• Ein Licht

    Ein Licht

    Christie Matheson

    Anuska Allepuz

    Aus dem Amerikanischen von Diana Steinbrede

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahren

    Hoffnung-Buchtipp Dezember 2025

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Emilia, die ein Licht vor ihre Türe stellt. In dem selben Stil ist das gesamte Buch auf eine sehr künstlerische Art gestaltet. 
    Emilia schaut aus dem Fenster in den trüben Abend, doch als dann die Lichter ausgehen, hat sie eine Idee.
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    Nachdem wir erst mit dem Kind aus dem Fenster geschaut haben, gibt es auf der zweiten Seite einen Perspektivwechsel, wir sehen von weiter oben auf das Haus und die Straße davor. Emilia sehen wir jetzt hinter der Scheibe. Sie nimmt die Laterne, die sie gebastelt hat und bittet Mama wegen der Kerze um Hilfe, was mir sehr gut gefällt. Dann stellt sie die Laterne gut sichtbar vor die Tür. „Mit einem guten Gefühl“ geht sie ins Haus. Bald kommt Sam mit seinem Hund vorbei und seine Sorgen scheinen beim Anblick des Licht zu verfliegen. Er entschließt sich, auch ein Licht aufzustellen, an dem sich Harriet, die mit dem Rad vorbei fährt, erfreut. Auch sie stellt ein Licht auf und am Ende der Geschichte brennen in der ganzen Stadt helle Lichter. „Ein Licht kann viel bewirken.“
    Ich glaube, ich werde auch ein Licht in mein Fenster stellen, denn Freude kann man nie genug weitergeben. Ein wundervolles Bilderbuch besonders für die kalte, trübe Jahreszeit. Die Bilder sind zauberhaft und die Hoffnung, die beim Lesen in uns keimt, ist so erfreulich.

    Dagmar Mägdefrau

  • Glück ist kein Geschenk    

    Glück ist kein Geschenk    

    Ulrike Martens-Öchsner

    Lina Schultes

    Nordkindverlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    Vom Cover schaut uns eine niedliches rosa Schweinchen entgegen, es scheint uns verschmitzt anzulächeln. 
    Als Mama das Schweinchen Rosali fragt, was es heute machen möchte, antwortet es, „Ich schaue mal bei ihren Freunden vorbei.“
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    Von Vater Ziege erfährt sie, dass Zottel gelangweilt über den Zaun hängt (witzig). Ihm ist langweilig, doch da holt Rosali eine kleinen Bagger aus ihrem Bündel und Zottel ist glücklich. Die Ente Eva regt sich auf, weil sie in ihrer Unordnung ihren Hammer nicht wiederfinden kann. Rosali hilft ihr bei der Suche und kann sie glücklich machen, indem sie den Hammer findet. Doch nachdem Rosali ihre Freunde glücklich gemacht hat, kippt die Stimmung und alle finden einen neuen Grund, unglücklich zu sein. Als Rosalie, die sich dafür verantwortlich fühlt, ihrer Mama klagt, dass sie als Glücksschwein versagt habe, kann die sie liebevoll trösten. 
    So ist da nun mal mit dem Glück, man kann es nur richtig wertschätzen, wenn es zwischendurch mal nicht da ist. In diesem Bilderbuch ist das Unglück allerdings auch erträglich und leicht in Glück zu verwandeln. Mama Schwein erklärt, dass man nicht immer glücklich sein kann, allerdings ist der Text schon etwas langatmig geraten. Die Bilder zeigen sehr schön die Situation und die Tiere haben ein ansprechende Mimik, wenn ich die Zähne beim dem lachenden Schwein schon etwas ungewöhnlich fand.
    Meine Enkelin sagt schön, aber auch etwas langweilig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Please unfollow

