil ist das gesamte Buch auf eine sehr künstlerische Art gestaltet. 
    Emilia schaut aus dem Fenster in den trüben Abend, doch als dann die Lichter ausgehen, hat sie eine Idee.
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    Nachdem wir erst mit dem Kind aus dem Fenster geschaut haben, gibt es auf der zweiten Seite einen Perspektivwechsel, wir sehen von weiter oben auf das Haus und die Straße davor. Emilia sehen wir jetzt hinter der Scheibe. Sie nimmt die Laterne, die sie gebastelt hat und bittet Mama wegen der Kerze um Hilfe, was mir sehr gut gefällt. Dann stellt sie die Laterne gut sichtbar vor die Tür. „Mit einem guten Gefühl“ geht sie ins Haus. Bald kommt Sam mit seinem Hund vorbei und seine Sorgen scheinen beim Anblick des Licht zu verfliegen. Er entschließt sich, auch ein Licht aufzustellen, an dem sich Harriet, die mit dem Rad vorbei fährt, erfreut. Auch sie stellt ein Licht auf und am Ende der Geschichte brennen in der ganzen Stadt helle Lichter. „Ein Licht kann viel bewirken.“
    Ich glaube, ich werde auch ein Licht in mein Fenster stellen, denn Freude kann man nie genug weitergeben. Ein wundervolles Bilderbuch besonders für die kalte, trübe Jahreszeit. Die Bilder sind zauberhaft und die Hoffnung, die beim Lesen in uns keimt, ist so erfreulich.

    Dagmar Mägdefrau

  • Glück ist kein Geschenk    

    Glück ist kein Geschenk    

    Ulrike Martens-Öchsner

    Lina Schultes

    Nordkindverlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    Vom Cover schaut uns eine niedliches rosa Schweinchen entgegen, es scheint uns verschmitzt anzulächeln. 
    Als Mama das Schweinchen Rosali fragt, was es heute machen möchte, antwortet es, „Ich schaue mal bei ihren Freunden vorbei.“
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    Von Vater Ziege erfährt sie, dass Zottel gelangweilt über den Zaun hängt (witzig). Ihm ist langweilig, doch da holt Rosali eine kleinen Bagger aus ihrem Bündel und Zottel ist glücklich. Die Ente Eva regt sich auf, weil sie in ihrer Unordnung ihren Hammer nicht wiederfinden kann. Rosali hilft ihr bei der Suche und kann sie glücklich machen, indem sie den Hammer findet. Doch nachdem Rosali ihre Freunde glücklich gemacht hat, kippt die Stimmung und alle finden einen neuen Grund, unglücklich zu sein. Als Rosalie, die sich dafür verantwortlich fühlt, ihrer Mama klagt, dass sie als Glücksschwein versagt habe, kann die sie liebevoll trösten. 
    So ist da nun mal mit dem Glück, man kann es nur richtig wertschätzen, wenn es zwischendurch mal nicht da ist. In diesem Bilderbuch ist das Unglück allerdings auch erträglich und leicht in Glück zu verwandeln. Mama Schwein erklärt, dass man nicht immer glücklich sein kann, allerdings ist der Text schon etwas langatmig geraten. Die Bilder zeigen sehr schön die Situation und die Tiere haben ein ansprechende Mimik, wenn ich die Zähne beim dem lachenden Schwein schon etwas ungewöhnlich fand.
    Meine Enkelin sagt schön, aber auch etwas langweilig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Kolossale Katastrophe

