• Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Drei Kinder und ein kleiner Hund

    Maria Braig

    Ursula Maria Wartmann

    epubli

    Leseempfehlung ab 8 Jahre

    Nele und Toni ahnen noch nicht, dass sie einen aufregenden Sommer vor sich haben, als ihre Eltern ihnen mitteilen, dass der geplante gemeinsame Urlaub, von dem sie bereits allen erzählt hatten, leider ausfallen muss. Der Grund: Ihre Eltern, die als Archäologen tätig sind, haben einen wichtigen Auftrag erhalten. 
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    Die Alternativen, den Sommer bei Oma Birgit oder sogar alleine in der Schrebergartenanlage zu verbringen, können vor allem Nele zunächst nicht wirklich trösten. Was die beiden jedoch nicht wissen: Das eigenständige Übernachten in der Gartenanlage wird nicht nur spannend und abwechslungsreich, sondern führt am Ende des Sommers auch dazu, dass sie nicht mehr nur zu zweit sind. Sie gewinnen einen tierischen Freund und einen neuen menschlichen Freund, Jo.
    Jo hat ebenfalls keine leichten Voraussetzungen für einen schönen Sommer. Seit dem Tod seiner Mutter ist sein Vater alkoholkrank. Das Buch greift damit viele ernste Themen auf, auch Rassismus wird thematisiert. Neles und Tonis Großvater stammt aus Kamerun, und selbst in der dritten Generation müssen sie ihren Mitschüler:innen erklären, warum der Begriff „hautfarbener Stift“ keinen Sinn ergibt. Die Freundschaft der Kinder wird jedoch sehr positiv dargestellt, und es ist erfreulich, dass die Erwachsenen sich nicht komplett zurückziehen, sondern Verantwortung übernehmen.
    Manchmal empfand ich die Geschichte jedoch als sehr erwachsen geschrieben. Zum Beispiel wird das Wort „zocken“ als modernes Wort hervorgehoben, was meiner Meinung nach nicht ganz nah an der Jugend wirkt. Solche Stellen gab es häufiger. Trotz der Schwere einiger Themen bleibt die Erzählung eine schöne Geschichte über einen spannenden Sommer.

    Raphaela Brosseron

    Die Schwestern Nele und Toni freuen sich auf die gemeinsamen Ferien mit ihren Eltern, sie wollen mit dem Hausboot durch Holland schippern. Doch dann bekommen die Eltern einen eiligen und dringenden Auftrag und deshalb sollen die beiden bei ihrer Oma bleiben. Nachdem sich ihre Wut etwas gelegt hat, freuen sich die beiden Schwestern dann doch, dass Papa das Gartenhäuschen für sie hergerichtet hat. Sie dürfen sogar dort übernachten. Mareike und Astrid, das Paar von nebenan, werden sich ein wenig um sie kümmern. Doch dann vergisst Nele die Tür des Gartenhäuschens abzuschließen und schon nistet sich Jo mit seinem niedlichen kleinen Hundewelpen Willi dort ein. Doch die Vier schließen schnell Freundschaft und nun gilt es Jo zu helfen, der Schlimmes zu Hause erleben musste und nun nicht mehr zurück will. Doch die tatkräftigen Mädchen haben einige gute Ideen.
    Der Großvater der beiden Mädchen kommt aus Kamerun und deshalb spielt in einigen Situationen die dunkle Hausfarbe der beiden eine Rolle. Nele und Toni sind ganz normale Schwestern, sie zanken sich und halten, wenn es darauf ankommt, zusammen. Jos Leben ist zurzeit nicht ganz einfach. Sein Vater kann den frühen Tod seiner Frau nicht verkraften und kümmert sich wenig um seinen Sohn, der doch auch den Tod seiner Mutter noch nicht überwunden hat.
    Besonders Toni mag ich, weil sie einfach alles sagt, was ihr in den Kopf kommt, und meist hat sie damit ja auch Recht.
    Obwohl das Buch einige Probleme anspricht, so bleibt es doch positiv gestimmt und am Ende sieht es sehr hoffnungsvoll aus.