    Please unfollow

    Basma Hallak

    Arctis

    Leseempfehlung ab 14 Jahren

    Die hübsche junge Frau auf dem Cover ist Sherezade und sie wurde als Baby von der Familie Weiß adoptiert. Das Paar, das sich auf den Socailmedia-Kanälen tummelt, benötigte ein Kind um als die Whites mehr Follower und Likes zu bekommen. 
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    Wir lernen Sherry, wie sie sich jetzt nennt, kennen, weil sie nach einer Zeit im Gefängnis nun in eine Art Camp gebracht wurde, in dem junge Menschen nach festen Regeln zusammenleben, lernen und arbeiten. Sherry teilt sich ihr Zimmer mit Aluna, die Sherry allerdings auch schon aus dem Internet kennt. Denn @therealwhites hat in Spitzenzeiten über Zehnmillionen Follower. Doch sie ist bereit ihr Wissen für sich zu behalten. Sherry hat etwas Schreckliches getan (was erfahren wir erst sehr spät) um ihre Transparenz, die durch die ständigen Einblicke in ihr Leben entstanden ist, zu beenden. Ständig wird sie gefilmt und alles, was man lieber für sich behalten hätte, wird der Community vorgeführt. Wir erfahren davon in den Kapiteln, die mit der Videoleiste und den Zahlen der Aufrufe überschrieben sind. Oft sind schon die Überschriften zum Fürchten. 
    Es ist einfach grauenhaft zu erfahren, was die Eltern, die ständig der Tochter ihre Liebe bekundeten, diesem Kind angetan haben. Zu manchen Post werden auch die Antworten der Follower abgedruckt, einige warnen die Eltern, davor, was sie mit ihren Kind machen, andere bestätigen sie und versichern ihnen ihre Liebe, aber es gibt auch zotige und beleidigende Posts. Einfach schrecklich, wenn man bedenkt, das ein Kind so etwas über sich hören muss.
    Da Sherry ihre Geschichte und ihre Empfindungen selbst erzählt, können wir an ihrer Verzweiflung, aber auch an ihrer ersten Liebe teilhaben. Es macht Hoffnung zu lesen, wie sie sich entwickelt und wie sie langsam wieder sichtbar wird. Eine einfühlsam geschriebene Geschichte, die sehr gut Gegenwart und Vergangenheit verbindet und uns den Horror einer solchen Kindheit vor Augen führt.

    Dagmar Mägddefrau

  • Bahnhof Nord

    Bahnhof Nord

    Andrea Behnke

    Klartextverlag

    Leseempfehlung für junge Erwachsene und Erwachsene

    Es gab keinen Festakt 1874 zur Eröffnung des Bahnhof Nord, der damals noch Rheinischer Bahnhof hieß, da öffnet der zuständige Landrat ganz alleine eine kleine Flasche am Gleis und trinkt ein Glas mit sich. Schon in der nächsten Geschichte geht es um die Namensänderung des Bahnhofs. 
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    1914 zieht der Jude Waldemar für Deutschland in den Krieg. Zum Ende des 1. Weltkriegs fahren die Bochumerinnen mit dem Zug zum Hamstern aufs Land. Die Familie kommt 1935 von der Cranger Kirmes zurück, die heute noch ein besonderes Volksfest ist. In einer Erzählung begegnen wir Fräulein Hirschberg, der Lehrerin an der jüdischen Schule, die wir aus Andrea Behnkes Kinderbuch „Die Verknöpften“ kennen.  Jüdische Menschen, Sinti und Roma und ein homosexueller Mann fahren von diesem Bahnhof während der NS-Zeit zu ungewissen Zielen. Sogar die Möbel, die diese Menschen zurücklassen müssen, gehen vom Bahnhof Nord auf die Schiene. 1945 kehren Kinder, die „verschickt“ wurden, wieder heim in ein fremdes, zerstörtes Bochum. 1953 besuchen Vater und Sohn das neueröffnete Schauspielhaus und schwärmen von „Peterchens Mondfahrt“. Eymen muss nach dem Besuch bei seinen Eltern wieder zurück in die Türkei reisen, so ging es den Kinder der ersten „Gastarbeiter“. 1979 endet die Geschichte des Bahnhof, der dank eines Vereins sehr schön erhalten wird.
    Der Gedanke, anhand eines Bahnhofs die Geschichte der Stadt Bochum stellvertretend für viele Städte im Ruhrgebiet zu erzählen, ist wirklich brillant. Viele kleine Schicksale, traurige, erfreuliche und hoffnungsvolle Begegnungen mit vielen Menschen stecken in den meist nur zwei oder drei Seiten langen Texten, sie gehen zu Herzen und bleiben mir noch lange in Erinnerung.

