• Die Spinatwachtel – Holly auf der Suche nach der guten Laune

    Die Spinatwachtel – Holly auf der Suche nach der guten Laune

    Cora Gofferjé

    Christina Groth

    fe-medienvlg

    Verlagsempfehlung „geeignet für Kindergartenkinder“

    Bunt ist das Cover und das Gesicht des Mädchens ist, wie der Titel es schon sagt, spinatgrün. Mama bringt Holly in die WaldKiga, doch Holly ist mit dem „Schlechte-Laune-Mach-Fuß“ aufgestanden und schlecht gelaunt. 
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    Nun sind im Kindergarten Glückswochen und jedes Kind bekommt einen Beutel, selbstgebastelte Glückstaschen, in die Dinge kommen sollen, die glücklich machen. Während alle Kinder begeistert nach dem Glück suchen, versteckt sich Holly in einem kleinen Zelt und will hierbleiben, denn sie hat keine Lust, mit den anderen zu spielen. Und da sehen es auch die anderen Kinder, dass Holly „vor schlechter Laune schon wieder ganz grün im Gesicht ist“. Beim Steine bemalen reicht es dann nur für einen grünen Strich, doch der immer fröhliche Mika erkennt darin den Stängel für seine Blüte. Holly will auch nicht die Pusteblume als fliegende Wünsche nutzen, die nennt sie Unkraut. Deshalb rufen ihr die Kinder „Spinatwachtel!“ hinterher.
    Zum Glück verliert Holly am Ende ihre spinatgrüne Farbe und möchte „Jeden Tag ein Glücksgefühl finden!“
    Schlechte Laune haben wir ja alle einmal und oft ohne einen besonderen Gund. Wie schön, wenn man dann einen Freund hat, der uns einen Glückskäfer schenkt und uns damit aus der schlechten Laune holt. Mika muss aber auch schon sehr beharrlich bleiben, denn Holly ist schon ein besonders schwerer Fall.
    Die stupsnasige Holly mit den großen Augen ist trotz des grünen Gesichts ein niedliches Mädchen, sie und die anderen Kita-Kinder sind sehr schön gezeichnet und geben der Geschichte die nötige Dynamik. Die Szenen sind so oder so ähnlich jedem (Kind) vertraut. Deshalb sollten wir alle mal die Schirmchen einer Pusteblume als fliegende Wünsche in die Luft pusten.

    Dagmar Mägdefrau

  • Aurora

    Aurora

    Uwe Krauser

    Franziska Frey

    FarbFux

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Was für ein wunderschönes Cover, da sitzt Aurora, die Eintagsfliege, mitten in goldenen Strahlen auf dem weißen Hintergrund. So toll ist sicher kaum eine kleine Fliege präsentiert worden.
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    Es ist ein sonniger Morgen, als Aurora sich auf den Weg macht, ihren Tag zu erleben. Voller Tatendrang fliegt sie zu einer Blumenwiese, wo sie entzückt zwei Schmetterlinge beobachtet. Beinahe hätte der Frosch sie verschlungen, doch er will Aurora nicht den einzigen Tag ihres Lebens verderben und fängt sie nicht mit seiner Zunge. Er rät ihr zum Goldregen zu fliegen und dort begegnen unsere kleinen Fliege viele summende Hummeln. Denen schaut sie bei ihrer Pollensuche zu, bis es anfängt zu regnen. Auf dem Baum, auf den sie sich vor den Tropfen flüchtet, trifft Aurora auf eine nette Raupe. Als die ersten Sonnenstrahlen auf die Regentropfen fallen, ist Aurora „sprachlos vor Staunen.“
    Es ist wunderschön zu erleben, wie dieses kleine Wesen, das wir oft achtlos erdrücken, einen Tag voller Wunder erlebt und sich so an ihrem kurzen Leben erfreut. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen und achtsamer mit unserer Zeit umgehen. Deshalb gibt es am Ende des Buches auch eine Bastelanleitung für ein Tagebuch, in dem wir all unsere schönen Erlebnisse festhalten können.
    Auch wenn hier der Teil des Fortpflanzens, der ja der Hauptanlass für das Lebens dieser Fliege ist, ausgespart wurde und ihr am Ende noch ein zweiter Tag „geschenkt“ wurde, ist dieses Buch wunderschön anzuschauen, die zarten Bilder zeigen so eindringlich Auroas Leben. Der Text ist fein gesponnen und genau so zart.