    Dagmar Mägdefrau

  • Es geschah auch kein Unfug – Drei Familiengeschichten – Wir Kinder von früher

    Es geschah auch kein Unfug – Drei Familiengeschichten – Wir Kinder von früher

    Daniela Kulot

    Klett Kinderbuchverlag

    Leseempfehlung ab 7 Jahre

    Buch des Monats August 2024

    Daniela Kulot, die wir als Autorin und Illustratorin vieler lustiger Bilderbücher kennen, berichte hier aus ihrer Jugend in einem bayrischen Dorf. Sie lebt zusammen mit ihren vier Geschwistern und ihren Eltern „zwischen Kuhstall und Schulhaus“. 
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    Eine besondere Verbindung hat sie zu ihrem anderthalb Jahre älteren Bruder, der sie noch heute „Baby“ nennt. Mit ihm zusammen hat sie eine verstorbene Schildkröte aus- und wieder an anderer Stelle eingegraben. 
    Mit ihrer Zwillingsschwester wollte sie ans Ende der Welt gehen und die beiden waren froh, dass eine nette Nachbarin sie auf ihrem Fahrrad wieder nach Hause gebracht hat.
    Als Daniela zu ihrer Freundin Moni ging, war da schon Zwillingsschwester Wackel und die beiden spielten mit den Barbie-Puppen Hochzeit. Das gefiel Daniela aber gar nicht und so macht sie sich auf die Suche nach ihrem Bruder Woffe, der ihr ein Geheimnis anvertraut.
    Die 1970er Jahre werden mit diesen drei kleinen Geschichten lebendig. Auch die Illustrationen sind der Zeit angepasst und erinnern mich an die Bücher aus jener Zeit.
    Für mich war vieles Erinnerung, aber für die jungen Lesen wird das Buch aus einer anderen Zeit berichten, in der es keine Handys und kein Internet gab. Die Autorin weist in einigen Sätzen sogar darauf hin.
    Schöne Alltagsgeschichten, die doch auch einiges an Spannung und Humor bieten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Tandemlesen – 20 Minuten Lesezeit

    Ann Sophie Müller

    Barbara Peters

    BVK – Buchverlag Kempen

    Tandemlesen

    Leseempfehlung 4. Klasse

    Dieses Din-A-4 große Heft gibt Lehrern Anregungen, wie sie die Lesekompetenz bei ihren Schülern steigern können. So wird in den Vormerkungen genau erklärt, wie man diese Methode anwenden soll. Am Ende kann man eine „Leserrakete“ kopieren und als Lesehilfe statt des Fingers nutzen. Dazu gibt es einen Link für weitere Informationen zur „Lautlese-Methode“.
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    In der Seitenecke kann man in einer Wolke die Anzahl der Worte finden, die längste Geschichte bringt es auf 313 Worte. In jeder Zeile steht ein Satz in Großbuchstaben. Wir beginnen mit „Lampenfieber“, einer Geschichte über ein Mädchen, das bei einer Aufführung der Tanzschule mitmacht und das nach der verpatzten Generalprobe Lampenfieber hat. Wir erleben einen schönen „Sommertag“ mit Riekes Familie und Lina darf eine „Katze“, die sie findet, behalten. Zwölf Alltagsgeschichten, wie sie jedes Kind kennt. 
    Im nächsten Teil kann man Gedichte lesen, hier ist die Zahl der Worte kleiner, das Kürzeste hat nur 78 Worte und heißt „Wunderbarer Wüstenregen“ und endet mit den Worten „Wunderbarer Wüstenregen! Regne! Regne noch viel mehr“. Anders Gedichte handeln von „Der großen Stadt“ oder „Von hoch droben“. Durch die Reime und die kurzen Zeilen lesen sich diese Gedichte wahrscheinlich noch einfacher.
    Der letzte Teil widmet sich Sachtexten, an denen Jungen erwiesenermaßen mehr Interesse haben. Mit „Basketball“ und seinem Regelwerk beginnt es, ein weiteres Thema ist „Mikroplastik“, zu dem man wichtige Informationen über die Herstellung und Nutzung von Plastik erhält. Zu „Taschengeld“ und seine Modalitäten finden wir hier auch einen Text, da werden sicher alle Kinder neugierig.
    Ich bin ja keine Lehrkraft, aber ich finde diese Methode, bei der zwei Kinder zusammen einen Text bearbeiten sehr überzeugend und denke, „Probieren geht über studieren.“

    Dagmar Mägdefrau

  • Das Klugscheisserchen

    Das Klugscheisserchen

    Marc-Uwe Kling

    Astrid Henn

    Carlsen

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Da steht er mit verschränkten Armen, das kleine türkise Klugscheisserchen mit runder Brille.
    Wer kennt ihn nicht oder ist selbst einer? Heute gibt es Rote Beet und Theo und Tina finden, sie könne besser Eklige Beete heißen, da werden viele Kinder zustimmen.
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    Zum Glück hat Mama ein Einsehen und holt das Toastbrot raus, damit Tina Brote schmieren kann. Dann gehen die Kinder auf den verbotenen Dachboden spielen. Die beiden sind Piraten und sie sind völlig in ihr Spiel vertieft, als sie eine Stimme aus einer Kiste hören. So finden sie den kleinen türkisen Kerl, der sich selbst als Klugscheisserchen vorstellt. Er behauptet, nur Klugscheisser könnten ihn sehen und weil die Kinder zu dieser Gattung gehören, sehen sie ihn. Da Papa ein noch viel größerer Klugscheisser ist, geht die Wette, ob er das Klugscheisserchen wohl sehen könnte.
    Gibt es denn wirklich in dieser kleinen Familie noch mehr Leute, die alles besser wissen und die anderen mit ihrem Wissen nerven, weil sie sie immer wieder verbessern müssen?
    Wortwitz und lustige Illustrationen machen dieses Buch zu einem echten Spaßerlebnis. Ich habe beim Lesen einige Male laut gelacht, wenn ich mir die Situation so vorstelle. Bücher von Marc-Uwe Kling und Astrid Henn sind einfach immer voller Humor und den Tipp, dass man ein Buch von vorne lesen soll, gibt uns das Klugscheisserchen auf der Buchrückseite.