    Dagmar Mägdefrau
  • Kolossale Katastrophe

    Kolossale Katastrophe

    Hannah Brückner

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert zum Wissensbuch 2025

    Serafina Nachwuchspreis für Illustration 2025

    Beste 7

    Das Cover zeigt Skelettteile eines Dinosauriers. Der kleine Junge schaut erschrocken nach oben, als ob er erwartet, dass die Knochen sich bewegen. Ein kleiner blauer Wellensittig sitzt auf einem der Knochen. 
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    Der Titel lässt uns Schlimmes erahnen. Die Katastrophe wird sich an einem Donnerstagnachmittag im Dinomuseum abspielen. Der Junge und sein Papa kommen gerade dort an. Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass es fürchterlich wird. Die Besucher machen sich auf den Heimweg und ziehen sich ihre Mäntel an, da lässt der Garderobier, wie jeden Abend, seinen Wellensittig zum Inspektionsflug raus. Wir sehen die große Halle mit den Dinoskeletten und auch den Vater und den Jungen. Der Wellensittig fliegt ganz oben unter dem Glasdach. Doch dann flattert er auf Juris zu und der hat „kolossale Angst vor Vögeln.“
    Und mit seinem Erschrecken löst er „eine richtig, richtig, große Katastrophe aus. Alle Besucher reißen erschrocken ihre Münder auf und schauen auf den Berg Knochen. Juris atmet 283-mal ruhig ein und aus und bittet dann um Hilfe.
    Damit wir uns das Ergebnis anschauen können, müssen wir die Seite noch einmal aufklappen und der Effekt ist einfach erstaunlich.
    Ein Buch über ein schlimmes Ereignis, dass man selbst verschuldet hat und viele Menschen, die helfen und uns unterstützen. Die Bilder sind zart, auch in der Farbe und zeigen sehr genau, wie sich alles ereignet hat. Besonders gut gefällt mit die Mimik, die so schön eingefangen wurde. Ein Buch voller Gefühl mit einem großen Spritzer Humor.

    Dagmar Mägdefrau

  • Dinosaurier feiern Weihnachten – Band 6    

    Dinosaurier feiern Weihnachten – Band 6    

    Dominik Hochwald

    Jörg Ihle

    Vesselin Kashev

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Jetzt liegt schon der sechste Band dieser wundervollen Dinosaurier-Reihe vor mir und diesmal wird Weihnachten gefeiert. Das Cover zeigt einen Riesentannenbaum, einige Saurier in Feierlaune und natürlich die Oma mit der Schleife im Haar. 
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    Plätzchen werden selbstverständlich auch gebacken und einige sehen wir gleich zu Beginn des Buches, sie haben die Form von Dinos und für uns weniger erfahrene Erwachsene stehen sogar die Namen daneben. Diesmal bringt Mama die beiden Enkel Sophie und Leon zur Oma, sie weiß immer noch nicht von den Haustieren ihrer Mutter. Ein Umstand, der mir so gar nicht gefällt, und deshalb freue ich mich, dass sich das zum Ende des Buches endlich klärt. Ein frisch geschlüpfter Nanuqsaurus springt aus dem Kühlschrank, denn er mag die Kälte und schwitzt sehr beim Plätzchen backen. Dieses Backen ist einfach herrlich, wie sich alle einbinden und ihre Stärken zeigen können, dazu noch die wundervolle Illustration über die ganze Doppelseite. Dann geht es in den Schnee, aber viele Dinos trauen dieser weißen Pracht noch nicht. Doch mit den Kinder haben sie bald alle ihren Spaß und sausen fröhlich den Hang hinunter. Doch dann wird der Schloßherr krank und kann nicht, wie versprochen das Weihnachtsfest vorbereiten. Doch da machen sich alle gemeinsam an die Arbeit. 
    Solche Dino-Hilfen könnten wir sicher auch gebrauchen, denn mit Ihrem Einsatz klappt alles sehr gut und am Ende kann das Fest zusammen gefeiert werden.
    Auch dieses Buch macht gute Laune und es ist ein Spaß, es vorzulesen und anzuschauen. Mir fiel sofort auf, dass die Personen auf den Bilder etwas anders aussehen und stellte dann fest, dass ein neuer Illustrator die Bilder erstellt hat. Sie sind einen Hauch anders und doch wieder wunderschön. Ich freu mich auf das Vorlesen in der Weihnachtszeit, was sicher nicht nur Dinofans erfreuen wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wir alle – Eine Reise zurück zu unseren Anfängen