    Kolossale Katastrophe

    Hannah Brückner

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert zum Wissensbuch 2025

    Serafina Nachwuchspreis für Illustration 2025

    Beste 7

    Das Cover zeigt Skelettteile eines Dinosauriers. Der kleine Junge schaut erschrocken nach oben, als ob er erwartet, dass die Knochen sich bewegen. Ein kleiner blauer Wellensittig sitzt auf einem der Knochen. 
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    Der Titel lässt uns Schlimmes erahnen. Die Katastrophe wird sich an einem Donnerstagnachmittag im Dinomuseum abspielen. Der Junge und sein Papa kommen gerade dort an. Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass es fürchterlich wird. Die Besucher machen sich auf den Heimweg und ziehen sich ihre Mäntel an, da lässt der Garderobier, wie jeden Abend, seinen Wellensittig zum Inspektionsflug raus. Wir sehen die große Halle mit den Dinoskeletten und auch den Vater und den Jungen. Der Wellensittig fliegt ganz oben unter dem Glasdach. Doch dann flattert er auf Juris zu und der hat „kolossale Angst vor Vögeln.“
    Und mit seinem Erschrecken löst er „eine richtig, richtig, große Katastrophe aus. Alle Besucher reißen erschrocken ihre Münder auf und schauen auf den Berg Knochen. Juris atmet 283-mal ruhig ein und aus und bittet dann um Hilfe.
    Damit wir uns das Ergebnis anschauen können, müssen wir die Seite noch einmal aufklappen und der Effekt ist einfach erstaunlich.
    Ein Buch über ein schlimmes Ereignis, dass man selbst verschuldet hat und viele Menschen, die helfen und uns unterstützen. Die Bilder sind zart, auch in der Farbe und zeigen sehr genau, wie sich alles ereignet hat. Besonders gut gefällt mit die Mimik, die so schön eingefangen wurde. Ein Buch voller Gefühl mit einem großen Spritzer Humor.

    Dagmar Mägdefrau

  • Hänsel und Gretel   

    Hänsel und Gretel   

    Stephen King

    Maurice Sendak

    Aus dem amerikanischen Englisch von Lena Riebl

    atlantis

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Ich habe ja immer wieder viel Freude an besonderen Märchenbüchern und ein Märchenbuch, als dessen Autor Stephen King genannt wird, macht mich einfach neugierig.
    Das von Maurice Sendak, dem wir die wilden Kerle zu verdanken haben, gemalte Cover wirkt etwa düster und auch die meisten Illustrationen des Buches zeichnen sich durch dunkle Farben aus.
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    Im Vorwort erklärt King, wie es dazu kam, dass er den Grimm’schen Text neu geschrieben hat. Er beginnt, wie wir es kennen, mit „Es war einmal“, weicht aber an einigen Stellen ab. So werden die Leserinnen und Leser direkt angesprochen. Gretel träumt von Engeln, die auf einem Bild um einen etwas traurigen Mond kreisen. Hänsel dagegen träumt von einer Hexe, die auf ihrem Besen mit einem Sack voll schreiender Kinder auf dem Rücken durch die Wolken fliegt. Da die böse Stiefmutter die Kinder nicht weiter durchfüttern möchte, bringt sie sie mit ihrem Mann, dem das nicht gefällt, der sich aber nicht gegen sie währen kann, in den Wald. Beim ersten Versuch können die Kinder wieder zurückfinden, doch beim zweiten Mal schafft Hänsel es nicht, Steine zu sammeln, er streut Brotkrümel auf den Boden. 
    Die Illustrationen sind schon sehr ungewöhnlich, so hat das Knusperhaus ein Gesicht mit einer Mimik, die mich sehr fasziniert. Jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk und muss genau betrachtet werden.
    Mir gefällt dieses Märchenbuch sehr gut, aber es ist kein Buch für ganz kleine Kinder, die sich vielleicht fürchten würden. Sicher würde es aber einige Erwachsene erfreuen, in dem Buch zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie man einen Stern fängt   

