-
Ich war die ganze Welt
Ulrike Möltgen
Peter Hammer Verlag
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Glaube Buch-Tipp Mai 2025
Auf dem Cover sehen wir ein japanisch wirkendes Kind mit geschlossenen Augen, in der Körpermitte sehen wir ein Haus.
Jetzt liegt das Mädchen, immer noch schlafend, auf einem Bett und auf ihr sehen wir, was es träumt, nämlich die „ganze Welt“ und „die Knie waren Felder.“mehr oder weniger lesen
Dann taucht der Löwe Trinidad auf, der in ihrem Haar sitzt, danach fällt unser Blick auf die Menschen, die auf dem Bein leben. Auf einem roten Sessel sitzt das Mädchen, allerdings hängt ihr bezopfter Kopf von der Sitzfläche und die Füße hängen über der Rückenlehne, so hat sie „Langeweile“. Doch dann taucht ein Zirkus auf. Das Kind aus dem Sessel hüpft nun über die bunten Berge und das Zelt des Zirkus. Ein Clown tritt auf und wir lernen den Zirkusdirektor Zampano kennen, er hat ein großes Netz, das an einem Stiel angebracht ist, der so lang ist wie das liegende Mädchen, das nun wieder auftaucht. Dieses Mädchen gibt der Geschichte ihre eigene Wendung. „Weil ich es kann“ ist ihre Begründung für das weitere Geschehen.
Der Traum entsteht hier auf dem Körper des Mädchen und sie allein entscheidet über den Verlauf ihrer Fantasie. Die Illustrationen sind teilweise mit dicker Farbe gemalt, grob und verschwommen, dann kleinformatig und genau. Der Anschauende muss sich den Fantasien hingeben und sie bestaunen. Das Mädchen gibt in ganz kurzen Bemerkungen ohne Satzzeichen seine Erklärungen ab. Ich bin gespannt, wie das Buch bei den kleinen Zuhörenden und Zuschauenden ankommen wird.
Dagmar Mägdefrau -
Regentag
Jens Rassmus
Peter Hammer Verlag
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Nominiert für den Kinderliteraturpreis 2025
Das Cover zeigt die Mischung aus den mit einem schwarzen Stift gezeichneten Figuren der Geschwister und der Welt, in die sie eintauchen.
Die beiden schauen aus dem Fenster des großen Hauses in den Regen, neben der Tür stehen zwei Fahrräder. Unser Blick sieht die beiden jetzt im Zimmer, zunächst sehen wir sie am Fenster stehen, dann taucht ein Ball auf und die beiden setzen sich Rücken an Rücken hin.mehr oder weniger lesen
Der Junge hat einen Gameboy in seinen Händen und schaut hinein. Das Mädchen schaut gelangweilt, scheint dann zu überlegen. Auf der anderen Seite des Buches sehen wir einen farbigen Bergrücken. Der Ball kommt ins Spiel und liegt dann auf der Bergspitze. Er rollt hinab ins Wasser. Auch bei den Kindern kommt der Ball in Bewegung. Dann sitzt das Mädchen unter einem farbig gezeichneten Baum und schaut hinauf, fühlt den Regen auf dem nächsten Bild, der aber bald zu zarten Wolken wird. Der Baum verändert sich durch die Jahreszeiten und eine Ameisenarmee krabbelt den Stamm hinauf. Dann sind die Bilder wieder ohne Farbe und die Kinder kitzeln sich und lachen.
So sind die Kinder in ihrer Fantasie unterwegs und es gibt sehr viel mit ihnen zu entdecken. Dabei kommt das Buch völlig ohne Worte aus und ist doch sehr gut verständlich. Sicher hat jeder beim Betrachten der kleinen und großen Bilder eine Geschichte im Kopf. Die kann man erzählen und ausschmücken, vergleichen oder einfach nur still betrachten. Die zwei unterschiedlichen Zeichenstile trennen die Realität von der Fantasie auf eine ganz klare Weise und trotzdem verschmilzt alles zu einem wundervollen Buch.
Dagmar MägdefrauThemen: Regen -
Weißt du noch?
Michael Engler
Laura Bednarski
Baumhaus
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sitzen Igel, Eichhörnchen und Haselmaus mit dem Rücken zu uns auf dem großen Stein. Neben dem Schatten, den die drei werfen, sehen wir noch den Schatten des Eichelhähers.
mehr oder weniger lesen
Die Schrift und die drei Tiere sind gelackt gedruckt und das gibt dem Cover etwas Besonderes.
Auf der ersten Doppelseite sehen wir Igel und Eichhörnchen im morgendlichen Wald. Die blaue Feder eines Eichelhähers schwebt zu Boden. Und diesen Eichelhäher suchen die Freunde. Obwohl der alte Specht sagt, dass der Eichelhäher weg sei, machen sie sich auf die Suche. Zu ihnen gesellt sich die Haselmaus und meint: „Ich mag mir die Welt nicht ohne ihn vorstellen.“ Bald fallen allen Geschichten ein, wie der Eichelhäher sie gewarnt und ihnen das Leben gerettet hat, aber auch mit seinen Beeren und Nüssen ist er großzügig umgegangen.
So geht es suchend durch den Wald bis zu dem großen Stein, an dem der Eichelhäher sich so gerne aufgehalten hat. Aber auch hier war er wohl schon lange nicht mehr. Der Specht spricht die Wahrheit aus, dass der Eichelhäher wohl tot sei. Doch erst der Uhu spricht die weisen und tröstlichen Worte „Wenn es möglich ist, dass aus einer winzigen Nuss ein großer und nächtiger Baum wird, dann ist alles andere auch möglich.“ So bleibt der Eichelhäher in den Geschichten und der Erinnerung der Freunde lebendig.
Eine liebevolle Geschichte über den Verlust eines Freundes, der zum Leben dazugehört hat und den man schmerzlich vermisst. Die Hoffnung, die aus den Worten des Uhus spricht, und die Erinnerungen der Freunde zeigen uns, dass niemand vergessen ist, wenn wir von ihm sprechen und an ihn denken.