    Wir alle – Eine Reise zurück zu unseren Anfängen

    Heike Faller

    Valerio Vidali

    Kein & Aber

    Ohne Altersangabe

    Das Cover ziert unzählige Menschen, bunt gekleidet in Gewänder aus allen Epochen. 
    „Hast du dich schon einmal gefragt…wo wir herkommen?“ so beginnt das Buch und diese Frage stellen uns schon Kitakinder.
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    Auf dem ersten Bild sehen wir einen Marienkäfer in zwei geöffneten Händen sitzen. Ein sehr schönes friedliches Bild. Danach liegen zwei Kinderhände in den großen Händen und der Marienkäfer hat seine Flügel geöffnet. 
    Dann kommen wir zu ersten Antwort, denn zunächst stammen alle Kinder von ihren Eltern ab. „Was, wenn sie sich nicht getroffen hätten?“ Eine Frage, die sich auch bei den Generationen davor ebenfalls stellt. Ist es da nicht wunderbar, dass wir am Ende entstanden sind? Schon tauchen die Großeltern auf und wir werden gefragt, was wir über sie wissen. Und schon sind wir im Jahr 1940, die Urgroßeltern erleben den Krieg. 1920 steht der Opa mit dem Kind im Zoo und beim Blick auf die Affen sagt er „Vor 280.000 Generationen hatten wir einen gemeinsamen Vorfahren.“ So weit geht dieses Buch in immer größeren Schritten zurück, bis vor vier bis sechs Millionen Jahren. Da sehen wir einen der erste Menschen an der Hand seiner Mutter. Ganz am Ende des Buches tauchen noch einmal die Hände in der gleichen Haltung auf, nur diesmal sind sie behaart und etwas anders geformt. Ein kleiner Informationsteil erklärt uns zusätzlich den Ablauf der Geschichte.
    Rückblickend schauen wir in diesem Buch auf all die Menschen, die vor uns waren. Die Texte sind kurz, informativ und regen zum Nachdenken an. Die Illustrationen sind meist auf weißen Hintergrund und manchmal auch doppelseitig gezeichnet. Sie zeigen uns die Menschheitsgeschichte in klaren Formen.
    Ein hervorragendes Buch, das mit Gefühl zeigt, wie toll es ist, dass wir als Menschen hier leben und was alles passieren musste, damit es so ist. Auch kleine Kinder werden an diesem Buch schon Freunde haben, aber Erwachsene werden es lieben.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie man einen Yeti findet

    Wie man einen Yeti findet

    Matt Hunt

    Übersetzter Uwe-Michael Gutzschhahn

    Kunstmann

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wenn du ganz oben aufs Cover schaust, dann siehst du den Yeti über den Baumspitzen hervorschauen, unten den suchenden Jungen und seinen Hund.
    Der Junge fragt uns direkt, ob wir wissen, dass „im Wald hinter dem Haus ein Yeti lebt?“
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    Er zeigt uns eine selbstgemalte Karte und sagt, er sei ein Yeti-Experte und malt sich seine kommende Berühmtheit aus. Zusammen mit seinem Hund Milo macht er sich auf und durchquert zunächst eine unberührte Schneefläche. Als sie den Wald erreichen, geht die Suche los. Wir sehen zwischen den Bäumen die bläulichen Riesenfüße, während der Junge mit einer Lupe den Boden absucht. Auch Milo schaut auf den Yeti, gibt aber keinen Laut von sich. Ähnlich ist die Situation am Holzstapel, auch hier leuchtet der Junge mit der Taschenlampe und der Hund sieht zum Yeti hoch, der über die Stämme schaut. 
    Eine witzige Geschichte um die erfolglose Yetisuche, aber ein wenig tut mir der Junge auch leid, dass er das riesige Tier nie sieht. Der Yeti selbst scheint ein sehr netter Zeitgenosse zu sein, darum ist es etwas schade, dass er nicht gefunden wird. Das Buch kommt mit wenig Text aus und die sparsam gezeichneten Bilder zeigen uns alles ganz genau.