    Wie man einen Stern fängt   

    Oliver Jeffers

    Übersetzerin Katharina Naumann

    Von Hacht

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen mit dem großen Kopf und dem Ringelshirt, wie er auf seinem Stern steht, nebenan ist eine Rakete zu sehen.
    Der Text beginnt wie ein Märchen: „Es war einmal ein Junge, und der Junge liebte Sterne, sehr sogar.“
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    Am Abend sehen wir, wie er aus dem Fenster zu den Sternen hinaufblickt. Einen ganz allein für sich zu haben, das ist sein Wunsch. Er stellt sich das Zusammenleben mit diesem Stern sehr genau vor. Dann wartet er mitten am Tag auf das Auftauchen eines Sternes. Die gezeichnet Welt um ihn herum ist sehr minimiert, Kreise auf Linien stellen einen Baum dar. Der Junge steigt auf einen dieser Bäume, kommt aber den Sternen, die inzwischen aufgegangen sind, nicht viel näher. Leider braucht seine Rakete Treibstoff und ist deshalb auch nicht zu gebrauchen. Wie der Wunsch des Jungen doch noch in Erfüllung geht, will ich euch hier noch nicht verraten.
    Die Texte sind sehr kurz und gut verständlich, die Bilder fast ein wenig abstrakt und doch können wir erkennen, um was es sich handelt. Ein kleines Märchen mit einem schönen Ende.

    Dagmar Mägdefrau

  • Arche Boa

    Arche Boa

    Cornelia Boese

    Stefanie Jeschke

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Bei der Arche Boa handelt es sich um ein Kreuzfahrtschiff, das ein Tier, das in Not ist, aufnehmen kann, um die Art zu retten. So sehen wir auf dem Cover das Schiff und die Tiere, die sich dem Wettbewerb stellen wollen. 
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    Viele Tiere gehen in der Reihe zum Schiff und die zwölf, die sich vorstellen wollen, bekommen ihre Nummern. Die Fledermaus Flitzi Flattermäuschen geht nach dem Tusch des Orchesters zuerst ans Mikrofon. Sie ist obdachlos und sucht Asyl. Als nächstes taucht ein Eisbär auf, dem es zu heiß ist, und er legt sich in die Eistruhe. Ein weißer Hai bangt um sein Leben und möchte in Rente gehen. Die Elefantenkuh will ihre Stoßzähne behalten und der Schmetterling sucht ein dunkles Zimmer.
    Insgesamt stellen sich zwölf Tiere dem Wettbewerb um einen sicheren Platz, sie alle erklären weshalb sie mit ihren Lebensumständen nicht zufrieden sind und wir alle sollten darüber nachdenken, was wir tun können, um diesen Tieren ein besseres Leben zu bieten. Im Buch taucht auch ein Regenwurm auf, der erklärt, dass alle Tiere ein Recht auf Rettung haben.
    Neben den vielen schönen Illustrationen gibt es einen gereimten Text, der sich sehr gut lesen lässt. Ein wundervolles Buch zum nachdenklich werden und vielleicht auch zum Handeln.

    Dagmar Mägdefrau
  • Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Kristina Dunker

    Anja Grote

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine lila Drachenkind liegt im Nest zwischen den Hennen. Eine ungewöhnliche Mischung, die in diesem Buch sinnvoll erklärt wird.  Denn wir erfahren einiges „Über das Glück, ein bisschen anders zu sein“
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    Der etwas verfallene Hühnerstall liegt im Abendlicht und Tilde soll etwas „von mir“ erzählen. Sie verlangt das Versprechen, dann auch zu schlafen, und will, dass nicht gestrampelt wird. Auf der nächsten Seite sehen wir einen Blitz, einen Drachenschwanz und ein lila Ei mit Punkten. Das ungewöhnliche Ei landet auf dem Kompost. Und dann endlich sehen wir, wie es im Stall aussieht, denn hier liegt eine Dino unter dem Flügel einer Henne. Und die berichtet, wie sie das Ei ausbrütete. 
    Wie alle Kinder hört auch der kleine Drachen gerne, wie er geboren wurde. Nun ist seine Geschichte schon etwas Abenteuerlicher. Aber letztlich lebt er bei den Hühnern und die Tante Hennen versorgen ihn genau so liebevoll wie seine Mama.
    Anderssein heißt hier schon sehr viel anders zu sein als die Hühner, aber die nehmen den lila Drachen vorbehaltlos in ihrer Gemeinschaft auf. Eine besondere Gute-Nacht-Geschichte mit sehr schönen Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau
  • In meiner Welt

