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Atuk
Mischa Damjan
Józef Wilkon
NordSüd
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
Die Bilder sind düster, das Thema hart. Der Inuitjunge Atuk bekommt zu seinem 5. Geburtstag den Hund Taruk. Als der mit dem Schlitten des Vaters zur Jagd fährt, wird er vom Wolf tot gebissen. Atuk ist untröstlich und will Rache an dem Wolf. Er will groß und stark werden um den Wolf zu töten. Er lernt alles, was er dazu braucht und bald ist er groß genug.
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Da begegnet er einem Blaufuchs, der keine Angst vor ihm hat und der ihm erklärt, dass der Stern sein Freund sei. Atuk ist nun groß genug und erlegt den Wolf. Jetzt waren Taruk und der Wolf tot und „nichts hatte sich geändert“. Da findet Atuk eine Blume, die auch gerne einen Freund haben möchte und Atuk verspricht der Blume, dass er sie beschützen und auf sie warten wird. So hat das Buch einen versöhnlichen Schluss.
Atuk hat seine ganze Kindheit und Jugend an den Hass verloren. Er hatte keine Freunde, denn der Hass hat ihn vollständig in seinem Bann. Erst das Gespräch mit dem Blaufuchs lässt ihn nachdenklich werden. Trotzdem tötet er den Wolf, aber daraus entsteht keine Befriedigung, erst die Blume weckt positive Gefühle in ihm.
Das Buch wurde in 2018 neu aufgelegt.
Dagmar Mägdefrau
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Die Geschichte vom Löwen, der nicht kochen konnte
Martin Baltscheit
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 5 Jahre
Diesmal möchte der Löwe, den wir aus vielen anderen Büchern kennen, seiner Löwin etwas zum Geburtstag kochen. Natürlich kann er nicht kochen und fragt, wie immer seine Freunde um Rat. Jeder empfiehlt sein Leibgericht, von Wurmfliegenmus über Mückenkroketten bis Froschburger mit Dip.
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Da erstellt der Löwe ein ganzes Menü, leider weiß er immer noch nicht, wie er es kochen soll. Sein Versuch endet dann mit „Kawumm! Explosion!“ Um dem Zorn des Löwen zu entgehen, raten die Tiere zu Blumensalat und die Löwin ist begeistert.
Dieses Buch begeistert mich nicht so sehr wie seine Vorgänger. Vielleicht ist langsam die Luft aus dem Thema. Irgendwie stoße ich mich auch daran, dass er die Tiere um Hilfe bittet und sie nachher auf die Speisekarte setzt. Und dann gibt es am Ende ein vegetarisches Essen…..
Dagmar Mägdefrau
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Habt ihr schon vom Wolf gehört?
Quentin Gréban
orell füssli
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
In diesem Bilderbuch erfahren wir, warum die Wölfe einen so schlechten Ruf haben.
Die nette Wolfsmutter lacht der Lamm freundlich an und zeigt dabei alle ihre Zähne. Allerdings erschrak das Lamm vor den spitzen Zähnen und erzählt dem Schwein, der Wolf wollte es beißen.mehr oder weniger lesen
Und dann erzählt das Schwein es der Gans, die dem Esel und so weiter. Natürlich wird der Wolf immer gefährlicher, am Ende streift ein grausames Monster durch die Gegend und vernichtet jeden. Als das die Wölfin hört bekommt auch sie Angst und rennt weg.
Der Text ist kurz und die Bilder sehr realistisch gezeichnet. Auch das Rotkäppchen finde seinen Platz in der Geschichte.
Man darf eben nicht alles glauben, was einem erzählt wird, es wäre besser sich selbst ein Bild vom bösen Wolf zu machen.Dagmar Mägdefrau
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Wer hat denn meinen Hut versteckt?
Christiane Hansen
Anne Steinwart
Oetinger
Verlagsempfehlung ab 18 Monate
Auf dem Cover sehen wir alle beteiligten Tier und den Bauern, der seinen Hut sucht. An der Seite zieht man ein Kärtchen heraus und da sieht man den grünen Hut, der auf kleinen Füßchen wegläuft und ist da nicht auch noch ein Schwänzchen zu sehen?
Der Bauer fragt zunächst das Schwein (wieder durch herausziehen zu sehen) dann gehen beide zur Gans usw.mehr oder weniger lesen
Die Kärtchen sind beidseitig zu nutzen und sollten beim Umblättern draußen bleiben, da sie auf der linken Seite nur Beiwerk sind.