    Dagmar Mägdefrau


  • Hänsel und Gretel   

    Hänsel und Gretel   

    Stephen King

    Maurice Sendak

    Aus dem amerikanischen Englisch von Lena Riebl

    atlantis

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Ich habe ja immer wieder viel Freude an besonderen Märchenbüchern und ein Märchenbuch, als dessen Autor Stephen King genannt wird, macht mich einfach neugierig.
    Das von Maurice Sendak, dem wir die wilden Kerle zu verdanken haben, gemalte Cover wirkt etwa düster und auch die meisten Illustrationen des Buches zeichnen sich durch dunkle Farben aus.
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    Im Vorwort erklärt King, wie es dazu kam, dass er den Grimm’schen Text neu geschrieben hat. Er beginnt, wie wir es kennen, mit „Es war einmal“, weicht aber an einigen Stellen ab. So werden die Leserinnen und Leser direkt angesprochen. Gretel träumt von Engeln, die auf einem Bild um einen etwas traurigen Mond kreisen. Hänsel dagegen träumt von einer Hexe, die auf ihrem Besen mit einem Sack voll schreiender Kinder auf dem Rücken durch die Wolken fliegt. Da die böse Stiefmutter die Kinder nicht weiter durchfüttern möchte, bringt sie sie mit ihrem Mann, dem das nicht gefällt, der sich aber nicht gegen sie währen kann, in den Wald. Beim ersten Versuch können die Kinder wieder zurückfinden, doch beim zweiten Mal schafft Hänsel es nicht, Steine zu sammeln, er streut Brotkrümel auf den Boden. 
    Die Illustrationen sind schon sehr ungewöhnlich, so hat das Knusperhaus ein Gesicht mit einer Mimik, die mich sehr fasziniert. Jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk und muss genau betrachtet werden.
    Mir gefällt dieses Märchenbuch sehr gut, aber es ist kein Buch für ganz kleine Kinder, die sich vielleicht fürchten würden. Sicher würde es aber einige Erwachsene erfreuen, in dem Buch zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Barry rettet Weihnachten   

    Barry rettet Weihnachten   

    Stephanie Lauber

    Magdalena Fourniller

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wie wir schon auf dem Cover sehen können, handelt es sich bei Barry um einen Bernhardiner-Hund. Und zwar handelt es sich, um genau zu sein, um Barry den 23.
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    Seine Ur-Ur…Ur-Großvater war 1800 der erste seiner Rasse, der im Hospiz auf dem Großen St. Bernhard gezeigt hat, wie gut sein Gehör und seine Nase ist. Denn damals, und davon handelt die erste Geschichte, traute sich der große Hund in den Schneesturm hinaus, um ein junges Paar zu retten. Bald kamen Reisegruppen, um sich diesen heldenhaften Hund anzuschauen. Insgesamt soll dieser erste Barry 40 Menschen gerettet haben. Heute ist diese Form der Rettung durch Hunde nicht mehr so üblich und nötig, deshalb langweilt sich der Barry der Jetztzeit ein wenig. Er steht zwar bei den Touristen im Mittelpunkt, aber er wünscht sich, auch mal eine Heldentat zu verbringen.
    Und dazu hat er in den letzten Geschichten eine Chance, denn er kann die Geschenke für die Kinder in den Bergen liefen und damit Weihnachten retten.
    In vier kleinen Episoden lernen wir ein wenig über die Geschichte der Bernhardiner-Hunde am Großen St. Bernhard und erfahren, wie heldenhaft sie Mensch gerettet haben. Ich habe jetzt schon ein wenig Lust, dort einmal hinzureisen. Zusätzlich wird eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte erzählt, dessen Helden unser Barry und ein Katze namens Karo sind. Ergänzt wird das Buch noch durch winterliche Bilder, die uns in die Welt von Barry entführen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Wie man einen Stern fängt   