    Dagmar Mägdefrau
  • Radieschen von unten – Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder

    Radieschen von unten – Das bunte Buch über den Tod für neugierige Kinder

    Katharina von der Gathe

    Anke Kuhl

    Klett Kinderbuch

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Nominierung Deutscher Jugendliteraturpreis 2024 (Kategorie: Sachbuch)

    Buch des Monats der Jury der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur im November 2023

    Sieger "Wissenschaftsbuch des Jahres 2024" (Kategorie: Juniorwissen

    Dieses mehrfach prämierte Sachbuch zeigt ein Kind, das Radieschen gießt, und darunter sehen wir ein menschliches Skelett. So ist der Titel sehr gut ins Bild gesetzt.Es gibt ein Lesebändchen (das finde ich immer toll), ein Inhaltsverzeichnis und ein Vorwort und dann geht es los mit dem Kapitel „Wenn das Leben aufhört“. 
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    Kleine Bilder zeigen die unterschiedlichsten Sachen, Schweinehälften, einen blutenden Igel, Halloweengestalten und ein Kind stellt die Frage „Kannst du schweigen wie ein Grab?“ Danach werden verschiedene Lebewesen nach Lebenserwartung aufsteigend abgebildet. Auf der nächsten Seite geht es mit der ganz langlebigen Riesenschildkröte weiter, danach kommt noch der Riesenschwamm mit einer Lebenserwartung von 10.000 Jahren. Kleine Bilder zeigen verschiedene Todesarten, wie z.B. vom Hai gefressen werden. 
    Der Alten-Krankenpfleger Tobi berichtet in einem kleinen Interview von seinem Beruf. Danach kommt eine meiner liebsten Seiten, überschrieben mit „Da lachst du dich kaputt!“ gibt es Witze. Das nächste Kapitel „Wie geht sterben?“ befasst sich mit dem Vorgang des Sterbens und Martin, der Bestatter, berichtet hier von seiner Arbeit. Auch die Angst vor dem Tod spielt eine Rolle ebenso wie die Rituale der Hinterbliebenen. Übers „Abschied nehmen“ erzählt uns der Sterbebegleiter Karl. Danach geht es um die Bestattung - Uli, der Friedhofsgärtner, kann uns hierüber etwas erzählen.
    Die Mischung von Sachbuch, Interviews, Witzen und skurrilen, aber gut erklärenden Illustrationen macht diese Buch zu einem wahren Schatz. Hier gibt es wohl kein Thema, das die Autorin ausgespart hat, und auch Gefühle nehmen einen großen Platz ein.
    Neugierige Kinder sollten auch zum Thema Tod Antworten bekommen und die bietet ihnen diese großartige Buch.

    Dagmar Mägdefrau

  • T-Rex World – Bitte nicht fressen – Band 1

    T-Rex World – Bitte nicht fressen – Band 1

    Jochen Till

    Raimund Frey

    Coppenrath

    T-Rex World

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Ich denke alle Kinder, die in die Schule kommen, wollen gerne lesen lernen, aber nicht immer geht das so reibungslos von statten, wie die Kinder (Lehrer und Eltern) sich dies wünschen. Da helfen Bücher mit Großbuchstaben und vielen Bildern, wie dieser erste Teil von T-Rex-World (warum der Titel englisch lauten muss, verstehe ich nicht). 
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    Schon auf dem Cover kann man die jungen Dinosaurier sehen, die sich im Buch anfreunden. 
    Im ersten Kapitel schlüpft ein T-Rex aus dem Ei. Die Eltern sind begeistert und nennen ihn „Boing“, weil dieses Geräusch entsteht, wenn der Kleine sich am Fuß des erwachsenen Tieres stößt. Nach diesem ersten, kurzen Kapitel können wir einen kleinen Sachbuchtext zum T-Rex lesen oder überspringen. Denn im nächsten Kapitel zieht das hungrige Jungtier los, um zu fressen. Papas Rat lautet, „Du musst nur alle anbrüllen und fressen, die kleiner sind als du.“
    Auch hier folgt wieder ein Sachtext über das, was der T-Rex frisst. Als Boing ein kleines Triceratops-Mädchen trifft, überlegt er, ob er sie fressen kann, doch sie bietet ihm ihre Freundschaft an und rät ihm, Grünes zu fressen.
    Meine Enkel hat die heiße Dinosaurier-Phase schon hinter sich, aber so ein Buch wird sicher sein Interesse erwecken. Die Abenteuer um Freundschaft und die Informationen zu den Tieren gefällt mir als Mischung sehr gut. Ich glaube, damit werden besonders die Jungen angesprochen, die ja auch gerne Sachbücher lesen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Die besten Beerdigungen der Welt