Das Buch ist aus fester Pappe und ich denke, dass auch die herausziehbaren Kärtchen Kinderhände aushalten können. Der Text ist kurz und man wird ihn am Anfang gar nicht brauchen. Es gibt viel zu sehen und man kann die Tiere immer wieder benennen und dadurch lernen. Trotzdem sind die Bilder klar und einfach gezeichnet und alle Beteiligten haben ein leichtes Lächeln auf den Lippen.Dagmar Mägdefrau
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Wie du bist, wenn du so bist
Tanja Székessy
Klett Kinderbuch
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Hase und das süße blonde Mädchen sind Freunde. Aber es gibt Situationen in denen der Hase sich gar nicht wohl fühlt, weil seine Freundin richtig eklig zu ihm ist. Da hat sie den Teller mit Plätzchen und gibt nichts ab, da zeigt der Daumen dem Hasen „raus“ und der Gesichtsausdruck des Mädchens sagt aus, dass es keinen Widerspruch gibt.
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Das Mädchen spricht mit ihrer Freundin und sie erhebt die Hand und sagt damit dem Hasen, du darfst nicht mit machen. Als der Hase Pipi macht, lacht das Mädchen ihn aus und dann gibt sie dem Hasen sogar einen Tritt. Auf der linken Buchseite sehen wir diese Szenen und auf der rechten Buchseite ist immer die Reaktion des Hasen zu sehen. In der Mitte des Buches die Frage „Hast du gesehen?“ und das Mädchen mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck. Auf der anderen Buchseite werden die Hasenbilder noch einmal wiederholt. Geball.te Trauer über das Verhalten der Freundin. Die restlichen Seiten sind wieder gleich aufgebaut, aber hier kümmert sich das Mädchen um den Hasen. Sie telefonieren, er wird geröstet und am Ende feste umarmt. Auch hier die Frage „Hast du gesehen?“, aber diesmal mit einem glücklichen Hasen.
Sie Bilder sind einfach, aber realistisch, mit ganz toller Mimik, die das Buch ausmacht. Auch Kleinste Leser erkennen die Situation. Die Texte fast nicht nötig, aber auch ganz kurz gehalten. Ich denke gerade Kinder, die ihre Freunde gedankenlos so behandeln, kann man mit diesem Buch erreichen. Sicher aber ein Anstoß zur Gruppendiskusion in Kitas.
Dagmar Mägdefrau
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Die Gespensterküche
Susanne Göhlich
orell füssli
Verlagsempfehlung ab 2 Jahre
Ein schönes Pappbuch mit lustigen kleinen Reimen für ganz kleine Leser.
Zu den „10 kleinen Burggespenster“ gibt es schon viele Bücher, aber das ist das erste, das ich in Händen halte.
Die Bilder sind klar gestaltet und einfach, die Gespenster schauen fröhlich und die Geschichte macht Sinn und hat ein Happy End.mehr oder weniger lesen
Da Balduin vergessen hat, dass er Apfelmus kaufen soll und er statt dessen Tomatensoße bringt, gibt es Pizzaecken.
Ich bin jetzt sehr neugierig auf die anderen Bücher.
Dagmar Mägdefrau
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Promille + Beats
Dirk Petrick
BVK LESEwelten
Verlagsempfehlung ab 14 Jahre
Der Roman passt auf 78 Seiten und die kurzen Kapitel sind immer mit frei passenden Bildern untermalt. Die Schrift ist etwas größer, es gibt Abschnitte und einige wichtige Sätze sind fett gedruckt. Damit spricht das Buch auch ungeübte Leser an. Die Sprache orientiert sich an den Jugendlichen und Bens Hobby ist das Rappen.
Ben lebt mit seiner Mutter und seinem Alkohol süchtigen Vater zusammen. Ein Familienleben im eigentlichen Sinne gibt es nicht.mehr oder weniger lesen
Ben kann schon lange nicht mehr mit seinem Vater reden. Seine Mutter versorgt den Vater mit Alkohol und schützt ihn wo sie kann. Ben leidet seht unter der Situation, er bringt keine Freunde mit nach Hause, weil er sich wegen seines betrunkenen Vaters schämt. Erst als er Liz kennenlernt, kommt das Thema zur Sprache und letztlich ist nur die Trennung vom Vater eine Lösung.
In den restlichen Seiten des Buches werden Unterrichtsideen angeboten, Aufgaben gestellt und hier findet man Informationen zum Thema.