Dagmar MägdefrauThemen: Trauer & Tod -
Die Lolli-Gäng jagt den Dieb – Band 3
Charlotte Inden
Susanne Göhlich
Hanser
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf Beobachtungsposten sehen wir Theo, Tom und Lotti ober auf der Mauer und natürlich dürfen die roten Lollis in verschiedenen Geschmackssorten nicht fehlen, denn die geben unseren Detektiven ja den Namen.
mehr oder weniger lesen
Eigentlich ist es immer sehr ruhig in der Gasse, in der die Geschwister wohnen, aber in der Dach hören alle unheimliche Geräusche. Allerdings behauptet Mama am Morgen, dass es im Haus keine Räuber gibt, auch Mäuse. Dann Konstantin auf seinem tollen gelben Rad auf und die Kinder und vielleicht auch wir lernen einen neuen Begriff „Untermieter“. Denn als solcher zieht er in Mamas kleines Büro ein. Hier schreibt Mama normalerweise ihre Geschichten, aber im Moment fällt ihr nichts ein und deshalb hoffen die Eltern ihre Kasse durch den Untermieter auffüllen zu können. Leider sagt Mama zu ihm die verhängnisvollen Worte „Fühl dich wie zu Hause.“ Und deshalb sitzt Konstantin schon bald auf der Couch und spielt mit der Konsole. Als dann sowohl das Rad von Konstantin als auch Toms Rad verschwunden sind, wird es Zeit, dass die Lolli-Gäng unterstützt durch Ben mit dem Helm nach dem Dieb forscht.
Die drei Geschwister haben so fantasievolle Idee, die in den Bilder so herrlich witzig umgesetzt werden. Theo erzählt uns alles so genau und in seinen Worten, dass das Lesen einfach riesigen Spaß macht. Da freue ich mich schon auf den nächsten Teil.
Dagmar Mägdefrau -
Rück mal ein Stück
Katrina Charman
Guilherme Karsten
Fischer Sauerländer
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Ein Bilderbuch im Querformat und auf dem Cover sind alle Tiere zu sehen, die in dem riesigen Bett liegen.
mehr oder weniger lesen
Der Untertitel „Eine Gutenachgeschichte mit Ausdembettpurzelseiten“ lässt mich schon neugierig werden. Zunächst machen sich noch einige Tier auf den Weg ins Bett, während andere schon drin liegen und so liegen bald 10 Tiere im breiten Bett. Doch ganz außen das Fleckhuhn „macht sich fett“ und schreit „Rück mal ein Stück! Rück mal ein Stück!“, so fällt der Löwe, der am anderen Ende des Bettes liegt, mit Gebrüll heraus. Nachdem alle ein Stück gerückt sind, wiederholt sich das Ganze und die Kuh purzelt muhend zu Boden. So fallen alle aus dem Bett und das Huhn liegt nun alleine darin. Nun vermisst es die anderen und so liegen am Ende wieder alle im Bett und das Licht wird ausgemacht und fast alle schlafen.
Die Faszination dieses Buch liegt darin, dass die Tiere jeweils auf immer größer werdenden Seiten abgebildet sind. So schlägt man zunächst einen schmalen Streifen um, so fällt der Löwe aus dem Bett, der nächste Streifen Seite ist etwas breiter und zeigt die Kuh. Ein tolle Idee, die mich sehr begeistert hat. Aber auch der sich wiederholende Text liest sich so schön mit den Tierlauten und dem Satz „Alle rücken ein Stück“, so liegt immer das nächste Tier wieder am Rand. Ein witziges Einschlafbuch, das ich sicher oft vorlesen werde.
Dagmar MägdefrauThemen: Schlaf/Einschlafen/Nacht -
Das Krawallkehlchen – Band 1
Madlen Ottenschläger
Ramona Wultschner
Fischer Sauerländer
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir den kleinen dicken Vogel mit den aufgerissenen Augen und es schreit laut „Nein“, der Käfer auf dem Blatt will Ruhe, obwohl er schon Kopfhörer trägt.
mehr oder weniger lesen
Die erste Doppelseite zeigt einen Park. In großen roten, zittrigen Buchstaben ist „KRAWUMM, BUMM, BUMM“ zu lesen. Krawumm ist der Name des Wildschweins, das mit einem Rasenmäher Lärm macht. Mika, unser Vogel vom Cover, schläft noch fest in seinem Nest. Doch dann geht’s zum Frühstück, Papa begrüßt Mika mit einem „Na endlich!“ und das sagt er wohl nicht gerade leise, deshalb brüllt das Krawallkehlchen gleich zurück. Heute macht Mika einen Kindergarten-Ausflug, es geht auf den größten Baum im Stadtpark und Mika ist total hibbelig. Hibbel-Freude, die er laut Papa lüften soll. Obwohl Mika nur das Allernötigste in seinen Rucksack gepackt hat, findet Mama das zu viel, aber Mika schafft es doch, den Inhalt wieder in den Rucksack zu packen. So treffen Papa und Mika auf dem Weg Krawumm, dessen Rasenmäher keinen Ton von sich gibt. Mit einem Teil aus seinem Rucksack kann Mika helfen. Und das kann er noch einige Male,
So ganz krawallig fand ich den kleinen Mika gar nicht, ganz im Gegenteil. Er ist ein ganz hilfs- und ideenreicher kleiner Vogel. Die Illustrationen sind sehr gelungen und es gibt wunderschöne Wortschöpfungen im Text, die mich wirklich begeistert haben, eines davon ist sicher schon der Titel des Buches, der sofort heraussticht.