    In meiner Welt

    Sabine Bohlmann

    Simona Ceccarelli

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Opa hat einen eingepackten Blumenstrauß in der Hand und der Junge hat ein kleines Windrad dabei, schon auf dem Cover sehen wir, dass die beiden ein intensives Gespräch führen. 
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    Bevor die beiden starten, ziehen sie sich warm an, der Opa trägt sogar einen Hut auf dem Kopf. „In meiner Welt werde ich alles anders machen!“ verspricht Bruno. Als Opa staunt, dass er eine eigene Welt hat, erklärt Bruno, dass er Welterfinder werden wird, und in seiner Welt wird niemand sterben. Während des Gesprächs sitzen die beiden an der Haltestelle. Im vollen Bus sitzend, wendet der Opa ein, dass die Welt von Bruno dann wohl sehr voll werden wird. Am Kiosk hat Bruno die Idee, dass niemand mehr geboren wird. Auch da hat Opa einen Einwand und im Blumenladen hält Bruno die Zeit an. Wieder hat der Opa Bedenken. So geht es weiter bis zum Friedhof. Hier an Omas Grab stellt Bruno fest, dass der Welterfinder unsere Welt doch alles sehr gut gemacht hat.
    Gerade nach einem Verlust wünschen wir uns, dass eine Möglichkeit gäbe, das zu verhindern und Bruno hat sich viele Gedanken gemacht, wie er eine besser Welt erschaffen könnte. Wie tröstlich, dass er am Ende doch bereit ist anzuerkennen, dass unserer Welt gut ist, wie sie ist. Das Wort „Welterfinder“ gefällt mir richtig gut und die Dankbarkeit des Opas „und ich bin dankbar, dass ich dich habe.“ ist so liebevoll und schön. Die Bilder sind wundervoll passend gezeichnet und sie strahlen so viel Wärme aus, dass man die Vertrautheit von Opa und Bruno fast spüren kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich bin größer als du!

    Ich bin größer als du!

    Hyewon Kyung

    Deutscher Text: Luisa Heim

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das Buch ist höher/größer als die meisten anderen und auf dem Cover sehen wir die Tiere, die sich hier messen.
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    Oben im Baum ist der Specht „Tock!Tock!Tock!“ und unten am Stamm sehen wir den Maulwurf, der seine Nase ganz hochreckt und „Ätsch-bätsch!“ größer ist als das Eichhörnchen. Aber „Ätäätsch!“ - da ist schon der Hase größer. Das Schwein prahlt, dass es „vieeel größer als alle zusammen ist!“ Es folgen Tiger, Bär und Schlange. Doch damit kann der Bär nicht umgehen. „GRRRR!“ und er wirft den Baum um. Da mischt sich, weil sein Haus nun kaputt ist, der Specht auf eine witzige Weise ein. 
    Ich habe das Buch schon viele Male den Enkeln vorgelesen und sie freuen sich immer wieder, dass der Bär am Ende dumm dasteht und vielleicht auch, weil sich die Tiere am Ende einigen, dass sie so tun, als wären sie alle gleich stark. Ein sehr diplomatische Lösung, die hoffentlich auch von den Vieren angewandt wird.
    Die Illustrationen sind auf weißem Hintergrund sehr schön gezeichnet und beschränken sich auf das Wichtigste. Die Texte sind kurze Aussagen und in kindgerechter Sprache formuliert. Ein tolles Buch für unsere Bücherkiste.