    Dagmar Mägdefrau
  • Sing, Juandalynn, sing

    Sing, Juandalynn, sing

    Juandalynn R. Abernathy

    Text von Philippe Zwick Eby

    Carolina Vázquez

    editions malama representation

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Juandalynn Ralpheda Abernathy ist eine schwarze amerikanische Opernsängerin, von der ich bislang noch nie gehört hatte. In diesem broschierten dünnen Büchlein wird ihre ereignisreiche Kindheit beschrieben und damit die Entwicklung der schwarzen Bewegung um Martin Luther King ab den 1950er Jahren in den USA.
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    Das Cover zeigt Juandalynn wie sie auf der Straße marschiert, hinter ihr Demonstant*innen mit Postern. Das Buch beginnt mit Sachinformationen über die Sklaverei, danach lernen wir Juandalynns Eltern kennen. Juandalynn wächst zunächst in Montgomery auf, wo ihr Vater Pastor einer Baptistenkirche ist. Besonders gut gefällt ihr der Chor, denn sie liebt die Musik. Eines Tages gibt es ein Bombenattentat am Haus der Familie, denn Juandalynns Eltern sind gute Freunde von Martin Luther King, den sie Onkel Martin nennt und mit dessen Tochter Yoki sie gerne spielt. Beide Familien ziehen später nach Atlanta und hier lernt Juandalynn die Sängerin Mahalia Jackson kennen. Sie verspricht dem Mädchen, sie werde mal eine klassische Sängerin. Schon bald darf Juandalynn dann im Chor singen. 
    Neben der Geschichte, die vom Leben der Opernsängerin Juandalynn erzählt, erfahren wir viel von der politischen Situation und der Diskriminierung, die schwarze Menschen erleben müssen. Juandalynn nahm mit ihrer Familie an den verschiedenen Märschen nach Montgomery teil und sie singt noch heute für die Rassismusopfer.
    Zum einen können wir die bebilderte Geschichte lesen und zum andere wichtige Informationen über Menschen und Aktionen in kleinen Feldern am Bildrand bekommen.
    Eine sehr gute Mischung wie ich finde.

    Dagmar Mägdefrau
  • Na und? Wir lassen uns nicht ärgern!    

    Na und? Wir lassen uns nicht ärgern!    

    Sonia Coudert

    Grégoire Mabire

    esslinger

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahren

    Auf dem Cover sehen wir die ganze Gruppe der Kitakinder, von der und hier berichtet wird, ganz vorne das Krokodil Bosse, das die Kinder immer wieder ärgert.
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    Über eine ganze Doppelseite sehen wir den Kindergarten, allerdings fällt uns gleich auf, dass es keine Spielgeräte dort gibt. Für die ganze Gruppe ist wohl auch nur die Füchsin als Erzieherin zuständig zu sein. „Bosse verbreitet Angst und Schrecken“ erfahren wir auf der ersten Seite und dann ruft er Timo zu „Hey, du hast Mundgeruch.“ Woraufhin der sich so schämt, dass er seinen Mund nicht mehr öffnet. Am nächsten Tag macht sich Bosse über die Zöpfe von Maria, dem kleinen Elefantenmädchen, lustig. Sie erfindet eine Ausrede, damit sie Papa nicht sagen muss, warum sie die Haare offen trägt. Gabriel kann seine Schuhe nicht richtig zu machen und Julia trägt eine lächerliche Brille. Da taucht ein neues Mädchen auf, eine Gepardin, und Bosse findet ihre Flecken komisch. Doch Pauline antwortet nur „Na und?“ und damit kann Bosse gar nicht umgehen. 
    Niedlich sind die vielen Tiere dargestellt und dieses „Na und?“ des Titels ist vielleicht wirklich ein guter Rat für Kinder, die auf solche Art gemobbt werden. Cool bleiben und kontern, ohne Streit anzufangen, das könnte klappen.
    Bis darauf, dass die Erzieherin ihren Beruf verfehlt hat und die Kita eine traurige beige Fläche ist, gefällt mir das Buch sehr gut.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ein Licht