Dagmar Mägdefrau -
Der Wunderkernputzer
Véronique Hübner
Euni Art
Audacia
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Auf dem Cover sehen wir den gemütlich aussehenden alten Mann mit einem niedlichen Wildschwein. Der Wunderkern, eine goldene Kugel mit Strahlen, leuchtet uns entgegen.
mehr oder weniger lesen
Der freundliche Herr vom Cover ist Runzel-Lutz, obwohl ich in seinem runden Gesicht keine Runzel sehe, sie sollen wohl erst beim Lachen auftauchen. Er kocht gerade seine Lieblingsspeise Wackelpudding, als Klarissa, das Wildschwein mit einem zunächst unverständlichen Auftrag bei ihm auftaucht.
So machen sich die beiden auf den Weg nach Potesia, dort geht es um Dimini, den sie auch bald finden. Er wurde bei der Wahl für die Fußballteams nicht gewählt und sitzt nun traurig auf einem Ast. Lutz zeigt dem Jungen seinen Wunderkern, der sich auf Diminis Bauch als graue Kugel zeigt. Durch ganz geschickte Fragen „putzt“ Lutz den Kern zunächst sauber, so strahlt er goldglänzend. Zarte Schatten bekommt er durch weitere Vorstellungen, die Lutz mit dem Jungen durchspielt. So erkennen die anderen Kinder, dass Dimini zwar kein guter Fußballspieler ist, dafür aber ein hervorragender Kletterer.
Im nächsten Ort, den Lutz und Klarissa, besuchen, haben alle Menschen sehr kurze Arme und Beine, deshalb traut sich Chichifey, die lange Beine hat, nicht zu tanzen. Eine ungewöhnliche Idee, das für uns Normale als das Außergewöhnliche darzustellen. Auch hier hilft der Wunderkernputzer. In der letzten Geschichte will Rustin einen Scherz machen und der kommt gar nicht gut an, auch hier greift Lutz ein und so kann er am Ende zu seinem Wackelpudding mit Gurken nach Hause gehen.
Welch schöne Idee, dass wir alle einen Wunderkern in uns haben, der golden strahlt, der aber auch ein paar Schatten braucht, um so richtig gut auszusehen. Sicher sind auch unsere Kerne grau und müssen geputzt werden. Vielleicht sollten auch wir uns auf unser Stärken besinnen, aber auch unserer Schwächen nicht ganz außer Acht lassen. Drei schöne Geschichten, die uns zeigen, dass unser Wunderkern auch ein wenig Säuberung brauchen kann. Ein sympathischer Mann und ein nettes Wildschwein, schöne Bilder und Texte, die uns an das Positive in uns erinnern.
Dagmar Mägdefrau -
Egal sagt der Aal
Julia Regett
CalmeMara
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Der grüne Aal auf dem gelben Cover wirkt auf mich nicht ganz nüchtern mit seinem schielenden Blick. Trotzdem wirkt er ganz zufrieden und das ist ja auch nicht so schwer, wenn ihm alles egal ist.
mehr oder weniger lesen
Auf der ersten Doppelseite erfahren wir etwas über die Entwicklung eines Aals von der Weidenblattlarve über den Glasaal, den Gelbaal bis zum Blankaal. Danach lernen wir den Teich kennen, in dem unser Aal mit anderen Tieren lebt. Ein ausführlicher Text gibt dazu die Erklärung. „Weit und breit gibt es keinen anderen Fisch, der so frech und laut und so wild ist wie der Aal.“ Sagt schon ganz viel über dieses Tier aus. Er kümmert sich um wenig und findet das meiste „EGAL“, nur das Rückenschwimmen ist ihm wichtig. Er hat sich allein durch einen Ozean gekämpft und benimmt sich sehr rücksichtslos gegenüber seinen Teichmitbewohnern. „Egal, egal, mir doch egal, ich bin ein Aal!“ ist sein Motto und da setzt er sich durch. Auch als der Biber ihm den Wasserweg versperrt, lässt er sich nicht von seinem Ziel abhalten und schlängelt sich über Land. Nach vielen Egals trifft unser Aal auf Fred, den kleinen Flusskrebs, dem die Ordnung im Teich sehr wichtig ist und da begreift auch unser Aal, dass er manchmal Rücksicht nehmen muss und ihm ein Freund nicht egal sein darf.
Neben vielen Infos über Aale lernen wir hier einen ganz rücksichtslosen Kerl kennen, der sich durchsetzen musste auf dem langen Weg durch die Gewässer und der gelernt hat, sein Recht zu fordern. Die Probleme, die andere mit ihm haben, sind ihm natürlich egal und deshalb ist es schön, dass er am Ende doch lernt, auf Fred und seine Wünsche zu achten. Es gibt sicher einige Kinder, die sich bei dieser Geschichte an die Nase packen werden und vielleicht denken sie auch um und merken, dass auch Rücksichtnahme wichtig ist. Neben dem Text und den witzigen Bildern finden wir das Wort „egal“ oft dick und fett auf den Seiten. Die Kinder werden es wiedererkennen und „mitlesen“, das macht immer besonders Spaß.
Dagmar MägdefrauThemen: Rücksichtslosigkeit -
Weißt du, wo sich das Glück versteckt?
Lisa Weisbrod
Nini Alaska
dtv
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir Lilli, die ihrer Oma Sonja die Frage nach dem Glück stellt. Sie hat einen Strauß Blumen in der Hand und auf dem Schild an ihrem Koffer steht das Wort „Glück“.
mehr oder weniger lesen
Und um genau diesen Begrifft geht es, Glück. So fragt Lilli die Oma nach dem Schlüssel zum Glück und sie schlägt vor, einen solchen Schlüssel einfach zu kaufen. Dazu ist ein Schlüsselladen abgebildet, dort reicht ein Mann Lilli einen großen Schlüssel über die Theke. Doch Oma findet, dass man den Schüssel zum Glück in Situationen findet, die uns Freude machen: Wind in den Haaren oder ein bunter Regenbogen, der Duft unseres Lieblingsessens oder unser Lieblingslied, das uns tanzen lässt. Oma schlägt vor, dass man an einem Wohlfühltag liebevoll mit sich selbst umgehen kann und dazu vielleicht ein „Glückseis“ isst. Seifenblasen fliegen lassen oder den eigenen Atem spüren, eine Kita, in der die Kinder sich wohlfühlen oder ein Schaumbad, dies alles und noch ganz viele andere Beispiel können der Schlüssel zum Glück sein und deshalb sind auf den Bildern überall Schlüssel zu finden. Am Ende umarmen sich Oma Sonja und Lilli und Oma findet, dass Lillis Oma zu sein, auch ein großes Glück ist.