    Dagmar Mägdefrau
  • Das krasseste Tier der Erde

    Das krasseste Tier der Erde

    Kai Lüftner

    Friederike Ablang

    Calme Mara

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Mit runden Glupschaugen schaut uns der Regenwurm fröhlich vom Cover aus an, denn „im Boden ist der Wurm drin!“ 
    „Ein einzelnes Regenwürmchen sitzt müde auf einem Türmchen“ mit diesem Satz, den wir in Abwandlungen noch oft hören werden, beginnt das Buch.
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    Denn bald taucht eine weiterer Wurm auf und schon sitzen sie zu weit auf dem Türmchen. Sie legen sich ins Zeug und bewegen einiges. Aber bald sind sie schon zu zehnt und sie sind planvoll fleißig. Doch was können erst 100 dieser rosa Gesellen bewirken? „Furchen und Wege und Gänge, überall, jede Menge. In diesen nisten und wohnen Tierchen, zu Abermillionen. Inzwischen sehen wir auf der Illustration schon ganz viele Würmer in und auf der Erde. Das ist ein Gewimmel. So sind es am Ende Einhundert Millionen Regenwürmchen, die Kompost und Mist machen und dafür sorgen, dass auf unserer Erde so viel wachsen kann. 
    Die gereimten Texte erklären uns sehr anschaulich, was die kleinen fleißige Gesellen so alles in der Erde erledigen. Beeindruckend sind dann die Bilder, auf denen immer mehr Regenwürmer sich um die Erde kümmern. Da gefällt es mir gut, dass es am Ende des Buches einen Dank an diese unscheinbaren Tiere gibt.

    Dagmar Mägdefrau


  • Blicki blickt´s – Gemeinsam sicher durch den Straßenverkehr

    Blicki blickt´s – Gemeinsam sicher durch den Straßenverkehr

    Wenke Poster

    Dirk Hendler

    DK

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sind alle, die sich im Buch vorstellen und die immer wieder auf den Bildern zu sehen sind, abgebildet. Ganz vorne Kelle Blicki, das Känguru. Leider ist der Titel etwas sperrig. 
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    Zunächst geht es ins Stadtzentrum. Von den Stickern hinten im Buch kann man den radfahrenden Kindern Helme aufsetzten. Es gibt Textfelder mit Tips zum Verhalten im Verkehr und Aufgaben, die sich auf die Szene beziehen. So werden wir aufgefordert, Gehweg und Straße zu zeigen. Da mittels QR-Code ein Lied zu hören ist, gibt es auf jeder Seite den entsprechenden Text, den Blicki uns vorsingt. Auf der nächsten Seite will Blicki zum Eisladen und wir sollen einen sicher Weg für ihn finden. Im Park füttert der Bürgermeister Tauben mit Brot! Es gibt viel zu sehen, auch spaßige Sachen, wie einen Weihnachtsmann, der am Wegrand sitzt und sich sonnt. Danach leuchtet es im Dunkel, denn es geht vor Sonnenaufgang in die Schule (warum steht am Gebäude School?) Blicki will zum Sportplatz und wieder gilt es, einen sichern Weg zu finden. Leider verdeckt ein wichtiger Fahrrad-Tip eine Ampel. Dass wir LKW-Fahrer*innen immer ins Gesicht schauen sollen, finde ich sehr wichtig. Dann geht es zum Einkaufen und die Polizei kümmert sich um das Abschleppen eines Falschparkers. (Bei uns macht das das Ordnungsamt?) 
    Alle Seiten sind schöne Wimmelbilder mit vielen spaßigen Einfällen. Dazu gibt es Texteile, Aufgaben und wichtige Informationen. Mit den Stickern kann man die Bilder ergänzen und sich über das Warum informieren. So ganz überzeugt mich das Buch trotz des Stickers „Unterstützt von Polizei Berlin“ und der Vorstellung durch Kanzler Merz nicht. Trotzdem ist es immer gut, wenn mit den Kleinsten über die Gefahren des Straßenverkehrs gesprochen wird.

    Dagmar Mägdefrau
  • Sumpfkuh! Stinktier! Brillenschlange!

    Sumpfkuh! Stinktier! Brillenschlange!