    Ein Licht

    Christie Matheson

    Anuska Allepuz

    Aus dem Amerikanischen von Diana Steinbrede

    Von Hacht

    Leseempfehlung ab 4 Jahren

    Hoffnung-Buchtipp Dezember 2025

    Auf dem Cover sehen wir die kleine Emilia, die ein Licht vor ihre Türe stellt. In dem selben Stil ist das gesamte Buch auf eine sehr künstlerische Art gestaltet. 
    Emilia schaut aus dem Fenster in den trüben Abend, doch als dann die Lichter ausgehen, hat sie eine Idee.
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    Nachdem wir erst mit dem Kind aus dem Fenster geschaut haben, gibt es auf der zweiten Seite einen Perspektivwechsel, wir sehen von weiter oben auf das Haus und die Straße davor. Emilia sehen wir jetzt hinter der Scheibe. Sie nimmt die Laterne, die sie gebastelt hat und bittet Mama wegen der Kerze um Hilfe, was mir sehr gut gefällt. Dann stellt sie die Laterne gut sichtbar vor die Tür. „Mit einem guten Gefühl“ geht sie ins Haus. Bald kommt Sam mit seinem Hund vorbei und seine Sorgen scheinen beim Anblick des Licht zu verfliegen. Er entschließt sich, auch ein Licht aufzustellen, an dem sich Harriet, die mit dem Rad vorbei fährt, erfreut. Auch sie stellt ein Licht auf und am Ende der Geschichte brennen in der ganzen Stadt helle Lichter. „Ein Licht kann viel bewirken.“
    Ich glaube, ich werde auch ein Licht in mein Fenster stellen, denn Freude kann man nie genug weitergeben. Ein wundervolles Bilderbuch besonders für die kalte, trübe Jahreszeit. Die Bilder sind zauberhaft und die Hoffnung, die beim Lesen in uns keimt, ist so erfreulich.

    Dagmar Mägdefrau

  • Glück ist kein Geschenk    

    Glück ist kein Geschenk    

    Ulrike Martens-Öchsner

    Lina Schultes

    Nordkindverlag

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahren

    Vom Cover schaut uns eine niedliches rosa Schweinchen entgegen, es scheint uns verschmitzt anzulächeln. 
    Als Mama das Schweinchen Rosali fragt, was es heute machen möchte, antwortet es, „Ich schaue mal bei ihren Freunden vorbei.“
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    Von Vater Ziege erfährt sie, dass Zottel gelangweilt über den Zaun hängt (witzig). Ihm ist langweilig, doch da holt Rosali eine kleinen Bagger aus ihrem Bündel und Zottel ist glücklich. Die Ente Eva regt sich auf, weil sie in ihrer Unordnung ihren Hammer nicht wiederfinden kann. Rosali hilft ihr bei der Suche und kann sie glücklich machen, indem sie den Hammer findet. Doch nachdem Rosali ihre Freunde glücklich gemacht hat, kippt die Stimmung und alle finden einen neuen Grund, unglücklich zu sein. Als Rosalie, die sich dafür verantwortlich fühlt, ihrer Mama klagt, dass sie als Glücksschwein versagt habe, kann die sie liebevoll trösten. 
    So ist da nun mal mit dem Glück, man kann es nur richtig wertschätzen, wenn es zwischendurch mal nicht da ist. In diesem Bilderbuch ist das Unglück allerdings auch erträglich und leicht in Glück zu verwandeln. Mama Schwein erklärt, dass man nicht immer glücklich sein kann, allerdings ist der Text schon etwas langatmig geraten. Die Bilder zeigen sehr schön die Situation und die Tiere haben ein ansprechende Mimik, wenn ich die Zähne beim dem lachenden Schwein schon etwas ungewöhnlich fand.
    Meine Enkelin sagt schön, aber auch etwas langweilig.