Dagmar Mägdefrau
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Winterpferde
Philip Kerr
rowohlt rotfuchs
Verlagsempfehlung ab 13 Jahre
Ein sehr düsteres Buch, dass in der Ukraine im Kriegswinter 1941 spielt. In einen Naturreservat, dass ein deutscher Baron gegründet hat, leben die seltenen Przewalski-Perde. Urpferde, die man schon an den Wänden der Höhlen der Steinzeitmenschen findet. Max, ein alter Tierpfleger kümmert sich um die wilden, unzähmbaren Tiere.
Doch auf ihrem Rückzug aus Russland kommt die deutsche SS dort hin. Ihr Hauptmann ein Olympia-Reiter und angehender Jurist ist von der Rassenideologie der Nazis derart überzeugt, dass er diese Pferde, die nicht der deutschen Zuchtordnung entsprechen, ausrotten will. Befehl aus Berlin.mehr oder weniger lesen
Diese Gruppe Soldaten hat in einem anderen Ort viele Juden erschossen, aber Kalinka konnte fliehen und hat jetzt 300 km zu Fuß zurückgelegt. Sie freundet sich mit dem übrig geblieben Paar Przewalski-Perde an. Und es ist spannend, wenn auch unglaubwürdig zu lesen, wie intelligent diese Pferde ihr bei einer neuerlichen gemeinsamen Flucht helfen.
Kalinka findet in Max einen Freund und besonders die Liebe der Pferde lassen sie wieder an das Leben glauben. Zuletzt trifft sie noch auf einen deutschen Hauptmann, der sie sehr unterstützt und findet Kalinka, das nicht alle Deutschen schlecht sind. Am Ende singen die russischen Soldaten der roten Armee für sie das Lied, nach dem sie benannt wurde.Ein trauriges, spannendes, versöhnliches Buch über eine schlimme Zeit. Ich finde die Geschichten über die Pferde übertrieben, aber vielleicht habe ich auch nur zu wenig Ahnung von Pferden und besonders von Przewalski-Perde.
Dagmar Mägdefrau
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Was du niemals tun solltest, wenn du unsichtbar bist
Ross Welfort
Coppenrath
Verlagsempfehlung ab 10 Jahre
Ich kann Esther nur zu gut verstehen. Auch ich hatte schon früh eine ziemlich schlimme Akne und ich hätte alles getan um sie loszuwerden. Dabei hat mich niemand „Pizzafresse“ genannt und ich hatte auch keine verstorbene Mutter und einen verschwundenen Vater.
Esther lebt bei ihrer Granny und hat dann noch die hundertjährige Uroma im Altersheim. So kommt es, dass sie sich notgedrungen mit dem arroganten, dicklichen Boyd, der aus London in das kleine Seeörtchen gezogen ist, abgeben muss.mehr oder weniger lesen
Nachdem Esther einen chinesischen Trank, den sie aus dem Internet bestellt hat und die Sonnenbank benutzt, passiert das Unmögliche, sie wird unsichtbar. Boyd kommt hinter dieses Geheimnis und um ihm zu helfen startet Esther bewusst einen zweiten Versuch. Leider macht Wasser auf der Haut Esther sichtbar und so kommt es, dass die bösen Zwillinge sie erpressen können. Es kommt leider meist noch etwas schlimmer, als man als Leser befürchtet. Esthers Verkleidung verrutsch, es regnet und man kann ihre Fußabdrücke sehen. Es gibt eine ganze Menge Probleme und dann ist da noch die Frage, wo ist Granny, wenn sie behauptet in der Kirche zu sein und wer ist der Mann, der Esther jetzt öfter begegnet?
Trotz der absurden Unsichtbarkeit spielt das Buch ganz im normalen Alltag einer fast 13 jährigen Engländerin. Das ist es, was mich an dem Buch so fasziniert, man kann sich sehr gut in Esther hineinversetzen und leidet mit ihr. Aber der Schluss, der zeigt, dass Freundschaft eines der wichtigsten Dinge im Leben ist und so findet Esther „alle ist richtig, alles ist perfekt“.Das gelbe Buch mit dem Leuchtturm und der unsichtbaren Esther fällt schon sehr auf, der Buchschnitt ist blau eingefärbt und da denkt man fälschlicher weise an Schweden. Dabei ist das Buch voll und ganz britisch.