    Gundi Herget

    Anna Galitskaya

    ueberreuter

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon der Titel macht klar, worum es hier geht, der Drache hat diese Wort in einer Wolke dabei und im Sandkasten sind zwei Kinder zu sehen. Der Untertitel lautet „Eine drachenstarke Geschichte über die Macht der Worte“.
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    Azra freut sich darauf, auf dem Spielplatz eine Burg zu bauen, doch da lauert schon Benedikt, der gemeine Sachen sagt. Doch diesmal zerstört er auch noch Azras Brücke, schubst sie und nennt sie „Doofe Ziege!“ Doch dann wird Azra zu einer Ziege und als sie dann von den anderen Kinder noch mit anderen Tiernamen betitelt wird, ändert sich ihre Gestalt in das entsprechende Tier. So rettet sie sich als Kuh auf den Kletterturm. Hier sitzen schon eine Schlange und ein Stinktier. Erst ist es ganz still, doch dann stellt Azra sich vor und sie findet sehr nette Worte für die Brillenschlange, so wird aus Sophia eine Zauberin und als sie Niam einen wilden Drachen nennt, ändert sich auch seine Gestalt. Sie selbst wird zur Tigerin. So trauen sie sich wieder in den Sandkasten und bauen gemeinsam. 
    Die Kinder, die unter den Beschimpfungen gelitten haben, tun sich hier zusammen und finden in den neuen Tieren Stärke. Zusammen bauen sie sich auf und sind mutig. Dass am Ende auch Benedikt zum „Blöden Buckelzwerg“ wird und Azra ihn zum Mitspielen auffordert, zeigt, dass sie nicht nachtragend ist. Die Bilder spiegeln die Gefühle und durch die Verwandlung in die Tiere zeigen sie die Boshaftigkeit dieser Worte. Der Text ist kurz gehalten und gut verständlich.

    Dagmar Mägdefrau

  • Zwei schmollen im Schnee

    Zwei schmollen im Schnee

    Jan Kaiser

    Martine Ludin

    annette betz

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon auf dem Cover sieht man schon, dass Schneehase und Schneemann sich beleidigt den Rücken zukehren. Sie schmollen!
    Eigentlich sind die beiden richtig gute Freunde, aber dann hat der Schneemann Schorsch die Idee, eine Schneeolympiade zu veranstalten.
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    Ja, und wo es einen Wettbewerb gibt, gibt es auch immer Verlierer. Der erste Wettbewerb ist ein Rodelrennen. Da es ein „Nase-an-Nase-Zieleinlauf“ gibt, glauben beide an ihren Sieg. Schneewesen bauen bedeutet, dass beide ihre Schneegebilde für das Schönste halten. Auch beim „Eiszapfenwettlutschen“ ist das Ergebnis, dass beide den Sieg für sich beanspruchen, und schon wird der Ton rauer und auf dem Bild ist genau zu sehen, wie aufgebracht die beiden sind. Zum Glück liegen sich die beiden am Ende wieder in den Armen. 
    Diese Situation, wenn beide glauben, den ersten Platz für sich gewonnen zu haben, kennen alle Kinder. Wie schön, wenn am Ende die Freundschaft siegt und man sich den Pokal teilen kann. Eine wunderschön gezeichnet Geschichte und schön erzählt, dass sich jede*r darin wiederfindet.