    Dagmar Mägdefrau

  • Kolossale Katastrophe

    Kolossale Katastrophe

    Hannah Brückner

    NordSüd

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Nominiert zum Wissensbuch 2025

    Serafina Nachwuchspreis für Illustration 2025

    Beste 7

    Das Cover zeigt Skelettteile eines Dinosauriers. Der kleine Junge schaut erschrocken nach oben, als ob er erwartet, dass die Knochen sich bewegen. Ein kleiner blauer Wellensittig sitzt auf einem der Knochen. 
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    Der Titel lässt uns Schlimmes erahnen. Die Katastrophe wird sich an einem Donnerstagnachmittag im Dinomuseum abspielen. Der Junge und sein Papa kommen gerade dort an. Noch einmal wird darauf hingewiesen, dass es fürchterlich wird. Die Besucher machen sich auf den Heimweg und ziehen sich ihre Mäntel an, da lässt der Garderobier, wie jeden Abend, seinen Wellensittig zum Inspektionsflug raus. Wir sehen die große Halle mit den Dinoskeletten und auch den Vater und den Jungen. Der Wellensittig fliegt ganz oben unter dem Glasdach. Doch dann flattert er auf Juris zu und der hat „kolossale Angst vor Vögeln.“
    Und mit seinem Erschrecken löst er „eine richtig, richtig, große Katastrophe aus. Alle Besucher reißen erschrocken ihre Münder auf und schauen auf den Berg Knochen. Juris atmet 283-mal ruhig ein und aus und bittet dann um Hilfe.
    Damit wir uns das Ergebnis anschauen können, müssen wir die Seite noch einmal aufklappen und der Effekt ist einfach erstaunlich.
    Ein Buch über ein schlimmes Ereignis, dass man selbst verschuldet hat und viele Menschen, die helfen und uns unterstützen. Die Bilder sind zart, auch in der Farbe und zeigen sehr genau, wie sich alles ereignet hat. Besonders gut gefällt mit die Mimik, die so schön eingefangen wurde. Ein Buch voller Gefühl mit einem großen Spritzer Humor.

    Dagmar Mägdefrau

  • Dinosaurier feiern Weihnachten – Band 6    

    Dinosaurier feiern Weihnachten – Band 6    

    Dominik Hochwald

    Jörg Ihle

    Vesselin Kashev

    Coppenrath

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Jetzt liegt schon der sechste Band dieser wundervollen Dinosaurier-Reihe vor mir und diesmal wird Weihnachten gefeiert. Das Cover zeigt einen Riesentannenbaum, einige Saurier in Feierlaune und natürlich die Oma mit der Schleife im Haar. 
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    Plätzchen werden selbstverständlich auch gebacken und einige sehen wir gleich zu Beginn des Buches, sie haben die Form von Dinos und für uns weniger erfahrene Erwachsene stehen sogar die Namen daneben. Diesmal bringt Mama die beiden Enkel Sophie und Leon zur Oma, sie weiß immer noch nicht von den Haustieren ihrer Mutter. Ein Umstand, der mir so gar nicht gefällt, und deshalb freue ich mich, dass sich das zum Ende des Buches endlich klärt. Ein frisch geschlüpfter Nanuqsaurus springt aus dem Kühlschrank, denn er mag die Kälte und schwitzt sehr beim Plätzchen backen. Dieses Backen ist einfach herrlich, wie sich alle einbinden und ihre Stärken zeigen können, dazu noch die wundervolle Illustration über die ganze Doppelseite. Dann geht es in den Schnee, aber viele Dinos trauen dieser weißen Pracht noch nicht. Doch mit den Kinder haben sie bald alle ihren Spaß und sausen fröhlich den Hang hinunter. Doch dann wird der Schloßherr krank und kann nicht, wie versprochen das Weihnachtsfest vorbereiten. Doch da machen sich alle gemeinsam an die Arbeit. 
    Solche Dino-Hilfen könnten wir sicher auch gebrauchen, denn mit Ihrem Einsatz klappt alles sehr gut und am Ende kann das Fest zusammen gefeiert werden.
    Auch dieses Buch macht gute Laune und es ist ein Spaß, es vorzulesen und anzuschauen. Mir fiel sofort auf, dass die Personen auf den Bilder etwas anders aussehen und stellte dann fest, dass ein neuer Illustrator die Bilder erstellt hat. Sie sind einen Hauch anders und doch wieder wunderschön. Ich freu mich auf das Vorlesen in der Weihnachtszeit, was sicher nicht nur Dinofans erfreuen wird.