    Wie man einen Stern fängt   

    Oliver Jeffers

    Übersetzerin Katharina Naumann

    Von Hacht

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen mit dem großen Kopf und dem Ringelshirt, wie er auf seinem Stern steht, nebenan ist eine Rakete zu sehen.
    Der Text beginnt wie ein Märchen: „Es war einmal ein Junge, und der Junge liebte Sterne, sehr sogar.“
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    Am Abend sehen wir, wie er aus dem Fenster zu den Sternen hinaufblickt. Einen ganz allein für sich zu haben, das ist sein Wunsch. Er stellt sich das Zusammenleben mit diesem Stern sehr genau vor. Dann wartet er mitten am Tag auf das Auftauchen eines Sternes. Die gezeichnet Welt um ihn herum ist sehr minimiert, Kreise auf Linien stellen einen Baum dar. Der Junge steigt auf einen dieser Bäume, kommt aber den Sternen, die inzwischen aufgegangen sind, nicht viel näher. Leider braucht seine Rakete Treibstoff und ist deshalb auch nicht zu gebrauchen. Wie der Wunsch des Jungen doch noch in Erfüllung geht, will ich euch hier noch nicht verraten.
    Die Texte sind sehr kurz und gut verständlich, die Bilder fast ein wenig abstrakt und doch können wir erkennen, um was es sich handelt. Ein kleines Märchen mit einem schönen Ende.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mein erster Weihnachtszauber  

    Mein erster Weihnachtszauber  

    Kathrin Lena Orso

    Julia Christians

    Penguin Junior

    Verlagsempfehlung ab 30 Monaten

    Wie ein kleines Theater ist dieses Pappbilderbuch aufgebaut. Der kleine süße Hase vom Cover besucht zunächst den Weihnachtsmarkt. Mit einer Tüte gebrannter Mandeln steht er zwischen den Buden, die dreidimensional um ihn stehen. 
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    Natürlich wird bei Familie Hase auch gebacken und während der Kleine in ein Plätzchen beißt, rührt Mama den Teig. Dann geht es ab in den Winterwald, dick eingemummelt stapfen die Tiere durch den Schnee. Am Weihnachtsabend werden am Tannenbaum vor dem Kamin die Geschenke ausgepackt. 
    Ein wunderschönes Buch, um den Kleinen einen Vorgeschmack auf Weihnachten, das sie vielleicht zum ersten Mal bewusst erleben, zu geben. Die Bilder sind ohne viele Verzierungen gezeichnet und wirken dadurch realistisch, was durch das Dreidimensionale zusätzlich verstärkt wird. Der kleine Text erklärt die entsprechende Szene.

    Dagmar Mägdefrau
  • Ein Schiff für den Frieden – Das mutige Leben des Rupert Neudeck

    Ein Schiff für den Frieden – Das mutige Leben des Rupert Neudeck

    Christina Bacher

    Lukas Ruegenberg

    L100

    Verlagsempfehlung ab 10 Jahre


    Rupert Neudeck ist der Name, der mir in erster Linie mit der Rettung der Boat People in den Sinn kommt. Und die Cap Anamur ist auch auf dem Cover zu sehen, wie sie Menschen von einem kleinen Schiff rettet.
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    Das erste Kapitel trägt die Überschrift „Eine (zeitweise) schöne Kindheit“, denn Rupert wird 1939 kurz vor Beginn des Krieges in Danzig geboren. In der Stadt lebten in erster Linie Deutsche und so wurde der Familienname eingedeutscht. Zum Ende des Krieges musste die Familie dann in den Westen fliehen. Mutter Neudeck hatte vier Kinder zu versorgen und machte sich mit ihrer Schwester und ihrer Schwiegermutter auf den Weg. Ihr Ziel war das große Schiff „Wilhelm Gustloff“, allerdings kamen sie zu spät in den Hafen, was sich als Glück herausstelle, denn das Schiff mit 9000 Menschen geht in der eiskalten Ostsee unter. So wurde „Wer zu spät kommt, den belohnt das Leben.“ zu Ruperts Lieblingsspruch. Diese Flucht war ein Erlebnis, das Ruperts Leben prägte. Als er 1980 von den Boat People im Südchinesischen Meer hört, handelt er zusammen mit seiner Frau und vielen prominenten Unterstützern und kauft ein Schiff, das er „Cap Anamur“ nennt.
    Das Buch ist eine vollständige Biografie über das Leben von Rupert Neudeck. Es gibt kleine Einschübe über Schriftsteller, die sein Leben begleiten, lässt Frau und Kinder zu Wort kommen. Die Schrift, in der das Buch gedruckt wurde, ähnelt einer handgeschriebenen Druckschrift, zwischendurch gibt es auch Zeilen, die mit einer Schreibmaschine geschrieben wurden. Es gibt zarte Zeichnungen und viele Fotos, so kann sich jeder ein Bild über die Beweggründe dieses tapferen Mannes machen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Nordische Mythen – Von Göttern, Wikingern und Ragnarök