    Die besten Beerdigungen der Welt

    Ulf Nilsson

    Eva Eriksson

    Moritz

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Vorneweg geht Ester mit der Kiste, in der das tote Tier liegt, danach geht der Junge, der uns von diesem Tag berichtet und am Ende ist Esters kleiner Bruder Putte, der den Spaten trägt. 
    Weil es langweilig ist und weil Ester eine tote Hummel findet, kommen die Kinder auf die Idee, Tiere zu beerdigen.
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    Zunächst möchte der Junge nicht helfen, doch dann schlägt er vor, er könne ja ein Gedicht für das Tier sprechen. Ester findet das zunächst nicht so gut, lässt ihn dann aber gewähren. „Ein kleines Leben in der Hand, plötzlich weg, tief, tief im Sand.“ ist sein erstes, beeindruckende Werk. Das winzige Grab ist mit Blüten geschmückt und hat ein Holzkreuz. Dann machen sich die zwei auf und suchen andere tote Tiere, die sie bestatten können. Putte unterstützt die beiden dabei, so finden sie zunächst eine Spitzmaus. Putte wundert sich, dass das Tier nur so da liegt und als er erfährt, dass alle mal sterben werden, ihn eingeschlossen, fängt eine Lippe an zu zittern. Er wird dann getröstet, dass er erst stirbt, wenn er ein alter Opa sei. Trotzdem muss er bei der Beerdigung weinen. Der Ich-Erzähler findet „Wahrscheinlich waren wir die Nettesten auf der ganzen Welt.“
    So beginnt das nächste Kapitel mit dem schönen Satz „an diesem traurigen Sommertag hatten wir viel Spaß.“ Und so ist es auch, diese Buch ist nicht traurig, sondern voller Humor.
    Die Kinder spielen Bestatter zu sein, wie sie auch Kaufladen spielen. Der Tod, hier gibt es ja nur tote Tiere, gehört zu ihrem und unser aller Leben dazu.
    Ich mag diese Geschichte mit seinen skurrilen Ideen und den wundervoll altmodischen Bildern.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie ich zum Flirt-Profi wurde – oder zur Chaos-Queen

    Wie ich zum Flirt-Profi wurde – oder zur Chaos-Queen

    Gloria Trutnau

    Laura Rosendorfer

    one

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    Das Cover sprüht vor Farben und ist mit verspielten Doodles verziert. Ein orangefarbener Sticker verspricht DIYs, Tests, Listen und Rezepte, was an die Gestaltung der Bravo Girl von früher erinnert. Passend dazu befolgt Juli im späteren Verlauf Tipps aus einer ähnlichen Zeitschrift. 
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    Das Buch bietet 110 Seiten eines unterhaltsamen Kurzromans sowie 60 Seiten voller Mitmachideen. Hier gibt es allerdings keinen direkten Vergleich zur Bravo Girl, wie man sie kennt, denn es geht nicht nur darum, Jungs zu beeindrucken. Stattdessen finden sich wirklich coole Anregungen zum Selbermachen, wie Spiele oder Tipps zur Selbstliebe – auch ein paar Flirttipps sind dabei. In der Geschichte versucht Juli, ihren neuen Sitznachbarn Tobi zu beeindrucken. Dabei lässt sie sich von den Tipps einer Influencerin namens Ella leiten, die in einer Mädchenzeitschrift veröffentlicht werden. Unterstützt wird sie von ihrer besten Freundin Elif. Allerdings merkt Juli schnell, dass diese oberflächlichen Ratschläge sie in unangenehme Situationen bringen. Mit ihrem besten Freund Vince hingegen ist alles viel unkomplizierter…
    Die Geschichte ist sehr niedlich und auch wenn solche Zeitschriften heute nicht mehr so angesagt sind wie früher, ist es eine interessante Idee, die Ratschläge einer fiktiven Influencerin kritisch zu hinterfragen. Das Buch ist liebevoll gestaltet, und am Ende hat man das Gefühl, Juli als neue Freundin gewonnen zu haben, mit der man dann den Mitmachteil ausfüllt.
    Insgesamt eine wirklich tolle Idee!

    Raphaela Brosseron

  • Lesen nervt!

    Lesen nervt!

    Jens Schumacher

    Steffen Winkler

    arsEdition

    Verlagsempfehlung ab 7 Jahre

    Das Buch wurde mir von einem Mädchen empfohlen, das es begeistert hat. 
    Auf dem Cover sehen wir Karoline Kneberwecht, deren Zitat „Wer Bücher liest, ist selber schuld!“, ihre Lebenseinstellung spiegelt.
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    So wird der/die Leser*in gleich angeschrien, das Buch sofort wieder ins Regal zu stellen. 
    Denn die Spinne mit den lila Haaren hat ihr Netz im Bücherregal gewoben und sie warnt nochmals eindringlich, keine Bücher zu entfernen. „Meine Nääärven!!!“ ist ein Ausspruch, der zeigt, wie genervt die Spinne ist. Sie warnt, dass man auf keinen Fall lesen soll, denn wenn nur ein Buchstabe falsch ist, ändert sich der Sinn. „Rost und Rotz“ gefiel mir besonders gut als Beispiel. Lustig findet Karoline das nicht. Aber wir haben die Chance, aus Helm Gold zu machen. Danach werden in einem Text fehlende Buchstaben eingesetzt.
    Ein richtig witziges Buch mit einer lustigen gezeichneten Figur, die meist über das Lesen wütet. Die Texte sind sehr gut lesbar und es macht Spaß, die kleinen Aufgaben zu lösen.
    Der Tipp von Clara war also wirklich gut und das Buch kann ich nur weiterempfehlen.