Ein wundervolles Oma-Enkel -Buch, aber auch ein Buch, das uns ganz klar macht, wie kleine und unscheinbar manches ist, das uns glücklich sein lässt. Es ist wundervoll, mit Lilli den Schlüssel zum Glück zu finden. Hier ist der philosophische Ansatz schon in Alltagssituation umgewandelt und die zauberhaften Illustrationen machen das Buch zu einem Glücksbilderbuch.
Dagmar MägdefrauThemen: Glück & Pech -
Wir Eierlöcher …und die Nestschaukel gehört uns
Katalina Brause
Jutta Wetzel
Fischer Sauerländer
Leseempfehlung ab 4 Jahre
„Eierlöcher“ ist ein Begriff, der im Wortschatz meiner Enkel häufig vorkommt und hier gibt es das passende witzige Bilderbuch zu diesem Schlagwort. Auf dem Cover sehen wir die Eierlöcher und die Nestschaukel, um die es in diesem Buch geht.
mehr oder weniger lesen
„Die Großen ärgern uns - IMMER“ ein Satz, der jedem, der große Geschwister hat, geläufig ist. Diesmal sitzen die Eierlöcher vergnügt in der Nestschaukel, als der große Bruder des Erzählers mit seinem Freund Gurke die Schaukel für sich beansprucht. Da diese für die Kleinen mehr ist als nur eine einfache Schaukel, sagen die den Großen den Kampf an, und zwar mit einer aussichtslosen Wette. Denn sie wollen größere Kaugummiblasen machen als die beiden großen Jungs. Allerdings können sie bislang gar keine Blasen machen. So gehen sie zunächst an einen Kiosk zu Tante Ranguun (die Anrede Tante kommt mir heute etwas unüblich vor, für eine Frau, mit der man nicht verwandt ist...). Sie gibt ihnen eine Packung Kaugummi, doch sie steht auch in dem Ruf, dass es bei ihr auch magische Dinge gibt. Doch der alte Hund Hört-nich´ klaut noch mehr geheimnisvolle Kaugummis und damit fängt das Verhängnis an.
Eine lustige Truppe ist da zusammengekommen, Da-Da mit Schnuller und immer nur die Silben ihres Namens sprechend, der ängstliche Lenni mit seinem Turbo-Rollstuhl, Frieda mit dem Dini-Zahn an der Kette, Fee, deren Mama gute Ratschläge gibt, und natürlich der kleine Bruder, der uns von dieser unglaubwürdigen Geschichte erzählt. Bei meinen Enkeln ist das Buch schon ein Vorlese-Hit und das nicht nur wegen des Titels. Eine witzig erzählte Geschichte, die die Kleinen zu Helden werden lässt und zeigt, dass Geschwisterliebe und Freundschaft wichtige Werte sind. Wunderbar ergänzt wird alles noch durch die frechen Bilder.
Dagmar MägdefrauThemen: Freundschaft -
Otto fährt los – Ein Sommer in den Bergen
Stefanie Reich
Madlen Ottenschläger
arsEdition
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Das Cover zeigt schon den niedlichen Bus, der Otto heißt. Die Zwillingsmädchen und ihre Eltern halten an einer Kuh mit Kälbchen, im Hintergrund sehen wir die Berge, das Urlaubsziel in diesem Buch.
mehr oder weniger lesen
Die erste Doppelseite zeigt eine Landkarte mit den Ländern rund um den Bodensee. Aber zunächst wird Otto geweckt und er lernt die Familie kennen, die wir schon auf dem Cover gesehen haben. Die Kinder können sich mit dem Bus unterhalten und kursiv werden nach den Textblöcken Fragen an die Kinder gestellt. So gleich am Anfang die Frage nach dem „Glückskribbeln“ vor dem Start. Da die Kinder die Fahrt verschlafen, erwachen sie gleich an einem Bergsee und es gibt ein Spätstück. Die Blumenwiese auf der nächsten Seite lässt mich fast das Summen der Insekten hören, so nahe bin ich dabei. Am Abend sitzt die Familie neben Otto und schaut sich den Sternenhimmel an. Es wird gewandert, geklettert, Rad gefahren und geschwommen. Dann unterstützt Otto eine Berggondel, die sonst nicht gefahren wäre. Nach einer Gipfeltour geht es zum Schloss Neuschwanstein und danach über die Grenze in die Schweiz.
Ein wundervoller Einstieg in einen Bergurlaub, auch wenn man nicht mit einem so tollen Bus wie Otto unterwegs ist. Es gibt viele Infos über die Länder und ihre Tier- und Pflanzenwelt. Die schon erwähnten Fragen beziehen sich auf die Gefühlswelt und es gibt sicher viel Anlass, darüber zu sprechen und Beispiele zu nennen. Der Text ist etwas länger, doch die großformatigen niedlichen Illustrationen sind einfach schön anzuschauen, so wird das Lesen zum Vorurlaubsspaß.
Dagmar MägdefrauThemen: Sommer -
Die Fliege-Ziege
Heidemarie Brosche
Kathrin Schärer
atlantis
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Das Cover sieht wunderbar zart aus und vor dem weißen Mond fliegt eine kleine Ziege durch das Bild.