    Nordische Mythen – Von Göttern, Wikingern und Ragnarök

    Stephen Davies

    Seaerra Miller

    Aus dem Englischen von Gundula Müller-Walkraf

    Knesebeck

    Verlagsempfehlung ab 8 Jahre


    Schon auf dem Cover kann man die Comiczeichnungen der Wikinger und ihrer Götter und Göttinnen sehen. Da habt ihr direkt eine Vorstellung, wie witzig das Buch gestaltet ist.
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    Auch das Inhaltsverzeichnis ist ungewöhnlich und wir beginnen mit der Frage „Wer waren die Wikinger?“ Die Antwort lesen wir in kleinen Textteilen, die das Bild beschreiben. So erfahren wri, dass durchaus auch Frauen auf Raubfahrt gingen. „Die Schöpfungsgeschichte“ wird uns in einem Comic erklärt. Sehr appetitlich hört es sich nicht an, dass aus dem Schweiß des Riesen Yimir alles Leben entstand. Im nächsten Teil lernen wir nicht immer sehr sympathische Gottheiten kennen. Im folgenden Comic gehen die Götter Odin, Hönir und Loki über den Bifröst in die Welt der Menschen. 
    Neben den kleinen Texten gibt es auch witzige Sprechblasen, so fordert uns Idun, die in der Geschichte geraubt wird, weil sie Äpfel erntet, die jung erhalten, immer wieder auf, ihre Geschichte zu „Liken und Teilen!“
    Da es neben den Sachinformationen noch kleine Comics mit den Geschichten der Götter gibt, ist das Buch sehr unterhaltsam. Ich bin nicht sehr bewandert in der nordischen Mythologie und finde, dass dieses Buch sehr gut lesbar ist und ich einiges daraus ohne Anstrengung gelernt habe.

    Dagmar Mägdefrau

  • Arche Boa

    Arche Boa

    Cornelia Boese

    Stefanie Jeschke

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Bei der Arche Boa handelt es sich um ein Kreuzfahrtschiff, das ein Tier, das in Not ist, aufnehmen kann, um die Art zu retten. So sehen wir auf dem Cover das Schiff und die Tiere, die sich dem Wettbewerb stellen wollen. 
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    Viele Tiere gehen in der Reihe zum Schiff und die zwölf, die sich vorstellen wollen, bekommen ihre Nummern. Die Fledermaus Flitzi Flattermäuschen geht nach dem Tusch des Orchesters zuerst ans Mikrofon. Sie ist obdachlos und sucht Asyl. Als nächstes taucht ein Eisbär auf, dem es zu heiß ist, und er legt sich in die Eistruhe. Ein weißer Hai bangt um sein Leben und möchte in Rente gehen. Die Elefantenkuh will ihre Stoßzähne behalten und der Schmetterling sucht ein dunkles Zimmer.
    Insgesamt stellen sich zwölf Tiere dem Wettbewerb um einen sicheren Platz, sie alle erklären weshalb sie mit ihren Lebensumständen nicht zufrieden sind und wir alle sollten darüber nachdenken, was wir tun können, um diesen Tieren ein besseres Leben zu bieten. Im Buch taucht auch ein Regenwurm auf, der erklärt, dass alle Tiere ein Recht auf Rettung haben.
    Neben den vielen schönen Illustrationen gibt es einen gereimten Text, der sich sehr gut lesen lässt. Ein wundervolles Buch zum nachdenklich werden und vielleicht auch zum Handeln.

    Dagmar Mägdefrau
  • Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Kristina Dunker