    Dagmar Mägdefrau


  • Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talent

    Baskerville Hall – Das geheimnisvolle Internat der besonderen Talent

    Ali Standish

    übersetzt von Jessika Komina und Sandra Knuffike

    Hanser

    Verlagsempfehlung ab 12 Jahre

    „Baskerville Hall ist schon zu normalen Zeiten kein ungefährlicher Ort [...] Ein Ort mit vielen Geheimnissen. Und es wäre klüger, wenn Sie ein bisschen achtgäben, um nicht über allzu viele davon zu stolpern.”
    Der junge Arthur Doyle wächst im Edinburgh des 19. Jahrhunderts unter schwierigen Familienverhältnissen auf.
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    Sein Vater ist alkoholkrank, und er, seine Mutter und seine zwei Schwestern kämpfen oft darum, genug zu essen zu haben. Seine Mutter ist überzeugt: Arthur ist zu Größerem bestimmt. Tatsächlich besitzt er eine außergewöhnliche Auffassungsgabe und hat sogar zwei Menschenleben gerettet. Umso überraschender ist die mysteriöse Einladung, die ihn zu Beginn des neuen Schuljahres nach Baskerville Hall führt. Die Schule verspricht viel, und Arthur findet schnell neue Freunde. Doch schon bald begegnet er auch seltsamen Ereignissen: einem ungewöhnlichen Direktor, einem frei umherstreifenden Wolf und eigenartigen "Schulritualen".
    Ich könnte noch viele Details aufzählen, aber möchte nicht zu viel verraten. Für alle, die gerade wegen der Internats- und Schulatmosphäre die ersten beiden Harry Potter-Bände geliebt haben, ist diese Geschichte ein absolutes Highlight. Besonders faszinierend sind die spannenden Studienschwerpunkte, die hier als Zirkel bezeichnet werden. Ebenfalls grandios sind die zahlreichen intertextuellen Verweise, die wie ein kleiner Liebesbrief an die britische Kultur wirken – von den Artusromanen bis hin zu klassischen Detektivgeschichten. Am Ende wurde mir auch klar, warum mir der Name des Protagonisten so vertraut vorkam. Diese Geschichte ist eine wunderschöne, kindgerechte und fantasievolle Hommage an den Schöpfer von Sherlock Holmes.
    Wer sich auf zahlreiche kleine und große Abenteuer in der schaurigen Umgebung Englands einlassen möchte und im Lösen von Rätseln eine besondere Art von Magie erkennt, wird großen Spaß an diesem Roman haben. Und wie die Überschrift des letzten Kapitels andeutet, ist dies sogar „Erst der Anfang“.

    Raphaela Brosseron
  • Wir sind (die) Weltklasse – Die verschwundene Matilda – Band 2 

    Wir sind (die) Weltklasse – Die verschwundene Matilda – Band 2 

    Tanya Lieske

    Sybille Hein

    Hanser

    Wir sind (die) Weltklasse

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Die Igelklasse, die wir schon aus dem ersten Band kennen, ist jetzt in der dritten Klasse und bald kommt noch eine neuer Junge hinzu. Ibrahim, der im Rollstuhl sitzt und mit Hilfe eines Pads spricht. 
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    Die gesamte Igelklasse kann man am Beginn des Buches sehen, einschließlich der Maus Karol, die aber in diesem Band keine große Rolle spielt. Irina, die mit ihrer Mama aus Russland gekommen ist, erzählt uns dieses neue Abenteuer. Denn der selbstgebastelte Dinosaurier Matilda ist aus dem Schulflur gestohlen worden und die Igeldetektive unter der Leitung der vorlauten Kürbra ermitteln. Frau Meister, ihre liebevolle Klassenlehrerin, hat ihnen ein Buch gegeben, in das sie ihre Gedanken zum Fall eintragen können. Dann gibt es noch einen neuen Lehrer, bei dem Irina auch Russisch hat, Herr Ozols, der einen blauen Pullover hat und sich damit verdächtig macht. Zudem sagt er selbst, dass er mal Einbrecher war. Auch zu Herrn Schrecklich, dem netten Hausmeister, führt eine Spur.
    Diese Weltklasse ist einfach toll, es gibt Regeln, an die sie sich selbstverständlich halten und die mich auch sehr überzeugen. Irina ist so ein liebenswertes kleines Mädchen und auch die anderen sind jede*r auf seine Art wunderbare Kinder. Wie im wirklichen Leben, nur da sehen wir es manchmal nicht.
    Eine Klasse, wie unsere Kinder sie erleben, mit einer so tollen Lehrerin, wie man sie den Kindern nur wünschen kann. Igelschulkind möchte man dann gerne sein.
    Man erfährt einiges über andere Kulturen und dass das Leben für Irinas Mama nicht einfach ist. Die Illustrationen sind wieder so passend und ergänzen den Text wunderbar.

    Dagmar Mägdefrau
  • Worauf wartest du noch?