Alles beginnt alltäglich, die kleinen Zicklein springen auf der Wiese und rempeln miteinander.mehr oder weniger lesen
Ihre Mütter rufen ihnen Verhaltensregeln zu, wie „tobt nicht so wild“, doch die kleinen Ziegen toben weiter. Nur Ziegenjunges sucht immer wieder die Nähe der Mutter, so wird sie von der „Schmiege-Ziege“ genannt. Die Ziege, die immer den Sieg davonträgt, wird zur „Siege-Ziege“ und man kann sich schon denken, warum eine zur „Liege-Ziege“ wird. Eine zarte Ziege macht ganz verdrehte Sprunge und wird so zur „Biege-Ziege“, aber als sie mal wieder trotz Ermahnung zu hochspringt, schwebte sie für kurze Zeit in der Luft. Sie probiert dieses Schweben immer wieder und wird so zur titelgebenden „Fliege-Ziege“.
Wir erleben mit dem fliegenden Zicklein noch so einiges. Zuerst versucht sie auf das Fliegen, das ihr so viel Spaß macht, zu verzichten, doch dann wird sie sogar noch zur Rettung für die Herde.
Die Texte sind sehr kurz und zeichnen sich durch die zauberhaften Ziegen-Reime aus, die beim Lesen einfach leicht von der Zunge gehen. Solche Wortschöpfungen mögen die Kinder immer sehr gerne. Die Illustrationen sind einfach himmlisch, diese niedlichen kleinen Ziegen, die Ziegenmütter und die alte Oberziege, alle sind so naturgetreu abgebildet, dass man fast erwartet, sie springen aus dem Buch. Ein Buch voller Lebensfreude, die ansteckend wirkt.
Dagmar MägdefrauThemen: Fantasie/Zaubern/Hexen/Märchen -
Detektiv Samson auf den Inseln – Band 2
Katarina Gorelik
Insel
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Durch ein Loch im Cover schauen wir durch eine Lupe auf die zweite Seite und ins Gesicht von dem Hund Samson, der hier als Detektiv so einiges zu ermitteln hat.
So steht er auf der zweiten Seite mit seiner Angel in der Hand und zwei Seiten weiter sitzt er in einem Boot und schaut in seine Unterlagen.mehr oder weniger lesen
Auf dem Wasser ist viel los. Neben einer Touri-Tour bestehend aus vielen Enten, sind Bären und ein Elefant unterwegs. Im Wasser schwimmt eine grinsende Katze mit einem Fischschwanz, dieses Tier treffen wir immer wieder im Buch. Doch zunächst werfen wir einen Blick ins Samsons Notizen, wir lernen seine tierischen Klienten und ihre Probleme kennen. So sucht das Schwein Muffins und der Bär viele unterschiedliche Gegenstände.
Ja und dann geht es los mit einer völlig überfüllten Seite voller Muscheln und anderen teilweise fantastischen Meeresbewohnern. Der kurze Text berichtet von Piraten, die einen Kameraden suchen. Außerdem suchen wir sechs Gegenstände aus dem Notizbuch. Das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört, denn die Gegenstände sind ziemlich klein und gut versteckt. Die nächste Seite zeigt die Lecker-Insel, alles ist rosa, auch das Meer. Hier gilt es außer den bekannten Gegenständen noch eine Piratenmütze zu finden. Pilzhäuser und Schnecken sind auf der nächsten Seite, danach wird es eisig und dann wieder sehr warm. In Gläsern wird alles auf der nächsten Seite abgefüllt, auch Glück und Trauer. Kakteen sind auf der nächsten Doppelseite abgebildet, dann wird es unheimlich, mit Hexen und Geistern und danach ein wenig märchenhaft.
Zehn Doppelseiten voller verrückter, witziger, verwirrender, fantastischer und schriller Illustrationen, auf denen man so unendlich viel finden kann, auch die Gegenstände, die wir mit dem Hundedetektiv suchen. Meine Enkel (5 und 7) hatten alle Mühe etwas zu finden, hatten aber auch viel Spaß dabei. Allerdings benötigt man schon viel Konzentration und ein gutes Auge für diese Wimmelbuch. Da schafft man erstmal nur ein paar Seiten, aber um so größer ist der Spaß, wenn es dann weitergeht.
Dagmar Mägdefrau -
Sam besucht Oma und Omi in Großbritannien
Toni Kohm
marta press
Leseempfehlung ab 4 Jahre
KIMI-Siegel für Vielfalt 2020
Auf dem Cover ist der kleine Sam zu sehen, der im Flugzeug alleine nach Großbritannien zu Oma und Omi fliegt. Er ist sehr stolz darauf, dass er das geschafft hat und er winkt den beiden Frauen, die an der Ankunft seinen Namen rufen, begeistert zu.
mehr oder weniger lesen
Weiter geht es mit dem Zug und auf der dazugehörigen bunten Doppelseite kann man viel entdecken. Nach dem Spielen ist Sam so erschöpft, dass Oma ihn schlafend ins Bett bringt. Der Duft des typisch englischen Frühstücks weckt Sam und wir sehen, was es alles dort zu essen gibt. Nach ein paar Turnübungen geht es zum Surfen, später gibt es ein „groooßes Eis“. Zuerst begleitet Sam Oma und hilft ihr bei den Graphites, dann geht es auf Omis Baustelle. Neben der königlichen Familie (allerdings noch mit der Queen) lernen wir einiges von London kennen. Nachdem Sam mit Omi und Oma zur Pride gegangen war, heißt es Abschied nehmen.
Sam erlebt mit den beiden Frauen wundervolle, erlebnisreiche Ferien und wir dürfen die Drei dabei begleiten. Sehen das Alltägliches und das Besondere, alles bunt bebildert und mit kurzen Texten. Ein fröhliches Buch voller schöner Erlebnisse.