    Dagmar Mägdefrau

  • Wie man einen Yeti findet

    Wie man einen Yeti findet

    Matt Hunt

    Übersetzter Uwe-Michael Gutzschhahn

    Kunstmann

    Verlagsempfehlung ab 3 Jahre

    Wenn du ganz oben aufs Cover schaust, dann siehst du den Yeti über den Baumspitzen hervorschauen, unten den suchenden Jungen und seinen Hund.
    Der Junge fragt uns direkt, ob wir wissen, dass „im Wald hinter dem Haus ein Yeti lebt?“
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    Er zeigt uns eine selbstgemalte Karte und sagt, er sei ein Yeti-Experte und malt sich seine kommende Berühmtheit aus. Zusammen mit seinem Hund Milo macht er sich auf und durchquert zunächst eine unberührte Schneefläche. Als sie den Wald erreichen, geht die Suche los. Wir sehen zwischen den Bäumen die bläulichen Riesenfüße, während der Junge mit einer Lupe den Boden absucht. Auch Milo schaut auf den Yeti, gibt aber keinen Laut von sich. Ähnlich ist die Situation am Holzstapel, auch hier leuchtet der Junge mit der Taschenlampe und der Hund sieht zum Yeti hoch, der über die Stämme schaut. 
    Eine witzige Geschichte um die erfolglose Yetisuche, aber ein wenig tut mir der Junge auch leid, dass er das riesige Tier nie sieht. Der Yeti selbst scheint ein sehr netter Zeitgenosse zu sein, darum ist es etwas schade, dass er nicht gefunden wird. Das Buch kommt mit wenig Text aus und die sparsam gezeichneten Bilder zeigen uns alles ganz genau.

    Dagmar Mägdefrau


  • Hänsel und Gretel   

    Hänsel und Gretel   

    Stephen King

    Maurice Sendak

    Aus dem amerikanischen Englisch von Lena Riebl

    atlantis

    Leseempfehlung ab 6 Jahre

    Ich habe ja immer wieder viel Freude an besonderen Märchenbüchern und ein Märchenbuch, als dessen Autor Stephen King genannt wird, macht mich einfach neugierig.
    Das von Maurice Sendak, dem wir die wilden Kerle zu verdanken haben, gemalte Cover wirkt etwa düster und auch die meisten Illustrationen des Buches zeichnen sich durch dunkle Farben aus.
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    Im Vorwort erklärt King, wie es dazu kam, dass er den Grimm’schen Text neu geschrieben hat. Er beginnt, wie wir es kennen, mit „Es war einmal“, weicht aber an einigen Stellen ab. So werden die Leserinnen und Leser direkt angesprochen. Gretel träumt von Engeln, die auf einem Bild um einen etwas traurigen Mond kreisen. Hänsel dagegen träumt von einer Hexe, die auf ihrem Besen mit einem Sack voll schreiender Kinder auf dem Rücken durch die Wolken fliegt. Da die böse Stiefmutter die Kinder nicht weiter durchfüttern möchte, bringt sie sie mit ihrem Mann, dem das nicht gefällt, der sich aber nicht gegen sie währen kann, in den Wald. Beim ersten Versuch können die Kinder wieder zurückfinden, doch beim zweiten Mal schafft Hänsel es nicht, Steine zu sammeln, er streut Brotkrümel auf den Boden. 
    Die Illustrationen sind schon sehr ungewöhnlich, so hat das Knusperhaus ein Gesicht mit einer Mimik, die mich sehr fasziniert. Jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk und muss genau betrachtet werden.
    Mir gefällt dieses Märchenbuch sehr gut, aber es ist kein Buch für ganz kleine Kinder, die sich vielleicht fürchten würden. Sicher würde es aber einige Erwachsene erfreuen, in dem Buch zu lesen.