    Worauf wartest du noch?

    Lena Raubaum

    Clara Frühwirth

    Tyrolia

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Aufnahme in die Kollektion des Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2023

    Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2023 – Empfehlungsliste

    Wurde für die The BRAW Amazing Bookshelf ausgewählt 2023

    Auf dem Cover sitzen Maus und Elefant mit Popcorn auf den Kinositzen, man sieht ihnen an, dass sie etwas (er)warten. 
    Nach dem ABC warten wir zunächst auf etwas Aufregendes, das große A sitzt auf einen altmodischen roten Sessel, an beiden Seiten ist ein Vorhang zu sehen. Natürlich steht das B für Buch und das wird vorgelesen. C ist mein Liebstes - "Warten… bis sich Chaos von alleine aufräumt.“
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    Ein schöner Gedanke! Das Bild zeigt ein Zelt, an dem ein Chamäleon sitzt, und viel Durcheinander. Bei „entdeckt werden“ finde ich das Bild ganz toll gestaltet, Tapete, Sessel und die Kleidung haben dasselbe Muster. „…bis Frischgekochtes fingerwarm ist.“ Wer kennt dieses Warten nicht und es ist wohl eines der nervigsten. Die Tiere auf dem Cover warten übrigens bis es mucksmäuschenstill ist. Bei P warten wir „…bis ein pfiffiges Popolüftchen verduftet.“ Wie ich finde ein sehr pfiffiger Satz. Das Warten auf grün bei der Verkehrsampel dauert manchmal auch sehr lange. Am Ende wird uns dann eine Zwei zuwinken. 
    Erstaunliches ist hier bei einem Satz und einem entsprechend schönen Bild herausgekommen. Sicher wird beim nächsten Warten an dieses hübsche Buch gedacht und vielleicht fällt uns dann auch ein treffender Satz dazu ein.

    Dagmar Mägdefrau
  • Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant

    Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant

    Fabian Lenk

    Antje Hagemann

    Loewe

    Sherlock Schultz

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Sherlock Schultz, Tina und Hauptkommissar Egon Drommel werden zu Beginn des Buches vorgestellt. Sherlock Schultz hält sich für einen Meisterdetektiv und versucht seinem Vorbild auch äußerlich zu ähneln. Aber eigentlich findet die neunjährige Tina die Lösung des Falles.
    Diesmal geht es um einen Diamanten, der aus einem Museum gestohlen wird.
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    Die Polizei ist schon vor Ort und Sherlock Schultz erfährt von dem Raub durch den Polizeifunk. Sofort macht er sich mit Tina auf den Weg zum Tatort. Der besonders wertvolle Kalimahari-Stein wurde entwendet. 
    Diesmal hilft uns die Mathematik und bei der Lösung des Falles. Nach jedem der kurzen Kapitel, die in Großbuchstaben gedruckt sind, finden wir eine Aufgabe. Da müssen Fenster gezählt werden, auf einem Stadtplan ein Weg gefunden werden und die Abbiegungen ergeben die Lösung, Preise durch die verschiedensten Angaben errechnet werden, auf einem modernen Bild farbige Quadrate gezählt werden, Zahlenfolgen ergänzt werden, eine Bestellung zusammengerechnet werden und vieles mehr. Spannende Aufgaben sind hier zu lösen und es ist nicht immer so einfach. Aber wenn man es geschafft hat, kann man am Ende des Buches (hier findet man auch die Lösungen) eine Brille abharken oder wenn es nicht geklappt hat eine Seifenbase aussuchen.
    Viele bunte Bilder untermalen die Geschichte sehr schön und erleichtern damit das Lesen. Mir gefällt es sehr gut, dass hier auch das Rechnen für Schulanfänger*innen mit viel Spaß und Spannung geübt werden kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Sherlock Schultz auf Verbrecherjagd im Wald

    Sherlock Schultz auf Verbrecherjagd im Wald

    Fabian Lenk

    Antje Hagemann

    Loewe

    Sherlock Schultz

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Sherlock Schultz, der auch in seinem Äußeren dem Meisterdetektiv nacheifert hat zum Glück Unterstützung durch die neunjährige Tina, um genau zu sein, löst sie die Fälle. Hauptkommissar Egon Drommel ist auch nicht böse, wenn die Fälle durch Tinas Hilfe erledigt werden. Diese drei werden zu Beginn des Buches vorgestellt. 
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    Giftiger Müll wurde im Wald abgeladen und Sherlock Schultz und Tina finden die wilde Müllkippe mit Farben beim Pilze suchen. Doch auch die Polizei ist schon vor Ort. Natürlich beginnt Sherlock sofort mit seinen Ermittlungen und hat gleich eine verrückte Theorie, aber Tina hat ein gutes Auge und findet eine verwertbare Spur.
    Die Kapitel sind sehr kurzgehalten und in großen Buchstaben gedruckt. Zu Ende eines jeden Kapitels gibt es eine Aufgabe. So müssen Tunwörter angekreuzt werden, Sätze aus dem Text wiedergefunden werden, Worte aus vielen Buchstaben gefunden werden, halbe Buchstaben ergänzt werden, nach Silben getrennt werden, andere Begriffe für ein vorgegebenes Wort gesucht werden, Reimwörter gefunden werden und vieles mehr. Die Aufgaben sind wirklich sehr vielfältig und unterschiedlich schwer zu lösen. Die richtige Lösung finden wir hinten im Buch, hier darf man auch für die richtigen Lösungen ein Brille abgeharkt werden, wenn es nicht geklappt hat, gibt es eine Seifenblase.
    In dem Buch gibt es viele bunte Bilder, die die Geschichte sehr schön ergänzen. Für Leseanfänger eine schöne Art sich mit der Sprache zu beschäftigen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde

    Jukli oder wie ich einen kleinen Esel an der Backe hatte und nicht mehr loswurde

    Corinna C. Poetter

    magellan

    Verlagsempfehlung ab 10/11 Jahre

    Floras Mutter ist alleinerziehend und deshalb arbeitet sie viel, ihre zwei größeren Brüder haben ihr viel Lebensnotwendiges beigebracht, allerdings nerven sie auch oft.
    Flora rennt zwar viel, vor allem weg, aber sie ist trotzdem etwas pummeliger und wird deshalb von den coolen Mädchen der Klasse gemobbt.
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    Flora mag Nähe nicht so gerne und kuscheln mag sie auf keinen Fall, auch nicht mit Wesen mit Haaren. 
    Im Park begegnet Flora zum ersten Mal einer alten Frau und dann gerät sie zufällig in den Garten, in dem diese Frau lebt. Mamou ist eine Romni und lebt mit zwei Eseln zusammen, die Esel sind besonders groß und selten. Jukli heißt das Fohlen und es soll bei einem Eselfest in Frankreich in einen Stammbaum eingetragen werden. Flora hütet ihre Freundschaft zu Mamou als ihr Geheimnis und da sie schwört den Esel auf das Fest zu bringen, macht sie sich alleine auf den Weg und ein großes Abenteuer steht ihr bevor.
    Flora hat es nicht einfach mit ihrem ständigen Weglaufen, wenn ihr eine Situation nicht behagt. Durch ihre Geschichte erfahren wir einiges über die Roma und wir reisen mit ihr durch Frankreich. Im Laufe der Zeit wird ihre Verbindung mit Jukli immer intensiver und der kleine Esel zwingt sie, sich zu ihm zu bekennen. Beeindruckend ist Floras Familie, die sich bedingungslos für sie einsetzt und einfach losfährt, um sie in Frankreich zu suchen.
    Ein ungewöhnliches Thema, dass uns ein Mädchen erzählt, deren Freundschaft zu einem Eselfohlen langsam aus dem Widerwillen gegen jede Berührung erwächst.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mischka

    Mischka

    Edward van de Vendel

    Annet Schaap

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre

    Ein Buch, das mich traurig, hoffnungsvoll und bewegt zurücklässt. Roya, ihre Eltern und ihre drei älteren Brüder scheinen angekommen zu sein. Sie haben nach der Flucht die Zusage, in den Niederlanden bleiben zu können und leben nun in ihrem eigenen Haus. 
    An diesem ersten Abend kommt das Gespräch auf ein Haustier und Roya wünscht sich, „Etwas Kleines zum Streicheln“ und überzeugt damit ihre Familie.
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    So kommt Mischka, das kleine weiße Kaninchen, zu der Familie. Alle lieben es und alle kümmern sich um das kleine Tier, auch wenn Bashir es „Monster“ nennt. Roya beginnt damit, Mischka ihre Erinnerungen von der Reise zu erzählen, aber sie war erst vier und erinnert sich kaum. Da mischt sich ihr sehr empathischer Bruder Hahayun ein, er ist älter und kann sich an einiges erinnern. Zum Schluss sitzen alle drei Brüder bei ihr und gemeinsam sprechen sie von Stationen der Flucht. Als Roya eines Morgens Mischka aus dem Käfig holen will, steht der offen und das kleine weiße Kaninchen ist weg. Eine hektische, später gut organisierte Suche beginnt.
    Roya ist neun und glücklich, dass sie endlich ein Heim mit der Familie hat, doch ihre gemeinsame Flucht vor fünf Jahren wirft noch so viele Fragen auf und sie möchte sie nicht den Eltern, schon gar nicht der Mutter, stellen. Da findet sie in Mischka einen, bei dem sie sich alles von der Seele reden kann und auch ihre Brüder schließen sich an. Selbst der Vater äußert sich später. Am Ende bricht Roya zusammen und sie, die nie weint, kann nicht mehr damit aufhören.
    Die Geschichte, die Roya uns erzählt, ist sicher tausende von Malen passiert, aber sie wird von dieser Grundschülerin so gefühlvoll und ganz einfach erzählt, dass sie ans Herz geht. Ein beeindruckendes, leises Buch mit zarten Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Schnüffelnasen an Bord