Dagmar Mägdefrau
-
Sörens siebter Song
Dave Eggers
Mark Hoffmann
atlantis
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Der junge Wal Sören ist singend auf dem Cover zu sehen, die anderen Meerestiere schauen nicht begeistert.
mehr oder weniger lesen
Sören ist ein Buckelwal und er ist nicht begeistert von den Gesängen der alten Wale. Diese Gesänge sind lang und man kann sie über weite Strecken im Meer hören. Die Männchen wollen damit, wie nicht anders zu erwarten, die Weibchen beeindrucken. Diese kurze Einführung beruht auf Fakten und dann folgt die humorvolle Geschichte von Sören, der unbedingt einen neuen Song kreieren möchte. Er findet die Gesänge der Alten monoton und zu lang. So denkt er sich einen neuen Song aus, in dem Maracas und Theremins (beide Begriffe musste ich erstmal googlen) vorkommen sollen. Als er damit fertig ist, singt er mit geschlossenen Augen das Lied seinen Freunden vor. Und Hans, sein Freund, sagt ihm „Das war mit Anstand der schlechteste Song, den ein Wal je gesungen hat.“ Aber Sören gibt nicht auf, er ändert das Lied so lange, bis er Erfolg damit hat.
Ganz klar steht die Geschichte unter dem Motto „Nicht aufgeben, du schaffst das.“ Und solche positiv ausgehenden Erzählungen machen uns allen Mut, denn Aufgeben sollte doch keine Option sein. Hans ist ein sehr ehrlicher Freund, der mit seiner Kritik Sören anspornt, es besser zu machen und am Ende schafft er es, alle zu begeistern. Ein längerer Text und wundervolle Bilder der Meeresbewohner und ihres Lebensraums machen Sören zu einem Erlebnis.
Dagmar Mägdefrau -
Das riesengroße Durcheinander
Riccardo Bozzi
Zosienka
Von Hacht
Leseempfehlung ab 4 Jahre
Der orange-schwarz gestreifte Elefant und der rosa Pinguin zeigen schon auf dem Cover, um welches Durcheinander es in diesem Buch geht.
mehr oder weniger lesen
Der Pfau sitzt gemütlich auf dem Schaukelstuhl. Um ihn herum sitzen viele andere Tiere, die sich in der Abendstunde eine Geschichte erzählen lassen. Das Bild strahlt so viel Ruhe aus, man möchte es sich fast aufhängen. Die Geschichte spielt schon vor sehr langer Zeit, an einem „sonnigen, windigen Morgen.“ Im Hintergrund geht die eidottergelbe Sonne auf und die Vögel fliegen über den Himmel. Und schon taucht das erste verwandelte Tier auf, aber ich bin nicht ganz sicher, ob es ein Krokodil ist, auf jeden Fall trägt es die rote Farbe und die schwarzen Punkte des Marienkäfers. Gepard und Flamingo haben die Kleider getauscht und der Löwe trägt die Streifen des Zebras. Mit dem Aussehen wurde aber auch ihr Benehmen anders, so war „der Tiger auf einmal nachdenklich und verträumt.“, denn er trug das Fell einer Kuh.
Eine wunderbare fantastische Geschichte, die uns da erzählt wird, und es macht richtig Spaß, die Tiere im falschen Fell anzuschauen und zu sehen, wie sie sich jetzt ungewöhnlich verhalten. Ganz im Geheimen lernen wir dadurch einiges über diese Tiere. Die Bilder machen das Buch natürlich zu etwas ganz Besonderem.
Dagmar MägdefrauThemen: Tiere/Haustiere -
Wer hat Angst vor Toto Troll?
Frances Stickley
Stefano Martinuz
DK
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Da steht er, der kleine Troll, und hält ein Megafon in der Pfote. Auf der nächsten Seite reißt er sein Maul auf und schreit laut ins Megafon.
mehr oder weniger lesen
Die Tiere sind unterwegs und wir sehen viele Warnschilder in der Landschaft stehen, „Oh, niemand ahnt, wer das wohl ist, und niemand weiß, ob er uns frisst“ gibt ganz klar die Ängste der Tiere wieder. Wenn sie sich nähern, hören sie das laute Geschrei wie „Verschwindet! Weg!“ Keiner traut sich mehr, über die Brücke zu gehen. Nur ein kleines weißes Häschen glaubt das nicht - „Zum Spaß ist keiner fürchterlich.“ Und das kleine Tier wagt sich vor zu dem gefürchteten Troll und der fühlt sich „klein, mickrig und kummervoll“, als er dem Hasen gegenübersteht. So erfährt Toto Troll, dass man sich nicht vor ihm fürchten muss, sondern, dass man die anderen als Freunde gewinnen kann.
Ja, zu Anfang muss man sich vor der bösen Schreierei des Trolls fürchten, aber ein kleiner weißer Hase kann ihn überzeugen, dass er mit Freundlichkeit viel besser klarkommen wird. Die gereimten Texte sind schon etwas länger, lassen sich aber sehr schön lesen. Die bunten Illustrationen zeigen sehr gut die Gefühle von Toto und den anderen.
Dagmar MägdefrauThemen: Angst/Mut/Selbstvertrauen -
Das Parlament der Tiere
Sophie Schönberger
Manuela Buske
Baumhaus
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir den Baum mit den leckeren reifen Pfirsichen. Auf seinen Ästen sitzen die unterschiedlichsten Tiere, nur das Wildschwein steht trotzig daneben.
mehr oder weniger lesen
Erstaunlich schnell wächst der Baum und trägt Früchte und schon sitzt die kleine Wühlmaus Wim im Baum und lässt sich den Pfirsich schmecken. Die anderen Tiere kommen gelaufen und wollen auch sofort die saftigen Pfirsiche für sich. Doch da ruft das Eichhörnchen Emily laut „Stopp!“. Dann sie hat eine Idee und spricht vom Parlament der Tiere. Jede Tierart soll Vertreter wählen, die sich dann miteinander einigen, wie man die Früchte aufteilt. So kommt es zu einem Kompromiss, den alle Tiere, bis auf die Wildschweine, tragen.
Die Geschichte zeigt eindrucksvoll und leicht verständlich, wie Demokratie funktioniert. Da werden Vertreter gewählt, mit der Eule einigt man sich auf eine Vorsitzende, Vorschläge werden diskutiert, die Wildschwein pöbeln gegen die Waschbären und letztlich findet man eine Lösung, die für alle annehmbar ist. Am Ende sitzen die Tiere zusammen und essen Pfirsichkuchen, dessen Rezept man herunterladen kann. Am Ende des Buches gibt es noch einen kurzen Sachtext zu den wichtigsten Begriffen. Jetzt noch kurz ein paar Worte zu den schönen bunten Illustrationen: Sie gefallen und erklären.