    Dagmar Mägdefrau

  • Barry rettet Weihnachten   

    Barry rettet Weihnachten   

    Stephanie Lauber

    Magdalena Fourniller

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Wie wir schon auf dem Cover sehen können, handelt es sich bei Barry um einen Bernhardiner-Hund. Und zwar handelt es sich, um genau zu sein, um Barry den 23.
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    Seine Ur-Ur…Ur-Großvater war 1800 der erste seiner Rasse, der im Hospiz auf dem Großen St. Bernhard gezeigt hat, wie gut sein Gehör und seine Nase ist. Denn damals, und davon handelt die erste Geschichte, traute sich der große Hund in den Schneesturm hinaus, um ein junges Paar zu retten. Bald kamen Reisegruppen, um sich diesen heldenhaften Hund anzuschauen. Insgesamt soll dieser erste Barry 40 Menschen gerettet haben. Heute ist diese Form der Rettung durch Hunde nicht mehr so üblich und nötig, deshalb langweilt sich der Barry der Jetztzeit ein wenig. Er steht zwar bei den Touristen im Mittelpunkt, aber er wünscht sich, auch mal eine Heldentat zu verbringen.
    Und dazu hat er in den letzten Geschichten eine Chance, denn er kann die Geschenke für die Kinder in den Bergen liefen und damit Weihnachten retten.
    In vier kleinen Episoden lernen wir ein wenig über die Geschichte der Bernhardiner-Hunde am Großen St. Bernhard und erfahren, wie heldenhaft sie Mensch gerettet haben. Ich habe jetzt schon ein wenig Lust, dort einmal hinzureisen. Zusätzlich wird eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte erzählt, dessen Helden unser Barry und ein Katze namens Karo sind. Ergänzt wird das Buch noch durch winterliche Bilder, die uns in die Welt von Barry entführen.

    Dagmar Mägdefrau
  • Wie man einen Stern fängt   

    Wie man einen Stern fängt   

    Oliver Jeffers

    Übersetzerin Katharina Naumann

    Von Hacht

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Auf dem Cover sehen wir den kleinen Jungen mit dem großen Kopf und dem Ringelshirt, wie er auf seinem Stern steht, nebenan ist eine Rakete zu sehen.
    Der Text beginnt wie ein Märchen: „Es war einmal ein Junge, und der Junge liebte Sterne, sehr sogar.“
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    Am Abend sehen wir, wie er aus dem Fenster zu den Sternen hinaufblickt. Einen ganz allein für sich zu haben, das ist sein Wunsch. Er stellt sich das Zusammenleben mit diesem Stern sehr genau vor. Dann wartet er mitten am Tag auf das Auftauchen eines Sternes. Die gezeichnet Welt um ihn herum ist sehr minimiert, Kreise auf Linien stellen einen Baum dar. Der Junge steigt auf einen dieser Bäume, kommt aber den Sternen, die inzwischen aufgegangen sind, nicht viel näher. Leider braucht seine Rakete Treibstoff und ist deshalb auch nicht zu gebrauchen. Wie der Wunsch des Jungen doch noch in Erfüllung geht, will ich euch hier noch nicht verraten.
    Die Texte sind sehr kurz und gut verständlich, die Bilder fast ein wenig abstrakt und doch können wir erkennen, um was es sich handelt. Ein kleines Märchen mit einem schönen Ende.

    Dagmar Mägdefrau

  • Mein erster Weihnachtszauber  

    Mein erster Weihnachtszauber  

    Kathrin Lena Orso

    Julia Christians

    Penguin Junior

    Verlagsempfehlung ab 30 Monaten

    Wie ein kleines Theater ist dieses Pappbilderbuch aufgebaut. Der kleine süße Hase vom Cover besucht zunächst den Weihnachtsmarkt. Mit einer Tüte gebrannter Mandeln steht er zwischen den Buden, die dreidimensional um ihn stehen. 
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    Natürlich wird bei Familie Hase auch gebacken und während der Kleine in ein Plätzchen beißt, rührt Mama den Teig. Dann geht es ab in den Winterwald, dick eingemummelt stapfen die Tiere durch den Schnee. Am Weihnachtsabend werden am Tannenbaum vor dem Kamin die Geschenke ausgepackt. 
    Ein wunderschönes Buch, um den Kleinen einen Vorgeschmack auf Weihnachten, das sie vielleicht zum ersten Mal bewusst erleben, zu geben. Die Bilder sind ohne viele Verzierungen gezeichnet und wirken dadurch realistisch, was durch das Dreidimensionale zusätzlich verstärkt wird. Der kleine Text erklärt die entsprechende Szene.