Dagmar Mägdefrau
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Krakonos
Wieland Freund
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 11 Jahre
Nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2018
Leipziger Lesekompass 2018
Hier prallen zwei Welten aufeinander. Da ist die IT-Firma, wo die Kinder der ständig arbeitenden Angestellten in Waben in einem Internat leben und eine technisch versierte Ausbildung bekommen.
Und dann gibt es die Figur, die wir als Rübezahl aus der Sage kennen. Ein Innerirdischer, einer, der viele Gestalten annehmen kann. Emma eine Mythobiologin beobachtet die Signale des Senders, der Krakonos vor mehr als 50 Jahren eingesetzt wurde. Es gibt keine Bewegung, er sitzt immer noch im Riesengebirge.
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Der zehnjährige Levi passt mit seine Vorlieben nicht in die technische Umgebung in der er aufwächst, er will Tiere beobachten und ist begeistert, selbst wenn es sich um Ungeziefer oder Ratten handelt. Sein Bruder Nik schleicht sich manchmal nachts mit ihm aus dem Gebäude.
Da geschieht das Unglaubliche, Krakonos entfernt sich als Rabe aus seinem Versteck in der Erde. Als er sieht, dass seine Gnome nicht mehr da sind, macht er sich auf in eine Welt, die ihm fremd ist. Er wird von einem besonderen SEK-Team gejagt, weil es nicht bekannt werden darf, dass es diese mythischen Figuren wirklich gibt.
Bald darauf taucht Krakonos in Gestalt des Forschers Horak in Berlin auf. Levi ist fasziniert von diesem Wesen, das vorher ein Rabe war und will ihm helfen.
Die beiden Brüder flüchten mit dem Gestaltenwandler und es geht sehr spannend weiter.Es hat etwas gedauert, bis sich mir die Situation erschloss. Aber dann konnte ich das Buch kaum wieder aus der Hand legen. Ich fand die Geschichte sehr stimmig und konnte mich gut in die Gefühle des Jungen Levi einfühlen.
Dagmar Mägdefrau
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Mein großer Ozean
Katrin Wiehle
BELTZ & Gelberg
Verlagsempfehlung ab 3 Jahre
Auf der ersten Doppelseite sind viele Fische mit ihren Namen abgebildet, einige kennen wir von unserer Speisekarte. Dann ein Bild von der Küste, wie wir sie aus dem Nordseeurlaub kennen, hier sehen wir ins Wasser und können dort Tiere erkennen, die meisten werden namentlich benannt.
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Dann es geht nach dem Schema auf die See, auf den Ozean einschl. Tiefsee, zu Korallenriffen und zur Arktis. Die letzte Doppelseite ist Tieren mit besonderen Fähigkeiten vorbehalten. Hier gibt es ganz kurze Erläuterungen zu den Tieren.
100% Naturbuch, das Buch ist aus ungebleichter Pappe, deshalb beige und etwas rau. Ich sehe den Sinn für die Umwelt, es gefällt mir aber nicht.
Ein Sachbuch für ganz kleine Entdecker, geballtes Wissen über das Meer bei einfachster Darstellung. Auch für den nächsten Urlaub am Meer empfehlenswert.Dagmar Mägdefrau
Themen: Strand/Meer/Schwimmen -
Der Elefant
Jenni Desmond
Aladin
Verlagsempfehlung ab 4 Jahre
„Es war einmal ein Junge, der nahm sich ein Buch aus dem Regal und begann zu lesen…“ so beginnt dieses wundervolle, informative Bilder/Sachbuch über Elefanten. Im Hintergrund der dunkle Himmel mit dem Regenbogen und davor die kleine Gruppe Elefanten, dahinter der kleine Junge mit dem Buch.
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Von der Landkarte, die die Vorkommen der Elefanten erklärt, über die Gegenüberstellung der beiden Elefantenarten geht es zur Größe. Da steht der Elefant hinter vier bunten übereinander gereihten Autos und man kann sich die Höhe von 4 Metern und das Gewicht von 7 Tonnen vorstellen. Wieder sehen wir den Jungen mit dem Buch, das wir lesen in der Hand an den Kühlschrank gehen und erfahren wie das bei Elefanten mit dem Laufen funktioniert. Dann liegt der Junge mit einem Freund auf dem Stoßzahn und auch hier hat man den Bezug zur Größe. Diesmal hat der Freund das Buch dabei.
Ein Buch, das sicher nicht nur mich begeistert, sondern alle, die sich für die großen grauen Tiere interessieren.
Dagmar Mägdefrau
Themen: Tiere/Haustiere