    Schnüffelnasen an Bord

    Daniel Napp

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 6 Jahre

    Die Schnüffelnasen sind der Hund Hubertus und sein Floh, der Pock gerufen wird. Hubertus war ein Polizeihund, der alle Prüfungen mit Bravour bestanden hat und der seinen Dienst sehr gut bewältigt hat, doch dann hat ihn der Familienfluch erwischt. Er hat Fleischwurst gerochen und dann konnte er sich nicht mehr beherrschen, er musste  sie einfach fressen. Egal, wie wichtig ihm seine Dienst ist. 
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    So kam es, dass Hubertus im Tierheim landete. Dort findet ihn Pock und der will Hubertus helfen und mit ihm gemeinsam die Juwelendiebe fangen. Da Hubertus Nase sehr gut funktioniert und er die Gerüche der Diebe genau kennt, finden die beiden schnell die Täter, es handelt sich um eine Frau und einen Mann. Die beiden sind schon auf dem Weg zur „Queen Britannia“, einem großen Kreuzfahrtschiff, das bald auslaufen wird. Diesmal ist das schwedische Königspaar mit ihrer Tochter an Bord und das Ziel heißt New York.
    Obwohl das Lesen der Geschichte mir durchaus Spaß gemacht hat, habe ich Probleme mit einem Floh als Schnüffler. Er wird schon auf dem Cover mit Rucksack und Mütze abgebildet, während Hubertus nur ein Halsband trägt, was ich für Hunde als normal empfinde. Überhaupt benimmt sich Hubertus meist wie ein normaler Hund, nur Pock kann Dinge machen, die ein Floh wohl kaum schaffen kann. So saugt er auch kein Blut oder belästigt seinen Hund in anderer Weise. Die Bilder gefallen mir sehr gut, sie passen auch sehr gut zur Geschichte.

    Dagmar Mägdefrau
  • Luftmaschentage

    Luftmaschentage

    Anne Becker

    BELTZ & Gelberg

    Verlagsempfehlung ab 11 Jahre

    Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2024

    Die besten 7 Bücher für junge Leser (Deutschlandfunk), Februar 2024

    Korbinian – Paul Maar-Preis für neue Talente 2024

    Schon das Cover mit den herabbaumelnden Beinen und dem umhäkelten Baumstamm macht mich total neugierig auf das Buch. 
    Das Buch beginnt mit Sprachnachrichten von Matea, genannt Mats, an Riccarda, die Ricci gerufen wird: Am Nachmittag eine Entschuldigung und die Frage „Was da eigentlich genau los war“ und abschliessend, spät abends, die Bemerkung „Kann nicht einschlafen“. - Danach musste ich sofort los lesen, denn das wollte ich genau wissen.
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    Das erste Kapitel handelt vom ersten Tag mit Ricci. Da kommen sich die beiden unterschiedlichen Mädchen näher. Mats spricht nämlich nicht gerne und nur mit der Familie, ihrer Freundin Charlotte und der Bäckereiverkäuferin. Deshalb ist sie auch über sich selbst erstaunt, als sie Ricci so bereitwillig antwortet. Nach dem Tod von der alten Frau Losse, von der Mats häkeln und stricken gelernt hat, „erbst“ sie einen Karton mit Wolle und so behäkelt sie den Baum an der Kirche. Da Ricci keine Scheu hat, mit allen zu reden und dazu noch schnell Geschichten erfinden kann, kann sie verhindern, dass der Küster Mats entdeckt. So beginnt die Freundschaft der beiden und das Buch führt uns chronologisch durch die nächsten Tage. Die kleinen Kapitel mit den Sprachnachrichten spielen aber in den Tagen danach, an den Tagen „ohne Ricci“. 

    Das hört sich vielleicht jetzt etwas verwirrend an, ist aber sehr gut zu lesen und erhöht ungemein die Spannung. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen, weil ich erfahren musste, was mit Ricci passiert ist und wo sie abgeblieben ist und ob sie wieder auftaucht.
    Ihr seht, das Buch muss man selbst lesen, um auf all diese Fragen eine Antwort zu bekommen.

    Dagmar Mägdefrau

    Mats schüchtern zu nennen, wäre fast schon untertrieben. Als Ich-Erzählerin schafft sie es trotzdem, uns von Madame Schüchtern zu erzählen, der dicken Krake in ihrem Bauch, die in ihrer Vorstellung für ihre Schüchternheit verantwortlich ist. Trotz ihrer offensichtlichen Unterschiede – die ruhige Mats, aufgewachsen in einem liebevollen Zuhause, und die laute Ricci, die kein richtiges Zuhause hat, geschweige denn ein sicheres – finden die beiden einen Weg, sich anzufreunden.

    Für Mats setzt mit Ricci und der neuen Freundschaft quasi eine neue Zeitrechnung ein. Die Erzählung beginnt mit dem ersten Tag mit Ricci ein und wird durch Sprachnachrichten ab dem ersten Tag ohne sie unterbrochen.

    Genauso locker wie die Luftmaschen, die Ricci dank Mats Häkelanleitung irgendwann gelingen, begeistert die Geschichte. Von Beginn an gelingt es der Autorin, selbst in den härtesten Realitäten, beeindruckende und treffende Bilder zu schaffen, wodurch ihr Buch zu einem einfühlsamen Jugendroman wird.

    Raphaela Brosseron