    Dagmar Mägdefrau

  • Peter, Paula und der Wolf   

    Peter, Paula und der Wolf   

    Willi Weitzel

    Anna-Kathrin Behl

    Nach Sergei Prokofjew

    Kindermann Verlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    „Peter und der Wolf“ von Sergei Prokofjew kennen wir alle in den unterschiedlichsten Ausgaben, die Musik haben wir sofort im Ohr und wir erkennen sie auf Anhieb wieder, auch wenn wir nicht sehr musikalisch sind.
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    Diesmal hat sich Paula noch dazwischen gezwängt und damit bekommt die Geschichte eine ganz neue Wendung. Während Peter vergnügt über die Wiese spaziert, beobachtet ihn seine kleine Schwester Paula und durch sie erfahren wir, dass Peter den Garten nicht hätte verlassen dürfen. Aber er folgt dem Zwitschern des Vogels, der sein Freund ist, und dessen Sprache Peter verstehen und sprechen kann. Doch Paula, die sie belauscht, hört nur das Zwitschern. Paula sieht auch die Ente aus dem offenen Gartentor zum Teich gehen. Als Peter seine Schwester bemerkt, die ihn beobachtet, gefällt ihm das gar nicht. So bemerkt keiner die Katze, die es auf den Vogel abgesehen hat. Doch Peter kann den Vogel in letzten Minute warnen. Als Opa sieht, dass Peter den Garten verlassen hat, schimpft er mit ihm und warnt vor dem Wolf. Doch Peter hat keine Angst vor Wölfen und Paula findet sie süß. Schön ist das Bild von der Oma, die auf der Wiese Frühsport macht. Doch dann taucht ein schwarzer Hinterkopf auf und der Wolf betritt die Bühne. Während sich Vogel und Katze in den Baum retten, versucht die Ente, zurück in den Garten zu watscheln. Wie wir wissen, gelingt es ihr nicht. So ist die nächste Seite ohne Farbe bis auf zwei blaue Federn, die durch die Luft wehen.
    Obwohl eine Jagdgesellschaft auftaucht, wird der Wolf am Ende wieder in die Natur entlassen und Willi hat am Ende des Buches noch einen kleinen Text geschrieben, der erklärt, warum Wölfe geschützt werden sollten.
    Die Illustrationen sind schön gestaltet und zeigen durchaus Humor, das grausige Gefressenwerden der Ente wird dadurch etwas abgemildert, dass sie im Bauch des Wolfes sitzend diese Geschichte quakend erzählt.
    Mir gefällt diese neue Version des alten Märchens sehr gut und ich hoffe, dass sie nicht ein ähnliches Schicksal erfährt wie „Die neue Häschenschule“.
    Mit dem QR-Code können wir uns den Text von Willi Wetzel vorlesen lassen, begleitet von der Musik des Ambassade Orchesters.

    Dagmar Mägdefrau

  • Der Elefantenpups – Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester

    Der Elefantenpups – Direktor Fröhlich und das Zoo-Orchester

    Heidi Leenen

    Martin Bernhard

    Schott

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Schon auf dem Cover machen die Zootiere fröhlich Musik. Wie es dazu kam, davon erzählt dieses musikalische Bilderbuch.
    Zu Beginn sehen wir Direktor Fröhlich mit den Händen auf dem Rücken und sein Lieblingslied pfeifend in den Zoo marschieren.
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    Während die Besucher noch ihre Tickets kaufen, strahlen die Tiere Herrn Fröhlich an und bewegen sich zum Takt der Musik. Doch dann fällt Herr Fröhlich über eine Wurzel und „von diesem Tag an verändert sich das Leben im Zoo.“ Wieso der Zoodirektor stolpert? Das hat etwas mit dem Titel des Buches zu tun. Ja richtig, der Elefant pupst. Ohne Herrn Fröhlich und seine gute Laune langweilen sich die Tiere, die Kinder finden den Zoo doof, weil nichts passiert und Tierpfleger Timo merkt, dass da was fehlt. Nämlich die Musik!!! So geht er zu Herrn Klanghuber ins Musikgeschäft und er kann wirklich helfen. Er schickt dem Zoo eine Menge Instrumente und hilft den Tieren, sie zu erlernen, was rasant schnell geht. So empfängt den genesenen Herrn Fröhlich ein ganzes Tierorchester. 
    Neben den sehr schönen Zeichnungen vom Zoo wird eine schöne Geschichte in kurzen verständlichen Texten erzählt. Dazu erfahren wir einiges über die Instrumente, die die Tiere sich aussuchen. Da macht es Freude zu erfahren, dass „der Löwe sich den Bass schnappt und mit seinen Krallen gekonnt einige Saiten zupft.“
    Das Hörspiel mit der Erzählstimme von Knister und den Melodien des Buches kann man mittels QR-Code herunterladen. Der Swing „Musik tut gut“ ist hinten im Buch mit Text und Noten abgedruckt. Dieses wundervolle Buch wird auch immer wieder als Musical weltweit aufgeführt.