    Dagmar Mägdefrau
  • Arche Boa

    Arche Boa

    Cornelia Boese

    Stefanie Jeschke

    Mixtvision

    Verlagsempfehlung ab 5 Jahre

    Bei der Arche Boa handelt es sich um ein Kreuzfahrtschiff, das ein Tier, das in Not ist, aufnehmen kann, um die Art zu retten. So sehen wir auf dem Cover das Schiff und die Tiere, die sich dem Wettbewerb stellen wollen. 
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    Viele Tiere gehen in der Reihe zum Schiff und die zwölf, die sich vorstellen wollen, bekommen ihre Nummern. Die Fledermaus Flitzi Flattermäuschen geht nach dem Tusch des Orchesters zuerst ans Mikrofon. Sie ist obdachlos und sucht Asyl. Als nächstes taucht ein Eisbär auf, dem es zu heiß ist, und er legt sich in die Eistruhe. Ein weißer Hai bangt um sein Leben und möchte in Rente gehen. Die Elefantenkuh will ihre Stoßzähne behalten und der Schmetterling sucht ein dunkles Zimmer.
    Insgesamt stellen sich zwölf Tiere dem Wettbewerb um einen sicheren Platz, sie alle erklären weshalb sie mit ihren Lebensumständen nicht zufrieden sind und wir alle sollten darüber nachdenken, was wir tun können, um diesen Tieren ein besseres Leben zu bieten. Im Buch taucht auch ein Regenwurm auf, der erklärt, dass alle Tiere ein Recht auf Rettung haben.
    Neben den vielen schönen Illustrationen gibt es einen gereimten Text, der sich sehr gut lesen lässt. Ein wundervolles Buch zum nachdenklich werden und vielleicht auch zum Handeln.

    Dagmar Mägdefrau
  • Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Weil wir zusammengehören – Über das Glück, ein bisschen anders zu sein

    Kristina Dunker

    Anja Grote

    Arena

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Das kleine lila Drachenkind liegt im Nest zwischen den Hennen. Eine ungewöhnliche Mischung, die in diesem Buch sinnvoll erklärt wird.  Denn wir erfahren einiges „Über das Glück, ein bisschen anders zu sein“
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    Der etwas verfallene Hühnerstall liegt im Abendlicht und Tilde soll etwas „von mir“ erzählen. Sie verlangt das Versprechen, dann auch zu schlafen, und will, dass nicht gestrampelt wird. Auf der nächsten Seite sehen wir einen Blitz, einen Drachenschwanz und ein lila Ei mit Punkten. Das ungewöhnliche Ei landet auf dem Kompost. Und dann endlich sehen wir, wie es im Stall aussieht, denn hier liegt eine Dino unter dem Flügel einer Henne. Und die berichtet, wie sie das Ei ausbrütete. 
    Wie alle Kinder hört auch der kleine Drachen gerne, wie er geboren wurde. Nun ist seine Geschichte schon etwas Abenteuerlicher. Aber letztlich lebt er bei den Hühnern und die Tante Hennen versorgen ihn genau so liebevoll wie seine Mama.
    Anderssein heißt hier schon sehr viel anders zu sein als die Hühner, aber die nehmen den lila Drachen vorbehaltlos in ihrer Gemeinschaft auf. Eine besondere Gute-Nacht-Geschichte mit sehr schönen Illustrationen.