Dagmar Mägdefrau -
Mut tut gut
Ulrike Marten-Öchsner
Emma Öchsner
Nordkindverlag
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre und Selberleser
Auf dem Cover sehen wir den kleinen Mäuserich Anton, der seinen Fuß auf einem Zeitungsstapel gestellt hat. Schon hier fällt auf, dass die Figur sehr starr ist, was sich im Buch leider fortsetzt.mehr oder weniger lesen
Anton ist auf dem Weg zu seinen Großeltern und wir sehen ihn über kleine Hügel laufen. Ein paar Pflanzen, eine winzige Eidechse und eine Biene sind zu sehen, dagegen ist Anton riesig.
Das kleine Häuschen der Großeltern steht unter einem Baum, die beiden sitzen auf der Terrasse und lesen die Waldzeitung. Der Text berichtet von einer herzlichen Begrüßung, die wir uns vorstellen müssen. Oma serviert Anton „sein Lieblingsgetränk in seiner Lieblingstasse und dazu Lieblingskekse“. Auch hier ist Anton nicht zu sehen, nur Oma mit den Lieblingssachen. Als Opa die Zeitung davonfliegt, saust Anton gleich los, um sie wieder einzufangen. Das ist nicht so einfach, denn der Wind treibt die Seiten immer wieder fort. Anton tut sein Bestes und es tauchen immer mehr Zuschauer auf, die sich über ihn lustig machen. „Nachbar Langohr hält sich vor Lachen den Bauch.“ Aber Anton gelingt es, die Zeitung einzufangen und so sehen wir das Coverbild mit dem ganzen Stapel. Opa lobt Anton für seinen Mut und erklärt ihm, dass die anderen nur Angst haben, sich zu blamieren.
Die Illustrationen sind sehr statisch und zeigen wenig Bewegung. Der Text ist lang und Anton hat Opas Lob, was der ihm allerdings noch erklären musste, sicher genossen. Ich befürchte, dass es die Kinder wenig animieren, vielleicht sogar abschrecken wird.
Dagmar MägdefrauThemen: Angst/Mut/Selbstvertrauen -
Wie ein Fisch im Wasser – Eine Geschichte vom Schwimmenlernen
Maike Harel
Anne Grobe
annette betz
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem Cover sehen wir die drei Kinder und den Papa mit ihren Schwimmnudeln. Der Papa wirkt nicht so, als mache ihm das Wasser Spaß. Mia, die uns diese humorvolle Geschichte erzählt, liebt das Wasser genauso wie ihre Mama.
mehr oder weniger lesen
Wenn sie am See vorbei radeln, halten sie gerne an und springen ins Wasser. Mia braucht allerdings noch Schwimmflügel und deshalb geht sie ins Hallenbad zum Schwimmkurs bei Igor. Max springt einfach mutig ins Becken, Mia ist noch etwas zögernd und traut sich dann doch mit der Nudel ins Wasser. Wassim hält erstmal nur die Füße ins Wasser. Nur Mias Papa blockt immer ab, wenn er mit ins Wasser soll. Erst durch eine Bemerkung von Oma Marianne wird Mia klar, dass ihr Papa nie einen Schwimmkurs besucht hat. Da meldet sie ihn kurzerhand bei Igor an. Nachdem er sich zunächst sträubt, lernt Jan dann doch schwimmen und so sitzt am Ende die ganze Familie am Strand.
Die ganze Peinlichkeit des Nicht-Schwimmen-Könnens wird in dem Buch wundervoll dargestellt, die vielen entsetzten „Neins“ von Jan und dazu die lesensnahen gefühlvollen Illustrationen, für mich ist das einfach perfekt getroffen. Nebenbei gefällt es mir, dass die Mutter keine Modelfigur hat. Mias Idee, ihren Papa im Schwimmkurs anzumelden, ist einfach bombastisch. Meine Enkelin und ich haben das Buch mit viel Spaß gelesen.
Dagmar Mägdefrau -
Aquila – Weniger ist Mee(h)r
Ulrike Marten-Öchsner
Emma Öchsner
Nordkindverlag
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Auf dem türkisen Cover sehen wir Aquila, die kleine Qualle, um die es in dieser Geschichte geht.
Zunächst werden wir aber in die Tiefen des Meeres geführt. In knappen Sätzen wird uns vom Überfluss, der hier herrscht, berichtet. Dann sehen wir die Quallen, die hier in sehr menschlichen Verhältnissen mit Möbeln und Einkaufswagen leben.mehr oder weniger lesen
Dann endlich lernen wir Aquila kennen, die bei einer Freundin eingeladen ist und sich nicht entscheiden kann, was sie alles mitnehmen soll. Sie hat massig Spielzeug und der Beutel, den sie packt, ist schon sehr groß und schwer geworden. So hat sie bald Schwierigkeiten, damit weiterzukommen. Als sie eine Pause einlegt, flüstert ihr der Octopus zu „Weniger ist manchmal mehr.“ Er erklärt ihr, dass sie durch den langsamen Transport zu viel Spielzeit verliert. Er rät ihr, ihre Sachen dort zu parken und sich für ein Teil zu entscheiden, das sie mitnimmt. Aquila ist verwundert, dass ihre Freundin nur wenige Spielsachen hat. Die Erklärung leuchtet Aquila ein und auch sie denkt um.
Die Lebensverhältnisse der Quallen wurden sehr vermenschlicht, so werden sich die Kinder mehr mit den Quallen identifizieren. Die Geschichte ist mir aber insgesamt zu moralisch und mit erhobenen Zeigefinger erzählt. Natürlich haben die Kinder viel zu viele Spielsachen in ihren Zimmern und die Idee, immer etwas weg zu sortieren ist sicher umsetzbar und einleuchtend.