    Dagmar Mägdefrau


  • Nein ist ein wichtiges Wort  

    Nein ist ein wichtiges Wort  

    Bharti Singh

    Urvashi Dubey

    Übersetzt von Ulrich Störiko-Blume

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahre

    Schon der Titel macht klar, um was es hier geht, deshalb steht er auch ganz groß an der Tafel, ein Mädchen hat es dort hingeschrieben. Ja, so sieht das Cover aus.
    Zoe kommt neu in die Klasse und sie hat einen schönen neuen Farbkasten.
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    Als das Mädchen, das wir vom Cover kennen und das uns diese Geschichte erzählt, auch mal damit malen möchte, hört sie ein „NEIN!“, das sie gemein findet. Doch sie erkennt: „Das NEIN-Wort versetzt mir einen Stich, dabei hat Zoe gar nichts gegen mich.“ Sie selbst tut sich aber nicht leicht, dieses harte Wort zu benutzen, aber sie erkennt, dass es manchmal nicht ohne ein NEIN geht. So trainiert sie, es auszusprechen, und überlegt, wo sie es anwendet. So hält sie ein Plakat mit einem NEIN in der Hand, um das Fällen von Bäumen zu verhindern. Ein freundlich lächelnder Wolf mit einem Lolli hat ganz klar ein NEIN verdient. „Wenn du verstehst, es zu benützen, kann es dich vor Bösem schützen.“ 
    Es gefällt mit total gut, wie in diesem Buch Situationen geschildert werden, wo ein Nein traurig macht, klar eine Meinung ansagt und schützt. So muss das Kind lernen, das Nein der anderen zu akzeptieren, aber auch üben selbst beim Nein zu bleiben. Die Illustrationen sind sehr klar und beschreiben genau, was passiert. Den gereimten Text finde ich sehr gelungen und gut zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die Lieblinge der BilderBuchBande  

    Die Lieblinge der BilderBuchBande  

    Div. Autoren

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Dieses tolle große Buch mit Lesebändchen, was ich ja liebe, ist eine Zusammenstellung von Bilderbüchern, die im NordSüd-Verlag erschienen sind. Auf dem Titelbild kann man sie schon erkennen, hier sitzen sie gemeinsam auf den gestapelten Büchern und hören den Kindern zu, die vorlesen.
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    „Der Regenbogenfisch“ mit seinen glänzenden Schuppen ist ein echter Klassiker, er muss erst erkennen, dass man viel glücklicher ist, wenn man seine Schätze mit anderen teilt. Pauli, der kleine Hase, den wir aus vielen Geschichten kennen, bekommt ein Geschwisterchen und obwohl er arge Bedenken hat, ist er am Ende der Beschützer des Kleinen. Warum die kleine „Heule Eule“ nun so geheult hat, werden wir leider nicht erfahren, aber die Tiere des Waldes haben sich sehr um sie gekümmert. In kleinen comic-artigen Bildern erlebt Boris, der Kater, einige kleine Abenteuer. „Herr Hase und Frau Bär“ leben zusammen, aber leider ist der Hase sehr ordentlich und Frau Bär krümelt gerne herum, da kommt es zum Streit. Ich weiß noch, wie ich Heidi vor mehr als 60 Jahren zu Weihnachten bekam, die Geschichte kennen viele Kinder auch durch die Filme, aber hier wird die Geschichte aus den Schweizer Bergen mit etwas altmodischen, doch schönen Bildern erzählt. Was passiert, wenn man morgens aufsteht und nicht besonders gut drauf ist, wird in dem Buch „Der Dachs hat heute schlechte Laune!“ erzählt. Nach einer russischen Legende wird die Geschichte von „Varenka“ schön illustriert von Bernadette erzählt. Der „Kleine Eisbär“ gehört zu dem bekanntesten Büchern des Verlages und hier trifft er auf einen kleinen Schlittenhund, den er nicht alleine lassen soll. Das letzte Buch handelt von der großen Familie Maus, die zusammen ein riesiges Frühstück bereitet, das dann um den großen Tisch gegessen wird. 
    Ein wahrer Bücherschatz findet sich in diesem Buch und der Preis von 25 € ist einfach unschlagbar, da lohnt sich die Anschaffung.

    Dagmar Mägdefrau