    Anja Grote

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine lila Drachenkind liegt im Nest zwischen den Hennen. Eine ungewöhnliche Mischung, die in diesem Buch sinnvoll erklärt wird.  Denn wir erfahren einiges „Über das Glück, ein bisschen anders zu sein“
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    Der etwas verfallene Hühnerstall liegt im Abendlicht und Tilde soll etwas „von mir“ erzählen. Sie verlangt das Versprechen, dann auch zu schlafen, und will, dass nicht gestrampelt wird. Auf der nächsten Seite sehen wir einen Blitz, einen Drachenschwanz und ein lila Ei mit Punkten. Das ungewöhnliche Ei landet auf dem Kompost. Und dann endlich sehen wir, wie es im Stall aussieht, denn hier liegt eine Dino unter dem Flügel einer Henne. Und die berichtet, wie sie das Ei ausbrütete. 
    Wie alle Kinder hört auch der kleine Drachen gerne, wie er geboren wurde. Nun ist seine Geschichte schon etwas Abenteuerlicher. Aber letztlich lebt er bei den Hühnern und die Tante Hennen versorgen ihn genau so liebevoll wie seine Mama.
    Anderssein heißt hier schon sehr viel anders zu sein als die Hühner, aber die nehmen den lila Drachen vorbehaltlos in ihrer Gemeinschaft auf. Eine besondere Gute-Nacht-Geschichte mit sehr schönen Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau
  • In meiner Welt

    In meiner Welt

    Sabine Bohlmann

    Simona Ceccarelli

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Opa hat einen eingepackten Blumenstrauß in der Hand und der Junge hat ein kleines Windrad dabei, schon auf dem Cover sehen wir, dass die beiden ein intensives Gespräch führen. 
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    Bevor die beiden starten, ziehen sie sich warm an, der Opa trägt sogar einen Hut auf dem Kopf. „In meiner Welt werde ich alles anders machen!“ verspricht Bruno. Als Opa staunt, dass er eine eigene Welt hat, erklärt Bruno, dass er Welterfinder werden wird, und in seiner Welt wird niemand sterben. Während des Gesprächs sitzen die beiden an der Haltestelle. Im vollen Bus sitzend, wendet der Opa ein, dass die Welt von Bruno dann wohl sehr voll werden wird. Am Kiosk hat Bruno die Idee, dass niemand mehr geboren wird. Auch da hat Opa einen Einwand und im Blumenladen hält Bruno die Zeit an. Wieder hat der Opa Bedenken. So geht es weiter bis zum Friedhof. Hier an Omas Grab stellt Bruno fest, dass der Welterfinder unsere Welt doch alles sehr gut gemacht hat.
    Gerade nach einem Verlust wünschen wir uns, dass eine Möglichkeit gäbe, das zu verhindern und Bruno hat sich viele Gedanken gemacht, wie er eine besser Welt erschaffen könnte. Wie tröstlich, dass er am Ende doch bereit ist anzuerkennen, dass unserer Welt gut ist, wie sie ist. Das Wort „Welterfinder“ gefällt mir richtig gut und die Dankbarkeit des Opas „und ich bin dankbar, dass ich dich habe.“ ist so liebevoll und schön. Die Bilder sind wundervoll passend gezeichnet und sie strahlen so viel Wärme aus, dass man die Vertrautheit von Opa und Bruno fast spüren kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich bin größer als du!

    Ich bin größer als du!

    Hyewon Kyung

    Deutscher Text: Luisa Heim

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das Buch ist höher/größer als die meisten anderen und auf dem Cover sehen wir die Tiere, die sich hier messen.
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    Oben im Baum ist der Specht „Tock!Tock!Tock!“ und unten am Stamm sehen wir den Maulwurf, der seine Nase ganz hochreckt und „Ätsch-bätsch!“ größer ist als das Eichhörnchen. Aber „Ätäätsch!“ - da ist schon der Hase größer. Das Schwein prahlt, dass es „vieeel größer als alle zusammen ist!“ Es folgen Tiger, Bär und Schlange. Doch damit kann der Bär nicht umgehen. „GRRRR!“ und er wirft den Baum um. Da mischt sich, weil sein Haus nun kaputt ist, der Specht auf eine witzige Weise ein. 
    Ich habe das Buch schon viele Male den Enkeln vorgelesen und sie freuen sich immer wieder, dass der Bär am Ende dumm dasteht und vielleicht auch, weil sich die Tiere am Ende einigen, dass sie so tun, als wären sie alle gleich stark. Ein sehr diplomatische Lösung, die hoffentlich auch von den Vieren angewandt wird.
    Die Illustrationen sind auf weißem Hintergrund sehr schön gezeichnet und beschränken sich auf das Wichtigste. Die Texte sind kurze Aussagen und in kindgerechter Sprache formuliert. Ein tolles Buch für unsere Bücherkiste.

    Dagmar Mägdefrau