Dagmar Mägdefrau -
Der Geräusche-Händler bekommt Post
Kathrin Rohmann
Jule Wellendiek
Knesebeck
Der Geräusche-Händler
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Dieser zweite Band, der uns vom Geräuschehändler erzählt, zeigt den glatzköpfigen Mann mit Brille und Schurbart, wie er erstaunt in ein Paket schaut. Schon das Cover wirkt mit seinen Erdfarben gemütlich.
mehr oder weniger lesen
In der ersten Geschichte kommt ein Paket beim Geräuschehändler an, das eigentlich an ein Sportgeschäft geliefert werden sollte. Doch die Badehosen, die sich in dem Paket befinden, finden es bei dem Geräuschehändler viel spannender, als sie erfahren, worum es in diesem Laden geht. Der Geräuschehändler holt aus den unterschiedlichsten Behältnissen Geräusche hervor und die Badehosen erfreuen sich deftiger Arschbombenklatscher aber auch Kinderlachen und Jauchzen. Die zweite Geschichte hat mich sehr bezaubert, da kommt eine Super-Marion ins Geschäft und möchte Ohr-Urlaub machen, weil ihr das ewige „Dü-de-lü-de-lüt“ auf die Nerven geht. In der letzten Geschichte schickt Maria dem Geräuschehändler ihr Lieblingsgeräusch - einen zarten Babyschrei.
Jede dieser leisen kleinen Geschichten sind so voller Gefühl und natürlich auch voller Geräusche, so fand ich es erstaunlich, dass die vom Geräuschehändler zusammengestellten Geräusche für mich ganz klar aus New York kamen. Neben den Erzählungen, die uns durch die ganze Woche führen, gibt es sehr stimmige Illustrationen. So hat mich besonders das Bild beeindruckt, das zeigt, wie es nach dem Besuch des grauen Monsters das Grau wieder durch bunte Vögel vertrieben wird. Ein wundervolles Bilderbuch voller besonderer Geschichten.
Dagmar MägdefrauThemen: Geräusche -
Grimm und Möhrchen und die Spielplatzpiraten
Stephanie Schneider
Stefanie Scharnberg
dtv
Grimm und Möhrchen
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Dieses zweite Bilderbuch vom Zesel zeigt auf dem Cover Grimm und Möhrchen, die aus einer alten Zinnbadewanne ein Piratenschiff bauen.
mehr oder weniger lesen
Als Möhrchen morgens in seinem kleinen Kofferbett aufwacht, gibt es einen Brief von Grimm, der ihm eine Überraschung im Schuppen verspricht. Natürlich macht sich der kleine Zesel direkt auf dem Weg und stellt fest, dass es Frühling geworden ist. Im Schuppen sucht Grimm einige Bretter zusammen, denn er hat die Idee einen Spielplatz zu bauen. Auf der Doppelseite sehen wir die beiden, wie sie ein Schiff, eine Rollrutsche und viele andere tolle erfindungsreiche Dinge bauen. Schon bald taucht die Feuerwehrfrau Feline mit einigen Kindern auf, gemeinsam erkunden sie den Piratengarten und singen dabei ein fröhliches Piratenlied, das man beim Lesen gut mitsingen kann. Dass man nun ohne Jacken draußen spielen kann, macht den Zesel etwas traurig, weil er nichts ausziehen kann. Doch die Kinder, Feline und Grimm wissen einen Rat und bald heißt es "Piratenschiff Ahoi".
Ein wundervoll leichtes Frühlingsbuch voller Humor und schönen Spielideen. Man spürt die Zuneigung zu dem kleinen Zesel, die wir als Leser und Leserinnen vollen Herzens teilen. So sind auch die Illustrationen wieder liebevoll bis ins kleinste Detail gezeichnet. Ein rundum schönes Bilderbuch.
Dagmar Mägdefrau -
Beton – Wir bauen eine Brücke
Sallla Savolainen
Hanser
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Schon auf dem Cover bekommt am einen Eindruck, wie wuselig es in dem Buch zugeht. So sehen wir auf der ersten Seite eine Baustelle auf der Beton in Schalungen gegossen wird. Da stehen Zementsäcke, ein Betonmischer und zwei Arbeiter, die uns einiges über Beton erklären.
mehr oder weniger lesen
Einer der Arbeiter ist Jarno, den wir schon aus dem Buch „Asphalt – Wir bauen eine Straße“ kennen. Zusammen mit seinem kleinen Hund Julle fährt er diesmal einen Fahrmischer. Aber zunächst geht es ins Betonwerk. Hier lagert in riesigen Silos der Zement. Hier heuert ihn der Mischmeister Kalle an, mit seinem Fahrmischer Beton zur Baustelle zu fahren. Auf der Baustelle geht es nochmals um Verschalungen und andere Hilfsmittel, mit denen der Beton verbaut wird. Danach erfahren wir einiges über die Herstellung von Zement und der Gewinnung des Kalksteines. Ein Betonpumpwagen ist schon eine faszinierende Konstruktion.
Die Illustrationen sind kleinformatig und es gibt Sprechblasen, Sachtexte und eine durchgehende Geschichte. Dadurch wird alles ein wenig unübersichtlich und man muss sich schon sehr für das Thema erwärmen und am Ball zu bleiben, deshalb würd ich das Lesealter etwas höher ansetzten. Baustellen finden Kinder immer sehr spannend und sie können lange zuschauen, was sich dort tut, deshalb ist dieses Buch ein schöner Begleiter für solche Ausflüge. Man erfährt ganz sicher alles über Beton, seine Herstellung, seinen Transport und seine Verarbeitung. Sehr gut gefällt mir auch, dass auf den Baustellen Frauen genau so arbeiten wie Männer, aber das liegt vielleicht daran, dass es ein finnisches Bilderbuch ist.
Dagmar MägdefrauThemen: Leben in der Stadt