    Dagmar Mägdefrau
  • In meiner Welt

    In meiner Welt

    Sabine Bohlmann

    Simona Ceccarelli

    Thienemann

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Der Opa hat einen eingepackten Blumenstrauß in der Hand und der Junge hat ein kleines Windrad dabei, schon auf dem Cover sehen wir, dass die beiden ein intensives Gespräch führen. 
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    Bevor die beiden starten, ziehen sie sich warm an, der Opa trägt sogar einen Hut auf dem Kopf. „In meiner Welt werde ich alles anders machen!“ verspricht Bruno. Als Opa staunt, dass er eine eigene Welt hat, erklärt Bruno, dass er Welterfinder werden wird, und in seiner Welt wird niemand sterben. Während des Gesprächs sitzen die beiden an der Haltestelle. Im vollen Bus sitzend, wendet der Opa ein, dass die Welt von Bruno dann wohl sehr voll werden wird. Am Kiosk hat Bruno die Idee, dass niemand mehr geboren wird. Auch da hat Opa einen Einwand und im Blumenladen hält Bruno die Zeit an. Wieder hat der Opa Bedenken. So geht es weiter bis zum Friedhof. Hier an Omas Grab stellt Bruno fest, dass der Welterfinder unsere Welt doch alles sehr gut gemacht hat.
    Gerade nach einem Verlust wünschen wir uns, dass eine Möglichkeit gäbe, das zu verhindern und Bruno hat sich viele Gedanken gemacht, wie er eine besser Welt erschaffen könnte. Wie tröstlich, dass er am Ende doch bereit ist anzuerkennen, dass unserer Welt gut ist, wie sie ist. Das Wort „Welterfinder“ gefällt mir richtig gut und die Dankbarkeit des Opas „und ich bin dankbar, dass ich dich habe.“ ist so liebevoll und schön. Die Bilder sind wundervoll passend gezeichnet und sie strahlen so viel Wärme aus, dass man die Vertrautheit von Opa und Bruno fast spüren kann.

    Dagmar Mägdefrau

  • Ich bin größer als du!

    Ich bin größer als du!

    Hyewon Kyung

    Deutscher Text: Luisa Heim

    atlantis

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Schon das Buch ist höher/größer als die meisten anderen und auf dem Cover sehen wir die Tiere, die sich hier messen.
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    Oben im Baum ist der Specht „Tock!Tock!Tock!“ und unten am Stamm sehen wir den Maulwurf, der seine Nase ganz hochreckt und „Ätsch-bätsch!“ größer ist als das Eichhörnchen. Aber „Ätäätsch!“ - da ist schon der Hase größer. Das Schwein prahlt, dass es „vieeel größer als alle zusammen ist!“ Es folgen Tiger, Bär und Schlange. Doch damit kann der Bär nicht umgehen. „GRRRR!“ und er wirft den Baum um. Da mischt sich, weil sein Haus nun kaputt ist, der Specht auf eine witzige Weise ein. 
    Ich habe das Buch schon viele Male den Enkeln vorgelesen und sie freuen sich immer wieder, dass der Bär am Ende dumm dasteht und vielleicht auch, weil sich die Tiere am Ende einigen, dass sie so tun, als wären sie alle gleich stark. Ein sehr diplomatische Lösung, die hoffentlich auch von den Vieren angewandt wird.
    Die Illustrationen sind auf weißem Hintergrund sehr schön gezeichnet und beschränken sich auf das Wichtigste. Die Texte sind kurze Aussagen und in kindgerechter Sprache formuliert. Ein tolles Buch für unsere Bücherkiste.

    Dagmar Mägdefrau
  • Das krasseste Tier der Erde

    Das krasseste Tier der Erde

    Kai Lüftner

    Friederike Ablang

    Calme Mara

    Verlagsempfehlung ab 4 Jahre

    Mit runden Glupschaugen schaut uns der Regenwurm fröhlich vom Cover aus an, denn „im Boden ist der Wurm drin!“ 
    „Ein einzelnes Regenwürmchen sitzt müde auf einem Türmchen“ mit diesem Satz, den wir in Abwandlungen noch oft hören werden, beginnt das Buch.
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    Denn bald taucht eine weiterer Wurm auf und schon sitzen sie zu weit auf dem Türmchen. Sie legen sich ins Zeug und bewegen einiges. Aber bald sind sie schon zu zehnt und sie sind planvoll fleißig. Doch was können erst 100 dieser rosa Gesellen bewirken? „Furchen und Wege und Gänge, überall, jede Menge. In diesen nisten und wohnen Tierchen, zu Abermillionen. Inzwischen sehen wir auf der Illustration schon ganz viele Würmer in und auf der Erde. Das ist ein Gewimmel. So sind es am Ende Einhundert Millionen Regenwürmchen, die Kompost und Mist machen und dafür sorgen, dass auf unserer Erde so viel wachsen kann. 
    Die gereimten Texte erklären uns sehr anschaulich, was die kleinen fleißige Gesellen so alles in der Erde erledigen. Beeindruckend sind dann die Bilder, auf denen immer mehr Regenwürmer sich um die Erde kümmern. Da gefällt es mir gut, dass es am Ende des Buches einen Dank an diese unscheinbaren Tiere gibt.

    Dagmar Mägdefrau